Hallo Karl,
'Vom Rock zum Kleid' ist für mich bereits Realität geworden, ich gehöre zu den Glücklichen, die für ihre Proportionen (67kg bei 1,87m) passende Kleider gefunden haben (und weiter finden). Das Verhältnis Röcke:Kleider liegt bei mir zwar immer noch bei 5:1, aber immerhin habe ich schon ein knappes Dutzend Kleider, die ich auch wirklich öfter trage (bzw. tragen kann).
Das Tragegefühl eines Kleides ist einfach unerreicht, speziell wenn man es mit einem Unterkleid kombiniert, also wenn alles Gewicht der Kleidung allein an den Schultern hängt, während die Taillen- und Hüftpartie völlige Freiheit geniesst... bedeutet ein Rock schon Freiheit (der Beine), so ist ein Kleid die Freiheit im Quadrat, sozusagen.
(Satin-)Unterkleider -- durchaus mit Spitze -- sind meine Standardunterwäsche, auch bei Röcken. Bei kurzen Kleidern oder Röcken sind auch FSH, eher blickdichte, und mit Baumwollzwickel, mit von der Partie.
Aber zurück zu den Kleidern:
Als mir absolut alltagstauglich haben sich erwiesen :
- ärmellose Jeans- oder Cordkleider, vorn zum durchknöpfen, eher weit, quasi auch als Mantel definierbar,
- kurz- oder langärmelige Hemdkleider, ganz oder teilweise zum durchknöpfen,
- langärmelige Strick-Rollkragenkleider ("Ganzkörper-Pullover"), sollten halt nicht zu eng sein, sehen super aus mit einer Weste zusammen,
- ärmellose, hochgeschlossene kurze Cocktailkleider (eher schlicht und schlank geschnitten), kann Mann wunderbar z.B. mit den Strickkleidern oder langen Röcken kombinieren,
- für Zuhause, im Hochsommer und als Nachtwäsche verwende ich gern ärmellose lange T-Shirt-Kleider (die normalen Nachthemden sind mir einfach zu kurz),
- was mir noch fehlt, ist ein langes schlichtes, massgefertigtes Qipao-Kleid (chinesische Trachtenmode, gibt's bei Ebay bzw. bei
http://www.china-eshop.net/qipao/index_diy.htm als 'Bausatz')...
Nicht in Frage kommen für mich:
- alles mit Betonung des Brustpartie (liegt auf der Hand), wobei jedoch oft Entschärfung möglich ist, meist durch Verlängern / Verändern der Brustabnäher,
- tiefe Ausschnitte oder rückenfreie Sachen,
- Sachen mit aufwändigen Verzierungen / Applikationen,
- Puffärmel, Rüschen, und ähnlich altbacken-feminines.
Bei Farben und Mustern halte ich es wie bei Röcken: Solange sie kräftig sind, kein Problem. Genausowenig mit Gehschlitzen, die mir bei langen geraden Sachen eindeutig besser gefallen als sich hinter einer tiefen Falte versteckende endlose Stoffmengen (sorry Robert L.).
Bei Röcken und Kleidern sind meine Bezugsquellen Second-Hand-Shops und Lagerabverkäufe, also im Schnitt komme ich selten auf mehr als 5€, und das Maximum lag bisher bei 25€.
Das Kombinieren ist der Schlüssel zum Erfolg, gilt speziell speziell für Schuhe. Meine Allzweckwaffe bei Kleidern und überhaupt sind lange schwarze Schaftstiefel, ein schlichtes schlankes Modell mit niedrigen Absatz und nicht besonders feminin, obwohl es selbstredend Damenstiefel sind. Während ein kurzes rotes Cocktail-Kleid obiger Sorte, solo getragen mit Pumps, schon ziemlich seltsam (wegen mir auch 'tuntig') aussieht, kommt es in Kombination mit den Stiefeln, einem langen schwarzen Rock und einem schwarzen Rolli (jeweils darunter) durchaus überzeugend, wenn auch sehr individuell (keine Frau würde eine solche Kombination tragen, denke ich). Solange es keine echten Männerkleider gibt, ist es wichtig, vorhandene Frauenmodelle frauenuntypisch einzusetzen, wenn Mann damit Erfolg haben will, denke ich. Dazu gehört auch der äusserst massvolle Einsatz von (Körper-)Schmuck, auf den ich wie JürgenB meist ganz verzichte, weil er mich bloss nervt (eine Silberring, aus Tunesien, trage ich aber manchmal...)
Beste Grüsse,
El Buitre ...der im heute für 3€ erstandenen Camouflage-Glockenrock (neu!) vor'm Rechner hockt...