Autor Thema: Hatespeech und dumme Blicke  (Gelesen 19401 mal)

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #45 am: 10.06.2016 12:47 »
Oh Mann, Kalotto, was für ein Erlebnis mit "ardinären" Jugendlichen. Alles FPÖ-Klientel?

Meinst du das ist bei den Sozialdemokraten anders??

In welcher Welt lebst du eigentlich. Selbst andere hier diskreditieren und
immer wieder den Lehrer spielen.

Was spielt das für eine Rolle, ob FPÖ, AFD, CSU oder SPD und die Linke.
Zeige mir mal Anhänger dieser Partei, die nicht diese dummen Sprüche ablassen.

Selbst in der Kirche hast du das. Wenn man von den Pfaffen mal absieht. Die machen es ja
nur mit Kinder. Selbst das Verurteilt die Kirche nicht.

Ach so, Ingo!

Ich dachte, bei den Sozialdemokraten könnte man als Homosexueller sogar regierender Bürgermeister von Berlin werden. Und bei der FDP auch Außenminister.
Ist vergleichbares bei der FPÖ oder der AfD auch so?

Sicher gibt es überall Homophobe, Antisemiten, Rassisten, Sexisten usw.  Aber es ist schon ein Unterschied, ob es auch programmatisch gewollt ist oder ob Einzelne es entgegen dem Parteiprogramm sind. Oder nicht?

Also insofern ist es Blödsinn zu sagen, es gäbe keine Anhänger dieser Parteien, die nicht solche Sprüche ablassen. Auch in der FPÖ oder AfD gibt es Leute, die nicht homophob sind.

Und es war ja als Frage formuliert. Natürlich weiß das keiner, welche Partei diese Schüler dereinst wählen werden. Und auch nicht, ob das nur jugendliche Dummsprüche waren. Erschreckend ist es aber doch, wenn Jugendliche öffentlich einen anderen Menschen dermaßen beleidigen. Das zeugt von einer gewissen Grundstimmung in der Gesellschaft, die mir Sorgen macht. Dass Kärnten Haider-Land war, tut da vielleicht was zur Sache.

Was die Kirche angeht, wurde vieles viel zu lange vertuscht, was da an sexuellen Übergriffen stattfand. Aber das hat sich dann ja geändert. Es müssen manchmal nur die richtigen Leute an den richtigen Hebeln sitzen.



LG, Michael
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elco

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #46 am: 10.06.2016 13:15 »
Zu Kalottos Fall:
Der Jugendliche, der von seinem Kameraden zurück gepfiffen wurde hatte aber nicht genug Rückgrat, um einfach sitzen zu bleiben. Er unterwarf sich widerstandslos der Gruppe. Noch ein Duckmäuser mehr. Das geht auch anders. Ist auch Erziehungssache.

Jörg

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #47 am: 10.06.2016 13:54 »
Zu Kalottos Fall:
Der Jugendliche, der von seinem Kameraden zurück gepfiffen wurde hatte aber nicht genug Rückgrat, um einfach sitzen zu bleiben. Er unterwarf sich widerstandslos der Gruppe. Noch ein Duckmäuser mehr. Das geht auch anders. Ist auch Erziehungssache.

Jörg

Lieber Jörg,

da gibt es auch verschiedene Möglichkeiten:
1. Er hat Kalottos Outfit zuerst gar nicht wahrgenommen und sich weg gesetzt, weil er von den anderen darauf aurmerksam gemacht wurde.
2. Er hat es wahrgenommen, ihm machte es nichts aus, aber der Gruppendruck brachte ihn dazu, aufzustehen.

Im ersten Fall war er selber Homophob im zweiten Fall ein Mitläufer.

Erziehung alleine hat auch nicht so viel Einfluss. Bei vielen Jugendlichen ist der Einfluss der Peergroup größer, zumindest, solange sie zugegen ist.
Und doch befürchte ich, dass eine menschenfreundliche Erziehung im Sinne der Menschenrechte noch immer nicht der Normalfall ist, auch nicht in demokratischen Ländern. Da muss noch viel Arbeit geleistet werden.

LG, Michael
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Offline kalotto

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #48 am: 10.06.2016 14:21 »
das war eher 2), Zell Pfarre ist politisch zumeist eher rot/grün und soo anders als die umliegenden Gemeinden, immer für Überraschungen gut. Haider ist nun wohl auch für ewiggestrige auch hier kein Thema mehr, es stimnt aber, dass, wenn es nach Kärnten ginge, Hofer in die Hofburg einziehen würde ...
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Offline GregorM

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #49 am: 10.06.2016 15:12 »
Vielen Dank für den Hinweis, Michael. Ich dachte darüber, wie ich es ausdrücken sollte und fand, dass alle Adjektive fragwürdig sein könnten. Auf Dänisch sagte ich „helt almindelige“, was direkt übersetzt „ganz allgemeine“ oder „ganz gewöhnliche“ wäre.

Aber was immer man sagt, gibt es wohl ein Problem mit dem entgegengesetzten Wort, oder?
Was wäre für diverse Minderheiten sich am schlimmsten zu fühlen, ungewöhnlich, unnormal, falsch (versus ein richtiger Mann), nicht ordinär usw.?

Alles klingt in meinen Ohren falsch - oder nicht richtig.

Gruß
Gregor
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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #50 am: 10.06.2016 15:24 »
Vielen Dank für den Hinweis, Michael. Ich dachte darüber, wie ich es ausdrücken sollte und fand, dass alle Adjektive fragwürdig sein könnten. Auf Dänisch sagte ich „helt almindelige“, was direkt übersetzt „ganz allgemeine“ oder „ganz gewöhnliche“ wäre.

Aber was immer man sagt, gibt es wohl ein Problem mit dem entgegengesetzten Wort, oder?
Was wäre für diverse Minderheiten sich am schlimmsten zu fühlen, ungewöhnlich, unnormal, falsch (versus ein richtiger Mann), nicht ordinär usw.?

Alles klingt in meinen Ohren falsch - oder nicht richtig.

Gruß
Gregor


Lieber Gregor,

ja, in den Feinheiten ist Sprache sehr kontextabhängig und veränderlich. Dasselbe Wort kann heute eine andere Bedeutung haben als vo 100 Jahren oder sogar als vor 30 Jahren oder auch zwischen zwei Regionen mit einander eng verwandten Sprachen oder Dialekten.

Das Wort "normal" hat meistens eine positive, das Wort "ordinär" eine negative Bedeutung. Meistens, nicht immer!

"We are ordinary people", wie es in einem Lied (von den Somple Minds?) heißt, darf man eben nicht übersetzen mit "Wir sind ordinäre Leute", sondern mit "Wir sind ganz normale Menschen".

"Ungewöhnlich" kann negativ, aber sogar sehr positiv gemeint sei: "Extraordinär". "Außergewöhnlich" noch positiver.

Ja, es ist alles nicht so einfach!

LG, Michael
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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #51 am: 10.06.2016 15:35 »
das war eher 2), Zell Pfarre ist politisch zumeist eher rot/grün und soo anders als die umliegenden Gemeinden, immer für Überraschungen gut. Haider ist nun wohl auch für ewiggestrige auch hier kein Thema mehr, es stimnt aber, dass, wenn es nach Kärnten ginge, Hofer in die Hofburg einziehen würde ...

Es ist alles noch harmlos im Vergleich zu dem, was derzeit in Bulgarien abgeht. Dort brüsten sich "Bürgerwehren" damit, Flüchtlinge gefesselt und geschlagen zu haben und werden von Politikern noch gelobt deswegen. Da wird sich mit Hatespeech gar nicht erst aufgehalten, aber die gibt es auch zu Hauf.

Wohin sind wir nur unterwegs?

Um auf den von Nico verlinkten Zeitungsartikel über Kindererziehung zu verweisen: Es herrscht eine Tendenz, die Idenitäten, die wie als dreijährige gelernt haben, zu zementieren und jede Weiterentwicklung als unnatürlichen Irrweg anzusehen.

Da ist dann alles eindeutig und unwandelbar: Geschlecht, Rasse, Nationalität, Religion usw. usf. Alles im Blut auf immer und ewig festgeschrieben. Und wer sich weiter entwickelt, hat "verrottetes Blut", um es mal mit Erdogan auszudrücken. 

Mädchen sind Mädchen, Jungen sind Jungen, Weiße sind Weiße, Schwarze sind Schwarze, Deutsche sind Deutsche, Türken sind Türken, Zigeuner sind Zigeuner, Christen sind Christen, Muslime sind Muslime, Schwule sind Schwule, Ausländer sind Ausländer usw. usf. Und immer ist das, wo ich dazugehöre, das Richtige und alles andere ist anders, fremd, falsch.

Mir wird ganz schwummrig.

LG,
Michael
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elco

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #52 am: 10.06.2016 18:15 »
Und doch befürchte ich, dass eine menschenfreundliche Erziehung im Sinne der Menschenrechte noch immer nicht der Normalfall ist, auch nicht in demokratischen Ländern. Da muss noch viel Arbeit geleistet werden.


Lieber Michael,

ich denke, da sind wir einer Meinung.

Ich bin jedenfalls nicht so erzogen worden, jeden anzupaulen, dessen Nase mir nicht passt.

Zudem gehöre ich selber zu einer gewissen Minderheit (hochgradig sehbehindert) und deshalb weis ich wovon ich spreche, wenn es um Ausgrenzung, Spott u. ä. geht. Das geht nicht spurlos an einem vorbei. Und obendrauf kommen jetzt noch die Röcke. Das packt auch nicht jeder!

Man lässt sich mit den Jahren ein dickes Fell wachsen, aber im Inneren fährt man auch heute noch manchmal Achterbahn.

Jörg :)

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #53 am: 10.06.2016 19:01 »
Ja, eben Jörg,

Ausgrenzung ist Seelenverletzung. Das ist nicht weniger schlimm als Körperverletzung.

Minderheitenschutz gehört zu einer richtigen Demokratie genau so dazu wie das Mehrheitsprinzip. Ansonsten ist sie nichts weiter als eine Diktatur der Mehrheit.

Die Röcke hast Du Dir im Gegensatz zur Sehbehinderung zwar freiwillig zugelegt, aber eine freiwillie Entscheidung etwas anders zu tun als die Mehrheit, ist das Recht eines jeden in einer Demokratie, solange man niemandem damit schadet.

Im Gegensatz zur Sehbehinderung ist das Röcketragen für Dich aber sicher ein Grund der Freude oder auch des Stolzes, denke ich. So geht es zumindest mir.

LG!
Michael
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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #54 am: 10.06.2016 19:51 »
Richtig Michael, das Rocktragen habe ich mir selber ausgesucht und es war eine richtige Entscheidung, wie ich heute finde.

Ich hatte einfach keine Lust mehr, auf diesen Einheitsbrei der Gesellschaft, gewissermaßen ein "Aussteiger" im kleinen Rahmen.

Zum eigentlichen Thema:
Man muss sich also nicht nur als Rockträger so einiges dummes gebabbele über sich ergehen lassen, wie mein kleines Beispiel zeigt.

Jörg :)

Offline high4all

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #55 am: 10.06.2016 20:33 »

Wohin sind wir nur unterwegs?

Mädchen sind Mädchen, Jungen sind Jungen, Weiße sind Weiße, Schwarze sind Schwarze, Deutsche sind Deutsche, Türken sind Türken, Zigeuner sind Zigeuner, Christen sind Christen, Muslime sind Muslime, Schwule sind Schwule, Ausländer sind Ausländer usw. usf. Und immer ist das, wo ich dazugehöre, das Richtige und alles andere ist anders, fremd, falsch.

Mir wird ganz schwummrig.

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Wir sind in Europa auf dem Weg ins 19. Jahrhundert. Wenn die europäische Kleistaaterei wieder losgeht, haben wir in einigen Jahrzehnten im Weltvergleich nichts mehr zu melden, weil wir bevölkerungsmäßig abgehängt werden von China, Indien, usw. Zwergstaaten haben nicht viel Gewicht. Was sind schon 80 Millionen Deutsche gegenüber zwei oder mehr Milliarden Indern bzw. Chinesen.

Wir sollten uns in Europa nicht allzu sicher fühlen mit unserem noch vorhandenen Vorsprung. Das kann sich ändern.

LG
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

androgyn

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #56 am: 10.06.2016 21:09 »
und dann soll er mir erklären, was Klediung zu Frauenkleidung macht? Mir ist dann die Hose im Schritt zu eng.
Was bekommst du zu hören, wenn du das fragst? Ich bekam zu hören, dass Frauenkleidung für Frauen gemacht und gedacht ist. Zum Beispiel, wenn obenrum mehr Platz geboten wird oder feminine Stoffe und Schnitte. Dass Hosen eng im Schritt seien, wird dir wohl kaum jemand abnehmen, sonst würde kein Mann Hosen anziehen. Leggings ziehen sie auch keine an, weil die zu wenig platz bieten. Der Einwand würde in etwa lauten; Es gibt auch Hosen mit weiten Schritt oder Jogginghosen. Die werden komischerweise bevorzugt, wenn es um Bequemlichkeit geht.

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #57 am: 11.06.2016 09:06 »
Hier ist übrigens der Thread mit dem oben erwähnen Link von Nico auf den Zeitungsartikel: http://www.rockmode.de/index.php?topic=5635.msg74875#msg74875

LG, Michael
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Offline Jo 7353

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Re: Hatespeech und dumme Blicke
« Antwort #58 am: 14.06.2016 23:44 »
Hallo rock aktiv,

die Frage, warum wir mit unstren Antworten durchkommen, während Du bei solchen Antworten hängen bleibat ist eine gute Frage. Klar haben wir es leichter, weil wir älter sind, den anderen als dummen Jungen stehen zu lassen. Der Hauptgrund ist aber sicherlich ein anderer. Man muß hinter seinen Sprüchen stehen können. Mir ist schon mehrfach aufgefallen, daß Du bei einigen Scherzen im Forum Verständnisprobleme hast. Dir scheint das Spiel mit den unausgesprochenen aber mitgedachten Sachen und ihre Poitierung nicht sehr zu liegen. Zudem paßt auch nicht jeder Spruch zu jedem Typ. Der Scherz mit dem mangelhaften Platz in der Hose hat etwas machohaftes, das man, wenn man ihn erfolgreich anwenden will, auch mit Haltung und Sprache vermitteln muß. Wer da bei einer ungenügenden Entgegnung nicht weiter weiß, zieht keinen Nutzen aus dem Spruch. Das geht nur gut, wenn man den Grundgedanken, der dahinter steckt, so beherrscht, daß man ihn ohne nachzudenken sprachlich variieren und an die Situation anpassen kann. Du bist ein anderer Typ als ich. Daher können meine Mittel Dir nur bedingt helfen. Du mußt schon selbst aus dem Angebot von Sprüchen aussuchen, was zu Dir paßt. Ich bin fest überzeugt, daß die Paßform und sonst nichts Männerkleidung ausmacht, und alles was mir (oder anderen Männern) paßt, Männerkleidung ist, und ich nur Sachen anziehe, die mir passen. Da bringt mich niemand aufs Glatteis. Da habe ich ein sichers Argumentationsmuster, und mein Problem, daß ich bei überraschenden Argumenten für einen verbalen Schlagabtauch oft zu lange brauche, um die geeignete Antwort zu finden, ist so gelöst. Und was Dir hier im Forum hilft, nämlich die Zeit eine Unmenge von Postings zu senden , und somit andere durch Menge zu überdecken, hilft Dir bei Diskussionen im realen Leben nichts. Du mußt Dein Gegenüber verstehen, um seine Gegenargumente aushebeln zu können. Machos lernst Du aber nicht bei feministischer Lektüre verstehen. Die betreiben nur Feindbildpflege. Und da gibt es noch eine Gefahr für Dich. Wenn Du feministische Sprachmuster anwendest, ziehst Du die Wut auf Feministen auf Dich, und dann werden Machos besonders rücksichtslos. Das Wort "hatespeach" geht also gar nicht. Um bei anderen zu punkten, mußt Du in einer denen zugänglichen Sprache reden. Ich weiß, das Ganze konkret durchzuführen ist nicht einfach, aber ich will Dir nichts vormachen, und Antworten sagen, wo Du bei harmlosen Entgegnungen nicht mehr weiter weißt.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.


 

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