Dir geht es also mehr um den Schein als das Sein, also wie ein Mann anderen Männern erscheint, nicht wie er wirklich ist.
Hallo Michael,
Ja – wenn die Rede davon ist, wie man den Rock an den Mann bringt. Dann haben wir eine Ware zu verkaufen, und sollen wir damit erfolgreich sein, müssen wir so erscheinen, dass die Ware den potentiellen Käufern verständlich ist bzw. wird. Das heißt ihnen in der Praxis so nah an ihrem eigenen Level zu begegnen wie möglich.
Und das Rocktragen zu verbreiten ist wohl die Absicht, wenn man gerne in den Medien erscheinen möchte. Wir wollen uns wohl nicht nur dafür entschuldigen. Oder habe ich hier etwas total missverstanden?
Ich stelle mir nicht vor, die Modeindustrie wäre so erfolgreich gewesen, die Frauen für die Hose zu gewinnen wie damals, wäre sie denen der Männer so ähnlich wie heute, und hätten sie sie mit Sneakers und (oft männlichen) Hemden gezeigt. Der Unterschied zur normalen Damenkleidung wäre den Frauen und ihren Männern zu groß gewesen, zu unverständlich.
Soll ein Mann, der es nicht in sich hat, Röcke tragen, muss er überzeugt werden, dass es geht, ohne dass er dabei tuntig oder zu anders wirkt. Er braucht als Vorbilder „echte Kerle“, nicht nur Männer, die Mut haben. Wenn er nur den Kopf schüttelt, und er bestenfalls nur Mitleid mit den ihm merkwürdigen Personen hat, die in seinen Augen vergebens versuchen, wie Frauen zu erscheinen, zählt ihr Mut nicht. Nein, in ihn muss ein positives Gefühl erweckt werden, wo er zu überlegen anfängt oder gar den Schritt selbst nimmt, sich einen Rock zu kaufen.
Und das heißt, ihn vermutlich von Level 0 bis Level 0,8 zu bringen, nicht gleich von 0 bis 6, denn das könnten sich nur die wenigsten vorstellen. Im Klartext Hose durch Rock ersetzen. Punkt.
Haben wir das erreicht, folgt eine (lange) Reifezeit, bevor es weitergeht, wie einst auch mit den Frauen. Das Fundament muss fest und stabil sein, bevor man weiterbauen kann, sonst ist das Risiko groß, dass das Haus zusammenbricht.
Mir ist Schein und Sein übrigens zu mindestens 90% identisch, und auf den Rest kann ich gut verzichten.
Gruß
Gregor
PS. Meinetwegen können Männer sich genauso kleiden, wie sie wünschen oder müssen. Auch sollten sie das tun können, ohne verpönt zu werden. Nur muss es notwendigerweise so sein, dass "echte Kerle" besser an "echte Kerle" die Idee vom Rocktragen verkaufen als weibliche Typen, einfach weil sie sich mit einander besser identifizieren können.
Mit echter Kerl verstehe ich den durchschnittlichen Mann +/- ...