Ich glaube, Toleranz hat nichts mit Bildung zu tun, sondern mit dem persönlichen Erfahrungsschatz, der Erziehung sowie auch generell mit Empathie.
Naja, wir sehen, 'Bildung' kann von jedem ganz unterschiedlich aufgefasst werden.
Wenn Du, wg84, mit 'Bildung' eher das siehst, was im Bereich Schul- und Ausbildung vermittelt wurde, dann liegst Du mit Deiner Aussage auf alle Fälle ziemlich richtig.
Leider ist es noch immer überwiegend so, dass die besten Chancen auf Bildung im obigen Sinne Kinder aus den höheren sozialen Schichten (wenn man diesen Begriff soz. Schicht mit Finanzkraft verknüpft) haben. Natürlich gibt es auch viele Gegenbeispiele. Dennoch sind die Bildungserfolge von Kindern aus schlechtergestellten Kreisen überwiegend auch heute noch eingeschränkt aus vielfachen Gründen.
Und auch da ist der innere Druck, sich irgendeiner Gruppe anzupassen größer, da die Alltagssorgen und -nöte größer sind als in bessergestellten Kreisen. Dort bestehen eher Freiräume, sich zu individualisieren. Und dort, also 'aus bessergestellten Kreisen', ist auch eher mit Toleranz zu rechnen.
Geringere Schul-/Ausbildung geht wirklich überwiegend mit geringerer Toleranz einher. Und die Vorbehalte eines Mannes, der mit Rock rauswill, gegenüber solcher 'typischen Männergrüppchen"/Halbstarkengrüppchen leuchten ein.
Ich kenne aber auch viele liebenswerte, tolerante, empathische Menschen mit geringer Schul-/Ausbildung. Deswegen können wir nur von Tendenzen sprechen. Drum finde ich es wichtig, wenn man sich ein kleines bisschen im Rock zu bewegen sicherer geworden ist, bewusst auch solche Männergrüppchen
nicht aus dem Weg zu gehen. Auch wenn da verschiedene Moralvorstellungen / Herkünfte / Bildungslosigkeiten zusammenkommen, meistens gibt es darunter auch ein, zwei Personen, die liebenswert, tolerant, empathisch und
ungebildet, aber intelligent sind.
Ich hätte Lust, mal durch Marxloh zu laufen.