Ein Nachwort zu Ezra Miller: er taugt in meinen Augen ganz und gar nicht als Vorbild für vorurteilsfreie, tolerante Weltanschauungen, Zitat gefällig? "Ich denke, das ist wichtig. Jeder, der noch nie einen homosexuellen Moment hatte, versucht wahrscheinlich, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben zu entziehen" (aus Wikipedia). Ich gönne ihm ja, daß er schwul sein so phantastisch findet, aber anderen, die noch nie damit geliebäugelt haben, zu unterstellen, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben nicht zu stellen, halte ich alles andere als für tolerant.
Ja, ich bin im Grunde mit Dir da auch auf einer Linie - auch wenn das jetzt nur mich persönlich angeht und längst nicht auf alle hier Mitlesenden oder Beteiligten zutreffen muss. Denn der Rock am Mann muss definitiv nichts mit der sexuellen Neigung zu tun haben. Aber klar, dass es Männer gibt, die sich vehement von dieser Themenvermischung abgrenzen wollen, vielleicht sogar krampfhaft, oder müssen - weil das die Gesellschaft halt noch immer nicht bis in die letzten Winkel kapiert hat, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat bzw. haben muss.
Also, die Formel "rocktragender Mann = schwul" ist genauso unsinnig wie "weißer Mann = blond". Wie ich schon geschrieben habe, ist Ezra Miller für mich auch kein Vorbild. Und zufälligerweise kenne ich ihn, sonst wäre er mir noch gleichgültiger gewesen, weil ich ihn vor einer Woche einen ganzen Nachmittag lang auf der Leinwand hatte.
Das Zitat, das Du hier kundtust: "Ich denke, das ist wichtig. Jeder, der noch nie einen homosexuellen Moment hatte, versucht wahrscheinlich, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben zu entziehen", wertest Du als, ich sag es mal, intolerant.
Nun, wenn er es aber so empfindet... ich muss es ja nicht befolgen. Hier fällt mir aber eine große Parallele zu mir ein. Denn ich sage immer wieder: "Jeder, der nicht mal drei, vier Tage im Ernst einen Rock getragen hat, der kann nicht beurteilen, wie angenehm das ist im Gegensatz zu Hosen und was ihm da entgeht."