Genau so ist es Micha. Du hast es ganz richtig formuliert: "Die Männeröcke sind bereit für den Mainstream."
Solche Artikel werden lanciert, um einen Trend zu pushen. Das wir vermehrt solche Artikel sehen, ist u. a. die Folge positiver Ergebnisse aus Testverkäufen von genderneutralen Röcken wie sie zu letzt bei Adidas, Asos und Zara gesehen haben. Designer wie Thom Browne und Magazine wie GQ und Vogue sind bereits seit einigen Jahren konzertiert mit der diesbezüglichen medialen Marktbearbeitung beschäftigt.
Ein weiterer Hinweis, dass auch bei diesem Artikel die Industrie dahintersteckt ist die Rockwerbung verschiedener Labels im Anschluss an den Artikel. Marketingtechnisch gilt es jetzt die nächste Hürde zu nehmen, nachdem die allgemeine Akzeptanz für Männerröcke da ist, was ihr daran merkt, dass kaum jemand mehr sich schockiert nach euch umdreht und daran, dass die Zielgruppen der Schauspieler, Popstars, Basketballspieler und Footballplayer prominent mit Rockträgern besetzt sind. Es gibt praktisch keine Fashion Show und keinen roten Teppich mehr ohne Männer im Rock.
Auch das Umfeld stimmt. So zeigt die Marktforschung, dass nach den Umsatzsteigerungen für Pflegeprodukte für Männer seit einigen Jahren auch die Ausgaben für Kosmetik bei jungen Männern steigen. Politisch ist die LGBT-Community sehr aktiv, was sich statistisch niederschlägt. So zeigte eine aktuelle Studie des TIME Magazins, das trotz konservativer Widerstände in den USA allein unter den republikanischen Stammwählern fast 65% für die Gleichstellung nichtbinärer Menschen ist.
Trends werden Mainstream, wenn das Kaufverhalten der Early Innovators wie Lars und Micha auf die neugierig gewordene Masse übergreift. Die kauft aber nur was sie nicht ausgrenzt. Also muss dem Mainstream vorgegriffen werden. Das interessante ist, das Leute Trendsetter sein wollen, aber eben nicht alleine, was ein Widerspruch ist.
Diese Artikel zeigen somit, dass wir einen echten Schritt weiter sind. Es ist aber noch offen, wie weit wir entfernt sind vom Tipping Point.