..., was mich dabei allerdings so verwundert, ist die extreme Ausrichtung nach den vermuteten Vorstellungen der Umgebung.
..., ausserdem ist sie sonst, nicht gerade der Typ der sehr viel auf die Meinung anderer gibt, schon garnicht, was ihren eigenen Kleidungsstil betrifft.
Hallo zusammen,
ich denke, die entscheidende Erkenntnis, die daraus zu ziehen ist (zumindest für mich), ist die, dass das "eigentliche" Thema nicht der Kleidungsstil des Partners ansich ist, sondern die Fragen, die sich Deine Partnerin bewußt oder unbewußt stellt!
Dies könnten etwa folgende sein:
Immer vorausgesetzt das Vorurteil stimmte, dass Rock = Frauenkleidung (ich weiß, es stimmt nicht, ist aber wohl immer noch sehr verbreitet),
1. dann wäre mein (vielleicht-) Partner kein (richtiger) Mann. Wenn wir aber zusammen sind, bin ich dann vielleicht in den Augen meiner Umwelt auch keine (richtige) Frau?
2. Wie stehe ich selbst zum Thema Homosexualität/Lesbe/Transvestiten ?
und
3.Was würde es mir ausmachen, wenn ich mit solchen Gedanken "belegt" würde, obwohl ich damit nichts zu tun habe? Etwa von wildfremden Leuten,
oder
4. von Leuten, die mich ein Bißchen kennen, aber auch nicht so richtig? (etwa: Nachbarn, Arbeitskollegen/innen, Chef/in, Vermieter, Bäcker von nebenan, etc.)
oder
5. von Menschen, die mir nahestehen, aber eine eindeutig negative Haltung zu diesem Thema haben? (etwa Eltern, Großeltern,etc., etc., die vielleicht auch heute einen gewissen Einfluss auf mich haben, oder denen gegenüber es zumindest vermutlich nicht so einfach wäre, zu sage: "Ein Rock ist ein Kleidungsstück wie jedes andere auch, das grundsätzlich geschlechtsneutral ist; und solltes Du Dir dabei etwas anderes denken, so ist das Dein Problem, nicht aber das meine". Vielleicht auch nur, weil ich sie nicht vor den Kopf stoßen will, sie nicht verletzen will, ihnen keine Schande machen will, in ihrem sozialen Umfeld,...)
oder
6. wie gehe ich überhaupt mit dem Thema Schande/Peinlichkeit/Perfektionismus/"Aus der Rolle fallen" um? Welchen Umgang mit diesem Thema habe ich gelernt?/ist mir beigebracht worden? Gehe ich heute immer noch so mit diesen Themen um? Ist dieser Umgang damit heute überhaupt (für mich) noch angebracht?
@cephalus und hirti und rock-luke,
ich bin überzeugt davon, dass Eure Partnerinnen mit Sicherheit noch nicht bei der 6. Frage angekommen sind, allerdings bei den anderen schon. Wären sie es, dann würde sich Euer Problem von "selbst" erledigen.
Denn ich bin überzeugt davon, dass viele Menschen mit der Tatsache, dass absolut nichts dagegen spricht, dass auch Männer Röcke tragen, so wie ja auch Frauen Hosen tragen, auf der
intelektuellen Ebene damit kein Problem haben, auf der
emotionalen aber schon!!!, was meiner Meinung nach daher rührt, dass viele Menschen sehr leicht ihre Meinung (Gedanken) dem allgemein doch toleranter gewordenen Klima angepaßt haben/ anpaßen können, dabei aber "vergessen" (oder wohl eher: nicht wahrgenommen) haben, ihre "alten" Emotionen gleich mit zu entsorgen.
Und jetzt stehen sie vor dem Problem, dass sie ein "weltoffenes, tolerantes Gedankengut" haben, aber eine "kleinkarierte" (althergebrachte) Emotionswelt.
Warum sich das nicht gleich "zusammen" erledigen läßt, liegt wohl auch an dem bereits von mir zuvor erwähnten Phänomen, dass die emotionale Ebene meist erst ab einer gewissen Nähe ins Spiel kommt, während sich der Geist theoretisch schon mit vielem auseinander gesetzt hat, bzw. permanent auseinandersetzt.
so long,
Liebe Grüße von ANAP