Ja, und zwar eine sehr einfache Schublade.
Lässt sich auch besser aussprechen als androgyn. Wenn ich - in welchem Zusammenhang auch immer - 10 mal an einem Tag zufälligerweise das Wort androgyn verwendet habe, dann liegt mit dieses Wort die nächsten Stunden, vielleicht auch morgen noch, relativ leicht auf der Zunge.
Im normalen Leben begegnet man diesem Wort mal gelegentlich. Den meisten dürfte es bekannt sein, selbst dem besoffenen Hooligan. Aber auf den Lippen liegt halt sehr viel mehr "trans" oder dem Hooligan "Transe".
Aus diesem Grunde ist für mich das Tragen einzelner Kleidungsstücke und Accessoires aus der Damenabteilung KEIN CROSSDRESSING!
Hallo Hannes.
Ich meine, wie du, dass einzelne Kleidungsstücke und Accessories aus der Damenabteilung an sich nicht den Träger zum Crossdresser machen - aber mir Vorbehalt. .Denn gibt es dabei keine männliche Kleidungsstücke zu sehen, wie es beim Tragen eines Kleides der Fall sein kann, dürften sehr viele außer diesem Kreis es für Crossdressing halten, falls sie den Namen Crossdressing kennen.
Ja, eben, Gregor. Deswegen werden Sie Dich nicht für einen Crossdresser halten, weil sie dieses Wort nicht kennen.
Wenn zufällig ein Theater-, Film-Wissenschaftler, ein Soziologe oder Psychiater Dir begegnet, wird er vielleicht das Wort Crossdressing im Kopf haben. Der Anteil dieser Menschen in der Bevölkerung dürfte aber eher gering sein.
Menschen aus der LGBTQxy-Szene werden am ehesten das Wort Crossdressing im Kopf haben, entweder, weil sie diesem Wort schon mal begegnet sind und das ähnlich frei interpretieren wie Du, oder weil sie in der Szene bewandert sind und genau wissen, was das Szene-Wort Crossdresser exakt bedeutet und sie werden bei Deinem Anblick sich denken: Na, Crossdresser ist er keiner.
Nun sind LGBTQxy-Leute viel häufiger in der Bevölkerung anzutreffen als oben aufgezählte Fachleute. Und dennoch sind beide zusammen (Fachleute und LGBTQxy-Leute) noch immer nicht die Mehrheit der Bevölkerung.
Und die Mehrheit der Bevölkerung wird das denken, wie ich gestern aus eigener Erfahrung aufgesplittet habe.
Der einfache Mensch, z.B. der besoffene Hooligan, wird vermutlich schnell "trans", "Transe" im Kopf (und auf der Zunge) haben.
Und wo ist die Grenze überschritten?
Richtig! Die Ausstrahlung macht es. Aber nicht nur.
Es kommt nicht auf die Anzahl der verwendeten männlichen Kleidungsstücke an (vollständig bis auf Rock z.B.; oder aber auch gar keines), um als "trans" betrachtet zu werden.
In der breiten Bevölkerung gilt mit schnellem Urteil als "trans", sobald vermutet wird, dass Du mit Deiner männlichen Identität nicht zufrieden bist.
Mit einem als Kilt erkennbaren Kilt oder mit einem kilt-ähnelndem Rock in dezenten Farben oder Schottenmuster läufst Du am wenigsten Gefahr, dass jemand auf die Idee kommst, dass Du mit Deiner männlichen Identität nicht zufrieden bist.
Wenn Du mit einem fließenden Blumenkleid und Glitzersandalen daherkommst, werden sehr viel mehr Menschen vermuten, dass Du mit Deiner männlichen Identität nicht zufrieden bist. Aber mit einer männlichen Ausstrahlung (auch ohne männlicher Körperausstattung wie aus dem Bilderbuch) kannst Du sehr vieles wieder wettmachen.
Wie ich aus Gesprächen oder Rückmeldungen auf Umwegen heraus bekommen habe, denken in meinem Falle die wenigsten an "trans". Die meisten denken (und mein Umfeld weiss es), dass ich ein "Mann in Frauenkleidern" bin.
In den 90ern und 00er Jahren genügte ein "männlicher" Rock, gar ein Männerrock, um als "Transe" bezeichnet zu werden. Sehr oft erlebt.
Seit gut 10 Jahren hat das ganz deutlich nachgelassen. Kommt inzwischen so gut wie nie mehr vor in meinem Fall. Dasselbe mit "Schwulie" oder "gay".