es ist seit langem beschrieben, wie wichtig die erkennung des korrekten geschlechts für die normale interaktion ist. eine der ersten fragen vor einem baby ist: "ist es ein bub oder ein mädchen". das geschlecht nicht zu erkennen irritiert menschen sehr stark, sie bevorzugen in dem fall, keinen kontakt aufzunehmen.
warum? weil das verhalten in höchstem maße geschlechtsspezifisch abgestimmt werden muß. eine grundlegend sexistische kultur :-)
----> dieselbe sache wird bei verschiedenen zuschreibungen völlig verschieden interpretiert.
warum wirklich? weil es unbewußt immer um den fickstatus geht: die meisten sind in ihrem verhalten völlig sexuiert. die frage ist: "ebenbürtiger krieger" oder "hübsches fräulein" (bzw. z.b. "mann"/"konkurrentin" -- das ist komplizierter) -- das ergibt verschiedene verhaltensmuster.
wenn man das geschlecht wirklich nicht erkennen kann, verhalten sich alle menschen der person gegenüber wie gegenüber einem mann (= gender-studien; auch bei kindern). warum? weil es offensichtlich weniger gesichtsverletzend ist, wenn man nicht als frau richtig zugeordnet wird, während es konventionell eine starke beleidigung für einen mann ist, für eine frau gehalten zu werden (gynophobie). (gestern hat sich eine frau entschuldigt, weil sie mich kurz für eine frau gehalten hatte; sie hatte mich nur gebeten, zur seite zu gehen ... ich wußte also nicht mal, daß sie mich für eine frau gehalten hatte; aber sie war so erschrocken über ihren "fehler".).
DESHALB sind androgyne oder crossdressers stark irritierend (transphobie). wenn man so wie wir stereotyp weibliche kleidungsstücke als mann trägt, kommt man in diese kategorie. deshalb allein setzt sich der rock nicht bei männern durch (asymmetrische geschlechterkonstruktion: man möchte keinesfalls "verwechselt" werden).
die vorübergehende lösung besteht darin, selbst alle leute anzureden und dadurch das eis zu brechen. viele sind schüchtern, aber nicht böse.
gewohnheit würde vieles ändern, aber ich sehe keine ausreichende grundlage dafür. (im normalen leben sehe ich "zufällig" pro jahr 2-4 rockträger -- in verschiedenen städten.)
ich denke, dadurch, daß ich einen bart und eine glatze habe, erleichtere ich es anderen relativ, mit mir zu verkehren. es fällt vielen leuten schwerer, einen crossdresser mit pronomen und namen anzusprechen, egal, ob männlich (disrespect) oder weiblich (transphobia). sie sind froh, wenn ich anscheinend keine umkategorisierung von ihnen verlange.
warum wirklich? weil sie die neuinterpretation des anderen nicht akzeptieren können, um nicht in einen widerstreit zwischen ihren fetischisierten begierdeauslösern ("weibliche" kleidung) und ihrer homophobie (fickstatus) zu kommen.