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Röcke und mehr... => Rund um den Männerrock => Thema gestartet von: conne am 23.08.2008 17:12

Titel: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: conne am 23.08.2008 17:12
Hallo Rockers,

ausgehend vom Thread http://www.rockmode.de/index.php?topic=1529.0 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=1529.0), in dem Männer, die als Frau zurecht gemacht sind, von Ferdi und mir als Transvestiten bezeichnet wurden, möchte ich ein paar Gedanken
zum Thema Männerrock Und Transvestiten/Crossdressing einbringen.
Vorausschicken möchte ich, daß ich bei meinen Gedanken
1.) immer von Männern ausgehe
2.) die Themen Transsexualität und Intersexualität bewußt ausspare. Manche Männer erkennen im Lauf ihres Lebens, daß sie sich selber als Frau sehen, als Frau fühlen und wollen irgendwann auch nach außen erkennbar als Frau leben. Spätestens dann sollte man sie auch als Frau betrachten.
Intersexuelle Menschen werden ohne Eindeutige Geschlechtsmerkmale geboren. Sie werden aber, weil man bei ihrer Registrierung auf dem Standesamt entweder männlich oder weiblich als Geschecht angeben muß, mehr oder weniger nach Gutdünken in eine Geschlechterrolle gezwängt. Später können sie Merkmale beider Geschlechter entwickeln, oder auch die Merkmale des anderen Geschlechts (z.B. als Junge registiert und erzogen, in der Pubertät wachsen Brüste). Als Erwachsene müssen sie mühsam ihr gefühltes Geschlecht erkennenund versuchen dann auch, sich dessen Erscheinungsform anzugleichen.
Beides hat weder mit Transvestiten noch Männerrockern zu tun.


Nun zum eigentlichen Thema. Sind Männerrocker Transvestiten? Gibt es einen fließenden Übergang oder doch eine klare Abgrenzung?

Nach meiner Sicht sind Männerrocker Männer, die den Rock als Kleidungsstück für dich entdeckt haben. Das ist an und für sich nichts besonderes, wenn der Rock in unserem Kulturkreis nicht als Kleidungsstück angesehen würde, das ausschließlich Mädchen und Frauen vorbehalten ist.
Insofern ist es eben doch etwas besonderes. Der Männerrocker muß entgegen seiner ganzen Erziehung erst auf die Idee kommen, daß er doch auch einen Rock tragen kann. Und das nicht nur heimlich im stillen Lämmerlein, sondern auch öffentlich.
Die Gründe, warum der Mann einen Rock trägt sind vielfältig.
- als Alternative zur Hose
- in manchen Situationen bequemer
- Gleichberechtigung
- medizinische Gründe

um nur einige zu nennen.
Gleichzeitig wird Männerrocker in seinen gesamten Erscheinungsbild auch im Rock immer als Mann zu erkennen sein. Die meisten kombinieren den Rock mit ihrer sonstigen Kleidung. Also Hemden, T-Shirts, Pullover, Schuhen usw..
Einige kombiniern den Rock aber auch gern mit (hohen) Damenschuhen und Damenoberteilen. Aber auch sie sind immer als Mann zu erkennen. Und wollen auch als solcher wahrgenommen werden.

Und damit sind wir schon beim wesentlichen Unterschied zum Transvestiten. Ihr Anliegen ist, als Frau zu erscheinen und in die Rolle einer Frau zu schlüpfen. Dazu müssen sie nicht einmal Rock oder Kleid tragen. Auch in Hosenanzug können sie in die wibliche Rolle schlüpfen. Schließlich tragen viele Frauen Hosen. Wichtiger sind ihnen, daß sie ihre primären und nsekundären männlichen Geschlechtsmerkmale kaschieren, z.B. mit engen Slips und Rasur am ganzen Körper. Daß sie mit Polstern fehlede Hüften und Brüste ersetzen, mit Schminke ihre männlichen Gesichtszüge verweiblichen. Sie möchten auf Zeit die Rolle einer Frau spielen und als Frau wahrgenommen werden. Danach verwandeln sie sie wieder zurück in einen Mann.

Aus diesen Gedanken ergeben sich für mich folgende Konsequenzen.
- Männerrocker sind keine Transvestiten
- Es gibt eine klare Abrenzung von Männerockern zu Transvestiten
- Es gibt keinen fließenden Übergang vom Männerrocker zum Transvestit


Grüße
Conne
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: ChrisHH am 23.08.2008 18:46
Die Definition gefällt mir überhaupt nicht, da sie meiner Meinung nach eine Form von Diskriminierung darstellt.
Eine der typischen männlichen Verhaltensweisen (und Einschränkungen) ist, sich von allem Weiblichen zu distanzieren, um als Mann zu gelten. Aus dieser Grundhaltung wird einem die Kleidung vorgeschrieben; keine Röcke! Mein Verhalten muß „männlich“ sein, die Frisur muß kurz sein, um nicht als Frau verwechselt zu werden, u.v.m.

Ich bin gegen all diese ungeschriebenen Gesetze. Nur ein Beispiel, das zwar nichts mit Kleidung zu tun hat, aber dieselbe Richtung hat: Muß ich denn als Mann dann, wenn ich von der Natur mit schönen Kopfhaar beschenkt wurde auch dieses abschneiden, nur um nicht in den Verdacht zu kommen, ein Transvestit zu sein?
Und wenn ich das nicht will, darf ich dann aus demselben Grund keine Haarspange tragen?

Frauen haben es da offensichtlich erheblich einfacher, denn der Begriff "Transvestit" wird eigenartigerweise ausschliesslich für Männer und meistens zur Abwertung verwendet. Kleidung des anderen Geschlechts tragen, um sexuell sich zu stimmulieren. Ich glaube, dass kein Mensch als Transvestit bezeichnet werden möchte, egal, ob er als Mann zu erkennen ist, oder nicht.

Denkt mal darüber nach

Gruß Christoph

Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Harzwolf am 23.08.2008 19:12
Auch wenn es Deiner Meinung entgegen gerichtet ist und Dein Weltbild nun vielleicht ins wanken gerät, aber laut offizieller Klassifizierung des ICD ( International Classification of Diseases and Related Health Problems), wird von der Weltgesundheitorganisation herausgegeben, sind wir durchaus alle als Transvestiten anzusehen. Laut ICD ist Transvestitismus eine psychische Störung, und wird dort unter dem Code F64.1  geführt. Um Transvestitismus zu diagnostizieren werden hauptsächlich folgende drei Kriterien heran gezogen:

Zitat
    * Tragen der Kleidung des anderen Geschlechtes, um sich vorübergehend dem anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen.
    * Fehlen jeder sexuellen Motivation für das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechtes.
    * Kein Wunsch nach endgültiger geschlechtsangleichender Operation.

Selbst wenn man das erste Kriterium außer acht läßt, die zwei Anderen dürften ja so ziemlich auf jeden von uns zutreffen. Ich kann die Klassifizierung zwar auch so nicht nachvollziehen und ich möchte mich auch durchaus nicht als Transvestit bezeichnen. Aber erstmal steht diese Klassifizierung so im Raum. Zwar weiß ich nicht wann diese von der WHO erstellt wurde, aber sie ist immer noch vorhanden.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Jürgen64 am 23.08.2008 19:19
Hallo Harzwolf,

dennoch sehe ich mich auch nach dieser Definition nicht als TV oder CD oder ...! Warum? Ganz einfach: ich trage nicht die Kleidung des anderen Geschlechts. Ich trage meine Kleidung. Für mich persönlich ist das meine Männermode. Ich lege keinerlei Wert darauf, daß diese Kleidung in der Damenabteilung hängt. Hinge sie in der Herrenabteilung, würde ich sie genauso kaufen und tragen. Daß nun irgendein Marketingstratege meint, diese Kleidung vorrangig bei der Zielgruppe Frau loszuwerden, macht mich nicht zum TV oder CD.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Ferdi am 23.08.2008 20:11
Hallo Conne!

Zitat
Nun zum eigentlichen Thema. Sind Männerrocker Transvestiten? Gibt es einen fließenden Übergang oder doch eine klare Abgrenzung?

Meine Antwort: Nein! Ein Transvestit verkleidet sich bis zur Unkenntlichkeit als Frau. Wenn er ein Könner ist, dann erkenne ich nicht, dass es sich um einen Mann handelt. Hier kann es durchaus sein, dass diese Person Hosen trägt und trotzdem als Frau durchgeht. Das habe ich bei einer "Transgenderparty" in Köln selber gesehen. Es kommt hier auf die möglichst perfekte Tarnung aller optischen Merkmale des Mannes an, bis hin zur künstlichen Anhebung der Stimmfrequenz. Es kommt nicht auf die Verwendung eines bestimmten Kleidungsstückes an.

Hier sehe ich eine scharfe Abgrenzung.

Ein Männerrocker ist im Gegensatz dazu ein Mann, der lediglich ein Stück seiner Bekleidung austauscht, nämlich die Hose gegen einen Rock. Dieser Mann ist sofort und auf den ersten Blick als Mann zu erkennen, er verkleidet sich also nicht und will auch nichts anderes darstellen. Hinzu kommt - wie Jürgen richtig schreibt - dass er ja seine eigene Kleidung trägt, und nicht die des anderen Geschlechtes.

Nur die Tatsache, dass Röcke in der Vergangenheit ausschliesslich von Frauen getragen wurden, bringt die Leute dazu einfach und ohne weiteres Nachdenken von Transvestiten zu reden. Ärgerlich ist auch, dass niemand auf die Idee kommt, hosentragende Frauen als Transvestiten zu bezeichnen, weil Hosen in der Vergangenheit nur von Männern getragen wurden.

Diese Sprüche der Weltgesundheitsorganisation sind doch völlig unwichtig und unerheblich. Woher will denn dieser Stammtisch von abgehalfterten, bis zur Pensionsreife auf diesem Abstellgleis geparkten Politikern wissen, worum es sich dabei handelt? Ich lasse mich von diesem Pillendreherverein doch nicht in irgendeine Schublade stecken, in die ich nicht hineingehöre. Hinterher sagen sie noch, ich wäre ein Alkoholiker, weil ich am Wochenende ein Glas Rotwwein trinke. Nee nee, so läuft das nicht! Solange dieser Verein es nicht geschafft hat, AIDS und andere Krankheiten in der Welt auszurotten, sollen sie schön still sein und ihren Lebensabend geniessen. Hier sprechen wieder superkalifragilistische "Fachleute" von einem Wein, den sie noch nie probiert haben. Die können wir also getrost vergessen.

Für mich ist auch die Gleichberechtigung der Geschlechter sehr wichtig: Was Frauen dürfen, kann man Männern nicht verwehren, verbieten oder vermiesen! Das gilt auch für die Freiheit der Kleidungswahl!

Und jetzt gehe ich "Asterix" gucken. Auf SAT1!

Gruss,
Ferdi
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Harzwolf am 23.08.2008 20:39
@Jürgen64
Wie ich schon geschrieben habe, würde ich mich auch nicht als TV oder CD bezeichnen. Aber ob es uns nun paßt oder nicht, im offiziellen Sprachgebrauch gehören wir dazu. Bei der WHO bezieht man sich vermutlich immer noch auf den von Magnus Hirschfeld 1910 geprägter Begriff des Transvestitismus. Er beschrieb damals damit alle Menschen, die gleich aus welchen Gründen freiwillig Kleidung trugen, welche üblicherweise von dem Geschlecht dem sie körperlich zugeordnet waren nicht getragen wurde und zwar sowohl Männer als auch Frauen. Schlussendlich sehen ich diese Aussage auch sehr skeptisch. Heute würde man die damalige Definition sicherlich eher auf Transgender passend sehen. Aber nichtsdestotrotz, die Klassifizierung existiert noch immer.
Mir persönlich ist es vollkommen schnuppe wie andere Leute darüber denken es bezeichnen oder was in der ICD steht, aber wie jeder Einzelne damit umgehst und wie derjenige es für sich definiert, das bleibt letztlich jedem selbst überlassen.

Ah übrigens Ferdi...auch Frauen sind nach der Definition von Magnus Hirschfeld als Transvestiten anzusehen wenn sie Hosen tragen. Soviel mal zum Thema und der Unsinnigkeit der Klassifizierung.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Jürgen64 am 23.08.2008 20:46
Nun zum eigentlichen Thema. Sind Männerrocker Transvestiten? Gibt es einen fließenden Übergang oder doch eine klare Abgrenzung?

Hallo Conne,

es gibt eine klare Abgrenzung:

- ein TV verkleidet sich zum anderen Geschlecht,
- ein CD trägt bewußt Kleidung des anderen Geschlechts,
- ich trage ganz einfach meine Kleidung Rock genau wie meine Frau ihre Kleidung Hose trägt.

Daß einzelne Menschen im Rock immer noch ein weibliches Kleidungsstück sehen (wollen), ändert nichts an der Tatsache, daß es sich hierbei einfach nur um (meine) Kleidung handelt. Weder verkleide mich um dann nicht mehr oder nur noch eingeschränkt als Mann wahrgenommen zu werden, noch trage ich aus irgendeinem irgendwie motivierten Grund bewußt Kleidung des anderen Geschlechts.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Matthias am 23.08.2008 21:14
Aus diesen Gedanken ergeben sich für mich folgende Konsequenzen.
- Männerrocker sind keine Transvestiten
- Es gibt eine klare Abrenzung von Männerockern zu Transvestiten
- Es gibt keinen fließenden Übergang vom Männerrocker zum Transvestit

Mit der Aussage Männerrocker sind keine Transvestiten gehe ich völlig konform.
Männer, die einen Rock tragen, sind Männer die einen Rock tragen. Sie "verkleiden" sich nicht als Frau und wollen auch nicht für ihre Mitmenschen als Frau angesehen werden.
Wie schon geschrieben wurde, ist es Transvestiten wichtig, in die Rolle des anderen Geschlechts zu schlüpfen. Männer die einen Rock tragen haben einfach nur die Vorzüge dieses Kleidungstückes entdeckt. Weil aber üblicherweise Männer keine Röcke tragen werden sie zwangsläufig pauschal in eine von der Gesellschaft definierte Schublade geschoben.

Grüße
Matthias
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: conne am 24.08.2008 11:05
Hallo Christoph,

nach meiner Ansicht ist in meinem Beitrag nicht die Spur einer Diskriminierung, sonst hätte ich ihn auch nicht veröffentlicht. Meine Ansicht muß dir auch nicht gefallen, und du darfst hier gern darüber mitdiskutieren.
Der Begriff Transvestit wird übrigens auch auf Frauen verwendet, die sich als Männer verkleiden. Ich  habe in meinem Beitrag aber nur von Mönnern geschrieben und das auch deutlich geasgt.

Hallo Harzwolf,

mein Weltbild kommt keineswegs ins Wanken und mit der Definition der WHO kann ich sehr gut leben. Müssen eigentlich alle Kriterien zutreffen oder nur eins um Transvestismus zu diagnostizieren? Und genügt ein Kleidungsstück aus der Damenabteilung?
Nach den Defiitionen der WHO dürfte ich auch Alkohliker sein, wei ich abends regelmäßig allein zwei Weizbier und hin und wieder einen gute Whisky trinke. Mein Hausarzt sieht das etwas anders....

Hallo Ferdi,

ich bin am Ende meiner Gedanken auch zu dem Schluß einer scharfen Abgrenzung gekommen.
Die Definition der WHO gefällt dir nicht, wie man an deiner Definition der WHO unschwer erkennen kann. Die geht mir aber doch ein bischen sehr in Richtung Verunglimpfung.

Grüße an alle
Conne
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Ferdi am 24.08.2008 11:55

Nach den Defiitionen der WHO dürfte ich auch Alkohliker sein, wei ich abends regelmäßig allein zwei Weizbier und hin und wieder einen gute Whisky trinke. Mein Hausarzt sieht das etwas anders....

Hallo Ferdi,

ich bin am Ende meiner Gedanken auch zu dem Schluß einer scharfen Abgrenzung gekommen.
Die Definition der WHO gefällt dir nicht, wie man an deiner Definition der WHO unschwer erkennen kann. Die geht mir aber doch ein bischen sehr in Richtung Verunglimpfung.

Grüße an alle
Conne

Hallo Conne!

Was hat ein Club wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) mit der ausgewählten Kleidung eines Mannes zu tun? Die sollten sich doch besser um die Gesundheit der Weltbevölkerung kümmern, zum Beispiel dafür sorgen, dass wirklich alle Menschen Zugang zu Heilmitteln haben. Aber wenn diese Leute antike Äußerungen von Hirschfeld aus dem Jahre 1910 dazu benutzen, Menschen aufgrund ihrer Kleidung in Schubladen zu verpacken in die sie nicht hineingehören, dann prangere ich das heftig an, weil dadurch ganze Gruppen von Personen verunglimpft werden und weil das noch dadurch verschärft wird, dass sowas von einer Welt-Organisation verbreitet wird.

Keiner, der Röcke trägt, und auch keiner, der sich wie eine Frau verkleidet, ist deswegen krank oder seelisch gestört!

Eine Organisation, die das wider besseren Wissens behauptet, ist meiner Ansicht nach inkompetent und gehört aufgelöst. Vor rund 100 Jahren war die medizinische Wissenschaft nicht so weit wie heute, deswegen kann man sich doch nicht mehr auf so alte Äußerungen berufen. Ich werde regelmäßig stocksauer, wenn ich so einen Mist lese und dann werde ich mich auch in Zukunft zynisch darüber äußern.

Ich habe mal nach diesem ominösen F64.1 gesucht und habe folgendes gefunden:

F64.1       Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen

Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben. Der Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer Korrektur besteht nicht; der Kleiderwechsel ist nicht von sexueller Erregung begleitet.
Störung der Geschlechtsidentität in der Adoleszenz oder im Erwachsenenalter, nicht transsexueller Typus

Quelle (http://www.dimdi.de/dynamic/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlamtl2006/fr-icd.htm)

Da steht eindeutig der Grund dabei: "...um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben."

Das - so nehme ich an - trifft ja wohl bei keinem von uns zu. Ich trage meine Röcke, weil ich mir darin gefalle, weil sie schön und bequem zu tragen sind und weil sie, meine Herren von der WHO, für meine Genitalien gesund sind. Das hat mir ein Urologe mal im Gespräch bestätigt. Ist also nix mit Transweissdergeierwas, ist nichts anderes als der Wunsch einer Frau, Hosen zu tragen.

Gruss,
Ferdi
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Ben am 24.08.2008 12:33
Hallo,

die Allgemeinheit weiß doch sowieso nicht, was Transvestiten wirklich sind; die Definition der WHO werden sie noch weniger kennen.
Wie oft wurde ich schon unrasiert gefragt, ob ich ein Transvestit sei. Auf meine Gegenfrage, ob sie denn schon Frauen mit Bart gesehen hätten, ernte ich in der Regel betretetens Schweigen.

Ich benötige weder Definitionen noch Abgrenzungen für mein Tun - die Gedanken sind frei.

Gruß aus der Männerrock-Hauptstadt vom
Ben Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: cephalus am 24.08.2008 12:38
Hallo Harzwolf ,

Zitat
    * Tragen der Kleidung des anderen Geschlechtes, um sich vorübergehend dem anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen.
    * Fehlen jeder sexuellen Motivation für das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechtes.
    * Kein Wunsch nach endgültiger geschlechtsangleichender Operation.

Wie du daraus Transvertismus für Männerrocker ableitest ist mir unklar.
Ich verstehe die Aussage als gültig, wenn ALLE Kriterien zutreffen, oder ist jeder, der keine Geschlechtsangleichende OP will ein Transvestit? Milliarden von Menschen...?

Selbst wenn wir Kleidung des anderen Geschlechts trügen, wollte sich keiner dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen.

LG
Cephalus
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: conne am 24.08.2008 17:38
Hallo Ferdi,


Da steht eindeutig der Grund dabei: "...um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben."

Das - so nehme ich an - trifft ja wohl bei keinem von uns zu. Ich trage meine Röcke, weil ich mir darin gefalle, weil sie schön und bequem zu tragen sind und weil sie, meine Herren von der WHO, für meine Genitalien gesund sind. Das hat mir ein Urologe mal im Gespräch bestätigt. Ist also nix mit Transweissdergeierwas, ist nichts anderes als der Wunsch einer Frau, Hosen zu tragen.

Gruss,
Ferdi

richtig. Das trifft wohl auf keinen von uns zu. Da stimme ich mit dir überein.
Es gibt aber unbestritten Menschen, die gegengeschlechtliche Kleidung tragen, um mal in die Rolle des anderen Geschlechts zu schlüpfen.
Inwieweit das beim einzelnen nur Neugier, Freude an der Verkleidung oder eine Störung der Geschlechtsidentität ist, mag ich nicht beurteilen. Ob das immer ein Krankheitsbild ist, oder eine eine Definition nichts taugt, weil sie alt ist, kann ich noch weniger beiurteilen. Dazu fehlt mir einfach die notwendige Ausbildung und Sachkenntnis. Es ist offenbar so, daß die WHO an der alten Definition und am Krankheitsbild festhält. Das mag falsch und antiquiert sein. Es mag aber auch bei einigen Menschen zutreffen. Und sicher gibt es dringendere Problem auf der Welt.
Trotzdem halte ich deine Wortwahl der WHO gegenüber für unsachlich und nicht angemessen.

Viele Grüße
Conne
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Ferdi am 24.08.2008 19:58
Hallo Conne!

Zitat
Es gibt aber unbestritten Menschen, die gegengeschlechtliche Kleidung tragen, um mal in die Rolle des anderen Geschlechts zu schlüpfen.

Natürlich gibt´s die, und das ist ja auch ok und gehört zu deren Freiheit. Ich wettere ja auch nur dagegen, dass eine Organisation mit 100 Jahre alten Floskeln solche Menschen regelrecht krank redet, sie damit diskriminiert und das Umfeld geradezu einlädt, Schubladen aufzumachen und sie da reinzustecken. Und wenn ich sowas sehe, dann kann ich weiss Gott nicht schreiben wie der Herr Pfarrer in der Kirche beim Sonntagsgottesdienst. Wenn man da immer nur leisetritt, wird sich doch nie was ändern. Da muss ich einfach Lärm machen dagegen. Ich bin nicht bereit, jeden Unsinn um des lieben Friedens willen einfach hinzunehmen. Dazu bin ich viel zu rebellisch!

Gruss,
Ferdi
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: roschi am 24.08.2008 22:05
Hallo alle,

wohlfühlen, heisst sich kleiden, wie man es gerade will. Menschen kennen, die einen dann anerkennen, dass der Mensch sich kleiden will, wie er will.

Hallo Chriss HH:

Eine der typischen männlichen Verhaltensweisen (und Einschränkungen) ist, sich von allem Weiblichen zu distanzieren, um als Mann zu gelten. Aus dieser Grundhaltung wird einem die Kleidung vorgeschrieben; keine Röcke! Mein Verhalten muß „männlich“ sein, die Frisur muß kurz sein, um nicht als Frau verwechselt zu werden, u.v.m."


Eine Frau sein, heisst keine kurze Haare haben? Gegenwärtig ist das doch der Trend, Frauen sollen ihre Haare kurz tragen.
Und ach, Männer haben keine langen Haare? Dann lauf doch mal doch irgendeine Großstadt. Dort laufen mindestens soviele Männer mit langen Haaren im Verhältnis zu Männer mit kurzen Haaren herum, wie Frauen im Rock im Vergleich zu Frauen in Hosen. Gerade Frauen in Jeans tragen doch Hosen, die die meisten Männer ohne Probleme anziehen könnten.

Das Verhalten kann nicht `männlich´sein, wenn du einen Rock trägst? Ist Brutus in einer Hose auf Caesar gestoßen, um in zu erdolchen? Falls du einen Rock trägst, kannst du kein Bier bis zum Abwinken trinken und nicht im Stehen pinkeln? Und ein Mann in der Hose kann nicht im Sitzen pinkeln.

Was andere vorschreiben, ist doch oft dämlich? Sind denn die meisten Frauen Transvestiten? Da brauchen die doch nur ins Fitneßstudion gehen und sich ein paar Bizeps zulegen, schon schlüpfen sie in die Rolle des anderen Geschlechts! Heute tragen doch manche Anzüge im Herrenstil und tragen dann auch Krawatten, Transvestiten?

Warum wird dieser Begriff nur gegen Männer gezückt?

Da sollte doch auch die WHO mehr wissen. Allein auf die Verpackung kommt es nicht an, was zählt ist auch die Motivation. Ein Transvestit ist einer, der sich bis zur Unkenntlichkeit aus seinem Geschlecht schleicht, in die Kleidung, hinter die Maske des anderen Geschlechts schlüpft, weil er es will. Weil ein Mann sich als virtuelle Frau wohlfühlt oder eine Frau als virtueller Mann. Da schliesse ich mich der Meinung von Ferdi an.

Wenn Männer, die ihre Kenntlichkeit als Mann in Frauenkleidung beibehalten als Transvestiten stigmatisiert werden, warum ist es dann bei Frauen immer Gleichberechtigung, wenn sie stückum jedes männliche Kleidungsstück aus modischen Gründen adpotieren. So gesehen wären heute alle Männer Transvestiten oder anders formuliert, es gibt überhaupt nur noch Frauenkleidung zu kaufen.

LG Roschi
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: ChrisHH am 27.08.2008 15:03
Hallo Roschi,

ich sehe die Realität und die geschichtlichen Hintergründe in unserer Welt warscheinlich sehr ähnlich wie Du.
Männer trauen sich in letzter Zeit zunehmend, weiblich eingeordnete Äußerlichkeiten anzunehmen. Trotzdem ist jede kleine Änderung für Männer mit Widerständen verbunden, die Frauen im Gegensatz zu uns nicht haben.

Beispiel Ohrringe:
Früher – undenkbar für Männer
Vor ein paar Jahren – nur eine Creole am linken Ohr (auf keinem Fall an beiden Ohren)
Heute – immer mehr Männer tragen Ohrschmuck an beiden Seiten

Beispiel Haare:
Zur Zeit der Beatles wurde ernsthaft diskutiert, ob die Haare echt seien.
Heute kann Mann tragen, was er will, ist aber von der Frisurenmode trotzdem sehr eingeschränkt. Ich habe sehr schöne Haare und wollte mich neulich bei einem Friseur beraten lassen. Außer ein paar Bildchen, die mir alle nicht gefielen gab es keine wirklichen Vorschläge. Ich bekam dann noch zu hören, dass ich einen Damenschnitt tragen würde.
Eine Definition, die warscheinlich auf viele Männer auf der Straße ebenfalls zutreffen würde.

Trotz der Veränderungen in der Männermode sind diese nur  Äußerlichkeiten, die den Gestaltungsraum von Männern nur minimal erweitern, aber nicht vollkommen im Sinne von Gleichberechtigung öffnen.

Warum wird bei einem Mann immer seine Geschlechtsidentität in Frage gestellt, wenn er sich in der Damenabteilung bedient, oder wenn er in seiner körperlichen Erscheinung eher zierlich ist  und diese Erscheinung nicht durch derbe und triste Kleidung entgegenwirkt? Warum werden Begriffen wie Transvestit und so ein Quatsch nur auf Männer angewandet? Ich habe jedenfalls noch niemals etwas von einer „Transverstitin“ gehört? Im Sinne der Gleichberechtigung und lehne diesen Begriff deshalb ab.


LG

Christoph
 

Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: roschi am 28.08.2008 08:32
Hallo Chris HH,

gewiß liegen wir auf ähnlicher Meinung. Der Begriff "Transvestit" hat eine doppelte Bedeutung. In wissenschaftlicher Sicht ist nicht nur das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts, sondern auch die damit verbundene sexuelle Erregung bedeutend. Der Alltagsbegriff enthält nur das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts. Woher stammen etwa die Schlitze in Röcken und Kleidern. Nun, im Mittelalter, als die Männer noch lange Kleider trugen, gab es gewisse Schwierigkeiten beim Reiten. Also wurden die Kleider im Schritt geschlitzt. Das brachte die katholische Kirche auf den Plan. Das ginge ja gar nicht, dass die nackten Beine der Herren zu sehen seien. Der einzige originelle Beitrag der Frauenmode ist der BH. Alles andere ist von den Männer abgeguckt, okkupiert und heutzutage für Männer tabuisiert.
Da Frauen ja heutzutage beinahe alles, was sie anziehen, aus der Modegeschichte des Mannes stammt, könnte mensch sie auch als Transvestiten bezeichnen. Es geschieht nicht, weil es keine kleine Randgruppe mehr macht, sondern weil es normal geworden ist und weil es zum Kampf um die Gleichstellung dazu gehört. Wenn wir Röcke, Kleider, Blusen u.a. tragen, dann werden wir erstmal in die Travestie eingeordnet.
So ist das nunmal in der Zwangsheterosexualität. Die wird übrigens auch von den Transsexuellen bestätigt, die nicht in der Zwischenschicht Mann-Frau oder Frau-Mann leben kann, sondern unbedingt sich der einen oder anderen Seite anschliessen will. In einer freieren Gesellschaft, in der die Wahl der Kleidung unterschiedslos erfolgen könnte, wäre das vielleicht anders. In unserer Gesellschaft sollte man den anderen nicht vor ein Rätsel stellen, ob Mann oder Frau.
Wenn dein Friseur meint, du würdest einen Damenhaarschnitt tragen, dann lass ihn reden. Wenn es dir gefällt, dann sei froh.

Auf bald

Roland

Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.04.2016 19:14
Ich lege keinerlei Wert darauf, daß diese Kleidung in der Damenabteilung hängt. Hinge sie in der Herrenabteilung, würde ich sie genauso kaufen und tragen.
Wenn das Gleiche in der Herrenabteilung hängen würde, bräuchten wir wenigstens keine getrennten Abteile mehr.
Es werden aber höchsten Anleihen aus der Damenmode entnommen und verschlimmbessert. Darum würde ich das Zeug in der Herrenabteilung noch lange nicht kaufen, nur weil es dort hängt. Da geh ich lieber gleich bei den Frauen schauen.Und wenn's eh das gleiche wäre, ist es doch erst recht egal, wo ich das kaufe.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.04.2016 19:26
@Jürgen64
Wie ich schon geschrieben habe, würde ich mich auch nicht als TV oder CD bezeichnen. Aber ob es uns nun paßt oder nicht, im offiziellen Sprachgebrauch gehören wir dazu. Bei der WHO bezieht man sich vermutlich immer noch auf den von Magnus Hirschfeld 1910 geprägter Begriff des Transvestitismus. Er beschrieb damals damit alle Menschen, die gleich aus welchen Gründen freiwillig Kleidung trugen, welche üblicherweise von dem Geschlecht dem sie körperlich zugeordnet waren nicht getragen wurde und zwar sowohl Männer als auch Frauen. Schlussendlich sehen ich diese Aussage auch sehr skeptisch. Heute würde man die damalige Definition sicherlich eher auf Transgender passend sehen. Aber nichtsdestotrotz, die Klassifizierung existiert noch immer.
Hirschfelds Definitionen  treffen die Gültigkeit eigentlich immer noch ganz gut. Er war der erste der die Homosexualität von Transsexualismus trennte. So nannte man das früher. Transvestismus wurde nochmal von Transsexualismus differenziert.
Vereinfacht gesagt, lässt sich ein Transvestit so beschreiben, dass er den Wunsch hat, die Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen ohne körperliche Eingriffe vornehmen lassen zu möchten. Bei Transsexualismus, oder heute Transgender, besteht der Wunsch seinen Körper auf das richtig empfundene Geschlecht anzugleichen. Bei Homosexuellen trifft meist keines der beiden Fälle zu. Ja, unter Transvestismus hat Hirschfeld auch Frauen eingeordnet, die Kleidung des anderen Geschlechts tragen.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.04.2016 20:09

Wie oft wurde ich schon unrasiert gefragt, ob ich ein Transvestit sei. Auf meine Gegenfrage, ob sie denn schon Frauen mit Bart gesehen hätten, ernte ich in der Regel betretetens Schweigen.
https://fraumitbart.wordpress.com/2010/01/20/533-tag-gedanken-uber-freiheit-und-gluck/
https://fraumitbart.wordpress.com/2014/03/27/frau-mit-bart-rtl-explosiv-2014-marz/

Heute tragen doch manche Anzüge im Herrenstil und tragen dann auch Krawatten, Transvestiten?
Ich habe noch keine Frau gesehen, die außer mal zum Spass, eine Krawatte getragen hat, wie es Männer tun oder von denen verlangt wird.

gewiß liegen wir auf ähnlicher Meinung. Der Begriff "Transvestit" hat eine doppelte Bedeutung. In wissenschaftlicher Sicht ist nicht nur das Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts, sondern auch die damit verbundene sexuelle Erregung bedeutend.
Das ist dann aber ein Fetischist.

Also wurden die Kleider im Schritt geschlitzt. Das brachte die katholische Kirche auf den Plan. Das ginge ja gar nicht, dass die nackten Beine der Herren zu sehen seien.
Quelle. Nach meinen Quellen zufolge, galt das nur für Frauen, nicht für Männer.

Der einzige originelle Beitrag der Frauenmode ist der BH. Alles andere ist von den Männer abgeguckt, okkupiert und heutzutage für Männer tabuisiert.
Frauen trugen lange Zeit keinen BH, weil die Brust sehr flach abgeschnürt wurde um bei jungen Frauen eine Knabenfigur zu erzeugen. Eine zu üppige Brust galt zu bestimmten Ären als obszön. Die Form des BH's wurde damals vom Brustpanzer inspiriert, der die Brustmuskeln nachmodellierte.

Da Frauen ja heutzutage beinahe alles, was sie anziehen, aus der Modegeschichte des Mannes stammt, könnte mensch sie auch als Transvestiten bezeichnen.
Macht ja auch die Haute Couture. Travestierè nennt man das. Aber nicht das Bürgertum, da es historisch ein anderes Verständnis zu den Dingen hat(te).

In unserer Gesellschaft sollte man den anderen nicht vor ein Rätsel stellen, ob Mann oder Frau.
Vor das Rätsel stellt sich der Fragesteller selber und nicht der Betroffene.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: hohenlohe74 am 24.11.2016 17:48
Tja, schwierige Frage.

Ich sehe mich nicht als Transvestit, vielleicht als Crossdresser. Dieser Begriff scheint mir das Tragen von nicht dem eigenen Geschlecht zugeschreibener Kleidung zu benennen, ohne dass dabei die Geschlechtsidentität in irgendeine Richtung durchbrochen wird. Ich bin Mann und will nicht Frau sein, dennoch trage ich eine Strumpfhose, eine Legging, einen Rock.

Letztlich betrachte ich Genanntes aber als Erweiterung der männlichen Styling-Optionen. Und ich finde die Kleidungsstück an mir auch nur dann stimmig, wenn ich noch "männlich" (sich auch ein diskutabler Begriff) wirke.

LG
hohenlohe74

Vielleicht noch als Ergänzung: Mein Beitrag ist nun nicht verletzend gegenüber irgendeiner Person gemeint, die sich nun angesprochen fühlt.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 24.11.2016 19:43
yippie. jetzt werden wieder alte Beiträge rausgekramt. Wühl mal weiter. Das macht echt spaß auf alte Beiträge zu antworten.  :) mach ich auch immer. Transvestit ist die veraltete Bezeichnung für Crossdresser. Hat aber einen schlechten Ruf weil es mit Sex und Fetisch befleckt ist. Ursprünglich hieß es Transvestismus
Zitat
Bevorzugtes Tragen von Kleidung des anderen Geschlechts (sog. Cross-Dressing) mit dem Ziel, die sexuelle Befriedigung zu steigern und/oder Ängste zu lindern.
und steht zur Abgrenzung zum Transsexualismus, der eine Geschlechtsidentität einbezieht
Zitat
Transsexualismus wird von den Trägern dieser Eigenschaft als das Wissen bezeichnet, nicht das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht zu haben.
.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Barefoot-Joe am 24.11.2016 22:44
Hallo jeanskilt,

Zitat
Ich sehe mich nicht als Transvestit, vielleicht als Crossdresser.

Warum willst du dir denn selbst ein Etikett anheften?
Ich sehe mich schlicht als Mensch. In welche Schubladen mich andere packen, ist deren Problem. :)

Zitat
Dieser Begriff scheint mir das Tragen von nicht dem eigenen Geschlecht zugeschreibener Kleidung zu benennen, ohne dass dabei die Geschlechtsidentität in irgendeine Richtung durchbrochen wird. Ich bin Mann und will nicht Frau sein, dennoch trage ich eine Strumpfhose, eine Legging, einen Rock.

Es nützt dir nichts, wenn du dir selbst ein Etikett anheftest, denn darauf wie dich andere sehen, hat das überhaupt keinen Einfluß. Die verteilen ihre eigenen Etiketten. Du machst das also nur für dich. Die interessante Frage ist, warum wir uns selbst in Schubladen packen wollen. Ich habe das für mich schon vor längerer Zeit beantwortet: Wir ordnen uns einer Schublade zu, weil wir nicht in eine andere wollen. Auch wenn wir uns das nicht gerne eingestehen: Wir haben Angst davor, nicht so gesehen zu werden, wie wir uns selbst gerne sehen würden. Aber machen wir uns doch nichts vor: Viele, die uns im Rock sehen, halten uns für schwul. Viele für Transvestiten, viele für Transfrauen. Das mag alles völlig falsch sein, aber wir verhindern das doch nicht, indem wir uns selbst nur fest genug einreden, dass das in unserer Schublade nicht so ist.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 24.11.2016 23:11
Aber machen wir uns doch nichts vor: Viele, die uns im Rock sehen, halten uns für schwul. Viele für Transvestiten, viele für Transfrauen. 
Und viele von denen, die uns dafür halten, arbeiten selber in einem Transunternehmen  :o  ::)
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 25.11.2016 00:53
Wir haben Angst davor, nicht so gesehen zu werden, wie wir uns selbst gerne sehen würden.

Wie habe ich es heute gehört: "Es fängt damit an, dass wir 'ich' sagen. Alles, was danach kommt, ist Illusion".

Da hörte ich es: http://www.deutschlandfunk.de/dokumentarfilm-zen-for-nothing-auf-der-suche-nach-der.886.de.html?dram:article_id=369159 (http://www.deutschlandfunk.de/dokumentarfilm-zen-for-nothing-auf-der-suche-nach-der.886.de.html?dram:article_id=369159)

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: hohenlohe74 am 26.11.2016 15:21
@Barefoot-Joe:

Klar, du hast Recht, egal wie ich mich sehe oder nenne, andere habe da ihren eigenen "Sprech" für (und hinter jedem "Sprech" steckt auch eine eigene Haltung). Insofern ist es tatsächlich egal ob CD o.Ä. Im Prinzip war es ja auch nur eine hypothetiische Antwort.
Ich habe aber ja auch geschrieben - und so meine ich es auch: Ich sehe mich als Mann, der das konventionell-übliche Männer-Styling durchbricht. So viel wohl alle hier im Forum. Vielleicht nach dem Motto: Don´t name it, just do it! Und dann wird wohl irgendwann niemand mehr verwundert den Kopf nach einem MAnn im Rock drehen.

LG
hohenlohe74
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: steffish am 28.11.2016 16:13
Ich bin eine extrem selbstbewusster, mutiger Mann, der in offensichtlich gegengeschlechtlich konditionierter Kleidung ( Röcken usw. ) in die Öffenlichkeit geht !
So siehts aus!  ;D
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: manfred58 am 04.12.2016 06:38
Ich sehe mich nicht als Transvestit, vielleicht als Crossdresser. Dieser Begriff scheint mir das Tragen von nicht dem eigenen Geschlecht zugeschreibener Kleidung zu benennen, ohne dass dabei die Geschlechtsidentität in irgendeine Richtung durchbrochen wird. Ich bin Mann und will nicht Frau sein, dennoch trage ich eine Strumpfhose, eine Legging, einen Rock.


Hallo
So sehe ich das auch . Crossdresser mal ziemlich frei mit "Überkreuzanzieher " übersetzt . Geschlechtsspezifische Kleidung untereinander vermischen und einen eigenen Kleidungsstil zu finden , abweichend von jeglicher herrschender Norm.

Gruß
Manfred









Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 04.12.2016 09:36
Ich sehe mich nicht als Transvestit, vielleicht als Crossdresser. Dieser Begriff scheint mir das Tragen von nicht dem eigenen Geschlecht zugeschreibener Kleidung zu benennen, ohne dass dabei die Geschlechtsidentität in irgendeine Richtung durchbrochen wird. Ich bin Mann und will nicht Frau sein, dennoch trage ich eine Strumpfhose, eine Legging, einen Rock.

Hallo
So sehe ich das auch . Crossdresser mal ziemlich frei mit "Überkreuzanzieher " übersetzt . Geschlechtsspezifische Kleidung untereinander vermischen und einen eigenen Kleidungsstil zu finden , abweichend von jeglicher herrschender Norm.

Gruß
Manfred


Ja, genau so habe ich auch "Transvestit" und "Crossdresser" auseinandergehalten. Crossdresser in diesem Sinne bin ich auch und sind die meisten hier.

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Barefoot-Joe am 04.12.2016 11:01
Es ist immer gefährlich, sich ein Label anzuheften, denn die Interpretation, was darunter zu verstehen ist, passiert beim Beobachter. Und der versteht unter Crossdresser das, was man dazu im Internet findet. Wenn man da mal sucht, merkt man schnell, dass das für die meisten ein stark sexualisierter Begriff ist. Da nützt es auch nichts, wenn ich darunter etwas anderes verstehe. Deshalb werde ich mich hüten, mich in irgeneine interpretierbare Schublade zu packen. Ich bin ein Mann, der einen Rock anhat. Das muss reichen...

Oha, das hatte ich sinngemäß ja schon weiter oben geschrieben. Bitte weitergehen, es gibt hier nichts zu sehen... ;)
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 04.12.2016 11:22
Es ist immer gefährlich, sich ein Label anzuheften, denn die Interpretation, was darunter zu verstehen ist, passiert beim Beobachter. Und der versteht unter Crossdresser das, was man dazu im Internet findet. Wenn man da mal sucht, merkt man schnell, dass das für die meisten ein stark sexualisierter Begriff ist. Da nützt es auch nichts, wenn ich darunter etwas anderes verstehe. Deshalb werde ich mich hüten, mich in irgeneine interpretierbare Schublade zu packen. Ich bin ein Mann, der einen Rock anhat. Das muss reichen...

Oha, das hatte ich sinngemäß ja schon weiter oben geschrieben. Bitte weitergehen, es gibt hier nichts zu sehen... ;)

Ja, es kommt immer darauf an, was man unter einem Begriff versteht.

Ich sagte z.B. mal, ich sei Deutscher. Da meinte einer, er denke, ich sei Europäer. Ich meinte, ja, das eine sei eine Teilmenge vom anderen. er verstand es aber so, dass man entweder Deutscher (also national gesinnt) oder Europäer (also international gesinnt) sein könne, aber nicht beides.

Derselbe mochte gar nicht meinen damaligen Aufkleber "Warum normal sein?", weil "normal" für ihn "gut, richtig, in Ordnung" bedeutete, wärend ich das Wort als "durschnittlich" verstand.

Und der eine Versteht unter "Rock" ein weibliches Kleidungsstück, ein anderer ein geschlechtsunabhängiges.

Usw. usf.

Wenn ich nun sage, ich sei einfach nur Mensch, kann man das auch verschieden verstehen. Kriege z.B. sind je nach verständnis des Wortes menschlich oder unmenschlich.

Ergo: Das Wichtigste bei Kommunikationen ist eine Verständigung über die Wortbedeutungen. Sonst redet man schnell aneinander vorbei und gerät darüber vielleicht sogar in Streit.

Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 04.12.2016 14:04
Und der eine Versteht unter "Rock" ein weibliches Kleidungsstück, ein anderer ein geschlechtsunabhängiges.

Usw. usf.
Das ist doch alles Wortklauberei. Selbst ich habe bei Rock noch sofort ein weibliches Kleidungsstück im Kopf. Dann sehen erst recht die wenigsten Röcke als geschlechtunspezifisch an. Selbst bei Hose ordne ich die unterbewusst eher Männern zu. Ich müsste mir schon bewusst innerlich anklopfen, dass auch Männer Röcke tragen können.

Wenn ich nun sage, ich sei einfach nur Mensch, kann man das auch verschieden verstehen. Kriege z.B. sind je nach verständnis des Wortes menschlich oder unmenschlich.
Das mit dem Mensch ist auch so eine Sache, was den wenigsten in die Birne geht. Ich habe auch mal gesagt, dass ich in erster Linie ein Mensch bin als mir mal die Entscheidung vorgesetzt wurde, ob ich männlich oder weiblich sein will. Da bekam ich dann nur die Antwort. Das ist doch nicht meine Frage, ich bin auch ein Mensch, wir sind alles Menschen, aber ich fühle mich als Frau.

Ergo: Das Wichtigste bei Kommunikationen ist eine Verständigung über die Wortbedeutungen. Sonst redet man schnell aneinander vorbei und gerät darüber vielleicht sogar in Streit.
Bei dir könnte ich mir vorstellen, dass man erst einen Duden durchackern müsste, bevor man zur eigentlichen Diskussion kommt.  ::)

Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

LG, Micha
Klar. Warum nicht. Wir können alles.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Mann im Rock am 04.12.2016 16:02
Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

Nein, sicherlich nicht im allgemeinen, in konkreten Fällen aber durchaus. Die Hose für Frauen trug mal eine Etikette, heute diskutiert kein Mensch mehr darüber.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: cephalus am 04.12.2016 19:17
Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

Sicher nicht, im Zuge einer effizienten Kommunikation ist es nicht realisierbar jede Wortbedeutung in neuem Zusammenhang neu zu definieren.

Sinnvollerweise fügt man sich der Mehrheitsansicht, selbst wenn sie subjektiv oder auch objektiv falsch ist und kreiert im Zweifelsfall ein neues Wort bzw. adaptiert es aus einer anderen Sprache (solange bis es wieder mit fraglicher Bedeutung belegt ist, wie z.B. Crossdresser)
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 04.12.2016 19:37
Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

Sicher nicht, im Zuge einer effizienten Kommunikation ist es nicht realisierbar jede Wortbedeutung in neuem Zusammenhang neu zu definieren.

Sinnvollerweise fügt man sich der Mehrheitsansicht, selbst wenn sie subjektiv oder auch objektiv falsch ist und kreiert im Zweifelsfall ein neues Wort bzw. adaptiert es aus einer anderen Sprache (solange bis es wieder mit fraglicher Bedeutung belegt ist, wie z.B. Crossdresser)

Das verstehe ich jetzt nicht, Cephalus? Warum sollte man sich der Mehrheit beugen, auch wenn es falsch ist?

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: elco am 04.12.2016 20:31
Das sagte ja schon Erich Kästner in seinem Roman "Fabian": "Es ist richtig, das Falsche zu tun."

Jörg
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: manfred58 am 10.12.2016 07:41
Wobei man nun erst einmal festlegen muss , was das richtige und was das falsche ist .
Beugt man sich der Mehrheit  oder entscheidet man das für sich selbst ?

Ich zumindest entscheide das selbst In Erster Linie muss ich mir gefallen, nicht der Mehrheit .

Gruß
Manfred
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: YK89 am 11.12.2016 05:17
So, nachdem ich jetzt eine Woche auf meine Freischaltung warten durfte, kann ich mich auch endlich zu diesem Thema äußern.

Ich habe was das Thema "Transvestiten" und "Crossdressing" angeht einen ganz eigenen Standpunkt.

Kein Crossdresser: Die Männer die einfach nur die Hose gegen einen Rock getauscht haben. (so wie ich)

Crossdresser: Männer die z.B. Stöckelschuhe usw. anziehen (Begründung: Das Eintauschen der Hose gegen einen Rock kann man mit "Komfort" begründen, das Tragen von Stöckelschuhen allerdings nicht.)

Transvestiten: Erkennt man für gewöhnlich auch als solche, aber nur weil ein Kerl einen Rock trägt ist er kein Transvestit oder ähnliches.



Und ich kann mir schon vorstellen woher diese "Überlegung" kommt, mit dem Transvestit.

Es gibt nunmal einen Unterschied ob ein Kerl in nem langen Rock draußen rumrennt, oder ob sich zwei 60+ Herren mit Minirock (OHNE! etwas drunter) auf die Parkbank setzen.

Ich hatte noch nie Probleme damit als "Transe" oder "Schwul" angesehen zu werden, weil ich trotz Rock nicht aussehe wie ein Crossdresser/Transvestit.

Allerdings bin ich auch noch relativ jung, und das wirkt einfach anders als bei meinem Beispiel mit den beiden 60+ Herren etwas weiter oben.


TL:DR: Nicht die Tatsache dass ihr einen Rock tragt sorgt für dieses Bild, sondern was und wie ihr tragt. (Vor allem das "Wie" ist wichtig. Ich habe einige Männer mit Röcken gesehen hier(in meiner Stadt), und da waren einige bei wo das einfach nur bescheuert ausgesehen hat - und damit macht man sich automatisch zur Zielscheibe für jene Menschen dessen IQ dem Inhalt einer leeren Maggi-Suppentüte entspricht)

Es geht auch nicht um "richtig" oder "falsch".
Wer entscheidet was richtig und falsch ist? Die WHO? Laut der WHO sind Menschen ohne Partner behindert...

Solange ihr noch wie Männer ausseht wenn ihr mit Rock nach draußen geht, stellt das auch für die Allgemeinheit kein Problem dar. (Aber die wenigsten Rockträger kriegen das hin.)
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 11.12.2016 06:15
So, nachdem ich jetzt eine Woche auf meine Freischaltung warten durfte, kann ich mich auch endlich zu diesem Thema äußern.
Eine Woche? keep down. Andere warten seit einem Jahr.

Ich habe was das Thema "Transvestiten" und "Crossdressing" angeht einen ganz eigenen Standpunkt.

Kein Crossdresser: Die Männer die einfach nur die Hose gegen einen Rock getauscht haben. (so wie ich)

Crossdresser: Männer die z.B. Stöckelschuhe usw. anziehen (Begründung: Das Eintauschen der Hose gegen einen Rock kann man mit "Komfort" begründen, das Tragen von Stöckelschuhen allerdings nicht.)
Hää? Komfort definiert, wer crossdressing betreibt? Ich habe auch figurbetonte Röcke. Die sind nicht komfortabel dafür aber sexy.
Stöckelschuhe sind Geschmackssache. Ich trag sie gerne zu Röcken, weil es nunmal passt.

Ich merk schon wo das wieder hinführen wird  ::)

Transvestiten: Erkennt man für gewöhnlich auch als solche, aber nur weil ein Kerl einen Rock trägt ist er kein Transvestit oder ähnliches.
Tja, es kommt immer auf dein Gegenüber an, als was er dich sieht.

Und ich kann mir schon vorstellen woher diese "Überlegung" kommt, mit dem Transvestit.

Es gibt nunmal einen Unterschied ob ein Kerl in nem langen Rock draußen rumrennt, oder ob sich zwei 60+ Herren mit Minirock (OHNE! etwas drunter) auf die Parkbank setzen.
Ich habe zwar keinen zweiten mitlaufen, abe Miniröcke ziehe ich gerne an. Ach ohne was darunter? Wieso dass denn? Viele Männer  tragen nichts unter ihrem Kilt darunter.

Ich hatte noch nie Probleme damit als "Transe" oder "Schwul" angesehen zu werden, weil ich trotz Rock nicht aussehe wie ein Crossdresser/Transvestit.
Dann hast du mich noch nicht gesehen.

Allerdings bin ich auch noch relativ jung, und das wirkt einfach anders als bei meinem Beispiel mit den beiden 60+ Herren etwas weiter oben.
Willst du angeben? Willst du konkurrieren? Ich bin auch noch relativ jung. Von 60+ hast du aber nix geschrieben. Nur von zwei Herren. Sind die schwul? Ich frag ja nur....

TL:DR: Nicht die Tatsache dass ihr einen Rock tragt sorgt für dieses Bild, sondern was und wie ihr tragt. (Vor allem das "Wie" ist wichtig. Ich habe einige Männer mit Röcken gesehen hier(in meiner Stadt), und da waren einige bei wo das einfach nur bescheuert ausgesehen hat - und damit macht man sich automatisch zur Zielscheibe für jene Menschen dessen IQ dem Inhalt einer leeren Maggi-Suppentüte entspricht)
Männer sehen aber nun mal nicht alle gleich aus, wie du dir das vielleicht vorstellst. Zur Zielscheibe werde ich nicht. Ich werde eher zum Sexobjekt.

Es geht auch nicht um "richtig" oder "falsch".
Wer entscheidet was richtig und falsch ist? Die WHO? Laut der WHO sind Menschen ohne Partner behindert...
Was?  ???  :o seit wann das? Quelle! Bis gerade eben hast du entschieden was richtig und was falsch ist
Zitat
sondern was und wie ihr tragt. (Vor allem das "Wie" ist wichtig.

Solange ihr noch wie Männer ausseht wenn ihr mit Rock nach draußen geht, stellt das auch für die Allgemeinheit kein Problem dar. (Aber die wenigsten Rockträger kriegen das hin.)
Och na da....Für viele sehe ich nicht so aus und habe deswegen vielleicht auch eine höhere Akzeptanz. Meine Erfahrung ist ne ganz andere als deine.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: YK89 am 11.12.2016 06:50
Zitat
Eine Woche? keep down. Andere warten seit einem Jahr.
Wie lange andere warten ist mir relativ... egal. Es ist nur nicht ganz einfach nach einer Woche noch die Worte zu finden die man am Tag der Registration hatte.

Zitat
Viele Männer  tragen nichts unter ihrem Kilt darunter.
Ein Kilt ist für gewöhnlich länger, und jeder weiss das man da besser nicht drunter gucken sollte.

Opi im 30cm Minirock der bis knapp unter die Pobacken geht, mit nichts drunter, ist halt ein nicht grade "angenehmer" Anblick wenn er sich irgendwo hinsetzt. Zumal grade der Minirock noch dazu führt dass die Leute hingucken, ein Kilt erregt da deutlich weniger Aufsehen.

Wer sich so einen Rock ohne etwas drunter anzieht, tut das wohl wissend was er da zur Schau stellen wird. (Da brauchen sich diese Personen dann auch nicht über dumme Reaktionen wundern)

Zitat
Hää? Komfort definiert, wer crossdressing betreibt?
Ich definiere das so, und das habe ich auch so geschrieben.
Zitat: "Ich habe was das Thema "Transvestiten" und "Crossdressing" angeht einen ganz eigenen Standpunkt."

Ja, Komfort kann das definieren.
Es macht durchaus Sinn bequeme Kleidung anzuziehen, und das ist für die meisten Leute da draußen auch nachvollziehbar.
Sich in Stöckelschuhe zu zwängen, die alles andere als Praktisch sind im Alltag, und wo Frauen meistens Froh sind wenn sie die Schuhe wieder ausziehen können, hat nichts mit "Komfort" zu tun.
Diese Person zieht dann ganz bewusst und absichtlich diese Schuhe an, und nimmt die Unannehmlichkeiten die diese Schue nunmal so an sich haben in Kauf. (Genauso wie derjenige der sich bewusst einen minirock ohne was drunter anzieht, nur um sich damit auf eine Bank zu setzen und jedem der vorbeigeht zu zeigen was er nicht sehen will.)

Zitat
Willst du angeben? Willst du konkurrieren?
Was? Tut mir leid, ich verstehe dieses Konkurrenzgetue nicht.
Um was konkurrieren? Gibts hier irgendwas zu gewinnen?

Zitat
Sind die schwul? Ich frag ja nur....
Woher soll ich das wissen?
Als würde mich interessieren welche sexuellen Neigungen diese Personen haben.
Ich war eher angeekelt dass die dort ihre primären Geschlechtsorgane derart zur schau gestellt haben. (Bis irgendeine Mutti mit Kind mal die Polizei holt wegen "2 Perversen alten Kerlen die auf einer Bank neben einem Spielplatz ihre Geschlechtsteile zur Schau stellen".)

Und am nächsten Tag steht in der Lokalzeitung/BILD: "Zwei Perverse im Rock haben Geschlechtsteil auf Spielplatz gezeigt"...
Und das wiederum ist ein Problem für alle anderen Rockträger, weil die Leute das unbewusst direkt damit in Verbindung bringen wenn sie dann einen Kerl mit Rock sehen.

Die waren einfach mit der falschen Kleidung, am falschen Ort, und haben das Falsche gemacht.

Zitat
Was?  Huh?  Shocked seit wann das? Quelle! Bis gerade eben hast du entschieden was richtig und was falsch ist
Habe ich nicht?
Ich habe lediglich dargestellt wie ich diese Personen kategorisiere, solange ich sie nicht kenne.
Was richtig und falsch ist, muss jeder selber wissen. (Muss dann aber auch mit den Reaktionen der Anderen leben.)

Ich möchte jedenfalls nicht mit diesen älteren Herren in Verbindung gebracht werden, nur wegen meiner Kleidung.

Zitat
Meine Erfahrung ist ne ganz andere als deine.
Spricht ja nichts dagegen - das wird ohnehin von Stadt zu Stadt und Bundesland zu Bundesland variieren.
Aber die Chance dass mich jemand für eine Transe hält ist doch deutlich geringer wenn ich auch nicht wie eine aussehe.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 11.12.2016 09:41
Doch, Nico, die +60 hat YK89 auch am Anfang erwähnt. Lies es nochmal.

Aber, YK89, das ist doch eher ein Beispiel für Exhibitionismus also für Transvestismus oder eben eine Kombination von beidem. Die primären Geschlechtsteile sichtbar zu präsentieren hat aber mit Transvestismus eigentlich nichts zu tun.

Ich verwende die Wörter so:

Kein Crossdresser: Jemand der nur Kleidung trägt, die (auch) für sein Geschlecht gedacht, angefertigt und verkauft/verschenkt wurde.

Crossdresser: Jemand der Kleidung für sein eigenes Geschlecht und Kleidung für ein anderes Geschlecht gedacht, angefertigt und verkauft/verschenkt miteinander kreuzt, d.h. mischt.

Transvestit: Jemand, der sich vollkommen andersgeschlechtlich kleidet.

Travestikünstler: Jemand, der auf der Bühne als Angehöriger eines anderen Geschlechtes auftritt.

Exhibitionist: Jemand, der seine primären Geschlechtsteile außerhalb eines FKK-Bereiches in der Öffentlichkeit zeigt.

Weches Alter ein Mensch dabei hat, ist völlig egal.
LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: YK89 am 11.12.2016 10:13
Zitat
Die primären Geschlechtsteile sichtbar zu präsentieren hat aber mit Transvestismus eigentlich nichts zu tun.
Ja, das ist korrekt - im Nachhinein hab ich auch keine Ahnung mehr warum ich das in den Beitrag mit reingenommen habe.
Ich bin da wohl wegen rock_aktiv ein wenig zu sehr drauf eingegangen - mein Fehler.

Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Barefoot-Joe am 11.12.2016 11:11
Hallo YK89,

Zitat
Es macht durchaus Sinn bequeme Kleidung anzuziehen, und das ist für die meisten Leute da draußen auch nachvollziehbar.
Sich in Stöckelschuhe zu zwängen, die alles andere als Praktisch sind im Alltag, und wo Frauen meistens Froh sind wenn sie die Schuhe wieder ausziehen können, hat nichts mit "Komfort" zu tun.

Möglicherweise ist deren Begriff von Komfort ein anderer als deiner. Stöckelschuhe an sich sind sicher für jeden unbequem, aber bei denen, die sie freiwillig tragen, führen sie dazu, dass sie sich "vollständiger" fühlen und das ist eben deren Komfort.

Zitat
(Genauso wie derjenige der sich bewusst einen minirock ohne was drunter anzieht, nur um sich damit auf eine Bank zu setzen und jedem der vorbeigeht zu zeigen was er nicht sehen will.)

Das Problem ist aber nicht der Minirock. Das Problem ist derjenige, der drinsteckt. Und diejenigen, die darauf blöderweise auch noch reagieren.

Zitat
Und das wiederum ist ein Problem für alle anderen Rockträger, weil die Leute das unbewusst direkt damit in Verbindung bringen wenn sie dann einen Kerl mit Rock sehen.

Das passiert ja bei allen anderen Themen auch. Sollen wir jetzt keine Röcke mehr tragen, weil sich Einzelpersonen im Rock danebenbenommen haben? Letztens hat einer in Hosen eine Bank überfallen. Mit dem möchte ich nicht in Verbindung gebracht werden, ich ziehe deshalb keine Hosen mehr an. Absurd? Genau!

Zitat
Aber die Chance dass mich jemand für eine Transe hält ist doch deutlich geringer wenn ich auch nicht wie eine aussehe.

Und was wäre das Problem, wenn man dich dafür hält? Ist das denn etwas negatives?

Das Schubladendenken bei anderen kannst du nur vermeiden, wenn du in der Masse untergehst und das machst, was alle machen. Wenn du im Rock - und sei der Rest noch so männlich - auf die Straße gehst, hält dich keiner mehr für normal und sortiert dich sofort in eine passende Schublade ein. Und auf keiner von denen steht "Normal", sondern darauf steht "Schwul", "Transvestit", "Crossdresser", "Transsexuell".
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 11.12.2016 14:29
Ich dachte, die beiden Männer seien nur ein hypothetisches Beispiel und daß es ausgerechnet zwei Rockträger sind, wird die sexuelle Orientierung als Maxime noch oben draufgesetzt.

Die beiden Männer scheinen exhibitionistisch zu sein statt transvestitisch.
Interessant an dem Beispiel ist, wie unterschiedlich die Gemüter erhitzt werden. Ungeachtet des Alters ist es so.
Eine nackte Frau, die durch die Stadt läuft, zaubert jeden ein Lächeln auf die Lippen. Ein Mann Empörung und würde von der Polizei verhaftet werden. Das ist meiner Ansicht nach die größere Hürde, weil Röcke mit freiliegende Geschlechtsteilen assoziiert werden. Der Unterschied zu zu Röcken und Hotpants ist nämlich kein großer. Männer dürfen keine Reize zeigen. Dass die beiden Männer nun ausgerechnet nichts darunter an hatten, wo wir selber kaum Rockträger sehen und dann noch in dieser extremen Konstellation kann ich mir kaum vorstellen. Möglich ist es aber. Es bleibt einem aber auch demnach noch das weggucken übrig, wenn man es nicht sehen möchte. Und abgesehen vom Jugendschutz haben doch eher Erwachsene Probleme mit ihrer Sexualität, wenn sie meinen, dass es schädlich ist, wenn Kinder Geschlechtsteile sehen. Schließlich haben sie selber welche und erkunden ihren Körper. Auf der anderen Seite werden Kinder in Werbung und auf Plakaten mit Brüsten und halbnackten Frauen in lasziven Posen zugedröhnt. Darüber regt sich auch keine besorgte Mutter auf.

Ich kenne allerdings hier auch niemanden, der nichts unter seinen Rock anziehen würde. Egal ob knielange oder Miniröcke.

Crossdressing bezeichnet das Tragen von gegengeschlechtlichen Sachen. Dazu zählen auch Röcke. Der Komfortaspekt spielt keine Rolle.

Wenn Männer gesellschaftlich und aus Schönheitsgründen dazu "verpflichten" werden würden, dass sie sich rausputzen, ist das in dem Sinne auch Tra(n)svestie bzw. das transvestitische hätte keine Subtanz mehr und würde ausgehebelt. Dem kosmetisch künstlichen Frauenkörper steht der naturbelasse Männerkörper gegenüber. Diesbezüglich würde (mehr oder weniger) jede naturbelassene Frau etwas männliches darstellen. Man muss da allerdings etwas tiefer eintauchen um das nachvollziehen zu können. Man schaue sich nur mal an, was Frauen alles machen um eine "Frau" darzustellen. Künstliche Fingernägel, Fake Lashes, Haarteile für mehr Volumen bis hin zu Perücken um kahle Stellen zu bedecken, Extension und Haarverlängerungen, Beine rasieren, High-Heels die die Beine optisch verlängern, Lippenstifte um Fruchtbarkeit zu signalisieren, Mascara um Wimpern optisch zu zu verstärken, Kajale um die Augen optisch zu vergößern, Silikonbrüste. Frauen sehen so nicht aus, zumindest von Natur aus. Im Gegenzug könnte man dann nähmlich auch von Männern verlangen, dass sie auf ihr lichtes Haupt Perücken aufsetzen sollen, weil es sich gesellschaftlich so schickt und schöner aussieht.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Mann im Rock am 11.12.2016 20:09
Mir ist das eigentlich im Laufe der Jahre ziemlich egal geworden, welche Begriffe zur Kategorisierung es gibt und wie sie definiert werden.

Ich bin in der Öffentlichkeit mit Rock, Strumpfhose, und weiß nicht, wie andere das aufnehmen. Ich habe auch aufgegeben zu interpretieren, was ein anderer über mich denken könnte. Wie mich jemand sieht, nehme ich nur dann auf, wenn es mir jemand direkt sagt, dass er mich für einen XXX hält. Bisher ist sowas noch nie passiert. Wenn ich mit Jeans unterwegs bin, interessiert sich keiner für mich. Das nennt sich dann gesellschaftliche Akzeptanz. Trage ich draußen Rock und Strumpfhose, interessiert sich auch keiner, also sehe ich das für mich auch als gesellschaftlich akzeptiert.

Von meinen eigenen Eindrücken her sehe ich aber diese Abstufungen:

Ich selbst ordne ich mich in die erste Gruppe an und grenze mich auch gedanklich selbst von den anderen ab. Wie gesagt, in welche Schubladen mich andere stecken, ist mir nicht bekannt und interessiert mich nicht sonderlich. Ich denke nur, wenn sich diese erste Gruppe separieren und verselbständigen würde, wenn eine Entsexualisierung stattfinden würde, wenn sie sich zu einer ganz eigene Schublade entwickeln würde, dann hätte damit der Mann mit Rock auch bessere Chancen auf Anerkennung.

Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 11.12.2016 21:34
Der heteroseuxelle Mann ist aber entsexualisiert. Das ist ja gerade das Problem, was dem Röcketragen im Weg steht. Mit Röcken sexualisiert man sich, was Männer nicht tun sollten.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 11.12.2016 21:48
Der heteroseuxelle Mann ist aber entsexualisiert. Das ist ja gerade das Problem, was dem Röcketragen im Weg steht. Mit Röcken sexualisiert man sich, was Männer nicht tun sollten.

Du bist ein guter Schüler von Barbara Vinken, Nico.

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Mann im Rock am 13.12.2016 19:54
Der heteroseuxelle Mann ist aber entsexualisiert. Das ist ja gerade das Problem, was dem Röcketragen im Weg steht. Mit Röcken sexualisiert man sich, was Männer nicht tun sollten.

Betrifft im wesentlichen die zweite Gruppe in meiner Aufzählung. Diejenigen Männer, die gern Rock tragen, sich aber gänzlich als Frau aufmachen, ihre Männlichkeit verstecken, ohne jedoch wirklich jemals Frau werden zu wollen, einfach nur deshalb weil Frauen sich ja ganz legitim einen Rock anziehen dürfen.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 13.12.2016 21:33
Diejenigen Männer, die gern Rock tragen, sich aber gänzlich als Frau aufmachen, ihre Männlichkeit verstecken, ohne jedoch wirklich jemals Frau werden zu wollen, einfach nur deshalb weil Frauen sich ja ganz legitim einen Rock anziehen dürfen.
Na, weil das Schönheitsideal hierzulande weiblich ist. Maskulinität gilt als ekelhaft oder prollig. Eins von beiden immer. Ein trainierter Männerkörper oder seinen Waschbrettbauch zur Schau stellen, gilt als prollig. Umgekehrt soll ein untrainierter Männerkörper besser bedeckt werden. So ist auch die Männerkleidung ausgelegt, die kaum einen Unterschied zwischen beiden Varianten zulässt. Sie entschärft entweder das Proletenhafte oder sie kaschiert die unvorteilhaften Problemzonen. Niemals wird sie etwas betonen oder unterstreichen. Darum siehst du immer und überall Geschäftsmänner und auf Veranstaltungen Männer in der Pinguinuniform - auch bei 30°C - während Frauen mehr von sich zeigen oder ausziehen. Die Ablehnung bezieht sich nicht nur allein auf den Rock. Der ist nur eine Baustelle. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass immer nur diejenigen sich über Sexismus und nackte Haut aufregen, die es sich selber nicht leisten können. Die Erfahrung habe ich besonders mit Minikleidern gemacht.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: GregorM am 13.12.2016 23:17
Maskulinität gilt als ekelhaft oder prollig. .

Bei wem?

Ist unzureichende Maskulinität nicht das Problem bei Männern im Rock? Möchten Frauen Weiblichkeit, brauchten sie keine Männer.


Gruß
Gregor
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 14.12.2016 01:59
Maskulinität gilt als ekelhaft oder prollig. .

Bei wem?

Ist unzureichende Maskulinität nicht das Problem bei Männern im Rock? Möchten Frauen Weiblichkeit, brauchten sie keine Männer.


Gruß
Gregor
Bei Männern. Frauen wollen zwar maskuline Männer. Maskulinität steht aber nicht synomyn für Schönheit und Ästhetik. Haut zeigen wird traditionell mit Weiblichkeit assoziiert und ist Frauen vorbehalten. Vereinfacht gesagt: Sich einen kurzen Rock und ein enges Oberteil anziehen und mit dem Finger schnipsen und schon stehen die Frauen sabbernd schlange, is nicht.

Die Reaktionen unten beziehen sich zwar aufs bauchfrei an Jungs, aber trifft den Kern auch bei Röcken, schulterfrei, rückenfrei, zu tiefen V Ausschnitten oder sichtbaren Zehen und Füßen bei Männern. Eigentlich alles, was an Frauen so erotisiert wird.
 
Zitat
Egal wie geil der Bauch ist - bauchfrei bei Kerlen geht gar nicht!!!!!!!

Einfach zum kotzen. Entweder der Bauch ist geil, dann siehts prollig aus, oder der Bauch ist "normal" oder gar hässlich, dann machts eh nix her.

Ausserdem ist "bauchfrei" eben bisher den Damen vorbehalten, und da ist es sexy, weil ein schlanker Bauch eben erotisch ist. Das betonen des Bauches in dieser Form wirkt daher eher weiblich.


Männer mit bauchfrei sind nicht gut! sieht echt wirklich schwul, oder ungepflegt aus!
Ich weiß nicht... das will ich irgendwie nicht sehen. Ich finde, ein Mann sollte seinen Körper nicht so "zur Schau" stellen.

Vor zwei Tagen wurde ein 22 jähriger Mann aus BW zum Mister Germany gewählt. Die abschätzigsten Kommentare waren von Frauen mittleren Alters zu lesen. Bei Männern laß man wenigsten, dass sie selber schöner seien und scheinen liberaler damit umzugehen.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: high4all am 14.12.2016 07:58
Vor zwei Tagen wurde ein 22 jähriger Mann aus BW zum Mister Germany gewählt. Die abschätzigsten Kommentare waren von Frauen mittleren Alters zu lesen. Bei Männern laß man wenigsten, dass sie selber schöner seien und scheinen liberaler damit umzugehen.
Kann es sein, dass diese Frauen mit sich selbst Probleme haben und aus diesem Grund Männer nicht schöner als sie sein dürfen?

Die niederen Beweggründe Neid und Missgunst finden sich leider bei vielen Menschen.

Positive Kommentare kommen von Menschen, die mit sich selbst im Reinen sind und anderen auch etwas gönnen. Da kann ein Rock oder Weiblichkeit dabei sein, weil sie ein großes Herz haben.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 14.12.2016 08:12
Vor zwei Tagen wurde ein 22 jähriger Mann aus BW zum Mister Germany gewählt. Die abschätzigsten Kommentare waren von Frauen mittleren Alters zu lesen. Bei Männern laß man wenigsten, dass sie selber schöner seien und scheinen liberaler damit umzugehen.
Kann es sein, dass diese Frauen mit sich selbst Probleme haben und aus diesem Grund Männer nicht schöner als sie sein dürfen?

Die niederen Beweggründe Neid und Missgunst finden sich leider bei vielen Menschen.

Positive Kommentare kommen von Menschen, die mit sich selbst im Reinen sind und anderen auch etwas gönnen. Da kann ein Rock oder Weiblichkeit dabei sein, weil sie ein großes Herz haben.

Das Thema hatte ich neulich mit einer Ärztin und Psychologin, dass Menschen, die mit Menschen schlechte Erfahrungen machen, ihrerseits oft anderen Menschen schlechte Erfahrungen beibringen. Z.B. schlagen Menschen, die als Kinder von ihren Eltern geschlagen wurden, oft ihre Kinder.

Vielleicht wurden diese Frauen selber oft wegen ihres Aussehens kritisiert.

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 14.12.2016 09:37
Kann es sein, dass diese Frauen mit sich selbst Probleme haben und aus diesem Grund Männer nicht schöner als sie sein dürfen?

Die niederen Beweggründe Neid und Missgunst finden sich leider bei vielen Menschen.
Ich denke nicht, dass diese Frauen allgemein ein Problem mit sich haben, dazu ist das Meinungsbild von Frauen, was sie an Männern bevorzugen oft zu identisch. Für die Frauen ist der noch ein Bursche aber kein richtiger Mann. zu weiblich, zu unmännlich (weil kein Bart und keine Haare auf der Brust) sind die Antworten. Es dürfte klar sein, auf was Frauen bei Männern stehen.

Positive Kommentare kommen von Menschen, die mit sich selbst im Reinen sind und anderen auch etwas gönnen. Da kann ein Rock oder Weiblichkeit dabei sein, weil sie ein großes Herz haben.
Es ist ein Unterschied, ob es ein fremder Mann ist oder der eigene. Die ideologische Nebelbrille sollte man schon absetzen. Meine Kollegin sagte zu mir auch mal, dass sie nichts gegen Transvestiten hat und Männern in Kleidern. Kann jeder den wie er möchte aber an ihrem eigenen Freund möchte sir das nicht sehen. Skinniejeans sind für sie schon ein Don't an Männern.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Mann im Rock am 14.12.2016 19:30
Haut zeigen wird traditionell mit Weiblichkeit assoziiert und ist Frauen vorbehalten.

Das "traditionell" würde ich mal streichen, ansonsten stimme ich überein. Und es ist sogar noch extremer: Nicht nur das Haut-Zeigen, sondern auch das Figur-Zeigen. Leggins, Baumwollstrumpfhosen, blickdichte Nylons, hautenge Shirts - das ist so für Männer nicht vorgesehen.
Titel: Re: was Männer tragen
Beitrag von: Dr.Heizer am 14.12.2016 21:58
Und es ist sogar noch extremer: Nicht nur das Haut-Zeigen, sondern auch das Figur-Zeigen. Leggins, Baumwollstrumpfhosen, blickdichte Nylons, hautenge Shirts - das ist so für Männer nicht vorgesehen.
Wieso? Ich brauche keine Vorsehung, ich machs einfach ;D
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 14.12.2016 22:02
Also, ich habe von Natur keine Brustbehaarung. Was nun?

Falle ich jetzt unten durch?  :o

LG, Micha

Titel: Re: was Männer tragen
Beitrag von: Mann im Rock am 14.12.2016 22:09
Wieso? Ich brauche keine Vorsehung, ich machs einfach ;D

Ja super. Herzlichen Glückwunsch. Ich mach das übrigens auch, deshalb ändert es trotzdem nichts daran, dass diese Bekleidung für Männer nicht vorgesehen ist.
Titel: Re: was Männer tragen
Beitrag von: Dr.Heizer am 14.12.2016 22:15
Wieso? Ich brauche keine Vorsehung, ich machs einfach ;D

Ja super. Herzlichen Glückwunsch. Ich mach das übrigens auch...

Prima, dann sind wir schon zwei und es finden sich noch viel mehr, die die Sehgewohnheiten bewusst ändern!
Ob dafür vorgesehen oder nicht - Internet war ja früher auch nicht für private Nutzung vorgesehen ;)
Titel: Re: was Männer tragen
Beitrag von: MAS am 14.12.2016 22:21
Wieso? Ich brauche keine Vorsehung, ich machs einfach ;D

Ja super. Herzlichen Glückwunsch. Ich mach das übrigens auch, deshalb ändert es trotzdem nichts daran, dass diese Bekleidung für Männer nicht vorgesehen ist.

Glaubst Du an Vorsehung?

LG, Micha
Titel: Re: was Männer tragen
Beitrag von: Dr.Heizer am 14.12.2016 22:24
Glaubst Du an Vorsehung?

LG, Micha
Ich erkläre es mal: ich sehe mich vor, ich sehe voraus, ich blicke mich auch um. Ich glaube, was ich sehe. Ist das nun Glaube an Vorsehung? Wir wollen nicht philosophieren, sondern rocken! :)
Titel: Re: was Männer tragen
Beitrag von: MAS am 14.12.2016 22:33
Wir wollen nicht philosophieren, sondern rocken! :)

Da haben wir es doch wieder! Sag ich's doch! Da war meine kritische Rückfrage letztens doch gerechtfertigt!

Ich will philosophieren und rocken!

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 14.12.2016 23:00
Nicht nur das Haut-Zeigen, sondern auch das Figur-Zeigen. Leggins, Baumwollstrumpfhosen, blickdichte Nylons, hautenge Shirts - das ist so für Männer nicht vorgesehen.
Und damit logischerweise auch kein Rock. https://www.berlin.de/special/jobs-und-ausbildung/845905-768585.gallery.html?page=13&popup=1 (https://www.berlin.de/special/jobs-und-ausbildung/845905-768585.gallery.html?page=13&popup=1)

Wieso? Ich brauche keine Vorsehung, ich machs einfach ;D
na, tust du nicht. Bei dem letzten Thema darüber, da ging es um rückenfreie Kleider oder so, hast du dich ja prima drumrum geredet, dass dich schnell fiert statt den "Missstand" zu erkennen. Dann hört man eben solche Antworten von dir wie, "ich will nicht philosiphieren, ich will rocken." zu "Ich will nur Röcke trage., Alles andere ist egal, weil ich es eh nicht will oder mag".
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 14.12.2016 23:04
Also, ich habe von Natur keine Brustbehaarung. Was nun?

Falle ich jetzt unten durch?  :o

LG, Micha


zieh dich doch nicht immer an Details hoch. Es geht allgemein darum, dass Frauen nicht auf Milchbubis stehen. Sie sprechen ihm nicht ab, dass er schön ist, aber weit entfernt von einem Mann.
Um die Reaktionen zu sehen, müsste ich von dir ein Foto auf Facebook stellen und auf die Antworten warten.

Wieso hast du keine Brustbehaarung? Das ist sooo ungerecht!
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 14.12.2016 23:49
Also, ich habe von Natur keine Brustbehaarung. Was nun?

Falle ich jetzt unten durch?  :o

LG, Micha


zieh dich doch nicht immer an Details hoch. Es geht allgemein darum, dass Frauen nicht auf Milchbubis stehen. Sie sprechen ihm nicht ab, dass er schön ist, aber weit entfernt von einem Mann.
Um die Reaktionen zu sehen, müsste ich von dir ein Foto auf Facebook stellen und auf die Antworten warten.

Wieso hast du keine Brustbehaarung? Das ist sooo ungerecht!

"Milchbubi" sei ein anderes Wort für "Molkereibesitzer", las ich als Kind mal in einem Comic.

Bleib mir mit Facebook von der Pelle. Was interessieren mich die Urteile von Facebookschreiberinnen?

Meine Liebste steht auch zu mir, wenn ich "weit entfernt von einem Mann" bin. Und die hat mich im realen Leben zum Anönneln und nicht nur auf einem Bildschirm. Und ich sie! :D

LG, Micha
Titel: philosophieren und rocken / Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: JJSW am 15.12.2016 06:27
Meine Brusthaare geb ich nicht her ;)

Lieber Marcel, Nico, Micha und alle anderen
Wenn Ihr da so wunderschön philosophiert, so genieße ich es zu lesen.
Leider war ich zu müde, mir fiel nichts passendes ein um mitzuschreiben.

Und nun muß ich wieder zur Arbeit

Einen schönen Tag noch und seid nett zueinander :)

Gruß
Jürgen
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: freak8 am 15.12.2016 12:07
Ich sehe mich nicht als Transvestit, weil ich mich auch nicht verkleide. Stop stimmt nicht ganz. In der Arbeit muss ich mich verkleiden.
Privat genieße ich mein Leben als Rockträger kombiniert mit FSH und High Heels.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Ludwig Wilhem am 15.12.2016 12:08
Hi
"lange Rede kurzer 'Sinn"
Wenn ich mir weibliche Garderobe anziehe, kann ich weiter Mann sein, auch wenn mein Aussehen weiblich wird.
Wir Männer haben auch weiche (weibliche) Züge und warum dürfen wir sie nicht ausleben.
Ich will auch nicht mit anderen Begriffen wie Transgender,Homo/Bisexuell-Schwul-Lesbisch arbeiten, denn das sind doch alles Begriffe, wo viele von uns nicht reinwollen.
Wir wollen frei sein, das anzuziehen, was uns gefällt, seien es Röcke-Hosen-Kleider-Anzüge. Aber das Problem liegt natürlich bei unseren Mitmenschen nicht nicht sol tolerant sind zu akzeptieren, dass wir einfach uns chic anziehen möchten und das geht oft besser mit Kleidern und Röcken aus dem Bereich der Frauenabteilung, denn die angebotenen Männerröcke sind mir zu bieder. Ich möchte einfach so frei sein wie das zu tragen, was ich chick finde.
LG Ludwig
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[/quote]
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 15.12.2016 12:29
In der Arbeit muss ich mich verkleiden.

Das finde ich gut formuliert!

Und ich bin froh, dass ich es nicht muss.  :)

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: JJSW am 15.12.2016 12:38
Jetzt melde ich mich auch mal zu diesem Thema.

Also ich fühle mich einfach als Mann im Rock. (Ich bin gerne Mann und noch lieber Mensch, mit Stärken und Schwächen)
Egal ob ich meinen Kilt,  einen Männerrock, einen "Damenrock" oder ein Kleid trage.
Wenn mich jemand als Crossdresser bezeichnet, soll er doch, macht mir nix :).
Wenn mich jemand als Transvestit bezeichnet,  weiße ich ihn darauf hin, daß dies nicht zutrifft, da ich mich nicht als Frau style.
Wenn jemand nur stänkern will, gibt's entweder ne Retourkutsche oder ich ignoriere es.
Damit wäre das Thema für mich erledigt  :D

Hallo Ludwig
Deine Gewandung gefällt mir sehr. An so ein Top hab ich mich noch nicht gewagt, vielleicht irgendwann.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 15.12.2016 16:53
Wir drehen uns bei diesem Thema eh nur im Kreis. Was für uns plausibel ist, ist für andere unplausibel. In Deutschland kann sowieso jeder anziehen, was er mag. Wenn Schwule Frauensachen tragen würden, wäre uns sogar, was die Lebensrealität betrifft, mehr geholfen, als die paar versprengten männlichen Crossdresser, die darauf beharren als männlich gesehen werden zu wollen. Das Wort Transvestit wurde von dem Begriff Crossdresser abgelöst. Der Inhalt ist der gleiche. Geh mal auf Crossdressing Seiten, die Outfits anbieten. Die bieten das volle Programm an, was für Travesti so üblich ist. In meinem Stadtteil sehe ich mindestens eine Handvoll Butchs. Da sind sicherlich noch mehr unterwegs. Ich hocke aber nicht den ganzen Tag auf der Straße und beobachte die Leute. Die kleiden sich komischerweise auch so, wie man das stereotypisch von Lesben gewohnt ist. Auf die fährt aber auch kaum ein heterosexueller Mann ab. Zumindest ich nicht. Daher kann ich die Ablehnung von Frauen an Männern in weiblichen Sachen objektiv nachvollziehen Einen (schwulen) Mann in Frauenkleidung habe ich dagegen noch nicht im Alltag gesehen und Schwule sind auch kaum von normalen Männern zu unterscheiden.

Die Mehrheit unserer Mitmenschen ist tolerant. Einzig, wo Probleme entstehen, ist in der Partnerschaft. Die Evolution hat es nun mal so eingerichtet, dass bei Frauen und Männer sich bestimmte Attractions herausgebildet haben, die anziehend wirken und nur durch vorleben von Vereinzelten nicht veränderbar sind. Die Mehrheit der Männer und Frauen leben eine normale Lebensrealität, dass Abweichler in der Summe sie nicht tangieren.

Eine Frau steht in ihrer Kleidung schon "unten" auf Stufe 1. Wenn sie Männerkleidung anzieht, gehts nicht nach unten sondern, bleibt auf Stufe 1 oder es sie steigt ein paar auf. Beim Männern, die man auf die höchste Stufe ansetzt kann es nur nach unten gehen. 

Und wo Achtung schwindet, schrumpft auch die Erotik.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Holger Haehle am 15.12.2016 16:56
Frauen können doch auch alles anziehen, was sie wollen und sich dabei reichlich in der Herrenabteilung bedienen ohne das jemand sie als Crossdresserin oder Transvestitin bezeichnen würde. Mehr will ich auch nicht!
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Peter am 15.12.2016 17:12
Wir drehen uns bei diesem Thema eh nur im Kreis. ...

...hauptsächlich, weil Du dieses Rad (und nicht nur in diesem Thema) mit oft inhaltsarmen Beiträgen immer weiter antreibst  :-\
 
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Mann im Rock am 15.12.2016 18:19
In der Arbeit muss ich mich verkleiden

Das geht mir auch so, dass ich die Büroklamotten eher als Verkleidung empfinde. Vor allem: wenn ich in den Kleiderschrank schaue, dann machen die Büroklamotten maximal 10% meiner gesamten Kleidung aus.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 15.12.2016 19:05
Frauen können doch auch alles anziehen, was sie wollen und sich dabei reichlich in der Herrenabteilung bedienen ohne das jemand sie als Crossdresserin oder Transvestitin bezeichnen würde. Mehr will ich auch nicht!
Das nicht, aber sie wird als Kampflesbe oder unweiblich bezeichnet, sobald das Sexapael gegen Null sinkt und verbaut sich ebenfalls Chancen bei potentiellen Partnern. Eine Frau im Herrenanzug und Krawatte ist genauso selten und entspricht nicht der Lebensrealität für die Mehrheit wie ein Mann im Rock.

Kannst ja mal den Test machen
wie viele Männer auf einer Party einer Frau im Herrenazug hinterhersehen.
wie viele Männer einer Frau im Minikleid und High-Heels hinterherschauen.
wie viele Frauen einen Mann im Herrenanzug hinterhersehen.
wie viele Frauen einen Mann im Minikleid und High-Heels hinterhersehen.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: GregorM am 15.12.2016 20:10
Eigentlich denke ich, ich hätte im Kilt, mehrere Chancen, Frauen anzuziehen als in Hosen. Naja, ich weiss, es hängt auch mit meinem Alter zusammen. Das fordert halt mehr als eine Hose.

Wie es heisst: A man in a kilt is a man and a half. (Sir Colin Campbell, Feldmarschall).

Gruss
Gregor
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 15.12.2016 23:36
wie viele Frauen einen Mann im Minikleid und High-Heels hinterhersehen.

Wieviele Chancen haben Frauen, das zu tun?

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.12.2016 01:06
Wieviele Chancen haben Frauen, das zu tun?

LG, Micha
Bei mir mehr als genug. Ist je was passiert? Nö. Es ist ja auch nicht so, dass es im Internet keine Beispiele gäbe. https://68.media.tumblr.com/acf755e95bd1583ee7b66a7515133959/tumblr_mpeoscoEDt1qk9l6xo1_540.jpg (https://68.media.tumblr.com/acf755e95bd1583ee7b66a7515133959/tumblr_mpeoscoEDt1qk9l6xo1_540.jpg)

Oder anders ausgedrückt. Meinst du nicht, es hätte sich längst entwickelt, wenn Frauen mehrheitlich Männer im genannten Look attraktiver fänden als bspw. in Hosen oder einen Anzug? An Beispielen mangelt es ja nicht, jede*r weiß wie Schotten im Kilt aussehen, jede*r weiß wie Travestiekünstler sich anziehen und ungefähr aussehen. Aber kein einziges Kleidungsstück ist davon in die Männerabteilung gewandert. Irgendwas muss es also sein, was Frauenmehrheitlich davon abhält, Männer in Röcken sexy zu finden.


Beide Models sind im gleiche Alter. Rate mal, welchen Männertyp Frauen eher bevorzugen.

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Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 16.12.2016 08:27
Wieviele Chancen haben Frauen, das zu tun?

LG, Micha
Bei mir mehr als genug. Ist je was passiert? Nö. Es ist ja auch nicht so, dass es im Internet keine Beispiele gäbe. https://68.media.tumblr.com/acf755e95bd1583ee7b66a7515133959/tumblr_mpeoscoEDt1qk9l6xo1_540.jpg (https://68.media.tumblr.com/acf755e95bd1583ee7b66a7515133959/tumblr_mpeoscoEDt1qk9l6xo1_540.jpg)

Oder anders ausgedrückt. Meinst du nicht, es hätte sich längst entwickelt, wenn Frauen mehrheitlich Männer im genannten Look attraktiver fänden als bspw. in Hosen oder einen Anzug? An Beispielen mangelt es ja nicht, jede*r weiß wie Schotten im Kilt aussehen, jede*r weiß wie Travestiekünstler sich anziehen und ungefähr aussehen. Aber kein einziges Kleidungsstück ist davon in die Männerabteilung gewandert. Irgendwas muss es also sein, was Frauenmehrheitlich davon abhält, Männer in Röcken sexy zu finden.


Beide Models sind im gleiche Alter. Rate mal, welchen Männertyp Frauen eher bevorzugen.

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Das rechte Model ist doch eine Frau, oder nicht?

Meiner Ansicht nach hat vieles auch mit Sehgewohnheiten zu tun. Kilttragende Männer haben in Schottland sicher keine schlechteren Karten als hosentragende und sarongtragende in Südostasien auch nicht. Was an Kleidung männlich interpretiert wird, ist zum großen Teil kulturabhängig. Dass ein starker, muskulöser Körper eher als männlich-sexy gilt ist dagegen eher biologisch zu erklären.

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: high4all am 16.12.2016 08:58
Wie ich Nico einschätze, ist auch das Model rechts ein Mann.

Im Übrigen habe ich noch keinen Mann gesehen, der auf der Straße so rumläuft wie die beiden Models.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Peter am 16.12.2016 09:00
Oder anders ausgedrückt. Meinst du nicht, es hätte sich längst entwickelt, wenn Frauen mehrheitlich Männer im genannten Look attraktiver fänden als bspw. in Hosen oder einen Anzug?
Irgendwas muss es also sein, was Frauen mehrheitlich davon abhält, Männer in Röcken sexy zu finden.

Das ist doch nicht das einzige Kriterium, warum Röcke es nicht in die Männerabteilung schaffen.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.12.2016 12:04
Wie ich Nico einschätze, ist auch das Model rechts ein Mann.

Im Übrigen habe ich noch keinen Mann gesehen, der auf der Straße so rumläuft wie die beiden Models.
Es geht darum, welchen Männertyp Frauen eher bevorzugen und auspacken würden. Auf dem Bau oder im Fitnessstudio sieht man schon solche trainierten Körper wie auf dem linken Foto.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 16.12.2016 12:26
Wie ich Nico einschätze, ist auch das Model rechts ein Mann.

Im Übrigen habe ich noch keinen Mann gesehen, der auf der Straße so rumläuft wie die beiden Models.
Es geht darum, welchen Männertyp Frauen eher bevorzugen und auspacken würden. Auf dem Bau oder im Fitnessstudio sieht man schon solche trainierten Körper wie auf dem linken Foto.

Und ist das rechte Model nun ein Mann oder eine Frau?

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: high4all am 16.12.2016 12:37
Es geht darum, welchen Männertyp Frauen eher bevorzugen und auspacken würden. Auf dem Bau oder im Fitnessstudio sieht man schon solche trainierten Körper wie auf dem linken Foto.
Wat soll ich inne Muckibude?

Bin schön genug. Den Körper links finde ich hässlich. Aber ich bin zum Glück keine Frau.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.12.2016 12:46
Das rechte Model ist doch eine Frau, oder nicht?
Nein. Sonst wäre der Vergleich sinnlos.

Meiner Ansicht nach hat vieles auch mit Sehgewohnheiten zu tun. Kilttragende Männer haben in Schottland sicher keine schlechteren Karten als hosentragende und sarongtragende in Südostasien auch nicht. Was an Kleidung männlich interpretiert wird, ist zum großen Teil kulturabhängig. Dass ein starker, muskulöser Körper eher als männlich-sexy gilt ist dagegen eher biologisch zu erklären.

LG, Micha
Um schottische Kiltträger geht es aber nicht. Wie wir wissen, haben auch Männer im Kilt hier ihre kleinen Problemchen. Wenn du ehrlich ohne verfälschten Blick zu dir bist, wirst du erkennen, dass sich Muster wiederholen und doch nicht so sehr kulturell unterschiedlich sind. Dass ein muskolöser Körper auf Frauen anziehend wirkt, ist nicht biologisch sondern evolutionär begründet. Bspw. ist Penislänge/Umfang ist bei Männern auch von Frauen rangezüchtet, in den überwiegend Männer mit den bevorzugten Maßen in den weiblichen Genpool gewandert sind und die anderen ausgeschlossen wurden. Das linke Model wird eher seine Gene unter die Frauen streuen als das rechte Model.

Egal, welche Kultur, beim Mann sind nur Hände und Kopf unbedeckt.
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gucken wir mal weitere Beispiele an
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Frauen haben so wenig wie möglich an. Männer haben so viel möglich an.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 16.12.2016 16:28
Lieber Nico,

das ist doch klar, dass ein Mann, der so sexy-feminin aussieht, dass er hetorsexuelle Männer anmachen kann, auf heterosexuelle Frauen wenig sexy wirkt. Ich hatte ihn für eine Frau gehalten.

Dann hast Du recht mit dem Satz: "Wie wir wissen, haben auch Männer im Kilt hier ihre kleinen Problemchen."
Ich habe das wichtige Wort fett gemacht. Hier in Deutschland sind kilttragende Männer nichts Normales. In Schottland haben diese Männer diese Problemchen bestimmt nicht.

Aber was soll dieser Satz: "Dass ein muskolöser Körper auf Frauen anziehend wirkt, ist nicht biologisch sondern evolutionär begründet." Also für mich ist Evolutionsbiologie eine Subdisziplin der Biologie. Wo ordnest Du es denn ein?

Und ja, das ist natürlich nicht kulturabhängig das Frauen mehr Haut zeigen dürfen als Männer, wie die anderswo diskutierte Burka beweist. (Dieser Satz ist ironisch gemeint.)
Das indische Bild habe ich aber in einem anderen Thraed gepostet, um zu zeigen, dass ein von Holger gepostetes Outfit diesen indischen ähnelt, und nicht um zu zeigen, dass sie Haut zeigen. Indische Frauen sind traditionell auch eher bedeckend gekleidet.

Aber guck mal da: https://de.wikipedia.org/wiki/Wodaabe (https://de.wikipedia.org/wiki/Wodaabe) und da http://www.gettyimages.de/detail/foto/wodaabe-man-doing-makeup-in-a-mirror-stock-fotografie/173977115 (http://www.gettyimages.de/detail/foto/wodaabe-man-doing-makeup-in-a-mirror-stock-fotografie/173977115) oder hier: http://www.ibtimes.co.uk/kate-middleton-new-zealand-trip-tattooed-bottom-welcomes-kate-prince-william-baby-george-1443705 (http://www.ibtimes.co.uk/kate-middleton-new-zealand-trip-tattooed-bottom-welcomes-kate-prince-william-baby-george-1443705).

Kulturen sind verschieden.

LG, Micha

Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Barefoot-Joe am 16.12.2016 18:32
Hallo Micha,

Zitat
Und ist das rechte Model nun ein Mann oder eine Frau?

Ein Mann. Das ist Tima Marso. Schau mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=nuTTy9aLSNg (https://www.youtube.com/watch?v=nuTTy9aLSNg)
Oder hier: http://www.worldofcrossdressing.com/2016/01/tima-marso-androgynous-model.html (http://www.worldofcrossdressing.com/2016/01/tima-marso-androgynous-model.html)

Der sieht wirklich unverschämt gut aus. :)
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: JJSW am 16.12.2016 20:43
Schönen guten Abend
Also ich bin weder ein Athlet mit reichlich Muckis, noch schlank, androgyn bzw. feminin.
Bis zur 50 ist es nich mehr fern und das Leben hat einige Verzierungen auf meinem Körper hinterlassen,
die Haare werden auch lichter.
Bin auch kein Karrieretyp und muß für mein Geld "hart arbeiten".

Da muß ich mich ja richtig glücklich schätzen, das meine Liebste mich mag wie ich bin und meine Vorlieben für Röcke akzeptiert ;D

Ich finde mich schön genug, da stimme ich Hajo zu.

Zitat
Egal, welche Kultur, beim Mann sind nur Hände und Kopf unbedeckt.

Jetzt im Winter stört mich das weniger. Aber bei warmen Wetter verstoße ich gerne dagegen, z.B. so
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Mal sehen was mir im nächstem Sommer noch einfällt :D

und wie Micha schilderte, ist es nicht in jeder Kultur so. Im Regenwald Borneos und am Amazonas gibt es auch einen reduzierten Dresscode.

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.12.2016 21:42
Der Regenwald ist nicht mit modernen Zivilisationen zu vergleichen. Hinterm Verkaufstresen steht auch keiner im Lendenschurz und oberkröperfrei.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 16.12.2016 22:30
Der Regenwald ist nicht mit modernen Zivilisationen zu vergleichen. Hinterm Verkaufstresen steht auch keiner im Lendenschurz und oberkröperfrei.

Hast Du Dir die Bilder nicht angekuckt, auf die ich verlinkt habe, Nico?

Dein Verkaufstresen steht nicht für die ganze Welt. Wenn wir es uns angewöhnt haben, Männerkörper nicht unbedeckt sehen zu wollen, ist das unser kulturspezifisches Ding. Aufgrund des Kolonialismus hat sich unsere Art, sich zu kleiden, weltweit verbreitet. Und doch hat das nichts oder zumindest wenig mit einer evolutionsbedingen anthropologischen Konstante zu tun.

In islamischen Kulturen bedecken sich Männer und Frauen, und dabei eher Frauen mehr als Männer.
In Indien bedecken sich auch beide Geschlechter.
In Neuseeland bedecken sich die europastämmigen Eroberer, die jetzt das Land regieren, und die Maori, die sich gerne an die Eroberer anpassen wollen. Aber wie Du auf dem einen Bild sehen kannst, gibt es auch welche, die sich traditonell kleiden, mit mehr Tatowierung als Textilien.

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.12.2016 23:13
Hast Du Dir die Bilder nicht angekuckt
Ja habe ich.

Dein Verkaufstresen steht nicht für die ganze Welt. Wenn wir es uns angewöhnt haben, Männerkörper nicht unbedeckt sehen zu wollen, ist das unser kulturspezifisches Ding. Aufgrund des Kolonialismus hat sich unsere Art, sich zu kleiden, weltweit verbreitet. Und doch hat das nichts oder zumindest wenig mit einer evolutionsbedingen anthropologischen Konstante zu tun.
Jetzt würfelst du Sachen durcheinander. Den Evolutionären Teil habe ich auf die Ausbildung des muskolösen Körpers bezogen. Und der ist nicht biologisch an sich, sonst wären alle Männer gleich ausgestattet, wie es bei der Gebärmutter oder Hoden der fall ist.
Die Männer mit einem musköslen Körper haben eine höhere Chance ihre Gene unter die Frauen zu streuen als die nicht gut proportionierten. Ebenfalls ist es unerlässlich, ob Buschmänner nackt rumlaufen. In Schottland wirst du im Alltag auch fast keine Männer im Kilt sehen.

In islamischen Kulturen bedecken sich Männer und Frauen, und dabei eher Frauen mehr als Männer.
Bedekcen kann man das nicht mehr nennen, wenn nur noch die Augen sichtbar sind. Die Frauen werden durch ihre Religion dazu gezwungen.

In Indien bedecken sich auch beide Geschlechter.
Dann hast du noch nie Bauchtänzerinnen gesehen.

In Neuseeland bedecken sich die europastämmigen Eroberer, die jetzt das Land regieren, und die Maori, die sich gerne an die Eroberer anpassen wollen. Aber wie Du auf dem einen Bild sehen kannst, gibt es auch welche, die sich traditonell kleiden, mit mehr Tatowierung als Textilien.
Die sind für uns und westlich zivilisierte Kulturen weder ein Maßstab noch maßgebend.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 16.12.2016 23:39
Lieber Nico,

ja, Dir geht es um "uns westlich zivilisierte Kulturen". Das ist eben kulturspezifisch. Es geht Dir also nicht um allgemein menschliche Konstanten, die kulturunabhängig überall auf der Welt und zu allen Zeiten gelten.

Bauchtänzerinnen sind auch kultur-, und überdies situationsspezifisch. Du wirst in Indien auf der Straße kaum mal eine Bauchtänzerin in ihrem Kostüm beim Einkaufen treffen.

Wieso meinst Du, biologisch sei nur, was bei allen gleich sei?

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 16.12.2016 23:46
Wieso meinst Du, biologisch sei nur, was bei allen gleich sei?
Vergleich doch einfach gesunde Männer miteinander und vergleiche gesunde Frauen miteinander was die gemeinsam haben. Da kommst du darauf, was biologisch determiniert ist. Die beiden Fotos haben es im Prinzip im wesentlichen bildlich dargestellt. Beide sind Männermodels. Aber nur einer wirkt auf Frauen anziehend und ansprechend. Das kannst du auch nicht mit der heterosexuellen Komponente begründen, sonst gäbe es die Devianz nicht.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 16.12.2016 23:53
Wieso meinst Du, biologisch sei nur, was bei allen gleich sei?
Vergleich doch einfach gesunde Männer miteinander und vergleiche gesunde Frauen miteinander was die gemeinsam haben. Da kommst du darauf, was biologisch determiniert ist. Die beiden Fotos haben es im Prinzip im wesentlichen bildlich dargestellt. Beide sind Männermodels. Aber nur einer wirkt auf Frauen anziehend und ansprechend. Das kannst du auch nicht mit der heterosexuellen Komponente begründen, sonst gäbe es die Devianz nicht.

Du meinst, Devianz im Geno- und Phänotyp sei nicht biologisch?

Was verstehst Du unter "biologisch"?

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: androgyn am 17.12.2016 00:11
Du meinst, Devianz im Geno- und Phänotyp sei nicht biologisch?
Ja. Sonst wären wir alle mit dem gleichen Körper ausgestattet. Ich würde wie du aussehen und du würdest wie ich aussehen. nee, momente mal..wenn du wie du aussiehst und ich wie du aussehe, dann sehe ich wie ich und du aus. jetzt passts.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 17.12.2016 00:15
Du meinst, Devianz im Geno- und Phänotyp sei nicht biologisch?
Ja. Sonst wären wir alle mit dem gleichen Körper ausgestattet. Ich würde wie du aussehen und du würdest wie ich aussehen. nee, momente mal..wenn du wie du aussiehst und ich wie du aussehe, dann sehe ich wie ich und du aus. jetzt passts.

Aber gehört die Verschiedenheit der Gene und des Aussehens, sofern nicht kulturell bedingt, nicht auch zu unserer biologischen Aussattung und Realität?

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: cephalus am 17.12.2016 00:53
In Neuseeland bedecken sich die europastämmigen Eroberer, die jetzt das Land regieren, und die Maori, die sich gerne an die Eroberer anpassen wollen. Aber wie Du auf dem einen Bild sehen kannst, gibt es auch welche, die sich traditonell kleiden, mit mehr Tatowierung als Textilien.

In Neuseeland habe ich bislang NUR nach europäischem Standards gekleidete Männer angetroffen, im übrigen Polynesien sind Hosen präferiert, aber ebenso ist der Rock (noch?) soweit üblich, dass ich als Ausländer keinerlei zusätzliche Beachtung drch das Tragen eines dort üblichen Rocks gefunden habe.
Tattoos habe ich nicht bewusst wahrgenommen.
Ich werde, wenn ich im Februar wieder vorbei komme, bewusst beobachten und berichten.
Im Übrigen sind die meisten der hier üblichen Südseeklisches zutreffend - vor allem, dass sich die Leute über nichts aufrgegen.
Und ja, nach ein paar Tagen hat man den selben Level ;D

Cephalus
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: DesigualHarry am 17.12.2016 07:45
Hallo!

Bei uns hier laufen die Bauern den ganzen Sommer und speziell bei der Heuernte mit richtigen kurzen Hosen und nacktem Oberkörper rum.... Ist auch westliche Kultur ;D
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: high4all am 17.12.2016 08:01
Im Übrigen sind die meisten der hier üblichen Südseeklisches zutreffend - vor allem, dass sich die Leute über nichts aufrgegen.
Und ja, nach ein paar Tagen hat man den selben Level ;D

Cephalus

Das ist ein Baustein zu einem zufriedenen Leben.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Holger Haehle am 18.12.2016 16:05
Zitat Micha: Meiner Ansicht nach hat vieles auch mit Sehgewohnheiten zu tun. Kilttragende Männer haben in Schottland sicher keine schlechteren Karten als hosentragende und sarongtragende in Südostasien auch nicht. Was an Kleidung männlich interpretiert wird, ist zum großen Teil kulturabhängig. Dass ein starker, muskulöser Körper eher als männlich-sexy gilt ist dagegen eher biologisch zu erklären.

Da kann ich nur zustimmen. Kleidung ist als Mode kultureller Ausdruck! Sehgewohnheiten sind Prägungen durch den jeweiligen Zeitgeist. Der ist im Laufe der Geschichte enorm variabel. Auch ist die durchschnittliche, genetische Muskelmasse eines Mannes größer als bei einer Frau. Muskulösität entsteht erst durch spezielle Umweltbedingungen und Training, wie bei den Spartanern. Übrigens sind auch Gebärmütter und Hoden nicht bei allen Frauen bzw. Männern gleich.

Das alles ist leicht nachzuprüfen, denn es steht in den Fachbüchern. Bevor man eine Annahme zur eigenen Überzeugung macht, ist es durchaus sinnvoll mal nachzulesen, was die Experten der jeweiligen Disziplin bereits wissen.

Ich bin mir sicher, der linke Muskelmann würde nicht an Attraktivität verlieren, wenn er einen Kilt anhätte. Wahrscheinlich funktioniert das auch mit einem femininen Rock, denn der durchtrainierte Körper dominiert weiterhin den männlichen Gesamteindruck.

Der rechte Transgender hat alle männlichen Elemente feminisiert, natürlich reduziert das die Attraktivität für eine Hetera, besonders wenn ihr sexuelles Beuteschema archaisch geprägt ist.

Die Prägung kann aber auch durch kulturelle Einflüsse abweichen. Speziell in der alternativen Szene der 80er Jahre konnte man beobachten, das Muskelmänner als unattraktiv galten, weil sie mit den verhassten Machos gleichgesetzt wurden. Der weiche, einfühlsame Mann war angesagt z.B. mit langen Haaren und Haremshosen. Auch Lungi und Sarong machten einen Mann attraktiv, denn sie waren Hinweise auf einen möglichen Ashrambesuch oder zumindest auf eine assoziierte Mentalität.

Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Holger Haehle am 18.12.2016 16:34
Du meinst, Devianz im Geno- und Phänotyp sei nicht biologisch?
Ja. Sonst wären wir alle mit dem gleichen Körper ausgestattet. Ich würde wie du aussehen und du würdest wie ich aussehen. nee, momente mal..wenn du wie du aussiehst und ich wie du aussehe, dann sehe ich wie ich und du aus. jetzt passts.

Vererbung produziert selbst mit Mitosen auf Dauer nicht identische Nachkommen. Langfristig sind selbst Bakteriengenome nicht gleich. Ohne die Fähigkeit zu Veränderungen wären keine Mutationen möglich. Wäre Devianz nicht überall möglich, hätte die Evolution schlechte Karten.
In der Schule habt ihr doch erklärt bekommen, dass Meiosen viel mehr genetische Devianz ermöglichen als Mitosen. Also müssen Menschen noch unterschiedlicher sein. Daneben hat die Natur noch viele andere Tools entwickelt um Varianz und Mutation zu erleichtern. Eine wichtige Rolle nehmen dabei die Transposons ein.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 17:54
Zitat
Bevor man eine Annahme zur eigenen Überzeugung macht, ist es durchaus sinnvoll mal nachzulesen, was die Experten der jeweiligen Disziplin bereits wissen.

Da widersprichst Du, Holger, aber der derzeit geltenden Mode des Postfaktizismus!  ;D

Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 17:55
Die Prägung kann aber auch durch kulturelle Einflüsse abweichen. Speziell in der alternativen Szene der 80er Jahre konnte man beobachten, das Muskelmänner als unattraktiv galten, weil sie mit den verhassten Machos gleichgesetzt wurden. Der weiche, einfühlsame Mann war angesagt z.B. mit langen Haaren und Haremshosen. Auch Lungi und Sarong machten einen Mann attraktiv, denn sie waren Hinweise auf einen möglichen Ashrambesuch oder zumindest auf eine assoziierte Mentalität.

Da spricht man dann ja auch von "Subkultur".

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 18.12.2016 18:03
Du meinst, Devianz im Geno- und Phänotyp sei nicht biologisch?
Ja. Sonst wären wir alle mit dem gleichen Körper ausgestattet. Ich würde wie du aussehen und du würdest wie ich aussehen. nee, momente mal..wenn du wie du aussiehst und ich wie du aussehe, dann sehe ich wie ich und du aus. jetzt passts.

Vererbung produziert selbst mit Mitosen auf Dauer nicht identische Nachkommen. Langfristig sind selbst Bakteriengenome nicht gleich. Ohne die Fähigkeit zu Veränderungen wären keine Mutationen möglich. Wäre Devianz nicht überall möglich, hätte die Evolution schlechte Karten.
In der Schule habt ihr doch erklärt bekommen, dass Meiosen viel mehr genetische Devianz ermöglichen als Mitosen. Also müssen Menschen noch unterschiedlicher sein. Daneben hat die Natur noch viele andere Tools entwickelt um Varianz und Mutation zu erleichtern. Eine wichtige Rolle nehmen dabei die Transposons ein.

Danke für die Erinnerung an wohl vergessenes Schulwissen. Ich hatte ja Evolutionsbiologie als Abiturthema, aber konnte mich an diese beiden Begriffe nicht erinnern. Na, es ist ja auch 32 Jahre her.

Aber eben, "biologisch" bedeutet nicht "bei allen Individuen gleich". "Biologisch" bedeutet auch nicht nur "genetisch", sondern kann auch "etologisch" sein, "ökologisch" und manches andere. Im weiteren Sinn könnte man auch "Kultur" unter "Biologie" subsummieren, aber ich zähle "Biologie" eher zur natürlichen Seite des Menschen, auf die dann die kulturelle Seite aufgesetzt ist oder aus der sie sich entwickelt hat. Dann spricht man ja auch von kultureller Evolution.

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Holger Haehle am 19.12.2016 05:17
Zitat
Bevor man eine Annahme zur eigenen Überzeugung macht, ist es durchaus sinnvoll mal nachzulesen, was die Experten der jeweiligen Disziplin bereits wissen.

Da widersprichst Du, Holger, aber der derzeit geltenden Mode des Postfaktizismus!  ;D



Ich muss mir nicht jede Mode anziehen. Mode zeigt Möglichkeiten. Wenn sie nicht tiefer berührt wird sie Schnee von gestern. Nur wenn mich Mode inspiriert wird daraus eine dauerhafte Beziehung. Postfaktizismus ist ein Armutszeugnis. Ein Vehalten, dass mein Hirn ausklammert, ignoriert mich im Ganzen.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Holger Haehle am 19.12.2016 05:41
Zitat Micha: Aber eben, "biologisch" bedeutet nicht "bei allen Individuen gleich". "Biologisch" bedeutet auch nicht nur "genetisch", sondern kann auch "etologisch" sein, "ökologisch" und manches andere. Im weiteren Sinn könnte man auch "Kultur" unter "Biologie" subsummieren, aber ich zähle "Biologie" eher zur natürlichen Seite des Menschen, auf die dann die kulturelle Seite aufgesetzt ist oder aus der sie sich entwickelt hat. Dann spricht man ja auch von kultureller Evolution.

Kultur entsteht dort, wo wir uns befreien von biologischen Zwängen. Kultur heißt, wir sind autark. Wir müssen nicht mehr Jagen, weil es Schnitzel im Supermarkt im Tiefkühlfach gibt. Kleidung heißt, ich bin nicht mehr auf ein Fell angewiesen. Die Freiheit Kleidung wählen zu können ist kultureller Ausdruck. Wir brauchen nicht mehr unsere Füße, um von A nach B zu kommen. Wir können  ein  Auto, den Zug oder ein Flugzeug benutzen. Unsere Entscheidung wird nicht von der Biologie vorgegeben. Durch die Entkoppelung von der Natur verliert die Biologie an Bedeutung. Soziologie wird bedeutend. Ethik und Moral beinflussen jetzt unserer Leben. Biologie  und mit ihr die Evolution haben keine Ethik. In der Evolution passiert, was nach Naturgesetzen möglich ist. Die Evolution richtet sich nicht nach Gut und Böse. Kultur ist die Chance andere Wege zu gehen. Wir können die Evolution ignorieren. Dabei sollten wir aber nicht vergessen, dass uns die kulturellen Möglichkeiten erwachsen sind aus der Biologie. Erst unser, durch die Evolution hochentwickelter, Denkapparat hat uns in diese besondere Lage versetzt.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 19.12.2016 08:16
Zitat Micha: Aber eben, "biologisch" bedeutet nicht "bei allen Individuen gleich". "Biologisch" bedeutet auch nicht nur "genetisch", sondern kann auch "etologisch" sein, "ökologisch" und manches andere. Im weiteren Sinn könnte man auch "Kultur" unter "Biologie" subsummieren, aber ich zähle "Biologie" eher zur natürlichen Seite des Menschen, auf die dann die kulturelle Seite aufgesetzt ist oder aus der sie sich entwickelt hat. Dann spricht man ja auch von kultureller Evolution.

Kultur entsteht dort, wo wir uns befreien von biologischen Zwängen. Kultur heißt, wir sind autark. Wir müssen nicht mehr Jagen, weil es Schnitzel im Supermarkt im Tiefkühlfach gibt. Kleidung heißt, ich bin nicht mehr auf ein Fell angewiesen. Die Freiheit Kleidung wählen zu können ist kultureller Ausdruck. Wir brauchen nicht mehr unsere Füße, um von A nach B zu kommen. Wir können  ein  Auto, den Zug oder ein Flugzeug benutzen. Unsere Entscheidung wird nicht von der Biologie vorgegeben. Durch die Entkoppelung von der Natur verliert die Biologie an Bedeutung. Soziologie wird bedeutend. Ethik und Moral beinflussen jetzt unserer Leben. Biologie  und mit ihr die Evolution haben keine Ethik. In der Evolution passiert, was nach Naturgesetzen möglich ist. Die Evolution richtet sich nicht nach Gut und Böse. Kultur ist die Chance andere Wege zu gehen. Wir können die Evolution ignorieren. Dabei sollten wir aber nicht vergessen, dass uns die kulturellen Möglichkeiten erwachsen sind aus der Biologie. Erst unser, durch die Evolution hochentwickelter, Denkapparat hat uns in diese besondere Lage versetzt.

Ich sehe die Trennung nicht so scharf. Rein instinktives Verhalten durch angelerntes zu ersetzen, auch erlernten Werkzeuggebrauch, haben auch einige Tierarten entwickelt. Somit ist Kultur nichts rein Menschliches. Kultur kompensiert hier und da auch die fehlenden Instinkte: Wo unser Denken uns von den Instinkten entkoppelt hat, finden wir uns oft in einer Orientierungslosikeit wieder. Instinktiv wüssten wir, was zu tun ist, aber die Selbstverständlichkeit ist weg. Dann erfinden wir Regeln, Normen, die oft aber kontingent sind, also auch ganz anders sein könnten, aber nicht sind. Diese Regeln geben wir weiter an nächste Generationen, so entstehen Traditionen. Menschen, die in Traditionen aufwachsen, empfinden diese oft als normal, natürlich, selbstverständlich, unumgehbar. Modernes Denken hinterfragt Traditionen und bringt uns in neue Orientierungslosigkeiten. Wir suchen nach Metaregeln (z.B. nach einem Weltethos) oder aber kehren zu Instinkten (z.B. Devianzabwehr) zurück. Dass wir lernen wollen (Sprache, Regeln, Gesetzmäßigkeiten, Möglichkeiten) ist ein Teil unserer Natur, ist selber ein Instinkt. Nur was wir konkret lernen, ist kein Instinkt.

Hui, jetzt sind wir aber wieder mal vom Ursprungsthema abgekommen.

LG, Micha 
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Holger Haehle am 19.12.2016 16:15
Zitat Micha: Hui, jetzt sind wir aber wieder mal vom Ursprungsthema abgekommen.

Naja ein bisschen ist das erlaubt. Bei größerem Interesse macht man halt nen neuen Thread auf.
Deswegen nur eine ganz kurze Ergänzung.
Tiere benutzen Werkzeuge nur reaktiv zur Befriedigung biologischer Bedürfnisse und ihr Hirn nicht reflektiv für eine Auseinandersetzung mit dem Selbst. Beides ist aber wichtig für Kultur.
Ja, Kultur kann das Leben auch schwer machen. Die Entkoppelung von der Biologie macht das Überleben einfacher (Die Lebenserwartung hat drastisch zugenommen), aber trotz Ethik und Moral ist die Welt kein Friedensort geworden.
Und natürlich sind wir nicht völlig entkoppelt. Die Archaik lebt leider in uns weiter.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 19.12.2016 16:52
Zitat Micha: Hui, jetzt sind wir aber wieder mal vom Ursprungsthema abgekommen.

Naja ein bisschen ist das erlaubt. Bei größerem Interesse macht man halt nen neuen Thread auf.
Deswegen nur eine ganz kurze Ergänzung.
Tiere benutzen Werkzeuge nur reaktiv zur Befriedigung biologischer Bedürfnisse und ihr Hirn nicht reflektiv für eine Auseinandersetzung mit dem Selbst. Beides ist aber wichtig für Kultur.
Ja, Kultur kann das Leben auch schwer machen. Die Entkoppelung von der Biologie macht das Überleben einfacher (Die Lebenserwartung hat drastisch zugenommen), aber trotz Ethik und Moral ist die Welt kein Friedensort geworden.
Und natürlich sind wir nicht völlig entkoppelt. Die Archaik lebt leider in uns weiter.

Ja, Holger, reflektives Denken ist - soweit wir wissen - ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen. Aber Vorstufen gibt es schon, was Experimente mit Tieren zeigen, die sich selbst im Spiegel erkennen.

Ich würde den Kultur-Begriff aber nicht so eng fühlen. Er kommt immerhin von "colere", was "sammeln" bedeutet und ursprünglich das Nahrungssammeln bezeichnet, dann auch das Sammeln von Saatgut für die erste Landwirtschaft. Und diese dient sehr wohl biologischen Bedürfnissen.

Ich habe es so gelernt, dass Kultur dort beginnt, wo Lebewesen nicht instinktiv, sondern durch Lernen sich Verhaltensweisen angewöhnen und diese an Artgenossen weitergeben. Als Beispiel wurde das Waschen und Würzen von Sußkartoffeln im Salzwasser bei Makaken erwähnt, von denen einige Gruppen das praktizieren, andere nicht.

Man kann aber eine reflexive Kultur als eine höhere Kulturstufe bezeichnen.

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Peter am 19.12.2016 19:57
Ich würde den Kultur-Begriff aber nicht so eng fühlen. Er kommt immerhin von "colere", was "sammeln" bedeutet und ursprünglich das Nahrungssammeln bezeichnet, dann auch das Sammeln von Saatgut für die erste Landwirtschaft.

Wikipedia sagt:
Das Wort „Kultur“ ist eine Eindeutschung des lateinischen Worts cultura, das eine Ableitung von lateinisch colere „pflegen, urbar machen, ausbilden“ darstellt. Denselben Ursprung haben die Bezeichnungen Kolonie und Kult. „Kultur“ ist in der deutschen Sprache seit Ende des 17. Jahrhunderts belegt und bezeichnet hier von Anfang an sowohl die Bodenbewirtschaftung als auch die „Pflege der geistigen Güter“. Heute ist der landwirtschaftliche Bezug des Begriffs nur noch in Wendungen wie Kulturland für Ackerland oder Kultivierung für Urbarmachung verbreitet; in der Biologie werden auch verwandte Bedeutungen wie Zell- und Bakterienkulturen benutzt. Im 20. Jahrhundert wird kulturell als Adjektiv gebräuchlich, jedoch mit deutlich geistigem Schwerpunkt.

Die Wortherkunft des lateinischen Wortes colere leitet sich ab von der indogermanischen Wurzel kuel- für „[sich] drehen, wenden“, so dass die ursprüngliche Bedeutung wohl im Sinne von „emsig beschäftigt sein“ zu suchen ist.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 19.12.2016 20:11
Ich würde den Kultur-Begriff aber nicht so eng fühlen. Er kommt immerhin von "colere", was "sammeln" bedeutet und ursprünglich das Nahrungssammeln bezeichnet, dann auch das Sammeln von Saatgut für die erste Landwirtschaft.

Wikipedia sagt:
Das Wort „Kultur“ ist eine Eindeutschung des lateinischen Worts cultura, das eine Ableitung von lateinisch colere „pflegen, urbar machen, ausbilden“ darstellt. Denselben Ursprung haben die Bezeichnungen Kolonie und Kult. „Kultur“ ist in der deutschen Sprache seit Ende des 17. Jahrhunderts belegt und bezeichnet hier von Anfang an sowohl die Bodenbewirtschaftung als auch die „Pflege der geistigen Güter“. Heute ist der landwirtschaftliche Bezug des Begriffs nur noch in Wendungen wie Kulturland für Ackerland oder Kultivierung für Urbarmachung verbreitet; in der Biologie werden auch verwandte Bedeutungen wie Zell- und Bakterienkulturen benutzt. Im 20. Jahrhundert wird kulturell als Adjektiv gebräuchlich, jedoch mit deutlich geistigem Schwerpunkt.

Die Wortherkunft des lateinischen Wortes colere leitet sich ab von der indogermanischen Wurzel kuel- für „[sich] drehen, wenden“, so dass die ursprüngliche Bedeutung wohl im Sinne von „emsig beschäftigt sein“ zu suchen ist.


Aha. Ja, das stimmt alles auch hiermit überein http://dela.dict.cc/?s=colere (http://dela.dict.cc/?s=colere), während "sammeln" "colligere" ist: http://dela.dict.cc/?s=sammeln (http://dela.dict.cc/?s=sammeln). Ich hatte allerdings von der Schule in Erinnerung, dass "colere" auch "sammeln" bedeute und im weiteren "anbauen".

Jedenfalls stammt "Kultur" ursprünglich aus der Landwirtschaft. In der Forstwirtschaft kommt es auch noch vor. Auch von Schimmelpilzkulturen spricht man ja.

Meinem Gedankengang, dass "Kultur" nicht von biologischen Bedürfnissen gelöst werden muss, tut die weitere Begriffsentwicklung keinen Abbruch. Es gibt viele verschiedene Verwendungen des Begriffs. Manche unterscheiden zwischen Kultur und Zivilisation, andere zwischen Kultur und Barbarei, in der Zeitung steht "Kultur" für "Theater, Musik, Kunst, Literatur" usw. Der Grundunterschied besteht aber zu "Natur" von "nasci" = "geboren werden", also "von selbst wachsen": http://dela.dict.cc/?s=nasci (http://dela.dict.cc/?s=nasci)  

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Holger Haehle am 21.12.2016 16:48
Ich habe nochmal nachgedacht. Vielleicht ist es schon wichtig für das Rockverständnis den Begriff Kultur genauer zu beschreiben, um kulturelle Faktoren von natürlichen Faktoren besser zu unterscheiden, wenn sie den Umgang mit Röcken beeinflussen.

Kleidung ist biologisch notwendig, weil sie Basisbedürfnisse befriedigt. Sie bedeckt, wärmt und schützt vor zu starker Sonne. Geschlechtsspezifisch ist Kleidung nur, wenn sie eine biologische Funktion hat, die geschlechtsspezifisch ist. Das trifft für Kleidung im Allgemeinen nicht zu. Eine Ausnahme ist der BH. Der stützt eine ausgebildete Brust, um die Form zu erhalten, was das Bindegewebe des Organs auf Dauer nicht leisten kann. Das heißt: Von Natur aus sind Rock und Hose geschlechtslos!
Die Entscheidung Rock und Hose geschlechtsspezifisch zu belegen, ist ausschließlich kulturell verursacht. Die Zuordnung des Rocks als weiblich und der Hose als männlich, hatte z.B. im Patriarchat die Funktion Machtverhältnisse zu zementieren. Nur deswegen wurde die Hose zu einem wichtigen Element der Frauenbewegung.
Und da, wo Männer und Frauen Rock tragen, werden Unterschiede gemacht mit Verzierungen, Mustern, Schnitten und unterschiedlichen Längen (meist lange Röcke für Frauen und kurze Röcke für Männer). Als nur geschmackliches und somit sekundäres Merkmal sind beispielsweise Pailletten biologisch nicht notwendig. Und auch gesellschaftsordnende Maßnahmen auf Basis ideologischer, religiöser oder anderer ethischer Überlegungen folgen nicht biologischen Bedürfnissen. Genau hier entsteht kultureller Ausdruck. Wir wissen, dass die geschlechtliche Zuordnung von Kleidung im Laufe der Geschichte variiert. So hin- und herspringen kann man mit den Naturgesetzen nicht. Die sind konstant. Nur gesellschaftliche Befindlichkeiten können das. Das macht Kultur langfristig so wenig verbindlich und irgendwie willkürlich. Nur die Ausrichtung des jeweiligen Zeitgeistes definiert über die aktuelle Summe aller gesellschaftlichen Kräften schlägt sich durch einen mehrheitlichen Geschmack als Kultur nieder.
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Bonfreund am 21.12.2016 19:12
Das hast Du sehr gut erklärt.
Die meißten Menschen rennen ohne eigene Meinung den Massen nach und zeigen auf Minderheiten. Sie fühlen sich oft auch nur in der Gruppe stark. Heimlich, so denke ich, probieren sie das gesehene dann vielleicht selbst. Um dann vieleicht Anschluss zu finden, beim Rock/Kleid und Co, landen sie hier im Forum. So lief es zumindest bei mir. (Und man hat eine neue Herde gefunden, mit der man weiterzieht ;) )
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: MAS am 21.12.2016 23:27
Ja, da bin ich auch dabei!  :)

LG, Micha
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: Mann im Rock am 29.12.2016 21:21
Das macht Kultur langfristig so wenig verbindlich und irgendwie willkürlich. Nur die Ausrichtung des jeweiligen Zeitgeistes definiert über die aktuelle Summe aller gesellschaftlichen Kräften schlägt sich durch einen mehrheitlichen Geschmack als Kultur nieder.

Das ist in erster Linie die diachrone Sicht auf Kultur, die irgendwie willkürlich ist. Selbst in einer synchronen, länderübergreifenden Sicht zeigt sich die Willkürlichkeit.

Aber dann ist das andere: Die Wertsetzung. Wie lernt man in den Schulen im Geschichtsunterricht? Wir haben uns immer weiter entwickelt. Wir sind heute das Maß aller Dinge und haben viele Fortschritte in all den Hunderten von Jahren erlebt. Wie wird ein Bild in den Medien zur synchronen Sicht vermittelt? Schau mal, wir sind wer mit unserer Mentalität. Alle anderen sind ja nur die Hinterwäldler.

Gruß Matthias
Titel: Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
Beitrag von: manfred58 am 30.01.2017 19:46
Das hast Du sehr gut erklärt.
Die meißten Menschen rennen ohne eigene Meinung den Massen nach und zeigen auf Minderheiten. Sie fühlen sich oft auch nur in der Gruppe stark. Heimlich, so denke ich, probieren sie das gesehene dann vielleicht selbst. Um dann vieleicht Anschluss zu finden, beim Rock/Kleid und Co, landen sie hier im Forum. So lief es zumindest bei mir. (Und man hat eine neue Herde gefunden, mit der man weiterzieht ;) )


Daumen hoch . Der gute alte Herdentrieb. Da bin ich doch mit meiner Einpersonenherde sehr zufrieden.