meine Lieblingsmusik

[MAS]

Hallo Michael!

Ja, da hast du wohl recht, Austropop ist auch eine Art Heimatmusik. Nur ich komme ja aus dem Bundesland Tirol, und da sind alle Varianten von  Volksmusik sehr stark vertreten.

Nur noch eine kleine Begriffserklärung, bzw. was ich darunter verstehe:

Digital und Elektroanalog sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Das eine arbeitet so wie das Leben mit Schwingungen und Frequenzen, während das andere nur die zwei Zustände 0 und 1 kennt. Digital bedeutet somit Reduzierung. Elektronik und analog sind so wie Menschen. Menschen wollen mit anderen Menschen in Verbindung treten, sie wollen mit anderen Frequenzen in Resonanz kommen, sie wollen Angeregt werden. Deswegen suchen Sie die Nähe anderer Menschen.  Aus der Grundschwingung eines einzelnen Menschen entstehen viele weitere Frequenzen durch Resonanz, Modulation usw.. Elektronisch oder analog arbeiten nach dem selben Grundprinzip. Und schließlich ist ja der Mensch selber auch ein Elektronisches Wesen.

Liebe grüße.

Lieber Harry,

ich beneide Bayern, Österreich und die Schweiz um die Mundart- und Volksmusikpflege, also auch um die Verwendung der Mundarten im Alltag. In dem Film "Bavaria Vista Club" wird die gute Volksmusikpflege auch mit dem Tourismus seit dem 19. Jh. erklärt. Die Touristen wollten unverfältschte Volksmuisik hören. So unverfälscht blieb sie zwar nicht, sonsdern wurde großenteils volkstümlich, aber die neue Besinnung jetzt kann doch auf ein großes Repertoire und Ressourcen zurückgreifen, die in anderen Regionen verloren gegangen sind.

Ich sehe in der Volks-, Folk- und Weltmusik eine riesige Vielfalt von Musik, eine Alternative zum marktorienierten Mainstream. (Marktorientierung gibt es vor allem in der volkstümlichen Musik aber auch.)

Und ja, ich kenne Deinen "Antidigitalismus", den ich teilweise auch nachempfinden kann. Nur wie gesagt: Auch menschliche Sinnestätigkeit verläuft - wenn ich es richtig verstehe - digital, also z.B. die Umrechnung von Lichtwellen in elektrische Impulse hinter der Netzhaut. So verstehe ich es zumindest.

LG, Micha

[Barefoot-Joe]

Hallo Harry,

Das eine arbeitet so wie das Leben mit Schwingungen und Frequenzen, während das andere nur die zwei Zustände 0 und 1 kennt. Digital bedeutet somit Reduzierung.

Die Digitalisierung ist nur eine Speicherform der Schwingung, deren Amplitude in sehr kleinen Zeitabständen abgestastet und als Wert digital gespeichert wird. Bei der Wiedergabe wird die Abfolge dieser Werte wieder in die ursprüngliche Wellenform umgewandelt. Bei genügend hoher Abstastrate besteht praktisch kein Unterschied zwischen dem ursprünglichen Signal und dem wiedergegebenen Signal. Die Reduktion findet üblicherweise bei der Speicherung der digitalen Daten statt, denn die Datenmenge ist bei hoher Abtastrate enorm und muss deshalb durch einen CODEV (Codierer/Decodierer) komprimiert werden. Diese Komprimierung kann verlustfrei geschehen oder verlustbehaftet. In letzterem Fall werden bspw. Frequenzen aus dem Signal entfernt, die das menschliche Ohr sowieso nicht wahrnehmen kann. Aber es wird ja niemand gezwungen einen verlustbehafteten Codec zu verwenden.

[Barefoot-Joe]

Hallo Micha,

Nur wie gesagt: Auch menschliche Sinnestätigkeit verläuft - wenn ich es richtig verstehe - digital, also z.B. die Umrechnung von Lichtwellen in elektrische Impulse hinter der Netzhaut. 

Und dabei extrem verlustbehaftet, denn wir nehmen nur einen sehr kleinen Teil des Spektrums wahr und hören auch nur einen sehr kleinen Teil. Selbst unser Gehirn arbeitet verlustbehaftet und verarbeitet nur einen winzigen Teil der durch unsere "Sensoren" aufgenommenen Informationen.

Da unserer Realität im Grunde sowieso nur eine Illusion auf Basis von Quanteneffekten ist, ist eigentlich sowieso alles irgendwie digital.

[MAS]

Hallo Micha,

Nur wie gesagt: Auch menschliche Sinnestätigkeit verläuft - wenn ich es richtig verstehe - digital, also z.B. die Umrechnung von Lichtwellen in elektrische Impulse hinter der Netzhaut. 

Und dabei extrem verlustbehaftet, denn wir nehmen nur einen sehr kleinen Teil des Spektrums wahr und hören auch nur einen sehr kleinen Teil. Selbst unser Gehirn arbeitet verlustbehaftet und verarbeitet nur einen winzigen Teil der durch unsere "Sensoren" aufgenommenen Informationen.

Da unserer Realität im Grunde sowieso nur eine Illusion auf Basis von Quanteneffekten ist, ist eigentlich sowieso alles irgendwie digital.

Ja, so meine ich es auch verstanden zu haben, Joe.

LG, Micha

[DesigualHarry]

Hallo Michael und Joe!

Ich sehe das anders. Meiner Meinung nach arbeitet das Gehirn nicht verlustbehaftet. Ein Gehirn arbeitet Frequenz abhängig, es filtert einfach nur diejenigen Frequenzen heraus, die für einem gerade wichtig sind. Man hat immer die Möglichkeit aus allen Möglichen Frequenzen sich den Frequenzen zuzuwenden die man haben möchte.

Ich kann auch jederzeit meine Sinne so trainieren dass sie mehr bzw. andere Frequenzen wahrnehmen können. Ich z.b. habe mir durch Jahrelanges bewusstes zuhören eine sehr gute Frequenz Unterscheidungsbegabung angeeignet. Das gleiche ist auch mit den Augen möglich, wenn man z.b. bewusst viele Unterschiedliche Farben betrachtet.

Es tritt beim Gehirn oder bei den Sinnen eigentlich niemals ein Verlust auf, man kann halt niemals alle Informationen gleichzeitig haben, trotzdem sind alle Informationen da. Es wird nur das gefiltert was gerade passt.

[MAS]

Hallo Michael und Joe!

Ich sehe das anders. Meiner Meinung nach arbeitet das Gehirn nicht verlustbehaftet. Ein Gehirn arbeitet Frequenz abhängig, es filtert einfach nur diejenigen Frequenzen heraus, die für einem gerade wichtig sind. Man hat immer die Möglichkeit aus allen Möglichen Frequenzen sich den Frequenzen zuzuwenden die man haben möchte.

Ich kann auch jederzeit meine Sinne so trainieren dass sie mehr bzw. andere Frequenzen wahrnehmen können. Ich z.b. habe mir durch Jahrelanges bewusstes zuhören eine sehr gute Frequenz Unterscheidungsbegabung angeeignet. Das gleiche ist auch mit den Augen möglich, wenn man z.b. bewusst viele Unterschiedliche Farben betrachtet.

Es tritt beim Gehirn oder bei den Sinnen eigentlich niemals ein Verlust auf, man kann halt niemals alle Informationen gleichzeitig haben, trotzdem sind alle Informationen da. Es wird nur das gefiltert was gerade passt.

Lieber Harry,

Du sprichst die selektive Wahrnehmung an. Ja, wir wählen, zumeist unbewusst, aus, was wir wahrnehmen. Trotzdem stimmt auch, dass die Portale sinnlicher Eindrucke, also Augen, Ohren, Tastzellen usw. nicht alles empfinden können. Ultraviolett oder Ultraschall z.B. übersteigt (bei den meisten Menschen) die Möglichkeiten. Radiowellen um uns herum nehmen wir auch nicht wahr.

Man kann ich bis zu einem gewissen Grad trainieren, aber irgendwann ist die Grenze erreicht.

Bei Musik spielt noch vieles mehr eine Rolle: Der Geschmack, die Assoziationen, das Interesse usw. Wenn sich die Folkies in Mancester gegen Dylons E-Gitarre echauffierten, dann nicht wegen des Klangs des Instruments, sondern weil sie ideologisch auf akustische Instrumente, enggeführt waren, die für sie für Folk standen, wähend E-Instrumente für sie für Rock standen, den sie ablehnten. Ich muss mir diesbezüglich diesen Artikel mal in Ruhe durchlesen: http://www.guitar.de/heft-view.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=48511&tx_ttnews%5BbackPid%5D=13971&cHash=f09a4fe5a2108b7f4cf6c7f80624f51a.

Ich war in meiner Jugend eher in Opposition zu der Jugendkultur meiner Altersgenossen, so dass auch das ein Grund dafür war, warum ich ihre Musik nicht mochte und meine eigene suchte und fand. Heute sehe ich es lockerer, aber so eine gewisse Abneigung gegen Mainstreammusik habe ich immer noch. Ich frage mich oft, warum die im Radio immer wieder dieselben Stücke spielen, solange diese in den Charts, und sie dann durch neue Charts-Lieder ersetzen, und ab und zu mal einen sog. Evegreen, und die große Vielfalt an Musik, die es doch gibt, gar nicht abbilden oder wiedergeben.

So, wir gehen jetzt mal raus aus dem Haus.

LG,
Micha

[Holger Haehle]

Mensch Micha,

das ist ja ein enormes Wissen. Sehr interessant. In Sachen traditioneller Musik habe ich vor allem Alan Stivell in den 70ern geschaetzt. Der Bretone hat auch mal die "Suite Irlandaise"gespielt. Schafft das eine keltische Verbindung zwischen der Bretagne und Irland?
https://www.youtube.com/watch?v=x_4-dx03sso
LG

[MAS]

Mensch Micha,

das ist ja ein enormes Wissen. Sehr interessant. In Sachen traditioneller Musik habe ich vor allem Alan Stivell in den 70ern geschaetzt. Der Bretone hat auch mal die "Suite Irlandaise"gespielt. Schafft das eine keltische Verbindung zwischen der Bretagne und Irland?
https://www.youtube.com/watch?v=x_4-dx03sso
LG

Lieber Holger,

ja klar: Alan Stivell ist zwar Bretone, aber seine Musik ist so was wie pankeltisch. Die Harfe ist in der Bretagne nicht so geläufig wie in Irland, so dass auch seine bretonischen Melodien was irisches an sich haben, so vom Klanggefühl her, und der auf dem Video gespielte Tuneset ist eine Kombination eines bretonischen (Caitlin Trial)l und eines irischen (Morrison's Jig) Tunes - pankeltisch eben.

Guck mal hier findest Du einen schottischen mit demselben bretonischen Tune kombiniert:
https://www.youtube.com/watch?v=dWgBSqORnHg (Die Band, die da spielt, kenne ich gar nicht.)
Und hier hast Du/habt Ihr den Morrisson's Jig mal in einem ganz anderen Arrangement:
https://www.youtube.com/watch?v=Ap7dHGHGkc4 (Wenn ich das richtig sehe, ist das eine Band aus der Schweiz.)


Stivell machte übrigens ein Lied berühmt, das dann durch eine holländische Band mit anderem Text noch berühmter wurde:
https://www.youtube.com/watch?v=ZpRE3NvBH4g
https://www.youtube.com/watch?v=le6uFnLwqYU

Hier noch eine andere pankeltische Kombination: Ein galzischer Flöter (Carlos Nunez), eine irische Band (The Chieftains), eine bretonische und eine schottische Formation spielen einen bretonischen Tanz:
https://www.youtube.com/watch?v=HUqqjZonsqE

Wie zugleich urig, aus ganz alter Zeit und modern, interkulturelle bretonische Volksmusik sein kann, hört und sieht man hier:
https://www.youtube.com/watch?v=99tTBAVHArI#t=295.005895
Das schwebt zwischen Fröhlichkeit, Neckigkeit, Traurigkeit und Trotz. Hier zeigen die Bretonen, wie man zugleich auf der eigenen Tradtion bestehen und Neues aufnehmen kann. Bombarden klingen wie aus dem Mittelalter und Steel Drums bringen einen Hauch Karibik mit rein.

Und wenn man bretonische und gasconnische Trad-Musik mit Jazz kombiniert, kann sich das so anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=dLBb4oJR_4s (Leider hat der Kameramensch nicht scharf gestellt.)
Hier nochmal besser:
https://www.youtube.com/watch?v=zJlxWBm37n0

So, und jetzt kriege ich die Kurve vom Keltischen zum Bayerischen:
https://www.youtube.com/watch?v=Ennnk9c1Un0

Und obwohl das schon ein Absichtslied war, möchte ich enden mit dem Lied vom Walter Liederschmitt, das ich als allerserstes von ihm hörte (wenn es auch nicht auf Moselfränkisch ist, sondern auf Standarddeutsch):
https://www.youtube.com/watch?v=KyCyBgd24Ic (Schaut Euch dann auch gleich das darauf folgende Ortsgespräch mit Walter an:
https://www.youtube.com/watch?v=GZQRj9Vo6n8#t=226.569458)

Jetzt hör ich aber auf!

Tschö, servus und kenavo!
Micha
LG, Micha

[Holger Haehle]

Danke Micha,

das sind reichlich Links, um ein wenig bei Youtube zu surfen. Und das Lied von Stivell, das eine niederländische Gruppe noch bekannter gemacht hat, war bots mit "Was wollen wir trinken"

LG

[MAS]

Danke Micha,

das sind reichlich Links, um ein wenig bei Youtube zu surfen. Und das Lied von Stivell, das eine niederländische Gruppe noch bekannter gemacht hat, war bots mit "Was wollen wir trinken"

LG

Genau! Und IRXN verbairischte das Lied dann auch noch.

Viel Spaß beim Surfen und Lauschen!

LG,
Micha

[high4all]

Bretonisch-irische Musik von den Chieftains ist auf der CD "Celtic wedding" zu finden:

Zum Beispiel "Heuliadenn Toniou Breizh-Izel"
https://www.youtube.com/watch?v=93MEfb2NkQg

oder "Dañs-Tro Fisel"
https://www.youtube.com/watch?v=XP8lPz60-Vo

und ein Medley für alle User mit Zeit (20 Minuten):
https://www.youtube.com/watch?v=Vu8gbvnTsI4

Und von der nächsten Ecke (Galizien) etwas Spanisch-irisches:
https://www.youtube.com/watch?v=ZQ7Hrch7Quo&index=4&list=PL9Cjo0Xk2eZeq2lhDLxFsCkiLBaNtOJA2

https://www.youtube.com/watch?v=UReh6JCVMG8&list=PL9Cjo0Xk2eZeq2lhDLxFsCkiLBaNtOJA2&index=1

https://www.youtube.com/watch?v=xQeETmN68Sc&list=PL9Cjo0Xk2eZeq2lhDLxFsCkiLBaNtOJA2&index=3

https://www.youtube.com/watch?v=uriLhN2uteQ&index=2&list=PL9Cjo0Xk2eZeq2lhDLxFsCkiLBaNtOJA2

Alle von der CD "Santiago".

Ganz exotisch ist "Sake in the jar", eine Kombination von japanischer und irischer Musik (die ersten 4 1/2 Minuten):
https://www.youtube.com/watch?v=uriLhN2uteQ&index=2&list=PL9Cjo0Xk2eZeq2lhDLxFsCkiLBaNtOJA2

Oder eine chinesisch-irische Kombination "Full of joy":
https://www.youtube.com/watch?v=5dQGCDG7Vks

Viel Vergnügen!
Hajo

[MAS]

Bist Du Chieftains-Fan, lieber Hajo?

Von denen habe ich einiges.

LG, Micha

[high4all]

Bist Du Chieftains-Fan, lieber Hajo?

Von denen habe ich einiges.

LG, Micha

Von denen habe ich fast alle Scheiben (teils LP, teils CD bzw. DVD). Seit den 70ern eine meiner Lieblingsbands.

Leider sind sie hauptsächlich in den USA auf Tour, selten in Europa. Dieses Jahr feiert die Gruppe ihr 55-jähriges Bestehen.

[MAS]

Bist Du Chieftains-Fan, lieber Hajo?

Von denen habe ich einiges.

LG, Micha

Von denen habe ich fast alle Scheiben (teils LP, teils CD bzw. DVD). Seit den 70ern eine meiner Lieblingsbands.

Leider sind sie hauptsächlich in den USA auf Tour, selten in Europa. Dieses Jahr feiert die Gruppe ihr 55-jähriges Bestehen.

Whow, dann bist Du ja ein richtiger Fan, Hajo!

Ich finde sie auch klasse: Auf der einen Seite spielen sie so eine richtig traditionelle Musik, zumindest so, wie sie von Séan Ó Riada rekonstruiert wurde, auf der andern Seite lassen sie sich immer wieder auf intermusikkulturelle Begegnung ein, sei es mit Musikern aus anderen keltischen Musikkulturen, sei es mit Chinesen oder mit Pop- und Rockmusikern. Ich habe sie nur einmal life gehört, und da habe ich mich etwas darüber geärgert, dass sie keine Zugabe gaben.

LG!
Micha

[Barefoot-Joe]

Wer die Chieftains mag, könnte auch Dhalia's Lane (früher Dhalia, noch früher Wild Silk) mögen - eine meiner Lieblingsbands und eine der wenigen, bei denen ich mehrmals auf Konzerten war:

https://youtu.be/MOErSVHoA5M

Die Basis ist irische Musik, aber sie komponieren auch selbst und haben einige Gänsehaut-Stücke im Repertoire, wie "Sehnsucht", ein Stück zum gleichnamigen Gedicht von Friedrich Schiller: https://www.youtube.com/watch?v=u-OJxaM-EBc (Das Intro ist lang, der Gesang beginnt bei 2:30).

Mein Lieblingslied: The Diamond: https://www.youtube.com/watch?v=MvloJhUqe-w
( Leider nur Potato-Quality. Live fetzt das richtig. )


Meine letzte Entdeckung ist Wintergatan

Sehr tolle Musik und unendlich kreativ, was Instrumente angeht: https://www.youtube.com/watch?v=IvUU8joBb1Q
Legendär ist ihre Marble Machine: https://www.youtube.com/watch?v=IvUU8joBb1Q


Zu meinen Lieblingsbands gehört auch Katzenjammer, eine Folk Band aus Norwegen
https://www.youtube.com/watch?v=O4vopB5BaUM

Unglaublich, was die an guter Laune rüberbringen und wieviele Instrumente (teilweise wirklich seltsame) sie spielen können.