Lieber Hajo,
ja, eben, unsere Sprache ist (noch) nicht darauf eingestellt, und andere Sprachen sind es mal mehr mal weniger.
Es gibt ja Leute, die versuchen sich in gendergerechter oder genderneutraler Sprache. Ich versuche es oft auch, aber manchmal ist das sehr sehr umständlich.
Wichtiger als die Sprache ist meines Erachtens aber die Einstellung. Ich kann mich genderneutral ausdrücken und trotzdem über Queers die Nase rümpfen und über den Zwang zur politischen Korrektheit schimpfen, ich kann mich aber auch wie seit Generationen gewohnt ausdrücken und jedem Menschen mit Respekt begegnen.
Das ist so ähnlich wie es in Rudolstadt ein Tanzlehrer sagte: Die richtigen Schritte zu tanzen ohne auf die Musik zu hören ist falsch, die falschen Schritte zu tanzen, aber auf die Musik hören ist richtig.
Oder wie es Paulus sagte: Buchstaben sind tot, der Geist aber ist lebendig. (Oder so ähnlich.)
Am besten ist es natürlich aus Respekt vor den Menschen sie so anzureden, wie sie es gerne hätten. Also nicht aus politischer Korrektheit, sondern aus Menschenliebe.
LG, Michael