BestellungMittwoch letzte Woche habe ich online den Adidas Rock in Größe Large, Farbe Schwarz und als Click and Collect-Ware bestellt.
Umgehend folgte eine Bestätigung mit Bild der bestellten Ware, was sehr professionell vorkommt und einem Versprechen, sie wäre ab Freitag abzuholen. Als neuer Kunde erhielt ich 20% Rabatt. Bezahlung beim Abholen.
Ein wenig später kam eine neue E-Mail, die sagte, die Ware sei nicht im Geschäft vorrätig, würde aber dorthin geschickt werden.
Freitag um 14 Uhr eine E-Mail, die Ware könne ab sofort und bis Donnerstagabend nächste Woche abgeholt werden – wieder mit Bild des Rocks.
AbholungEine Stunde später stand ich im 20 Kilometer entfernten Adidas Flagship Store – in Hosen. Ich wollte sehen, ob nun auch für das Personal genderneutral bedeutete, dass ein Mann sich als etwas völlig Natürliches einen Rock kaufte. Im Rock oder Kilt zu kommen hätte einfach das Signal gesendet, dass hier käme wirklich ein Mann, der schon Röcke trägt, und das macht ja das Kaufen eines Rockes zum absoluten Non-Event.
Ein junger Mann an der Kasse kannte sich angeblich mit dem das Click and Collect-System schlecht aus, denn mit seinem Handy rief er sofort um Hilfe. Ein junges Mädchen taugte auf, und sie erklärte ihm schnell, wie er es hätte tun sollen. Sie sprach nur English wie heute sehr viele Angestellte in solchen Shops. Ich weiß nicht, ob es dasselbe in Deutschland ist? Sie allerdings nahm über, studierte schnell auf meinem Handy die E-Mail mit dem Bild und der Bezeichnung „kønsneutral nederdel“, scannte den Barcode und fragte mich freundlich:
„Should you like to try on the skirt before buying it, or do you want to buy it right away?
“I’m a bit short of time, and I think, I can judge when I see it.”
“Ok, then. I’ll be back in two-three minutes.”
Als sie zurück war, hielt sie ihn hoch, damit ich Länge und Bundweite beurteilen konnte.
„I think it should fit you perfectly well. It is really such a nice skirt, I’m sure you shall be satisfied with it.”
“Yes, I think, too and both size and length seem fine.”
“Would you like to buy a bag?”
“No, thanks, I’ve parked just outside.”
Sie lächelte mir freundlich zu. Ich bezahlte, und als ich zuhause war, hatte ich schon eine neue E-Mail bekommen, wo man mir dafür dankte, dass ich die von mir bestellte Ware abgeholt habe – wieder mit Bild.
Vom Anfang bis Ende topprofessionell, was für mich auch einige Euros wert ist.
Der RockMaterial: Leichtgewicht wie bei Sportbekleidung üblich.
Fertigung: Sehr gute Nähqualität.
Design:Typ Wickelrock (wie ein Kilt). Er wird mit zwei Haken und Agen geschlossen. Da er vier Augen hat, kann die Bundweite um fünf Zentimeter kleiner oder größer gemacht werden. Da der Bund noch dazu hinten elastisch ist, ist der Rock sehr flexibel. Die Überlappung vorne ist kleiner als bei einem Kilt, aber groß genug. Im inneren Auge tendiert er mir ein bisschen zu groß zu sein, im äußeren wäre er viel zu groß. Also ist er für Männergrößen ausgelegt. Vielleicht hätte mir auch Größe M gepasst.
Länge in Größe Large: 48 cm = 19“. Damit ist er länger als zum Beispiel kurze H&M Röcke, die oft nur 16“ oder noch kürzer sind. Mir endet der Adidas Rock 7-10 cm über den Knien und mir perfekt. Die meisten meiner Kilts sind länger.
Die Falten sind asymmetrisch ausgelegt, so dass sie sich primär im rechten Teil des Rocks befinden. Sie dehnen sich schon ab dem Bund aus, sind also nicht oben 13-15 cm abgenäht wie bei einem Kilt, aber er ist ja auch kein Kilt.
Die Saumweite ist groß, 235 cm, was ungefähr 2,5 Yards entspricht. Sie macht einen Rock mit unendlich großer Bewegungsfreiheit.
An beiden Seiten hat er Eingriff-Taschen. Sie sind tiefer als bei Damenröcke typisch und auch für ein großes Smartphone tief genug.
Geschlechtsneutral?Ich werde meinen, dass er 60% weiblich/40% männlich ist, was dem Adidas-Rock gute Chancen geben sollte.
Timing der Lancierung: Nicht optimal des dünnen Materials wegen. Vermutlich sollte er im Hochsommer lanciert worden sein, wäre aber wie mit so vielen Produkten aus Fernosten Monate verspätet.
Vermutete Adidas StrategieDie Tatsache, dass der Rock in keinem der nur drei Adidas Stores vorrätig ist, deutet daran, dass Adidas bei der Bestellung sehr konservativ gewesen ist. Könnte aber auf anderen Märkten anders sein?
Damit ähnelt Adidas den Ketten H&M und Zara bei ihren halbherzigen Versuchen mit Männerröcken, spätestens Zara 2018.
Es sieht aus, als seien die „Almost Blue“ Röcke schon ausverkauft, aber das Faktum, dass sie Ende nächste Woche wieder verfügbar sein sollten, indiziert, dass die Röcke im Sortiment bleiben sollen.
Auch hat Adidas einen Sub-Brand dafür eingeführt,
Adicolor Contempo. Außerdem operiert man mit dem Begriff
Unitefit– all-genderfit System. Wieder was Positives.
Endlich ist in der Contempo-Serie auch ein genderneutrales Hemdkleid zu kaufen
https://www.adidas.de/adicolor-contempo-tailored-hemdkleid-–-genderneutral/HN3665.html, wie schon Holger erwähnt hat.
Könnte deshalb sein, dass sich Adidas für Mann-im-Rock einsetzen wird.
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Gregor