Autor Thema: Femboy  (Gelesen 29613 mal)

Offline doppelrock

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Antw:Femboy
« Antwort #90 am: 12.03.2023 13:46 »
Vom Femboy zur Geschichte des Wortes "Toilette" und dessen Bedeutung aus Sicht des Vielstschreibers.

Lieber @MAS, es ist dir unbenommen, eigene Interpretationen zu Wörtern zu bilden. Vorher ist es nach wie vor sinnvoll, sich über die eigentliche Bedeutung eines Wortes klar zu sein. Ohne "Ja aber" und ohne irgendetwas völlig abseitiges, dem Gedankengang des Whataboutism entsprungenes, das den Strang völlig OT macht?

Hatten wir uns in einem anderen Thema nicht noch gefragt, warum jede Diskussion ins OT schießt? Das könnte eine Ursache sein...

Offline MAS

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Antw:Femboy
« Antwort #91 am: 13.03.2023 00:54 »
Es gibt keine eigentliche Bedeutung von Wörtern. Es gibt nur Bedeutungen in bestimmten Kontexten von Mensch(en), Zeit(en) und Ort(en).

LG, Micha
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Online Skirtedman

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Antw:Femboy
« Antwort #92 am: 13.03.2023 02:17 »
Lieber Doppelrock,

Deinen ursprünglichen Gedanken, dass man - frei formuliert - nicht 27 neue Begriffe braucht, um Feinheiten zu definieren, von denen man selbst wohl nicht betroffen ist, kann ich ja noch nachvollziehen.

Dass Du nun ein Off-Topic vom Himmel herbeiredest und das Chakalaka der Ignoranten bemühst, den Whataboutism, ist jetzt ziemlich unverhältnismässig, da Du es derjenige warst, der sich den Inhalten der Wörter widersetzt hat und zwar nachvollziehbare, leider jedoch nicht zutreffende Bedeutungen hineininterpretiert hat. Wenn für Dich ausgesuchte Beispiele als Darlegung einer komplexeren Systematik Dir als Abschweifung vorkommen, dann wirst Du Dich wohl damit abfinden müssen, dass Du an anderen kräftig vorbeireden wirst.

Mein Vater hatte meist sein Portemonnaie in der Innentasche ("inwendig") von seinem Rock. Meine Oma wurde in der Schweiz für ihren bestickten Rock gelobt, worauf sie sagte: "Das ist ein Kleid!" Und ein Rock war ganz früher einfach nur ein Tuch, gaaanz früher aus Fasern des Roggen gewebt.

Wenn wir also über "Rock" reden, ist es schon hilfreich zu wissen, was jeder damit meint.

Aber am Ende reden wir mit Dir da die ganze Zeit auch schon aneinander vorbei. Und das auch gleich noch doppelt!

What about Femboy?

Offline doppelrock

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Antw:Femboy
« Antwort #93 am: 13.03.2023 04:22 »
Lieber Skirtedman, kannst du so sehen, ich sehe es anders. Da kommen wir wohl auf keinen gemeinsamen Punkt.

@MAS: Es gibt eine eigentliche Bedeutung eines Wortes. Genau dann, wenn ein Begriff geschaffen wird, hat er eine eindeutige Bedeutung. Dass die Bedeutung sich mit der Zeit ändern kann, auch regional unterschiedlich sein kann und von Menschen unterschiedlich ausgelegt werden kann, ist möglich. Muss aber nicht. Mit sorgfältiger Recherche kann man sogar meist ursprüngliche Definitionen herausfinden.
In der Sprache finden aber gern die selben Verwechselungen und Vermischungen statt wie beim Geschlecht. In der Biologie gibt es Mann und Frau. In der Identitätspolitik zählt nicht mehr das, was ist, sondern, das was sein möchte: Die Identität.
Ein FemBOY funktioniert nur, wenn es binär BOY und GIRL gibt.
In dem Zusammenhang auch lustig tragisch, was junge Frauen auf einer Demo zu Protokoll geben, was eine Frau ist, nach ihrer Ansicht. Mein erster Gedanke, die armen verwirrten Menschen brauchen erst psychologische Hilfe und dann Biologieunterricht. Ersteres vor allem, um dem Konformitätsdruck zu widerstehen (Asch-Experiment).

Ob man jede zeitgeistige Umdeutung eines Inhaltes mitmacht, sollte man selbst entscheiden. Wenn man sich auf das Spiel einlässt, weiß man aber ganz schnell nicht mehr, wo links und rechts ist. Also lieber mal nachdenken.



Offline Lemon787

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Antw:Femboy
« Antwort #94 am: 15.01.2024 12:22 »
Mit ü 50 Jahre Femboy spielen dürfte schwierig werden. Femboy = junger Crossdresser oder junger Transvestit oder oder. Am Ende nur eine andere Spielart.
Eben nicht Femboy ist nur eine Bezeichnung wie sich der Mensch sieht und gibt und hat mit der Sexuellen Ausrichtung grundsätzlich nichts zu tun,
ich hab davon  einen im Bekanntekreis und der hat eine Partnerin die eben auf einen "etwas" feminineren Mann steht.

Und das Femboy kenne ich so das es im Asiatischen Raum recht verbeitet ist weil die Leute dort aus dem extrem der Konfomation ausbrechen wollen.

Ich würde mich auch eher in die Richtung sehen, Typ der eben ein wenig Femininer isr jedoch nicht ganz so ins extrem geht. ;)

Offline MAS

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Antw:Femboy
« Antwort #95 am: 15.01.2024 22:31 »
Lieber Skirtedman, kannst du so sehen, ich sehe es anders. Da kommen wir wohl auf keinen gemeinsamen Punkt.

@MAS: Es gibt eine eigentliche Bedeutung eines Wortes. Genau dann, wenn ein Begriff geschaffen wird, hat er eine eindeutige Bedeutung. Dass die Bedeutung sich mit der Zeit ändern kann, auch regional unterschiedlich sein kann und von Menschen unterschiedlich ausgelegt werden kann, ist möglich. Muss aber nicht. Mit sorgfältiger Recherche kann man sogar meist ursprüngliche Definitionen herausfinden.
In der Sprache finden aber gern die selben Verwechselungen und Vermischungen statt wie beim Geschlecht. In der Biologie gibt es Mann und Frau. In der Identitätspolitik zählt nicht mehr das, was ist, sondern, das was sein möchte: Die Identität.
Ein FemBOY funktioniert nur, wenn es binär BOY und GIRL gibt.
In dem Zusammenhang auch lustig tragisch, was junge Frauen auf einer Demo zu Protokoll geben, was eine Frau ist, nach ihrer Ansicht. Mein erster Gedanke, die armen verwirrten Menschen brauchen erst psychologische Hilfe und dann Biologieunterricht. Ersteres vor allem, um dem Konformitätsdruck zu widerstehen (Asch-Experiment).

Ob man jede zeitgeistige Umdeutung eines Inhaltes mitmacht, sollte man selbst entscheiden. Wenn man sich auf das Spiel einlässt, weiß man aber ganz schnell nicht mehr, wo links und rechts ist. Also lieber mal nachdenken.

Nee, das stimmt so nicht. Wörter werden in bestimmten Kontexen erfunden. Es sind phonetische oder visuelle Signale, die mit in einer Kommunikationsgemeinschaft mit Bedeutung versehen werden. Diese Bedeutungen verändern sich oft im Laufe der Zeit durch andere Kontexte, in denen sie verwendet werden. Ohne das, bräuchte man nicht von einer ursprünglichen Bedeutung zu reden.

Z.B. bedeutet das Wort "Arbeit" bei Wolfram von Eschenbach etwas anderes, als wenn wir heute darüber reden. Bei ihm bedeutet es so viel wie "Mühe". Wenn wir heute das Wort verwenden, kann es auch "Mühe" bedeuten, wenn wir z.B. sagen, "es war viel Arbeit, dies oder das zu erreichen". Aber "arbeitslos" bedeutet nicht "mühelos". Usw. usf.
Oder so mancher verwendet das Wort ""Wahnsinn", wenn er von etwas total begeistert ist. Mit Wahnvorstellungen hat das dann nichts zu tun.

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Yoshi

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Antw:Femboy
« Antwort #96 am: 04.08.2024 13:42 »
Ich weiß, dass der Thread schon älter ist, aber die Kommentatoren scheinen das Konzept "Femboy" überhaupt nicht verstanden zu haben und die komplette Diskussion hat leider äußerst wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun.

Femboy ist vor allem in der Animeszene sehr verbreitet und orientiert sich oft an japanische, teils auch südkoreanische Idols (englisch ausgesprochen, bezeichnet popkulturelle Stars, die in Asien als modische und künstlerische Vorbilder gelten). Es gibt Femboys, die in Richtung Cosplay gehen und sich wie weibliche Charaktere anziehen, beispielsweise beliebt sind Maid Costumes (=Dienstmädchen) oder japanische Fabelwesen wie Nekomimi (= Katzenmenschen) oder Kitsunemimi (= Fuchsmenschen), aber das ist nur ein Teil des Spektrums. Femboy ist nicht gleichbedeutend mit Crossdressing oder Travestie. Man muss auch nicht komplett en femme unterwegs sein. Einzelne Kleidungsstücke oder Accessoires können schon ausreichen, wenn man sich als Femboy identifiziert.

Manche nutzen Make-Up, manche Schmuck, manche Nagellack, andere wiederum nicht, aber tragen dafür Röcke oder Crop Tops. Die einen bevorzugen dunkle schwarze Outfits, andere wiederum helle in Pastellfarben. Wie viel "Weiblichkeit" man zulässt, das hängt von jedem einzelnen selbst ab. Es geht darum Geschlechtervorstellungen und -klischees aufzubrechen. Femboy ist dabei nicht nur der Kleidungsstil, sondern vielmehr ein Lifestyle. Das bedeutet, dass Femboys oft auch Verhaltensweisen und Interessen zeigen, die als traditionell weiblich gelten.

Vielleicht sollte man noch ergänzen, dass in der japanischen Kultur vieles am Mann akzeptiert ist, was in der westlichen Kultur als "feminin", "kindlich" oder "lächerlich" gilt. Junge Männer mit Katzenohrkopfhörern sind beispielsweise keine Seltenheit. Das Kindliche ist bei Erwachsenen viel akzeptierter und immanenter Bestandteil der Kultur. Erwachsensein wird nicht so mit Ernsthaftigkeit versehen wie im Westen. Große Firmen werben beispielsweise mit Animefiguren, wenn Flugzeuge mit Pokémon bemalt sind oder Straßenabsperrungen mit Hello Kitty verziert sind oder der Nintendo-Chef einen Kindertanz aufführt, um ein neues Videospiel zu präsentieren. Verhaltensweisen, die bei uns eher als "weiblich" und am Mann "verweichlicht" interpretiert werden, gelten in der buddhistisch-shintoistischen geprägten Wertevorstellung sogar als erstrebenswert für jeden Menschen. Deshalb muss man im Hinterkopf behalten, dass einiges, was bei uns als "weibliche" Elemente des Femboys angesehen wird, in Japan als "normale" Ausdrucksformen des männlichen Spektrums gilt. Das trifft natürlich nur auf einige Aspekte des Femboys zu, denn vieles an (westlichen) Femboys würde auch in Japan als "weiblich" interpretiert werden.

Wie der Name "Femboy" schon sagt, versteht sich der Großteil dieser Szeneangehörigen als männlich. Sie sagen, dass man sich auch als Mann so kleiden und verhalten kann. Dabei geht es nicht um das Schlüpfen in eine "weibliche Rolle" oder "Verkleidung", sondern man bleibt in seiner männlichen Identität, die man mit traditionellen "femininen" Ausdrucksformen anreichert. Es gibt aber auch einen nicht kleinen Teil, der sich als nicht-binär, genderqueer, genderfluid, usw. sieht und sich zwischen und/oder außerhalb der Geschlechter verortet. In den seltensten Fällen sehen sich "Femboys" als weiblich an, denn das würde dem Konzept widersprechen. Es kann aber vorkommen, dass Transfrauen vor ihrer Transition den Zwischenschritt als "Femboy" gegangen sind, weil sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht über ihre Transidentität bewusst waren.

Femboys sehen sich meist als Angehörige der LGBT-Szene oder stehen dieser zumindest offen gegenüber. Von sexuellen Präferenzen ist bei Femboys alles dabei, hetero-, homo-, bi-, pansexuell oder weitere Vorlieben halten sich eigentlich die Waage. Meiner Erfahrung nach ist der Anteil an heterosexuellen Männern unter Femboys sogar erheblich höher als unter Drag Queens.

Femboys sind auf Anime-Conventions oft zu sehen, es gibt unzählige TikTok-Trends dazu und es gibt sogar welche, die mit Live-Streams auf Twitch ihren Lebensunterhalt damit verdienen.

Bei weiblichen Otakus (Fans von japanischen Anime und Videospielen) sind Femboys sehr beliebt. Gerade unter dieser Fanszene werden solche Männer von einigen jungen Frauen als attraktiv wahrgenommen. In heterosexuellen Partnerschaften unterstützen die Frauen oft ihre Männer, suchen gemeinsam Outfits aus, helfen beim Schminken, nähen Outfits oder teilen sich bei gleicher Größe manchmal sogar die Garderobe.

Meinen Kleidungsstil und mein Rollenverständnis könnte man auch als "Femboy" bezeichnen, weil vieles genau auf diese Beschreibung zutrifft. Meine Kleidung beinhaltet viele Röcke, meist sehr bunte und farbenfrohe Outfits, mal knallig rot, mal in königsblau, mal Pastellfarben wie flieder oder rosa, dazu Shirts mit "Girlie"-Motiven wie Anime Girls, Kawaii Goth, Hello Kitty, Disney, niedliche Fabelwesen, Superheldinnen, Wednesday, etc. und ich trage Nagellack in meist bunten Farben. Ich würde auch sagen, dass ich viele traditionell "weibliche" Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften habe und als Erzieher arbeite ich zudem in einem klassischen Frauenberuf. Zwar würde ich "Femboy" nicht als Selbstbezeichnung nutzen, aber es würde mich auch nicht stören, wenn man mich als solchen bezeichnen würde.

Bei Anime-Fans bekomme ich auch den meisten Zuspruch, der sich teils in großer Begeisterung ausdrückt. Sowohl Männer als auch Frauen aus dieser Bubble loben meinen Style mit vielen Komplimenten. Gerade die jungen Frauen dieser Szene, um die achtzehn bis Mitte zwanzig, empfinden das nicht selten sogar als sehr attraktiv und bekunden teils Interesse an mir. Das sind meist Frauen, die selbst großen Wert auf Mode legen und vom japanischen Stil beeinflusst sind.

Vielleicht konnte ich dem einen oder anderen etwas verständlicher machen, was man alles unter einem "Femboy" verstehen kann.

Offline cephalus

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Antw:Femboy
« Antwort #97 am: 04.08.2024 14:52 »
Schöne umfangreiche Erläuterung, Yoshi - Danke!

Ich bin in Harajuku mit meiner Familie einer Gruppe von ca. 10 Leuten, die extrem Mädchenhaft gekleidet waren, begegnet. Wir konnten nicht mit Sicherheit sagen, wer welches Geschlecht hatte, es waren den Stimmen nach aber auf jeden Fall mehrere Männer darunter - wir fanden das sehr spannend, mein Jüngerer war begeistert ;D
Sie hatten auch ihren Spaß an uns, den dort nicht alltäglichen und seltsam aussehenden Ausländern.
Leider war eine umfangreichere Verständigung unmöglich, es fand sich schlicht keine übereinstimmende Sprache.


Was mich nach dem Zusammentreffen beschäftigte, war die Frage, nach dem, was die Jungs machen wenn sie älter werden - ältere Fem'boys' sieht man nämlich nie.


Yoshi

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Antw:Femboy
« Antwort #98 am: 04.08.2024 15:45 »
Ja, das Harajuku-Viertel in Tokio ist sehr bekannt für extravagante Kleidung und als "Harajuku" wird sogar ein Kleidungsstil bezeichnet, der eigentlich nicht ein Kleidungsstil ist, sondern viele. Das kann Gothic sein in düsterer, schwarzen Kleidung, Lolita-Mode, die an das viktorianische Zeitalter angepasst ist, oder Kawaii-Mode, die farbenfroh und auf niedlich getrimmt ist. Gemeinsam hat es, dass es extravagant und schrill ist. Femboys bedienen sich natürlich auch viel an Harajuku-Mode.

Ich würde auch oft gerne mehr Ware aus Japan einkaufen. Das ist aber gar nicht so einfach, weil man mindestens zwei bis drei Größen größer kaufen muss, weil die asiatischen Größen halt für kleinere Menschen gedacht sind. Bei Damenmode kann man das als europäischer Mann glatt vergessen. Bei westlichen Damengrößen habe ich meist XL, wodurch ich bei asiatischen Marken 3XL bis 4XL bräuchte.

Es gibt aber auch Labels (westliche und asiatische), die das speziell für den westlichen Markt in "Übergrößen" produzieren, bis teilweise 7XL (nach japanischer Größe). Oft ist das leider low-quality Massenware aus China, die total überteuert verkauft wird oder halt professionelle Designerware, die entsprechend kostet. Teilweise sind die Angebote auch explizit an Femboys ausgerichtet mit "Femboy Starter Sets", die ein komplettes Outfit beinhalten.

Vieles in der Femboy-Mode ist aber gar nicht mal so neu. In Japan gibt es seit den 80ern die populäre Musikrichtung Visual Kei, bei denen Männer Make-Up, schrille Kostüme, bunt gefärbte Haare und Röcke tragen. Die Outfits waren die japanische Antwort auf westliche Musiker wie David Bowie, KISS oder Elton John.

Offline GregorM

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Antw:Femboy
« Antwort #99 am: 04.08.2024 18:59 »
Ich habe mich auch vor Kurzem über den Begriff Femboy orientiert. Früher war das Wort weitgehend negativ konnotiert, das aber hat sich angeblich geändert, und in LGBTQ+ Kreisen soll man es zu sich genommen haben.

Sind wir dann Femboys? Laut den Quellen, auf die ich gestoßen bin, gibt es ein Problem, das für die meisten hier relevant sein dürfte: Wir sind zu alt. Die obere Grenze bei einem Femboy scheint bei 30 Jahren, kaum viel mehr, zu liegen.

Ich fühle mich ein bisschen diskriminiert und ausgegrenzt. Aber wie mit einem alten Femboy, dann?
Gruß
Gregor

Offline Lars

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Antw:Femboy
« Antwort #100 am: 04.08.2024 21:24 »
Wie wärs mit "Femgrandpa" ?  ;D ;D
 
Und Danke an Yoshi für die ausführliche Erklärung.
Schützen die Grünen die Natur?
Oder müssen wir die Natur vor den Grünen schützen?

Yoshi

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Antw:Femboy
« Antwort #101 am: 04.08.2024 22:44 »
Hmmm... das was hier im Forum gezeigt wird, ist Lichtjahre von Femboys entfernt und kommt dem nicht mal annähernd nahe. Als Femboy würde ich keinen von euch bezeichnen.

Es gibt zwar die vage Richtlinie, das Femboys typischerweise unter dreißig sind, aber das ist gar nicht mal so starr festgelegt. Das Alter ist da meines Erachtens weniger entscheidend, sondern vielmehr der Kleidungsstil. Die Animeszene ist da eigentlich sehr tolerant und es gibt auch Männer jenseits der 30, die das noch praktizieren. Auch du, Gregor, könntest also noch im Femboy-Look rumlaufen. Ich glaube aber nicht, dass das ansatzweise dein Stil wäre.

Hier mal paar Beispiele für eine Stilart, die auch von Femboys getragen werden können. Bei einigen Outfits sind sogar männliche Models abgebildet, wenn ihr euch durchklicken wollt. Das ist jetzt mal ein "Extrembeispiel" für einen übertriebenen niedlichen, kitschigen und kindlichen Mädchen-Look, der natürlich nicht repräsentativ für alle Femboys steht.

Wer solche Kleidung selbst im hohen Alter tragen würde, wäre definitiv auch noch ein Femboy. So sehe ich das zumindest. Ich lege aber keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und es gibt bestimmt welche in der Szene, die das anders sehen mögen. Bei Femboys geht es ja eigentlich um Selbstverwirklichung und wieso sollte man künstliche Geschlechtergrenzen abschaffen, aber dafür künstliche Altersgrenzen einführen? Wäre meines Erachtens kontraproduktiv und am Ziel vorbei geschossen.

P.S.: Beim obigen Link ist auch mir der Großteil zu kitschig, obwohl ich eigentlich ein Faible für sowas habe. Ich könnte mir aber dieses Shirt für den Alltag vorstellen. Ebenso dieses Shirt halte ich für gut tragbar, aber auch passend mit diesem Rock für ein Halloween-Kostüm.

Offline hirti

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Antw:Femboy
« Antwort #102 am: 05.08.2024 14:29 »
Hallo Yoshi,

Vielen Dank für diese spannenden Ausführungen!
Als Element dieser japanischen Kultur hätte ich einen "Femboy" jetzt nicht unbedingt eingeordnet. Ich finde es aber interessant und nachdem ich eine Mitarbeiterin habe, die an dieser Anime Welt Freude hat (ohne sich so zu kleiden), habe ich auch schon die eine oder andere Berührung damit gehabt.

Ich kann mir durchaus vorstellen dass es viel Freude macht, diese Dinge auszuprobieren, wenn man jung ist. In meinem Alter (47) denke ich aber, dass der Zug schon abgefahren ist. Ich probiere ja wirklich allerlei Verrücktheiten aus und habe wenig Berührungsängste mit weiblichem, aber im rosa Rüschenkleidchen mit Katzenöhrchen und Schwänzchen hinten dran würde man mich wohl doch eher als Clown einsortieren denn als Femboy.

Offline MAS

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« Antwort #103 am: 05.08.2024 15:31 »
Ich denke, wir haben "Femboy" mit "Ladyboy" verwechselt, lieber Yoshi!

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Yoshi

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Antw:Femboy
« Antwort #104 am: 05.08.2024 23:49 »
Ich probiere ja wirklich allerlei Verrücktheiten aus und habe wenig Berührungsängste mit weiblichem, aber im rosa Rüschenkleidchen mit Katzenöhrchen und Schwänzchen hinten dran würde man mich wohl doch eher als Clown einsortieren denn als Femboy.

Das von dir beschriebene Outfit würde ich auch in den Bereich des Cosplays ansiedeln. Für eine Anime Convention mag das lustig und cool sein, aber ein Alltagslook für die Straße ist das gewiss nicht.

Ich denke, wir haben "Femboy" mit "Ladyboy" verwechselt, lieber Yoshi!

Ladyboy ist noch mal was ganz anderes. So werden in Thailand Transfrauen bezeichnet, die untenrum nicht operiert sind.


 

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