Ich finde es ist das mindeste sein Gesicht im Leben zu zeigen, damit man sieht mit wem man es zu tun hat und damit man auch mit dem Menschen interagieren kann.
Im öffentlichen Leben das Gesicht zu verschleiern gehört in unserem Kulturkreis zur Tradition von Bankräubern und anderen Menschen die Böses vorhaben.
Von mir aus kann sich jeder anziehen was er will, von mir aus sich auch einen Tepppichboden um den Leib drappieren.
Aber bei der Vollverschleierung, wenn man auf in einem öffntlichen Verkehrsmittel unterwegs ist, ein Geschäft oder eine Bank betritt, hört sich für mich der Spass auf. Das ängstigt nicht nur mich und für Angst muss sich niemand rechtfertigen.
Im übrigen wird Burka und co immer religös begründet, und dass Männer davon abgehalten werden Frauen als Sexobjekte zu betrachten und sie sexuell zu belästigen. Das empfinde ich als Beleidigung.
Ich bin kein wildes Tier das seinen Sexualtrieb nicht kontrollieren kann. Und das trifft auch auf 99,99 Prozent der deutschen Männer zu.
Mag sein das in andern Kulturkreisen anders ist, hier ist eine Frau im Minnirock und Trägertop nicht als Freiwild zu betrachten.
Und zu mehr Freiheit führt Burka und co auch nicht. In unserer Kultur nehmen Frauen gleichberechtigt am Arbeitsleben und öffntlichen Leben teil und sind nicht dazu verdammt als Sklavinnen ihres Ehemannes an Herd und Heim zu hocken und sich um die Kinder zu kümmern. Die seltenen Ausnahmen im Freien sind dann ohnhin meist nur im Familienpulk mit männlicher Begleitung möglich. Und das wird den Frauen bereits als kleinen Mädchen engebläut, so dass sie sich später nur schwer daraus lösen können.
Es geht mir also nicht um das Kleidungsstück sondern um die Mentalität die dahinter steckt. Und die hat nun mal sehr wenig mit Freiheit zu tun.
Die islamische Frauenkleidung drückt für mich aus: "Wir gehören nicht zu euch und wollen auch nicht dazugehören."
Es hat in Mitteleuropa sehr lange gedauert bis die Freiheit der Frau wie wir sie heute kennen möglich wurde, und dass es auch uns Männern möglich ist einen Rock zu tragen, oder gar wie Hajo sich ins Dirndl zu werfen, wenn ihm danach ist.
Dafür wurde sehr viel Blut und Tränen vergossen.
Heute mittelalterlich ausgerichteten Kulturen hier Raum zu geben finde ich gar nicht gut. (in deren Heimat-Kultur hätten wir auch keinen Spaß)
Die Freiheit tausche ich bestimmt nicht dagegen ein, dass Einwanderer gerne ihre Kultur bei uns einführen möchten und wenn sie dann auf Widerstand stoßen, Parallelgesellschaften bilden.
Integration bedeutet für mich, dass man sich in die hier herrschenden, freiheitlichen Kultur einfügen und einbringen sollte und nicht, dass wir Europäer jeden Stuss den irgendein mittelalterlicher Despot (und seine Nachfolger) von sich gegeben zu akzeptieren haben.
Wir brauchen kluge selbstbestimmte Frauen und auch Männer auch in Zukunft. Ich will auch in Zukunft frei von Angst in meiner Heimat leben.
Auch ich bin dafür, dass das Gesicht in der Öffentlichkeit kenntlich bleibt. So kurze Zeiten wie eine Hochzeitsfeier seien da mal ausgenommen.
Es ist mir dabei aber egal, ob die Gesichtsverhüllung, die ich nicht gutheiße, religiös oder anders begründet wird.
Und das hat auch rein gar nichts damit zu tun, dass ich jede reliigöse Äußerung in der Öffentlichkeit verbieten wollen würde. Ob jemand ein Kreuz, ein Kopftuch, eine Tätowierung oder ein Nudesieb mit sich rum trägt, ficht mich nicht an. In einer säkularen Gesellschaft darf sich jeder religiös äußern und seine Religiosität in den öffentlichen Diskurs einbringen, allein der Staat muss sich religiös neutral verhalten, darf also keine Religionsgemeinschaft gegenüber anderen bevorzugen. Dass das in unserm Staat nicht der Fall ist, darf man kritisieren.
Und ja: So religiös gekleidete Menschen wollen sich von Andersgläubigen distanzieren. Das tun aber auch andere mit offenem Gesicht. Manche tun es mit besonders teurer Mode. Das mag einem nicht gefallen, ist aber das Recht jedes Menschen. Wer sich distanzieren will, darf das. Mir wurde auch schon unterstellt, ich wolle mich von der normalen Gesellschaft distanzieren, indem ich Röcke trage. Das war zwar eine Falschinterpretation meiner Motivation, aber selbst wenn sie stimmen würde, wäre es mein Recht, mich distanzieren zu dürfen.
Bei der Gesichtsverhüllung würde ich indes strenge hinschauen und bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Motorradhelm wegen der Sicherheit, Schal vor dem Gesicht bei Kälte, eine Gesichtsverhüllung grundsätzlich verbieten. Zumindest bei Personenkontrolle muss es möglich sein, sich das Gesicht zeigen zu lassen, was bei einem Niqab ohne technische Probleme geht, bei einer Burka nicht.
LG, Micha
PS: Ingo: Falls das jetzt in Deinen Augen wieder an Thema vorbei war,
kannst Du mich mal bitte ich um Nachsicht.