Und nun plaudere ich aus meinem Nähkästchen und hole deutlich weiter aus. Wem zu viel ist, springt am besten zum nächsten Beitrag.
Das Thema Hitze ist ein sehr entscheidendes Thema in meinem Leben, und schlägt sich bis in den tiefsten Wintern nieder bei der Wahl meiner Kleidung.
Mag sein, da ich im Mündungsbereich vom Main in den Rhein lebe, dass dieses Thema mich mehr beschäftigt, als würde ich in anderen Gegenden leben mit weniger schwülen Tagen oder mehr Wind.
Ich rasiere mich nicht konsequent jeden Tag im Gesicht, aber bei um die 30 Grad oder mehr, versuche ich dies zu tun. Denn alleine Eintagsstoppeln im Gesicht tragen dazu bei, dass die warme/feuchte Luft auf meiner Haut nicht gut abströmen kann - und ich schwitze mehr. Auch bei 20 Grad und stehender Luft breche ich sehr leicht (auch ohne jedes Textil) ultraleicht in Schweiß aus. Gerade an Händen, Stirn- und Haupthaarbereich, Hals und obere Brust und oberer Rücken sind die Stellen, die bei mir die Eigenwärme und Eigenfeuchtigkeit schnell loswerden müssen.
Also Kappe tragen ist bei mir nich, T-Shirt bis zum Kehlkopf auch im Winter bei mir nicht - dies nur mal zum Beispiel.
Oberangepasste Menschen würden dies als krankhaftes Schwitzen bezeichnen. Ich für mich bezeichne das als das, was es ist und suche dafür Lösungen, damit umzugehen.
So bin ich über die letzten Jahrzehnte immer auf der Suche nach dem Optimum. Mit seitdem aber deutlich verändertem Grad der Anpassung an die Erwartungshaltungen der Mitmenschen.
Zuerst fing ich an, weiter ausgeschnittene Männer-T-Shirts zu suchen. Dieses Angebot war damals in den 90ern sehr beschränkt. Fast immer waren die Frauen im Sommer luftiger angezogen als das, was für Männer zu kaufen gab.
Wichtiger Schritt für mich war die Eroberung von Tank-Shirts. Es dauerte nicht lang, dass ich reihenweise Bewunderung einfing, dass ich mich trauen würde, das zu tragen. Gefühlt 90 Prozent der Männer sagten mir, dass sie sich nicht trauen würden, ärmellos rumzulaufen.
Ganz selten trage ich auch mal ein solches Tanktop von damals. Grund ist: fast alle viel zu hoch geschlossen am Hals.
Als ich das damals auch allmählich erkannte, schaute ich mich dann jahrelang in den Damenabteilungen nach Tanktops um, die etwas weiter ausgeschnitten waren. Ich sollte erwähnen, dass ich da schon seit 15 Jahren oder mehr Röcke getragen habe, aber Oberteile auch aus den Damenabteilungen zu kaufen, fing ich nun erst gerade an. Der Grund war eben, dass die mehr ausgeschnitten waren und meist auch aus angenehmeren, luftigeren Stoffen waren.
So vor 10 Jahren entdeckte ich - vor allem bei Zara - dass es vermehrt auch Herren-T-Shirts gibt aus dünnem, luftigeren Stoffen - muss ich haben, dachte ich mir, vor allem auch für die Fälle (Büro, bei und mit Kunden), wo ich es für angebrachter halten könnte, nicht ganz so viel ausgeschnitten bekleidet zu sein. Also gab es eine Phase, wo ich auch besonders viel dieser dünneren Materialien eingekauft habe.
Die Klamotten aus dieser Phase trug und trage ich eher selten, da durch berufliche Umorganisationen und neuen Aufgaben diese beruflich begründeten Fälle sehr bald deutlich seltener auftraten und -treten. Seit einigen Jahren hat sich mein Home-Office-Anteil zudem noch deutlich erhöht, glücklicherweise.
Dazu parallel habe ich aber auch verstärkt zu Kleidern gefunden. D.h. die tägliche Rock- und Oberteil-Anforderung wurde zusehends durch die Kleid-Alternative abgelöst. Inzwischen trage ich etwa zwei- bis dreimal in der Woche Rock plus Oberteil, bei ca. 20 verschiedenen Outfits pro Woche. Den überwiegenden Rest eben Kleider.
Das heisst, die ganzen Klamotten aus den oben beschriebenen Phasen kommen inzwischen nur sehr dürftig zum Einsatz. Die Tank-Shirts von damals werden sogar nur fast nur noch getragen, damit sie einmal im Jahr in der Waschmaschine waren. Die dünneren T-Shirts von eher neulich haben sich oftmals als zwar dünn, aber doch nicht luftdurchlässig erwiesen. Und so habe ich mich inzwischen in den letzten vier Jahren (grob ausgedrückt) nochmals komplett ausgestattet mit Kleidern für alle Anlässe, von Winter bis Sommer. Geschlossen bis luftig fluffig leicht.
Und so finde ich für jeden Anlass, jede Anforderung das geeignetste Kleid. Und wie das bei großer Hitze oder bei hoher Luftfeuchtigkeit dann gewählt wird, hatte ich ja in meinem letzten Beitrag in diesem Thread ja schon mal umrissen.
Und manchmal - das hatte ich jetzt noch nicht erwähnt und damit gebe ich manchen Äusserungen von Euch recht - ist es mir dann aber auch nach einem langen Rock bei Hitze zumute, knöchellang, weiches leichtes Material, und am besten am Bund leicht eingelesen, um genügend Raum für alle Beinstellungen zu haben und um genügend Luft zu haben auch am Bauch.