Davon abgesehen, streife ich auch immer den Gedanken ab, dass mir oder auch uns sowas passieren könnte. Ich will mich aber auch in meiner Freiheit wiederum nicht einschränken lassen, allein abends irgendwohin zu gehen. In dem Fall schränkt uns diese selbsternannte Bürgerwehr ein, die dann davon faselt, sie würden in ihrer Freiheit durch den Staat beschnitten.
Berlin ist aber eine Metropole und sehr roh. Die Chance auf solche gewalttätigen Idioten zu treffen, ist daher relativ groß.
Das dürfte in einer kleineren bis mittelgroßen Stadt nicht passieren, wo man nicht vollkommen anonym ist. Es kommen vielleicht mal blöde Sprüche aber zur Waffe wird da wohl niemand greifen, um sich nicht selber an den Pranger in der Familie und Nachbarschaft zu stellen. Zum anderen müsste man wissen, wie sein Outfit aussah. Klar, soll jeder anziehen, was ihm gefällt, aber es war auch die Rede von einem 47-jährigen Mann. Und wenn das dann schrullig zusammengestellt war, dass sich ein 47-jähriger Typ sich wie eine junge Bordsteinschwalbe kleidet und auch die passende Figur nicht dazu hat, eher Opfer von Pöbeleien werden kann. Das aber nur meine These, die ich aus meiner Kleidung und dem Verhalten anderer schließen kann.
Das Messer hat die Situation eskaliert, da gebe ich Harry recht. Der Mann wurde entwaffnet. Man muss sich die Frage stellen, warum er mit einem Messer unterwegs ist und dann noch an einem abgelegen Ort am See. Klar, ich geh auch Wandern. Aber nicht aufgebrezelt. Also muss er in sich schon eine Unsicherheit gehabt haben mit so einer Situation zu rechnen. Wie jemand schon in den Kommentaren schrieb, bringt eine Waffe gar nichts weil es ein falsches Gefühl vermittelt und diese gegen einen gerichtet werden kann. Dann ist der Angreifer nämlich bewaffnet. Die beste Waffe sei die Antizipationsfähigkeit, Rhetorik, und Körperhaltung.