Natürlich darf sich jeder seine eigene Realität basteln. Nur wenn es dafür nötig ist, wegen eines einzigen Kleidungsstücks:
- Einen guten Job sausen zu lassen
- Eine Beziehung in den Wind zu schießen
- sich von Freunden abzuwenden
...dann muss man sich doch fragen ob man nicht in seine eigene kleine Welt abzudriften beginnt und ob das wirklich wünschenswert ist.
Das habe ich auch vorhin gemeint. Man sollte das Rocktragen nicht ausschließlich mit Leuten in diesem Forum (die es natürlich super finden) oder mit Leuten denen man egal ist oder die einem sowieso immer wohlgesonnen sind besprechen. Denn von denen bekommt man sowieso immer positives Feedback. Kontroverse Meinungen können oft recht konstuktiv sein.
Und eine Beziehung kann auch gut sein, obwohl die Partnerin nicht zu allem Ja und Amen sagt.
Gruß von hirti
Hallo Hirti!
Natürlich wird kein vernünftiger Mensch einen guten Job deswegen sausen lassen. Bei den anderen beiden Punkten stehe ich aber auf dem Standpunkt, dass Freunde, die mich nur deswegen nicht mögen, weil ich einen Rock trage, keine echten Freunde sind und nicht an meiner wahren Freundschaft interessiert sind. Die interessieren mich aber auch nicht. Ich habe unter den vielen Menschen, die mich umgeben, bisher immer noch welche gefunden, die mir echte Sympathie und Freundschaft entgegenbringen, und das mehr noch als in früheren Zeiten, wo ich als 08/elfenneunzig-Serienstanzprodukt herumgelaufen bin.
Zu diesem Forum: Das ist ein Fachforum, hier konzentrieren sich natürlich Leute, die Rock tragen oder Rock tragen wollen und ihre Erfahrungen austauschen wollen. Wichtig ist aber, die breite Öffentlichkeit, die uns umgibt, zu informieren, dass es auch so etwas wie röcketragende Männer gibt und dass das total harmlos ist. Aus diesem Grunde schreibe ich ja auch seit längerer Zeit in einem Frauenmodeforum. Ursprünglich war ich nur da drin, weil ich von den modeinteressierten Frauen etwas über Farbenlehre und Kleidungsstile lernen konnte. Auch einige andere von uns sind inzwischen dabei. Wir bringen den rocktragenden Mann dort vor einer erheblich breiteren Öffentlichkeit ins Gespräch, und das mit guten Erfolg. Viele haben noch nichts davon gehört und erleben den "Aha-Effekt". Auch Medienarbeit ist angesagt, sofern sich Gelegenheiten bieten, und das hat Dirk in dankenswerter Weise sehr gut gemacht. Das alles, um unsere Gedanken aus dem geschlossenen Benutzerkreis dieses Fachforums in die Welt hinauszutragen. Aber die beste und wirksamste Öffentlichkeitsarbeit ist immer noch: Tragen, tragen, tragen, tragen und nochmal tragen! So oft es nur geht!
Das Wort "Realitätsverlust" ist in meinen Augen nur ein Totschlagargument, das immer dann herhalten muß, wenn andere, logisch nachvollziehbare Argumente fehlen. Dazu Wikipedia:
Realitätsverlust bezeichnet die geistige Unfähigkeit eines Menschen, das eigene Handeln mit der Objektivität der realen Welt und der Denkweise seines Umfeldes in Einklang zu bringen.
Auslöser können traumatisierende Erlebnisse, Schock, Drogen- und Alkoholmissbrauch, aber auch der Beginn schwerer psychischer Erkrankungen, wie Schizophrenie sein. Auch Gefangenschaft in gleich bleibender Dunkelheit, Flüssigkeitsmangel oder allmähliches Verhungern bewirkt u.a. Realitätsverlust.
Speziell die heutige technisierte Welt fördert psychische Labilität und kann das Realitätsempfinden stören.Ich finde daher, dass man mit diesem Wort nicht so herumschmeissen sollte. Das gilt auch für das oft mißbrauchte Wort "normal". Die Verwendung dieses Wortes setzt einen festen Bezugspunkt voraus. Den gibt es aber im gesamten Universum nicht. Wenn jemand mit dem Begriff "normal" arbeitet, dann setzt er allzu leicht seinen eigenen Standpunkt als Bezugspunkt und erklärt den für allgemein verbindlich. Das kann ich nicht akzeptieren. Ich habe meine eigenen Standpunkte, die natürlich auch nur für mich gelten.
Aber eines ist sicher: Männliches Rocktragen ist REAL!
Gruss,
Ferdi