Autor Thema: Eine Generation junger Männer definiert Männlichkeit neu  (Gelesen 6762 mal)

Offline Skirtedman

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Sommerkleidchen mit spaghettiträgerchen oder grossem ausschnitt sollte mann doch eher den damen überlassen an denen es durchaus toll aussehen kann weil sie die den entsprechenden körperbau haben.

Sollte.

Muss man aber nicht.

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Offline Skirtedman

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Na, ich hab noch einen: Dennis Rodman, früherer NBA-Spieler:

@ Complex

@ CNN

@ Rainman Suite






Na, das mit der harten Männlichkeit ist in der dritten Nachkriegsgeneration halt wirklich deutlich verblasst. Hinzu kamen ja auch gewisse gesellschaftliche Umschwünge, die in den 60er Jahren noch undenkbar gewesen wären: Elternzeit für Männer zum Beispiel!

Ich kenne derzeit niemanden unter den jungen Vätern, die nicht eine Elternzeit in Anspruch nehmen, sofern sie in einem angestellten Arbeitsverhältnis stehen. Aber auch einige nehmen Lebenslauf-Brüche in Kauf, nur um Elternzeit und zwar ausgedehnte Elternzeit, verbringen zu können.


Offline Holger Haehle

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Mit diesem Satz spricht Zwurg wohl vielen aus der Seele:
Es geht gar nicht um einen feminin Touch. Für mich geht es eher um eine neue Interpretation von Männlichkeit, um das Aufbrechen von Stereotypen

Wenn ihr mehr Männer sehen wollt, die mit Stereotypen brechen, dann schaut euch heute den Eurovisions Song Contest an.
Bereits in den Vorausscheidungen gab es eine Menge Männer mit schrillen Outfits, Röcken und Kleidern. Aufgefallen sind mir Sheldon Riley (AUS) Conan Osins (P) und ganz besonders Bilal Hassani (F). Bilal hat zudem arabischen Migrationshintergrund und sieht süßer aus als Jule, obwohl er ein echter Kerl ist.

Und in Sachen Spaghettiträger bin ich noch auf diese Empfehlung für einen Partnerlook gestoßen. Macht das doch mal mit eurer Liebsten nach.

skortsandtights

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Ne meine herren beim besten willen nicht bei ausschnitt und spaghettiträgerchen gibts für mich rein optisch eine grenze.
Und wenn das jemand bei so einem anlass wie beim Eurovisions Song Contest macht gehts wohl eher darum ja aufzufallen.
Wie einst Conchita Wurst
Natürlich ist nichts einzuwenden wenn ein mann zarte unterwäsche trägt.
Aber wenn dann die unterwäsche zur oberbekleidung wird ist das beim besten willen nicht mein ding, das gilt auch für damen.


Offline Zwurg

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Offline Zwurg

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Mir sind auch manche gezeigte Outfits zu feminin, in der Vergangenheit habe ich einige Male auch Kritik geübt. Vor allem dann wenn es mir den Anschein gab, es handele sich um Kleidungsstücke die gewisse Attribute der weiblichen Anatomie hervorhoben, die ein Mann nicht hat. Im Falle von Skirted Man finde ich es weniger Schlimm, denn die männliche Schulter ist in meinen Augen ebenso attaktiv  wie eine Weibliche.
Den größten Mut erfordert es den eigenen Weg zu gehen

skortsandtights

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die gewisse Attribute der weiblichen Anatomie hervorhoben, die ein Mann nicht hat.

Genau um das geht es mir.
Da finde ich die kleider von Ludwig Wilhem viel besser.

ikm4799

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Vorweg: Den Artikel habe ich nicht gelesen, das ist mir nicht gelungen ohne erstmal Mitglied bei Facebook zu werden >:(

Das Problem habe/ hatte ich auch. Aber den ganzen Artikel gibt es auch bei KRAUTREPORTER komplett zu lesen:
https://krautreporter.de/3647-jungs-ihr-konnt-auch-in-spitzenhoschen-unfassbar-mannlich-wirken
(da kommt zwar dann dieser Nebelschleier, damit man ein Abo abschließt, aber man kann den Text trotzdem kopieren und dann in einem Textverarbeitungsprogramm (oder Email) sichtbar machen.

ikm4799

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Sommerkleidchen mit spaghettiträgerchen oder grossem ausschnitt sollte mann doch eher den damen überlassen an denen es durchaus toll aussehen kann weil sie die den entsprechenden körperbau haben.

Das erzähl mal den Damen mit der Top-Figur einer "Cindy aus Marzahn".  ::)

Die scheren sich auch nicht darum! Warum sollten Männer das nicht auch tragen dürfen?

@Skirtedman: sieht gut aus!


Was musst ich mir in meiner Jugend anhören! "Muskelshirts trägt man nur, wenn man Muskeln hat!"
Als ich dann soweit war, hieß es "getunte Unterhemden sind voll assi!"

Ich glaube, die ganzen "NoGos" bekommen Männer immer schön ins Gesicht gesagt. Als klare Anweisung, was sie nicht tragen dürfen.
Und irgendwann beschließen sie, nicht mehr extravagant zu sein, sondern nur noch Mainstream zu tragen.

ikm4799

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In den Kommentaren wurde auch schon über kulturelle Aneignung bzw. cultural appropriation aus der Schwulenkultur diskutiert. Darunter würde auch unser Anliegen fallen als Nichthomosexuelle  wie bspw. Kleider als Codes von Drag Queens aus der Schwulenkultur anzueignen.

Die können mich mal!
Es geht mir gewaltig auf den Zeiger, dass Minderheiten meinen, der Welt vorschreiben zu dürfen, was gesagt, gedacht, getan werden darf!


Zitat
Ein direkterer offensichtlicherer Vergleich was die Menschen nicht ausdrücken können, wenn sie Männer in Frauensachen sehen und deshalb auf Ablehnung stoßen, ist die Appropriation von Frauen was als "kulturelle Aneignung des anderen Geschlechts" von den Leuten angesehen wird. Wogegen sie bei Rastazöpfen das Problem nicht nachvollziehen können.

Das wundert mich nicht und ist ja seit Jahren/ Jahrzehnten so.
Was einst von Männern getragen wurde...! ist heutzutage weiblich konnotiert und darf natürlich NIE WIEDER an die Männer zurück fallen.

Natürlich darf eine Frau Hosen tragen! oder Krawatten! oder Budapester! oder Boxer-Shorts! usw.
Aber wehe der Mann "vergreift" sich am Sortiment. Dann ist das ein Perverser oder einer, der den Frauen die Sachen wegnehmen will und damit das edle Antlitz der Weiblichkeit besudelt.

Zitat
Wer findet, er solle das dürfen, darf sich selbst fragen, warum er von schwulen Männern stehlen darf, ohne einer zu sein – oder zumindestens, ohne das zu sagen – aber keine Dreadlocks tragen darf. Oder ist schwule Kultur etwa nicht so ernst zu nehmen, wie Rastafari-Culture?
[/quote]

skortsandtights

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Tragen darf man alles nur obs einem gut steht ist ne andere sache.
Auch schon mal was von typgerechter bekleidung gehört?
Und wo nichts ist gibts auch nichts hervorzuheben.

Offline Skirtedman

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Hanna, dazu fällt mir folgendes von kürzlich aus einem Thread ein:


Witzig war, als ich beim Winzer stand, lief da ein wirklich junges Ding vorbei, hübsch, blutjung, transparente schwarze FSH an, und berockt mit Schlitz bis was weiß ich wohin. Obwohl ich im Gespräch, konnte ich meine Augen nicht von dem Mädel lassen und wunderte mich, wie man nur so hoch geschlitzt an der rechten Vorderseite herumlaufen kann - wieviel Mut es braucht. Und das alles war soweit ja noch nicht witzig, aber witzig war, dass ich diesem Rock auf dem Weg zur Umkleide begegnete.

Also: gleich mitgenommen, anprobiert:

erstes Bild: https://up.picr.de/43448717pm.jpg

Um noch eins draufzusetzen, hatte ich auch das dazu passende Oberteil mitgenommen. Erst beim Anziehen merkte ich, dass das im wirklichen Leben (in meinem wirklichen Leben) nun sowas von gar nicht geht. Mit dem nächsten Bild einen kleinen Gruß an Hirti, ich glaube, er könnte das für sich gut in Kombination versetzen, dass es dann vielleicht doch ins wirkliche Leben hineinpasste...?

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Zweites Bild für Timper: https://up.picr.de/43448718js.jpg

Bei dem Mädel übrigens reichte der Schlitz gefühlt noch deutlich höher.


Also dieses Ensemble anzuprobieren, hat tierisch Spaß gemacht. Und für eine extravagante Party könnte ich mir sogar vorstellen, das anzuziehen.

Im normalen, alltäglichen Mannesleben ist zumindest das Oberteil ungeeignet.

Denn: es hebt was hervor, wo es nichts hervorzuheben gibt.

In diesem Fall gebe ich Dir Recht, Hanna.

Offline Skirtedman

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Und doch, muss ich sagen, wenn ich mir dieses Oberteil anschaue als sei es aus dem klassischen Orient entsprungen, so wirkt es in meinem assoziativ verseuchten Kopf schon gar nicht mehr so weiblich.

Alles also schon ein Stück Sache der Sichtweise.

Wobei wir hier ja schon wieder in der klassischen Debatte sind: Was ist zu weiblich? Wo liegen die Grenzen? Wer fordert die Sehgewohnheiten wie weit heraus? Wer will sich mehr erobern als nötig?

Das auszudiskutieren wäre natürlich bestens in dem Thread "Wer oder was definiert eigentlich männliche oder weibliche Oberbekleidung?" aufgehoben.

Ich will aber dennoch hier kurz auf den Gedanken von Hanna eingehen, den sie hier im Thread zur neuen Männlichkeit eingebracht hat: 'Optisch hervorzuheben, wo körperlich nichts hervorzuheben ist'.

Gestern flatterte ich, wie im Thread "Was habt ihr gestern getragen" geschrieben, ziemlich feminin umher:

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https://up.picr.de/43608348qb.jpg

Für viele habe ich mich mit meinem Outfit vermutlich viel zu weit rausgelehnt. Spaß gemacht hat´s trotzdem, weil es sich unheimlich angenehm bei diesen rund 24 Grad auch am Abend anfühlte.

Die weiten Fledermausärmel flattern, das ganze Oberteil flattert - und ist somit in der Lage, ausgezeichnet eine weibliche Brust optisch zu betonen.

Der Rockteil des Kleides flattert mit dem dünnen Stoff - könnte man sagen - unheimlich weiblich um Unterkörper und Beine. Auch optimal geeignet, ein voluminöseres weibliches Becken zur Schau zu stellen - könnte man sagen.

Die Sandalen stellen einen weiblichen Fuß (genauer gesagt natürlich zwei) zur Schau - wenn denn ein weiblicher Fuß drinsteckte.

Und das Muster ist per se ja schon sehr weiblich, nicht nur die Farbauswahl zum Bilden des Musters, sondern das komplette Muster ist voll weiblich - stellt also eine Frau zur Schau, die allerdings ganz und gar nicht drinsteckt.

Puh... ich krieg so langsam den Bogen zum eigentlichen Thread-Thema.

Stichwort Muster. Denkste. Diese Art Muster (ich hatte das mal als tschechisches Muster kennengelernt) gibt es durchaus auch bei Herren. Mein Vater hatte mal einen Seidenpyjama mit genau diesem Muster - andere Farbgebung allerdings -, der stammte aus den 50er Jahren (der Pyjama).

Und just heute morgen bin ich dem Newsletter von Esprit begegnet (ich weiß nicht, warum die mir auch die Männer-Newsletter zuschicken, was mich ja eigentlich kaum interessiert) und da das blumige Erwachen:

Newsletter Männermode Esprit
(hat vermutlich Verfallsdatum)

Ich hoffe, Ihr kriegt das genauso dargestellt wie ich - vermutlich stecken da ja personalisierte Komponenten mit drin.

Bildbeschreibung:
Da trägt ein Typ ein zart-lachsorange-farbenes T-Shirt, darauf sowas wie eine Jacke, ein Cardigan (so wirkt es auf dem wechselnden Bild - ist in Wahrheit ein aufgeknöpftes Hemd) auf dunklem Grund sind da dieselben lachsorangenen Farbtöne dabei, die sehr großflächige Blüten abbilden mit weißem Blüteninneren und mit grün-weißen Blättchen, die allerdings ja auch schon sehr großflächig sind.

Also, ohne den Typ drin zu sehen, würde ich sagen, das ist klassisch Bekleidung aus der Damenabteilung.

Ist es aber nicht.

Nun, ich hatte ja letztes Jahr ein ganzes Sammelsurium von geblümten Hemden aus der Männerabteilung mal mit in die Anprobe genommen. (Link dazu müßte man suchen.) So richtig gesehen im Straßenbild habe ich sowas aber seltenst. Wobei - stimmt nicht ganz - gefühlt 1:500 der Männer tragen auch mal Hemden mit Blümchenmuster - gerade gestern zwei gesehen.

Also ich finde schon, die Milderung der toxischen Männlichkeit, sie ist auf dem Vormarsch. Und, wie ich finde, sie schlägt sich auch allmählich in der Männermode nieder.

Der Esprit-Newsletter ist ein kleines Zeichen davon.

Offline cephalus

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Die Grundfrage(n) die ich mir stelle, Wolfgang sind:

1. Macht es für den neutralen Betrachter ünerhaipt einen Unterschied, ob ein Mann einen Rock trägt (der nicht gerade ein Kilt ist) oder ein geblümtes Kleid.

2. Verbindet irgendwer die Kleidung automatisch mit Femininität, wenn nicht andere Komponenten dazukommen, wie Haarfarbe, Haarlänge, Perücke, Makeup usw.

3. Ist es für andere in irgendeiner Weise relevant, ob Standard, Mann mit Rock, femininer Mann, als Frau verkleideter Mann usw.

Gestern habe ich mal wieder eindringlich erlebt, dass es absolut keinen, auch nur im Geringsten interessiert wenn Mann den ganzen Tag im leichten Sommerkleid unterwegs ist und seinem Alltag nachgeht.

Ganz ehrlich hätte ich das vor einiger Zeit nicht mal erträumt.

Und du machst Dir Gedanken zu einzelnen Details, Mustern und deren Bezug? Ich glaube das ist fas ausschließlich für Dich ein Thema. ;)

Btw. das Kleid gefällt mir.



Offline Skirtedman

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