Autor Thema: "Mein 5-jähriger Sohn zieht Kleider an – so reagieren Andere darauf"  (Gelesen 6846 mal)

Offline MAS

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Man soll einfach im Blick haben, dass man nicht einfach vom Sehen z.B. eines rocktragenden Mannes, gleich weiß, warum er Rock trägt, uns dass das letztlich seine eigene Angelegenheit ist, solange er wie alle anderen ein sozialverträglicher Mensch ist.

LG, Micha
Gut gebrüllt, Löwe!

Leider kann der Frömmste nicht in Frieden leben, solange es dem Nachbarn nicht gefällt.

Will sagen, solange es besorgte Menschen gibt, die in jeder noch so kleinen Abweichung von ihrer Norm den Untergang des Abendlandes wittern, werden wir nicht unbehelligt die Kleidung tragen, die wir tragen.

Toleranz ist keine Leistung, auf die sich irgend jemand etwas einbilden sollte, denn wir ertragen/erdulden jeden Tag ohne großes Nachdenken viele Menschen/Situationen/Dinge/Umstände.

Respekt ist eine ganz andere Nummer, weil es Nachdenken und eine Willensentscheidung fordert.

Beispiel: Ich mag die Kleidung von xy nicht, aber ich respektiere xy und seine Kleidung. Auch dann wenn mir xy damit auf die Nerven geht.

LG
Hajo



Danke, Hajo!

Dein letztes Beispiel würde ich aber eher mit tolerieren im Sinne von dulden in Verbindung bringen. Respekt hat meinem Sprachverständnis nach noch mehr mit Hochachtung und Rücksichtnahme zu tun. Jemand, den ich toleriere, kann mir ansonsten ganz egal sein. Jemand, den ich respektiere, übersehe ich nicht einfach großzügig, sondern beziehe seine Interessen in meine Planungen mit ein. So zumindest verwende ich die Wörter.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Offline high4all

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Sehe ich nicht so.

Ich halte es für Unehrlichkeit, wenn ich so tue, als wenn mir die Kleidung von xy, den ich respektiere (und auch das, was er trägt), gefällt. Sicherlich werde ich aus Rücksichtnahme keine negative Kommentare abgeben, aber ich werde auch nicht lügen, wenn er mich fragt, ob mir seine Kleidung gefällt. Das ist Heuchelei und hat nichts mit Respekt zu tun, geschweige denn mit Hochachtung.

LG
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline MAS

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Sehe ich nicht so.

Ich halte es für Unehrlichkeit, wenn ich so tue, als wenn mir die Kleidung von xy, den ich respektiere (und auch das, was er trägt), gefällt. Sicherlich werde ich aus Rücksichtnahme keine negative Kommentare abgeben, aber ich werde auch nicht lügen, wenn er mich fragt, ob mir seine Kleidung gefällt. Das ist Heuchelei und hat nichts mit Respekt zu tun, geschweige denn mit Hochachtung.

LG
Hajo

Ich meine es im Sinne des Eintretens für das Recht eines Anderen, eine andere Meinung zu haben. Das hatten wir so ähnlich als Zitat eines Bundesverfassungsrichters mal hier über dem Forum stehen.

LG, Micha
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Offline steffish

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Der hier: https://www.berliner-zeitung.de/panorama/-desmond-is-amazing--zehnjaehriger-gruendet-ersten-drag-queen-club-fuer-kinder-29431410


Bei allem Positivem fällt mir bei dem Artikel wieder die alte Leier ein, was "normale Menschen" beim Lesen sofort bemerken würden und denken könnten: Frauenkleider beim Jungen = schwul - hab ich mir ja gleich gedacht.


Offline Barefoot-Joe

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Hallo RockyBee,

Zitat
Der Kern ist für mich die Tatsache, dass Kleidung nicht geschlechtsorientiert betrachtet werden sollte (Der einzige der das verstanden hat ist der 5 Jährige).  ;)

Das wäre ein Idealzustand, den wir vermutlich nie erreichen werden.

Zitat
In deinem Beispiel finde ich es eher negativ belastet, weil der Bekleidungswunsch gleich in die Drag Queen Ecke geschoben wird ...

Das wird nicht in die Drag Queen Ecke abgeschoben, Desmond ist bewußt dort, weil ihm Drag gefällt. Und das ist ja auch nun nicht wirklich typische Frauenkleidung, das ist bunt und phantasievoll und eigentlich auch geschlechtsneutral.

Zitat
Warum muss ich mich für etwas rechtfertigen oder eine Begründung finden?

Musst du ja nicht. Macht Desmond auch nicht. Er macht das einfach, weil ihm das Spaß macht. Ohne Hintergedanken.
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh


 

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