Autor Thema: Zeit-Magazin 03.09.15 - Tillmann Prüfer – Gebt mir ein Kleid!  (Gelesen 15181 mal)

Offline cephalus

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Eben! Und das können wir nur ändern, indem wir in Situationen, in denen wir Autorität ausstrahlen sollen, Röcke tragen.

Leider erkennen und akzeptieren sogar Frauen das und richten sich danach, obwohl sie es ändern könnten - ich denke da z.B. an Spitzenpolitikerinnen...


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Eben! Und das können wir nur ändern, indem wir in Situationen, in denen wir Autorität ausstrahlen sollen, Röcke tragen.

Leider erkennen und akzeptieren sogar Frauen das und richten sich danach, obwohl sie es ändern könnten - ich denke da z.B. an Spitzenpolitikerinnen...



Das ist dann so genannte Realpolitik: Man orientiert sich an dem, was viele tun, und nicht an dem, was man selber für richtig hält. Anderes Wort dafür: Opportunismus. Opportunismus ist bei Karriereplanungen leider immer wieder erfolgreich, weil sie den Amtsinhabern der Macht schmeichelt.

LG, Michael
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Offline high4all

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Das ist dann so genannte Realpolitik: Man orientiert sich an dem, was viele tun, und nicht an dem, was man selber für richtig hält. Anderes Wort dafür: Opportunismus. Opportunismus ist bei Karriereplanungen leider immer wieder erfolgreich, weil sie den Amtsinhabern der Macht schmeichelt.

LG, Michael
Auch im privaten Bereich ist Opportunismus weit verbreitet. Schon kleine Kinder* lernen das schnell von den Erwachsenen. Da geht es nicht um eine berufliche Karriere, aber um Ansehen in der Familie, in der Nachbarschaft, im Verein.....

Dem Erbonkel zuliebe wird dann der ungeliebte Anzug getragen, dem einflussreichen Nachbarn zuliebe auf Absatzschuhe verzichtet, dem Ehrenamt im Verein zuliebe kein Rock oder Kleid getragen.

Ich habe bewußt Beispiele erfunden, bei denen es um die Durchsetzung von Eigeninteressen geht, typische Fälle von Opportunismus.

Natürlich wird kein Opportunist sagen, dass er berechnend handelt. Er wird es mit dem Wort "Rücksichtnahme" oder ähnlichem umschreiben. Der Mensch ist sehr trickreich in solchen Dingen und macht sich gerne selbst etwas vor.

*Opportunistisches Wohlverhalten und Heuchelei wird schon kleinen Kindern antrainiert, z.B. mit der Aufforderung: "Sag´schön Danke zur Oma!", wenn gleichzeitig vor dem Besuch von den Eltern gestöhnt wird, weil Oma kommt und die Kinder das mitbekommen.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline cephalus

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Hallo Hajo,
bei dir klingt es so, wie wenn oportunistisches Handeln per se negativ oder unethisch sei.

Irgendetwas zu tun oder zu lassen um etwas Bestimmtes zu erreichen begleitet doch jeden von uns durch jeden einzelnen Tag.
Meist wäre es einfach nur dumm gegen den Willen anderer zu handeln, wenn man eine (indirekte) Gegenleistung wünscht.

Wenn man z.B. weis, dass man mit einem bestimmten Aussehen/Kleidung keine Chancen hat für eine Amt gewählt zu werden, das man gerne hätte, ist es eben eine Sache der eigenen Werteabwägung.

Und selbst wenn man es Rücksichtnahme beziechnet, nimmt man auf die Laune des anderen Rücksicht, in der Hoffnung, dass  er es auch tut.


Offline high4all

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Hallo Hajo,
bei dir klingt es so, wie wenn oportunistisches Handeln per se negativ oder unethisch sei.
Es geht nicht darum, ob Opportunismus negativ oder unethisch ist. Ich mag nur nicht, wenn bestimmten Menschengruppen (z.B. Politikern) opportunistisches Handeln vorgeworfen wird und man selbst so schön außen vor ist.

Ich würde sagen: Opportunistisches Handeln ist typisch menschlich. Eigentlich eine Art Geschäft: Wenn ich dies und das für andere tue, erwarte ich eine Gegenleistung.

Im Unterschied zum Handeln aus uneigenütziger Liebe (Agape): das erwartet keine Gegenleistung.

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Offline DesigualHarry

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Hallo!

Meiner Meinung nach haben Röcke generell eine andere Wirkung als Hosen. Röcke sehe ich in einem weiten Bereich mehr als Mittel zur  Entspannung, oder sich vom gewohnten zu lösen. Eine Politikerin im Rock z.b.  wirkt auf mich wesentlich sympathischer als eine Frau in Hosen. Meinem Empfinden nach geht es einer Rockträgerin nicht so sehr um das unbedingte Durchbringen ihrer Interessen, sondern eher um  ein Miteinander. Sie bringt auch eher andere Betrachtungsweisen mit ins Spiel. Röcke sind deswegen wohl eher nichts die viel Wert auf Kariere legen, oder einfach nur mit der Masse mitschwimmen wollen. Deswegen sind Rockträger/innen eben in der Minderheit...

androgyn

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Hallo,
Wenn man z.B. weis, dass man mit einem bestimmten Aussehen/Kleidung keine Chancen hat für eine Amt gewählt zu werden, das man gerne hätte, ist es eben eine Sache der eigenen Werteabwägung.
Harry hat es schön beschrieben und dort ordne ich mich auch ein

Röcke sind deswegen wohl eher nichts die viel Wert auf Kariere legen, oder einfach nur mit der Masse mitschwimmen wollen. Deswegen sind Rockträger/innen eben in der Minderheit...
Was bringt es mir, für eine angebliche Karriere zu arbeiten? Im Angestelltenverhältnis bleist du eh der Lohnsklave und es dankt dir später auch niemand, wenn du in die Rente gehst. Aus den Augen aus den Sinn.

Ich behaupte sogar mal dreist, Opportismus beinhaltet all das, was von einem als Männerrolle erwartet wird. Warum soll ich das noch befürworten und unterstützen?

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Hallo!

Meiner Meinung nach haben Röcke generell eine andere Wirkung als Hosen. Röcke sehe ich in einem weiten Bereich mehr als Mittel zur  Entspannung, oder sich vom gewohnten zu lösen. Eine Politikerin im Rock z.b.  wirkt auf mich wesentlich sympathischer als eine Frau in Hosen. Meinem Empfinden nach geht es einer Rockträgerin nicht so sehr um das unbedingte Durchbringen ihrer Interessen, sondern eher um  ein Miteinander. Sie bringt auch eher andere Betrachtungsweisen mit ins Spiel. Röcke sind deswegen wohl eher nichts die viel Wert auf Kariere legen, oder einfach nur mit der Masse mitschwimmen wollen. Deswegen sind Rockträger/innen eben in der Minderheit...

So ähnlich empfinde ich es auch, Harry, zumindest in Bezug auf unsere konkrete momentane gesellschaftliche Situation.

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Offline Dr.Heizer

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Hallo!

Meiner Meinung nach haben Röcke generell eine andere Wirkung als Hosen. Röcke sehe ich in einem weiten Bereich mehr als Mittel zur  Entspannung, oder sich vom gewohnten zu lösen. Eine Politikerin im Rock z.b.  wirkt auf mich wesentlich sympathischer als eine Frau in Hosen. Meinem Empfinden nach geht es einer Rockträgerin nicht so sehr um das unbedingte Durchbringen ihrer Interessen, sondern eher um  ein Miteinander. Sie bringt auch eher andere Betrachtungsweisen mit ins Spiel. Röcke sind deswegen wohl eher nichts die viel Wert auf Kariere legen, oder einfach nur mit der Masse mitschwimmen wollen. Deswegen sind Rockträger/innen eben in der Minderheit...

So ähnlich empfinde ich es auch, Harry, zumindest in Bezug auf unsere konkrete momentane gesellschaftliche Situation.

LG, Michael

Eine Hose baut mehr Distanz auf durch strenge Geschlossenheit, ein Rock steht für mehr Sympathie und Menschlichkeit? Das ist eine interessante Betrachtungsweise und erklärt auch, warum ich in der Freizeit als Rockträger mehr nette Gespräche hatte, als wenn ich Hosen trage.  :)

Kann man also gut beibehalten und ich bin echt dafür, dass weniger auf das ach so geschlossene, durch distanziertheit unverletzliche Erscheinungsbild Wert gelegt wird, sondern mehr auf Menschlichkeit und Nähe im Umgang miteinander. So gesehen fordere ich: viel mehr Röcke an Menschen, wenn es dazu dienen würde, mehr Sympathie und Menschlichkeit untereinander zu erreichen!

Und ich kann auch ein bisschen verstehen, warum mancher sich sogar ein Kleid wünscht wie beispielsweise Tillmann Prüfer mit seiner Aussage: "Gebt mir ein Kleid!"
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline cephalus

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Was Du beschreibst, Harry,  sind die Eigenschaften die man typischer Weise mit dem weiblichen verbindet,  egal ob es im Einzelfall zutrifft.
Empathie,  Kooperation,  Entspanntheit,  kein Karrierewille...

Und genau das wird u. U.  auch auf den Rockträger projiziert.

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Was Du beschreibst, Harry,  sind die Eigenschaften die man typischer Weise mit dem weiblichen verbindet,  egal ob es im Einzelfall zutrifft.
Empathie,  Kooperation,  Entspanntheit,  kein Karrierewille...

Und genau das wird u. U.  auch auf den Rockträger projiziert.

Ich denke mal, dass ich deswegen auch öfter um Geld angebettelt werde.  ???

Aber im Grunde ist mir dieses Image ganz recht!  :)

LG, Michael
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Ich denke mal, dass ich deswegen auch öfter um Geld angebettelt werde.  ???

Aber im Grunde ist mir dieses Image ganz recht!  :)

LG, Michael
Hi Michael,

das ist mir auch aufgefallen. Wenn ich in Österreich auf dem Parkplatz unterwegs war, bin ich öfters von Menschen aus SE-Europa angesprochen worden. Einige waren besonders geschickt und haben die Kommunikation mit einem Kompliment über mein Outfit gestartet. War nicht unbedingt schonend für den Geldbeutel, aber egal.

Möglich, dass Menschen im Rock einfach "weicher" erscheinen und sich Leute eher trauen, sie anzusprechen. Ich habe nicht darauf geachtet, ob Frauen im Rock oder Kleid bevorzugt angebettelt wurden und Hosenträgerinnen weniger.

"Weich" sehe ich als Gegensatz zu "hart" oder "Härte". Ohne das zu bewerten, rein beschreibend.

LG
Hajo
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