Hallo nochmal!
Das Wort "Stolz" wird sicher verschieden verwendet, von einigen einfach für eine Eigenschaft, die sie haben, wie deutsch zu sien oder weiblich, von andren für das Kollektiv, dem sie angehören, also auf ihr Land, ihr Volk, ihren Berufsstand, ihren Verein und von andern für das, was sie selbst geleistet haben, also ihre Arbeitsergebnisse, die Erziehung ihrer Kinder, ihren Beitrag zum Fortschritt der Wissenschaft usw.
Allen gemeinsam ist, dass Stolz was mit einem Selbstwertgefühl zu tun hat mit der Tendenz, sich zugleich von anderen abzuheben, die die eigenen Eigenschaften nicht haben, dem eigenen Kollektiv nicht angehöten oder nicht geleistet haben, was man geleistet hat. Das muss aber nicht unbedingt mit der Verwendung des Wortes zu tun haben.
Der Satz "Ich bin stolz, Deutscher zu sein" hat indes schon sehr eine chauvinistische, nationalistische Geschichte. Ich sage lieber, ich bin froh und zufrieden, Deutscher zu sein, weil es mir so gut geht und ich mich in Deutschland wohl fühle.
Und ja, mesa200, es ist schwierig, Leistungen miteinander zu vergleichen. Was ich aber meine ist, dass ein Beruf nicht hier sehr hoch und dort sehr niedrig honoriert wird, also Berufe mit zumindest sehr ähnlichen Tätigkeiten, also z.B. der Beruf eines Krankenpflegers, eines Lehrers, eines Polzisten, eines Müllmanns, eines Kfz-Mechanikers oder wessen auch immer in der Schweiz und in Bulgarien. Momentan ist es z.B. so, dass viele deutsche Ärzte lieber in der Schweiz arbeiten, weil sie dort mehr verdienen und auch die Arbeitsbedingungen besser sind. Und viele bulgarische Ärzte arbeiten lieber in Deutschland als in Bulgarien. Und in Bulgarien fehlen dann die Ärzte, und die Kranken gucken in die Röhre. Oder ein Arzt in München verdient mehr als einer auf dem Land, obwohl er weder mehr, noch schwierigere Arbeit hat. Und so machen viele Ärzte ihre Praxen lieber in München auf, als auf dem Land. Dort fehlen dann die Ärzte.
LG, Micha