Autor Thema: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel  (Gelesen 51733 mal)

Offline BerlinerKerl

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #120 am: 06.02.2014 11:00 »
@ Gregor

Da kann ich dir nur recht geben.

Ich möchte auch behaupten, dass viele sich bzw. ihr Aussehen überschätzen.
Man sollte jemanden haben, der einen Kritisch unterstützt, auch im Hinblick
auf die Kombination mit dem Rock.
Oder wenn ihr selbstkritisch seid, macht mal ein Bild von euch und überlegt
wie ihr auf die Gesellschaft da draußen wirken könnt.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline Peterjo

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #121 am: 06.02.2014 12:02 »
2. Die kulturellen Bedingungen: Kultur ist eine Folge der Parallelisierung mentaler Konstrukte. Menschen passen ihr Verhalten an das Verhalten anderer Menschen an und gewöhnen sich an bestimmte Denk-, Rede-, und Handlungsweisen. Und viele Menschen sehen ihre gewohnte Kultur als das Normale an und Abweichungen davon als das Unnormale. Die meisten Menschen wollen aber normal sein.
Wir sollten darauf achten, über welche Bedingungen wir gerade schreiben.
LG, Michael


@ Gregor
Da kann ich dir nur recht geben.

Oder wenn ihr selbstkritisch seid, macht mal ein Bild von euch und überlegt
wie ihr auf die Gesellschaft da draußen wirken könnt.


Genau hier lieg ein Problem, das viele hier nicht sehen wollen.

Wir werden von außen betrachtet.

Viele sehen uns anders an, als manche hier sich selbst einschätzen. Immer mehr lesen viele Menschen
 in den Zeitungen über Transsexuelle und/oder  sehen es im TV,  manchmal fällt auch der Ausdruck cross-dresser. Es wird der Eindruck verbreitet, dass es Menschen sind, die anders sind. Es gibt immer mehr Verständnis für sie.   Wir hier betrachten sie als normale Menschen. Das sind sie natürlich. Aber glauben das die Leute, die hier nicht lesen und schreiben? Es sind nicht 100 %,  die das so sehen wie wir hier.

Eine gute Antwort gibt Gregor  (heute um 9:58 Uhr).  Was er schreibt, bezeichne ich als Mode, als Mode für Männer..

Danke  @Gregor.

LG   Peterjo

Offline MAS

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #122 am: 06.02.2014 17:06 »
Hall zusammen,

Harry Schreibt
 
Zitat
Der Bessere Lehrer ist im Beispiel mit der 100 kg Frau meiner Meinung nach die eigene Erfahrung, als irgendeine Meinung von anderen. Warum sollte man dieser Frau Empfehlen es nicht zu tun oder sie auslachen, wenn sie es ausprobieren möchte, oder weil sie gerne darin geht?...Ist da nicht gerade das Empfehlen oder das Auslachen über andere an was wir Menschen arbeiten sollten?

Also ich zumindest spreche meine Empfehlung nicht als Bevormundung aus und möchte niemanden lächerlich machen. Ich denke einfach an die arme Frau, deren Erfahrungen ich mir als sehr schmerzhaft vorstelle. Natürlich darf sie oder darf der schwere Mann ihre/seine eigenen Erfahrungen machen. Und wenn er/sie sich darin dann wohlfühlt, bin ich der letzte, es ihr/ihm absprechen zu wollen. Nur schmerzhafte Erfahrungen wünsche ich auch niemandem.

Dann zu der Frage nach dem männlichen Erscheinungsbild und der Bewertung durch die Masse:

Von mir aus darf sich jede(r) so männlich oder weiblich geben, wie er/sie es gerne möchte. Es gibt Situationen, da möchte ich sehr männlich daher kommen, aber meistens möchte ich vor allem menschlich daher kommen und mich menschlich fühlen, mit männlichen und weiblichen Anteilen, ohne deshalb zum Transgender zu werden.

Wichtiger als die Akzeptanz von Männerröcken bei gleichzeitiger Abwehr von vermeintlich femininer Kleidung, die ja dann doch wieder die gleichen Stereotypen hervorbringen würde, wenn dann auch nicht mehr an Rock und Hose festgemeacht, ist mir eine Abschaffung dieser Stereotypen. Wer auf der Suche nach einem/r Sexualparter(in) ist, wird sich so kleiden, dass er/sie damit möglichst Erfolg hat, eine(n) zu finden. Bzw. so, wie es dem/r eigenen gefundenen Partner(in) gefällt, will man diese(n) sexuell bei Laune halten. Aber genau so wenig wie man ständig in Bewerbungsgesprächen ist, ist man ständig auf Partnersuche oder will ständig Sex.

Nehmen wir mal Indonesien: Dort tragen traditonell Männer karierte und Frauen geblümte Röcke. In Polynesien tragen beide traditionell geblümte Röcke. Mir graut vor einer Gesellschaft, die Männern vorschreibt, welche Art von Röcken sie tragen dürfen, um als Männer akzeptiert zu werden, genau so wie vor einer, die Männern Hosen vorschreibt.

Mit anderen Worten: Die Akzeptanz von Männerröcken ohne Abschaffung des Sexismus wäre wie vom Regen in die Traufe zu kommen.

Davon abgesehen bin ich auch für Röcke in den Herrenabteilungen der Geschäfte, aber immer ohne Naserümpfen über die, die ihre Röcke doch in der Damenabteilung finden. Noch besser fände ich Röcke in der Menschenabteilung, deren Zielgruppe aus Männern, Frauen, Intersexuellen, Cis- und Transgender oder wer auch immer Mensch ist besteht.

LG, Michael  
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Lars

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #123 am: 06.02.2014 18:18 »
Jawoll Männers, ihr habt weiter eure Rolle zu spielen und auch gefälligst nur Männerröcke zu kaufen !!!
Nur so wird das was mit der Anerkennung in der Gesellschaft !!!
 
 ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
 
@ Michael:
So sieht es aus, ich hätte es nicht besser formulieren können.
 
Grüße aus Berlin,
Lars


Offline Peterjo

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #124 am: 06.02.2014 18:44 »

Davon abgesehen bin ich auch für Röcke in den Herrenabteilungen der Geschäfte, aber immer ohne Naserümpfen über die, die ihre Röcke doch in der Damenabteilung finden
LG, Michael 


Dem kann ich voll zustimmen.  Doch: vor 10 Jahren konnte ich bei meinen Besuchen in Basel in drei Läden Röcke für Männer kaufe. Die gibt es seit ein paar Jahren nicht mehr. Die Verkäufer kennen mich im Rock. Sie bedauern, dass sie keine mehr verkaufen, weil keine Käufer da sind. Jetzt hat uach das einzige Geschäft in Zürich, das ausschließlich Herrenröcke angeboten hatte, geschlossen. Im Vorjahr hatte ich noch mit der Chefin über das schwindende Interesse der Männer gesprochen.

Kennt ihr einen Laden in Deutschland, wo man Herrenröcke kaufen kann? Na klar Kilts, aber sonst?
Im Internet schon. Gregor hat viele Beispiele, aber alle sind am Kilt angelehnt. 

Es wäre gut wenn man auch andere Männer irgendwelche  Röcke oder Kleider  auf der Straße tragen. Aber wie viele machen das? Öffentlich!

Darüber habe ich jetzt nachgedacht und heute geschrieben

Grüße   Peterjo

Offline MAS

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #125 am: 06.02.2014 19:18 »
Hallo Peterjo,

da kann ich leider auch nicht helfen. Meine fünf Männerröcke (2 Sarongs aus Sri Lanka, ein langer schwarzer Wickelrock von Strauss, ein langer schwarzer Rock von Anders Landinger und ein Pseudokilt aus einem Armyshop) habe ich alle seit Jahren, die beiden Sarongs seit 1986.

Es bleibt sie Frage, warum das Interesse nachließ. Ich erkläre es mir so: Einige haben es so um 2000 herum mal ausprobiert, haben damit aber nicht die Toleranz gefunden, die sie sich erhofft hatten, oder fanden Röcke dann doch eher unpraktisch, und haben wieder aufgehört, Röcke zu tragen. Oder es reicht ihnen, sich damals einen Rock gekauft zu haben und mehr brauchen sie nicht.

Also ich würde mir durchaus noch einen Herrenrock kaufen, am liebsten einen knapp knieangen Jeansrock mit Taschen und auch gerne einen langen Sommerrock aus leichtem Stoff. Mir macht es aber auch nichts aus, mir das aus der Damenabteilung zu kaufen. Und am liebsten umweltfreundlich hergestellt und fair gehandelt.



LG, Michael
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androgyn

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #126 am: 06.02.2014 22:58 »
Wer auf der Suche nach einem/r Sexualparter(in) ist, wird sich so kleiden, dass er/sie damit möglichst Erfolg hat, eine(n) zu finden.
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich hab auch in Hosen (und die trage ich öfters als Rock) kaum Chancen bei Weibern.

Jetzt hat uach das einzige Geschäft in Zürich, das ausschließlich Herrenröcke angeboten hatte, geschlossen.
Welches ist das? Gab es noch ein anderes außer Amok?

ein langer schwarzer Wickelrock von Strauss,
Hatte Strauss damals Männerröcke angeboten?

Offline DesigualHarry

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #127 am: 06.02.2014 23:24 »
Hallo Michael und alle andere!

Die Sache ist die: Ich kann nur aus dem selber erleben gute oder schlechte Erfahrungen machen aus denen ich daraus lernen kann. Wie oft hat man mir z.b. Als Kind gesagt nicht auf die Herdplatte zu greifen wenn sie heiß ist. Aber ich hatte bis zu dem Zeitpunkt wo ich dann tatsächlich die Herdplatte mit meiner Hand berührte keinen Bezug zu heiß das man sich verbrennen kann. Ich konnte mir vorher einfach noch nicht vorstellen was zu heiß anrichten kann. Aber diese Erfahrung reicht nun für mein ganzes Leben... ;D

Ebenso könnte es ja auch der Frau gehen. Wenn sie merkt sie kann in Higheels nicht gehen weil ihr die Füße schmerzen, könnte gerade der Schmerz der Auslöser für eine Erfolgreiche Diät sein... Es gibt soviele  Möglichkeiten die Denkbar sind...

Ich persönlich bin mir selber inzwischen äußerst Dankbar, wenn ich einfach nur so mal die Verrücktesten Dinge ausprobiere... Ich hätte z.b. Niemals einen Rock angezogen, wenn es nach den Meinungen andere ginge.

Lg Harry :)

androgyn

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #128 am: 06.02.2014 23:41 »
Aber eine dicke hat doch nicht automatisch dicke Füße. oder nimmt man am Fuß schneller ab?

Offline MAS

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #129 am: 06.02.2014 23:50 »
Hier war das. Ein Posting von mir ist beim Klicken auf "Schreiben" verloren gegangen. Für heute höre ich auf.

Oder doch kurz:

Kleidung ist keine Garantie auf Erfolg, lieber Rock aktiv. Aber man versucht es halt.

Ja, die Strauss-Röcke waren ähnlich denen von H&M: Sie gingen auf, wenn man sich hinsetzte. Deswegen verschwanden sie wohl auch in den Kleiderschränken.

Und ja, klar, wenn es Erfahrungen sind wie die, dass Limonade und Milch zwar jede für sich lecker schmecken, zusammengemixt jedoch furchtbar, was ich meinen damals kleinen Neffen mal auf seinen Wunsch hin erfahren ließ, geht das ja. Aber Du, Harry, würdest sicher auch nicht die Erfahrung machen wollen, wie es sich anfühlt, von einem Hochhaus zu springen, also ohne Gleitschirm oder so.

Ich machte heute die Erfahrung wir es ist, mit Pferdeschwanz aus über schulterlangem Haar, Rock, Feinstrumpfleggings und Stiefeln unterwegs zu sein. Angenehm!

LG, Michael
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Offline GregorM

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #130 am: 07.02.2014 07:59 »
Doch: vor 10 Jahren konnte ich bei meinen Besuchen in Basel in drei Läden Röcke für Männer kaufe. Die gibt es seit ein paar Jahren nicht mehr. Die Verkäufer kennen mich im Rock. Sie bedauern, dass sie keine mehr verkaufen, weil keine Käufer da sind.

Hallo Peterjo,

vor zehn Jahren war es wohl vielen Männern mit Hang zum Rock wichtiger, dass es sich um einen Männerrock handelte als heute. Die meisten dieser Käufer befinden sich nun bei H&M, C&A, Zara etc. und nicht bei Amok, Arsons usw.
Für andere war es vermutlich eine reine Modesache. Und Mode kommt und geht.

Gruß
Gregor    
Gruß
Gregor

Offline BerlinerKerl

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #131 am: 07.02.2014 08:47 »
Ich finde das immer lustig, wenn man sich über die nicht akzeptanz der Männer in Röcken
sich aufregt.
Woran liegt das, dass man so wenige Männer in Röcke sieht?

Schaut mal auf Youtube.de, dann habt ihr genügend Beispiele, wie die Gesellschaft uns sieht.

Wenn ich als Mann einen Rock trage und mich immer noch männlich gebe, dann habe ich kein
Problem, weder hier in der Provinz, noch in der Großstadt wie Berlin.

Kombiniere ich aber Röcke mit weiteren weiblichen Attributen, dann werde ich meine Probleme
haben. Hier ist es egal ob es die Jugend ist, die schräge Bemerkungen machen, noch die Gesellschaft
in der ich lebe und leben muss.

Zitat:
Nehmen wir mal Indonesien: Dort tragen traditonell Männer karierte und Frauen geblümte Röcke. In Polynesien tragen beide traditionell geblümte Röcke. Mir graut vor einer Gesellschaft, die Männern vorschreibt, welche Art von Röcken sie tragen dürfen, um als Männer akzeptiert zu werden, genau so wie vor einer, die Männern Hosen vorschreibt.
Zitatende

Lasse sie mal in Jeans herum laufen, dann werden die auch schräg angeschaut. Das ist die Gesellschaft und die werden hier einige wenige von uns nicht ändern können.
Was leses ich da 626 Mitglieder. Davon sicherlich 500 Karteileichen, 100 Leser und 26 (das ist sehr hoch gegriffen) Schreiber.
Wieviele tragen wirklich den Rock als Kleidung in der Öffentlichkeit, ohne die Angst vor der Ehefrau zu haben oder sich in der Dunkelheit zu verstecken??

Ingo
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Offline GregorM

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #132 am: 07.02.2014 10:36 »
Wenn ich als Mann einen Rock trage und mich immer noch männlich gebe, dann habe ich kein
Problem, weder hier in der Provinz, noch in der Großstadt wie Berlin.

Kombiniere ich aber Röcke mit weiteren weiblichen Attributen, dann werde ich meine Probleme
haben. Hier ist es egal ob es die Jugend ist, die schräge Bemerkungen machen, noch die Gesellschaft
in der ich lebe und leben muss.

Wieviele tragen wirklich den Rock als Kleidung in der Öffentlichkeit, ohne die Angst vor der Ehefrau zu haben oder sich in der Dunkelheit zu verstecken??

Sehr relevant.

Ich war gestern drei Stunden zu Fuß und mit der S-Bahn unterwegs. Die meiste Zeit durch ein großes Einwanderer-Viertel, dessen über zwei Kilometer lange und breite Hauptstraße fast schnurgerade zur Innenstadt leitet, und wo in den Schulen zu 80% der Schüler ihre eigenen Muttersprachen haben. Sehr viele Geschäfte mit Frucht und Gemüse, einige mit grellfarbigen Frauenklamotten, die in keiner Weise unseren Vorstellungen von Mode entsprechen und dann, an jeder Straßenecke, und zwischen ihnen auch, ganz kleine Friseursalons, wo ein Haarschnitt kaum mehr als 11 Euro kostet. (Ich bezahle mit großer Freude dafür mehr als das fünffache und das 11 Male im Jahr). Überfüllt mit wartenden Männern in allen Altersgruppen sind sie. Nur Männer. Zeit haben sie genug. Gedanke: Wo bekommen ihre Frauen einen Haarschnitt?  
  
Sehr viele Jugendliche, die hätte studieren sollen oder eine Lehre haben oder sonst arbeiten. Viele von ihnen werden wohl die nächsten 40 Jahre auf staatliche Versorgung angewiesen sein, wie ihre Väter auch. Danach die staatliche Altersrente. Alleine, aber meistens unterhalten sie sich in Gruppen. Nicht mal einen neugierigen Blick kann ich feststellen, wenn ich an ihnen vorbeigehe.

Ein Viertel auch mit mehreren Banden, aber am helllichten Tag fühle ich mich nicht im Geringsten unsicher. Auch nicht in einer Straße, wo ich von den Medien weiß, dass es sich ein „Rockerburg“ befindet. Genau wo ist mir noch nicht im Klaren. In ein Warenhaus hinein und in ein großes Elektronikgeschäft. Ein Mann im Kilt erregt hier wirklich keine Aufsicht.

Dann in ein reiches Viertel hinein. Dreimal werde ich gefragt, ob ich etwas unter dem Kilt trage. Die Fragen kamen von Männern. Im S-Zug ein Kontrolleur, der die Fahrkarten überprüfen soll: „Schön zu sehen. Sieht sehr gut aus. Aber ist es nicht kalt?“

Ich kann ihn beruhigen. Bei fünf Plusgraden friere ich nicht im Kilt. Übrigens habe ich eben zwei Jungen in kurzen Hosen gesehen. Ich bin mit meinen nackten Knien keineswegs alleine.

Konklusion
Die Welt ist extrem tolerierend, allerdings solange man nicht übertreibt. Und dass man nicht selbst wirkt, als sei man schluldig eines Verbrechens.

Gruß
Gregor        
Gruß
Gregor

Offline Peter

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #133 am: 07.02.2014 10:55 »
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich hab auch in Hosen (und die trage ich öfters als Rock) kaum Chancen bei Weibern.

Hallo,

vielleicht solltest du mal deine Wortwahl überdenken, möglicherweise steigen dann die Chancen  :-\

LG

Peter
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

androgyn

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #134 am: 07.02.2014 18:50 »
Weib ist kein Schimpfwort. Nein, würden sie nicht.


 

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