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Andere interessante Themen => Spass und Allgemeines => Thema gestartet von: Barefoot-Joe am 27.01.2019 08:36

Titel: Testosteron
Beitrag von: Barefoot-Joe am 27.01.2019 08:36
Ich weiß nicht, ob ihr das noch oder überhaupt kennt, aber ich bin gestern zufällig mal wieder über Rüdiger Hofmanns Lied gestolpert, in dem er die testosterongeladenen Machos genauso durch den Kakao zieht, wie die "teutsche Muzik" ;)

Als das Lied damals rauskam, habe ich durchaus ein paar Sachen bei mir wiedererkannt und ein Teil von mir fühlte sich davon tatsächlich irgendwie angegriffen. Heute lache ich mich darüber schlapp, weil ich aus dem Machogehabe rausgewachsen bin und vor allem, weil ich ein paaar Leute kenne, die offenbar die Vorlage für das Lied waren und das tatsächlich so leben... ;)

https://www.youtube.com/watch?v=iSY0RWnkZJY (https://www.youtube.com/watch?v=iSY0RWnkZJY)
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 27.01.2019 08:55
Hier der Text:

Zitat
Rüdiger Hoffmann - Testosteron

Ich schäl dir gern deine Apfelsine
Ich hol nur schnell meine Flexmaschine
Brauchst du nen Haken in der Besenkammer
Hau ich ihn rein mit dem Vorschlaghammer

Fahr ich im Kreise schon seit Tagen
Dann werd ich trotzdem keinen fragen
Wenn ich mal irgendwas gar nicht kann
Dann fang ich trotzdem damit an

Testosteron ist mein Hormon
Ich bleibe immer in Aktion
Weiß ich noch nicht worum es geht
Ich bin die top Kapazität
Ich lös Probleme schnell und ehrlich
Zack Zack Zack - fertig

Am liebsten grill ich halbe Schweine
Das gibt mir Power ungemeine
Ich hab am ganzen Körper Haare
Und wasch mich alle Jubeljahre

Mein Ziel ist schneller höher weiter
Denn Ich bin lieber tot als Zweiter
Wenn ich nix sag und gerade aus guck
Dann bring ich mein Gefühl zum Ausdruck

Testosteron ist mein Hormon
Ich habe schlichte Emotionen
Ich hoffe das heut noch was geht
Und zwar schon seit der Pubertät
Ich mache liebe hart und ehrlich
Zack Zack Zack - fertig

Testosteron ist mein Hormon
Ich habe schlichte Emotionen
Ich hoffe das heut noch was geht
Und zwar schon seit der Pubertät
Ich mache liebe hart und ehrlich
Zack Zack Zack - fertig
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 27.01.2019 09:02
Köstlich!  ;D

LG, Micha

Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Jo 7353 am 27.01.2019 23:57
Für alle, die es immer noch nicht wissen:

Testosteron ist ein Gewaltplacebo. Die Versuche nachzuweisen, daß Testosteron Menschen gewalttätig macht, sind gescheitert. Aus sich heraus bewirkt es keine Gewalt, aber weil alle daran glauben, werden Jungen zu Gewalttätern erzogen, und sie glauben, sie müssten gewalttätig sein, um ihre Männlichkeit zu zeigen. Und im Ergebnis geben die Frauen, die einen männlichen Partner wollen, und dabei auch diesem Glauben anhängen, ihnen sogar recht.

Man kann es auch kurz formulieren: Wo von Testosteron in Politik oder Gesellschaft gesprochen wird, herrscht fast immer Sexismus vor.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Skirtedman am 28.01.2019 00:29
Wo von Testosteron in Politik oder Gesellschaft gesprochen wird, herrscht fast immer Sexismus vor.


Ja, auch wo von "Gender Pay Gap" oder von Gewaltdelikten bezogen auf Geschlechter die Rede ist. Da steckt nicht nur viel Sexismus mit drin, sondern auch viel Ideologie. Und zwar je anch Auslegung mal so, mal so.

Ich glaube, die Tatsache, dass Testosteron für Vieles im Sprauchgebrauch verantwortlich gemacht wird, ist eher eine sinnbildliche Zuordnung. Wenn dann Forscher an die Beurteilung des Wahrheitsgehalts dieser einfachen Ursache-Wirkung-Zuschreibung sich machen, dann mögen sie zwar beweisen, dass es nicht das Testosteron sein mag, was die Ursache ist, aber ganz verneinen können sie dann wohl doch nicht, dass es nun doch was mit der Geschlechtszugehörigkeit zu tun hat.

Zum Beispiel sind grundlegende Dinge wie Stoffwechselabläufe in Muskeln oder körperliche Reservoirbildungen und deren Verfügbarkeiten bei Mann und Frau unterschiedlich organisert - das hat die Natur bereits seit Jahrmillionen so entwickelt und lange schon realisiert, bevor sich Ideologien mit Rollenzuschreibungen aufgrund des sich nicht selbst ausgesuchten Geschlechts befasst haben.

Begleiterscheinungen wie solche, die durch schwankende Hormonpegel im Organismus sich ergeben, hat die Natur hingenommen, die heute gerne per Pillen weggeschluckt werden. Dennoch lassen auch solche Dinge sich mit den besten Ideologien nicht wegdiskutieren.

Es ist nun mal so, dass Männer keine Frauen sind und Frauen keine Männer. So wie Menschen keine Affen sind oder Pferde oder Katzen.

Aber durch intensives Trainig lassen sich solche Unterschiede (ich meine die zwischen Mann und Frau) relativ leicht überwinden. So könnte auch ein extrem gewaltbereiter männlicher Jugendlicher ein wunbderbarer sozialempathischer Zuhörer und Frauenversteher sein, wenn er rechtzeitig in diesen Dingen trainiert worden wäre. So wie Frauen auch athletischer werden können als viele trainierte Männer.

Und dennoch sehe ich auf Autobahnen oder anderswo z.B. im Straßenbau immer nur Männer arbeiten - weit und breit keine Frauen. Sexismus ist viel weiter verbreitet als der noch so empathischste Gutmensch oder der noch so gutgebildete Genderbeauftragte vermuten könnte.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 28.01.2019 07:33
Gude!

Es handelt sich ja auch um ein Lied und nicht um einen wissenschaftlichen Aufsatz. Die Sänger sind ja selber Männer, die mit ihrem Lied weniger die Biochemie, als eben das anerzogene männliche Rollenmuster aufs Korn nehmen. Dieses Rollenmuster benutzt das Wissen um Testosteron, um damit zu belegen, dass die typisch männlichen Verhaltenweisen natürlich sind. Die Sänger aber belegen auf künstlerische Weise, dass sie eher kultureller Natur sind und Mann auch anders kann.

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 28.01.2019 08:41
Wie sagt der Volksmund: "Nur getroffene Hunde bellen!"

Aber es war mir klar, dass aus einem Lied ein Politikum gemacht wird. Genau wie aus dieser Werbung von Gillette:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gillette-werbespot-maenner-sind-an-allem-schuld-kolumne-a-1248822.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gillette-werbespot-maenner-sind-an-allem-schuld-kolumne-a-1248822.html)

Der zweite Teil des Filmchens, in dem Männer als Friedensstifter ("The Best Men Can Be") dargestellt werden, wird von Kritikern gerne übersehen. Oder sie verstehen kein Englisch, denn wer genau hinhört, bemerkt, dass Männer der Zukunft nicht verrissen werden.


Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: cephalus am 28.01.2019 11:02
Und dennoch sehe ich auf Autobahnen oder anderswo z.B. im Straßenbau immer nur Männer arbeiten - weit und breit keine Frauen.

Das ist aber nur bei uns so (oder vielleicht in großen Teilen Westeuropas?).

Mir ist es extrem aufgefallen und bewusst geworden, als ich z.B. auf US- Straßen genau so wie in Australien, Afrika oder Südostasien, Frauen im Straßenbau gesehen habe.
Mancher Orts stellten sie sogar die Mehrheit dar.

Deutschland ist in vielerlei Hinsicht sehr - was eigentlich?

- traditionell?
- alten Rollenbildern verwurzelt?
- innovationsfeindlich?
- patriarchalisch?
- sexistisch?
- eigenständig?
- zurückgeblieben?
- unflexibel?

Immer wenn ich etwas von Gregor über Dänemark lese, was er als selbstverständlich voraussetzt, bei uns aber bei leibe nicht zutrifft, wundere ich mich, wie unterschiedlich die Kultur in Nachbarländern sein kann.

VG
Cephalus

Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Jo 7353 am 28.01.2019 18:39
Die Sänger sind ja selber Männer, die mit ihrem Lied weniger die Biochemie, als eben das anerzogene männliche Rollenmuster aufs Korn nehmen. Dieses Rollenmuster benutzt das Wissen um Testosteron, um damit zu belegen, dass die typisch männlichen Verhaltenweisen natürlich sind.
Testosteron ist kein anerzogenes Rollenmuster, und anerzogene Rollenmuster als natürlich zu bezeichnen, ist recht seltsam. Es geht auch nicht um Wissen um Testosteron, sondern darum um üblen Vorurteilen einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben.

Korrekt könnte man statt "testosterongesteuert" sagen: "Von Mutties Männerbild gesteuert".

Und nebenbei bemerkt sind das gar nicht so viele, die so ticken. Die meisten Männer glauben, daß sie besser seien, und sie sind tatsächlich besser als das Bild, aber deswegen noch lange nicht besser als der Durchschnitt der Männer.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 28.01.2019 19:34
Die Sänger sind ja selber Männer, die mit ihrem Lied weniger die Biochemie, als eben das anerzogene männliche Rollenmuster aufs Korn nehmen. Dieses Rollenmuster benutzt das Wissen um Testosteron, um damit zu belegen, dass die typisch männlichen Verhaltenweisen natürlich sind.
Testosteron ist kein anerzogenes Rollenmuster, und anerzogene Rollenmuster als natürlich zu bezeichnen, ist recht seltsam. Es geht auch nicht um Wissen um Testosteron, sondern darum um üblen Vorurteilen einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben.

Korrekt könnte man statt "testosterongesteuert" sagen: "Von Mutties Männerbild gesteuert".

Und nebenbei bemerkt sind das gar nicht so viele, die so ticken. Die meisten Männer glauben, daß sie besser seien, und sie sind tatsächlich besser als das Bild, aber deswegen noch lange nicht besser als der Durchschnitt der Männer.

Gruß,
Jo

Zu Absatz 1+2:

Ja, sag ich doch, Jo.
Das Wort "wissen" gebrauchte ich, wie Wissenssoziologen es tun. Damit ist noch nicht gesagt, dass dieses Wissen stimmt.

Zu Absatz 3:
Besser als welches Bild sind die meisten Männer? Das Bild, das in dem Lied kritisiert wird?

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: manfred58 am 29.01.2019 07:22
So wenige die so ticken sind das doch nicht. Schneller ,höher , weiter .
Second place is the first looser.

Sieht man am besten im Strassenverkehr. Da wird um jeden Meter gekämpft, obwohl es nichts bringt :)
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Skirtedman am 29.01.2019 09:14
Hm.

So ziemlich jede Frau mit halb so viel Fahrerfahrung wie seit dem 18. Geburtstag autofahrende Männer rast ähnlich schnell auf den Strassen und regt sich mindestens genauso intensiv auf, wenn es nicht vorwärts geht, wie sie es gerne hätte.

Frauen in Führungspositionen sind auf Dauer meist auch nicht besser in was auch immer als Männer in diesen Positionen.

Wenn man Frauen nur mal lässt, dann sind sie kaum anders als Männer. "Wenn man sie lässt", ja, das hört sich so an, als würde man sie nicht (ran)lassen; manchmal ist es noch so. Ansonsten ist bei einigen noch die Schere im eigenen Kopf, die verhindert, dass sie nicht rangelassen werden, oder sich gar nicht erst rantrauen. Das kriegen dann aber die dreisten Männer wiederum in die Schuhe geschoben.

Und - Gleichberechtigung hin oder her - es macht nicht in jedem Fall so viel Sinn, dass Frau alles machen soll/darf/muss, was Männer machen. Dass Männer es so toll haben - war schon immer auch eine Spur einer Chimäre.

Unterhält man sich mit feminsititizierten Frauen - und das sind die meisten - dann kriegt man nach intensiverem Gespräch oftmals raus, dass der wahre Grund der Ungleichheit der ist, dass nicht das "Männerbild" das Anzustrebende ist, sondern dass des Pudels Kern darin liegt, dass Leistungen, die - zumindest kulturell bedingt - Frauen oftmals leichter fallen, zu wenig wertgeschätzt wurden und werden.

Wer arbeiten will, soll arbeiten, gerne auch Vollzeit. Es ist aber so, dass viele in der Tat arbeiten müssen (vom theoretischen Ansatz her erstmal nicht schlecht und nicht ungerecht). Früher reichte es aber, wenn der Mann arbeiten ging und damit eine fünfköpfige Familie locker versorgen konnte. Rein aus wirtschaftlichen Gründen ist es heutzutage aber so, dass beide Elternteile Vollzeit arbeiten müssen - und dabei entstehen Doppel- und Mehrfachbelastungen bzw. einiges bleibt liegen und wird auf den Staat oder Krankenkasse abgeschoben. Der innere Zusammenhalt wird gestört und viele Beziehungen/Familien zerbrechen, immer mehr fliehen in die Alleinerziehung und bürden sich noch mehr Belastungen auf.

Männer und Frauen könnte sich gegenseitig ergänzen - wie man das aufteilt, bleibt jedem Paar selbst überlassen. Waru muss jeder alles machen und warum muss jeder alles können? Warum muss die ernährende Alleinverdienende Person - sofern es das in einer Familie noch gibt - wissen, mit wieviel Grad man Hemden wäscht und in welcher Schublade und in welchem Fach das Käsemesser abgelegt wird? Diese Dinge sind wichtige Dinge, aber wieso kann man sich da nicht spezialisieren und gegenseitig ergänzen und wertschätzen, dass alles dies auch seinen Wert hat?

Mangelnde Wertschätzung ist das Dilemma. Auch die Politik könnte sich da durchaus was unterstützend einfallen lassen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die oftmals bewunderten Staaten, die vorgeblich bessere Rahmenbedingungen schaffen (Skandinavien wird da immer hervorgehoben) alles im Endeffekt so viel besser machen. Das Ziel ist doch, alle Menschen von klein auf zu konditionieren, um sie nach wirtschaftlicher Beurteilung funktionstüchtig und gefügig für das Wirtschaftssystem zu machen. Die soziale Komponente und so Sachen wie Geborgenheit bleiben da allzuoft auf der Strecke oder werden genau dorthin verlagert, wo wieder harte nachrechenbare Wertschöpfung generiert wird.

So, ein nicht getroffener Hund hat ausgebellt...

Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: cephalus am 29.01.2019 10:21
Früher reichte es aber, wenn der Mann arbeiten ging und damit eine fünfköpfige Familie locker versorgen konnte. Rein aus wirtschaftlichen Gründen ist es heutzutage aber so, dass beide Elternteile Vollzeit arbeiten müssen

So kann man das mMn nicht ganz stehen lassen:
Wenn ich die Lebensumstände meiner Großeltern und zum Teil meiner Eltern betrachte, war es damals nicht besser.

An Auto war nicht zu denken,
die Wohnung war extrem klein,
Urlaub ein Fremdwort
und der Speiseplan richtete sich nach Kassenlage.
Neue Kleidung war ein Problem.

Und das, obwohl die Frauen immer noch irgendwie etwas dazu verdient haben, wenn auch nicht immer in fester Anstellung und Vollzeit.

Heute ist es in der Regel so, dass man diesen Zustand nicht ohne Not akzeptiert und es bevorzugt wenn beide  am Erwerbsleben teilnehmen - es wird als notwendig betrachtet.

Der Komfort der sich durch mehr verfügbares Geld ergibt steht in Konkurrenz zu dem Komfort, der sich durch weniger, oder freiere Arbeitseinteilung ergibt.
Meist wird nicht in Erwägung gezogen, die Arbeitsleistung zu reduzieren, selbst wenn auch sonst ein Überleben ohne fremde Hilfe möglich wäre.

Im Wesentlichen ist es häufig eine persönliche Güterabwägung, die durch die Gesellschaft beeinflusst wird:
Früher wurde von der Frau erwartet, sich um Kind und Haushalt zu kümmern, auch wenn es finanziell sinnvoller gewesen wäre einen Job anzunehmen, heute hat sich das Blatt gewendet.

VG
Cephalus
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: GregorM am 29.01.2019 12:04

Immer wenn ich etwas von Gregor über Dänemark lese, was er als selbstverständlich voraussetzt, bei uns aber bei leibe nicht zutrifft, wundere ich mich, wie unterschiedlich die Kultur in Nachbarländern sein kann.


Hallo Cephalus,

ich muss zugestehen, dass ich auch in DK keine Frauen am Autobahn-Bau beschäftigt gesehen habe. Das ist nach wie vor Männerarbeit. Dafür bekommen die Frauen die besseren Ausbildungen, und da sie, genau wie Männer, „lebenslänglich“ arbeiten, werden sie natürlich auch gut verdienen.

1920 war der Frauenanteil an den Universitäten nur 10%, 1960 war sie 25%, aber dann stieg er rasant, und seit 1960 sind von den Uni-ausgebildeten 60% Frauen.

Das hat wohl auch bedeutet, dass die Emanzipation bei uns überstanden war, ehe man einen Namen dafür hatte. Emanzipation ist deshalb ein nicht-verwendetes/unbekanntes Fremdwort geblieben.    

Gruß
Gregor
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 29.01.2019 12:40
Zitat
Früher reichte es aber, wenn der Mann arbeiten ging und damit eine fünfköpfige Familie locker versorgen konnte.
Welches "Früher" soll das denn bitte gewesen sein?

Die Verklärung der Vergangenheit hilft nicht weiter, denn sie ist so unnötig wie falsch.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: manfred58 am 30.01.2019 06:27
Zitat
Früher reichte es aber, wenn der Mann arbeiten ging und damit eine fünfköpfige Familie locker versorgen konnte.
Welches "Früher" soll das denn bitte gewesen sein?

Die Verklärung der Vergangenheit hilft nicht weiter, denn sie ist so unnötig wie falsch.


Fünf Köpfe ? Bei uns hat es für 3 Köpfe gereicht und das war schon knapp . Kein Badezimmer , kein Auto, keine Toilette mit Wasserspülung .Bis 1965 Plumpsklo. Danach WC in der Toreinfahrt und wir wohnten in der 2. Etage . Kein Telefon aber irgendwie ruhiger und entspannter war das Leben im vergleich zu heute.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 30.01.2019 07:37
Zitat
Früher reichte es aber, wenn der Mann arbeiten ging und damit eine fünfköpfige Familie locker versorgen konnte.
Welches "Früher" soll das denn bitte gewesen sein?

Die Verklärung der Vergangenheit hilft nicht weiter, denn sie ist so unnötig wie falsch.


Fünf Köpfe ? Bei uns hat es für 3 Köpfe gereicht und das war schon knapp . Kein Badezimmer , kein Auto, keine Toilette mit Wasserspülung .Bis 1965 Plumpsklo. Danach WC in der Toreinfahrt und wir wohnten in der 2. Etage . Kein Telefon aber irgendwie ruhiger und entspannter war das Leben im vergleich zu heute.

Wir waren sechs Köpfe daheim, aber meine Geschwister waren dann irgendwann aus dem Haus und verdienten selbst. Und es hat alles gut gereicht. Dass das Waschbecken im Badezimmer nur kaltes Wasser hatte, hat mich nicht gestört. Nebenan die Badewanne hatte ja warmes, und man konnte ja den Duschschlauch bis zum Waschbecken ziehen, wenn man sich dort warm waschen wollte. Wir hatten jedes Jahr einen schönen Urlaub, aber wir hatten auch Freifahrt bei der Bahn, da mein Papa Eisenbahner war. Ohne das wäre das wohl nicht so gut gegangen. In den 70ern kamen Spülmaschine und Stereonanlage, 1980 ein Farbfernseher. Telefon kam auch erst in den 70ern. Alls wuchs und gedieh. Schöne Zeiten waren das, wenn auch nicht nur.

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Mac am 31.01.2019 14:23
Alls wuchs und gedieh. Schöne Zeiten waren das, wenn auch nicht nur.

LG, Micha

Hallo Micha,
Es waren nicht immer schöne Zeiten, auch nicht unbedingt besser, aber anders.
Zu Hause Telefon mit Wählscheibe,
Bei Oma und Opa ein Telefon im Flur, mit einer Sprechmuschel an der Wand. A la "Waltons Mountain"  ;D

Und Spaß hatten wir.
Haben im Dreck gespielt, mit "Pindop" und "Truller-Reifen", Durften auf den Kühen reiten und haben mit sechs/sieben Jahren Treckerfahren gelernt.  ;D
Von "Gender Problemen" hat doch keiner was gewußt.
Das "Plumpsklo" bei Oma ist vor zwei Jahren erst abgerissen worden.
Weil niemand von den "Alten" mehr lebt.

Dennoch:
Schön war die Zeit.
Gruß,
Mac
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 31.01.2019 18:10
Hach ja, solch romantische Anwandlungen habe ich gelegentlich auch.

Aber ich freue mich auch über den heutigen Tag, Jetzt!

Damals in der guten, alten Zeit hätte ich nicht Rockträger sein möchten.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 31.01.2019 19:40
Hach ja, solch romantische Anwandlungen habe ich gelegentlich auch.

Aber ich freue mich auch über den heutigen Tag, Jetzt!

Damals in der guten, alten Zeit hätte ich nicht Rockträger sein möchten.

Vielleicht in den 70ern? Oder den 80ern? Es gab da schon einige.

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: JJSW am 31.01.2019 20:18
Hach ja, solch romantische Anwandlungen habe ich gelegentlich auch.

Aber ich freue mich auch über den heutigen Tag, Jetzt!

Damals in der guten, alten Zeit hätte ich nicht Rockträger sein möchten.

Vielleicht in den 70ern? Oder den 80ern? Es gab da schon einige.

LG, Micha

Jedoch in diesem Punkt bin ich heute besser dran. Wie hätte ich in jener Zeit wissen können, das es noch andere Rockbegeisterte gibt? In Siegburg, Mainz oder Hannover zum Beispiel. Ohne Internet. Und wie miteinander kommunizieren? Oder gar ein Treffen organisieren?

Dies zumindest ist heute besser :)

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 31.01.2019 20:45
Hach ja, solch romantische Anwandlungen habe ich gelegentlich auch.

Aber ich freue mich auch über den heutigen Tag, Jetzt!

Damals in der guten, alten Zeit hätte ich nicht Rockträger sein möchten.

Vielleicht in den 70ern? Oder den 80ern? Es gab da schon einige.

LG, Micha

Die 70/80er sind für mich keine „alte Zeit“. Die liegt länger zurück.

In den 70ern gab es einige gute Jahre (Studium), außerdem habe ich meine Frau kennen gelernt.

Die Schulzeit davor war Mist.

Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 31.01.2019 20:59
Ich las damals in den 80ern mal einen Artikel über einen Mann, der sich Rocke schneiderte. Die Bilder davon gefielen mir aber nicht.

Ich lese gerade dieses Buch: http://bonnerweiss.de/buecher/wir-kassettenkinder/ (http://bonnerweiss.de/buecher/wir-kassettenkinder/) Um Röcke geht es da nicht, aber es kommen viele Erinnerungen auf. Die Autor*innen sind Jahrgang 1974 und '75. Für die bedeuten die 80er die "alte Zeit". Für mich waren sie aber auch sehr wichtig. (Aber wir kommen vom Testosteron-Thema ab.)

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: rockpeter am 31.01.2019 21:38
Zitat
Aber ich freue mich auch über den heutigen Tag, Jetzt!

Ich auch :)
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: JJSW am 31.01.2019 22:07
ich freu mich auf den morgeigen Tag  :D

Gute Nacht.

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 31.01.2019 22:15
ich freu mich auf den morgeigen Tag  :D

Gute Nacht.

Grüßle
Jürgen

Ja, da gibt es ein kleines Treffen in Rottenburg am Neckar zum Konzert von http://wendrsonn.de/ (http://wendrsonn.de/). :)

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Jo 7353 am 31.01.2019 22:36
Besser als welches Bild sind die meisten Männer? Das Bild, das in dem Lied kritisiert wird?
Nur ganz wenige Männer sind nicht besser als das, was ich als "Mutties Männerbild" bezeichnet habe, als das Bild vom angeblich testosterongesteuerten Mann, auf das sich das Lied bezieht, oder auch als das Bild, das im Fernsehen vermittelt wird und auch als das was viele Männer als Vorstellung mit sich herum tragen, wie die anderen Männer seinen.
Und es gibt Männer die dieses Männerbild verkünden, um sich als besser als die anderen Männer zu präsentieren. Vielleicht bekämpfen sie auch ihr schlechtes Gewissen, das sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum angeblichen Unterdrückergeschlecht haben. Dabei bräuchten sie das gar kein schlechtes Gewissen deswegen zu haben, weil sie nie unterdrückt haben.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 31.01.2019 23:44
Besser als welches Bild sind die meisten Männer? Das Bild, das in dem Lied kritisiert wird?
Nur ganz wenige Männer sind nicht besser als das, was ich als "Mutties Männerbild" bezeichnet habe, als das Bild vom angeblich testosterongesteuerten Mann, auf das sich das Lied bezieht, oder auch als das Bild, das im Fernsehen vermittelt wird und auch als das was viele Männer als Vorstellung mit sich herum tragen, wie die anderen Männer seinen.
Und es gibt Männer die dieses Männerbild verkünden, um sich als besser als die anderen Männer zu präsentieren. Vielleicht bekämpfen sie auch ihr schlechtes Gewissen, das sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum angeblichen Unterdrückergeschlecht haben. Dabei bräuchten sie das gar kein schlechtes Gewissen deswegen zu haben, weil sie nie unterdrückt haben.

Gruß,
Jo

Ah so. Danke für die Erklärung, Jo.

Stereotype halten sich oft lange, nachdem die Vorbilder dafür längst anders geworden sind.

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Skirtedman am 01.02.2019 02:45
Wie hätte ich in jener Zeit wissen können, das es noch andere Rockbegeisterte gibt? In Siegburg, Mainz oder Hannover zum Beispiel. Ohne Internet.

Eben. Das erste, was ich bei meinem ersten Kontakt im Internet recherchierte, war mein Nachname. Danach kam gleich "Rock AND Mann" - und da es damals noch keine Treffer gab, wiederholte ich das in Englisch ... und wurde fündig: Dale Miller in Amerika und ... (der Name ist mir entfallen), der das erste europäische Rockträgerforum betrieben hat, aus Schweden. Seitdem wusste ich, ich bin kein Exot - naja, schon, aber nicht alleine als Exot auf der Welt. Der Schwede wechselte aber bald den Job und verschwand drei Tage später aus dem Internet mit allen Dateien und dem kompletten Forum.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Skirtedman am 01.02.2019 02:54
Besser als welches Bild sind die meisten Männer? Das Bild, das in dem Lied kritisiert wird?
Nur ganz wenige Männer sind nicht besser als das, was ich als "Mutties Männerbild" bezeichnet habe, als das Bild vom angeblich testosterongesteuerten Mann, auf das sich das Lied bezieht, oder auch als das Bild, das im Fernsehen vermittelt wird und auch als das was viele Männer als Vorstellung mit sich herum tragen, wie die anderen Männer seinen.
Und es gibt Männer die dieses Männerbild verkünden, um sich als besser als die anderen Männer zu präsentieren. Vielleicht bekämpfen sie auch ihr schlechtes Gewissen, das sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum angeblichen Unterdrückergeschlecht haben. Dabei bräuchten sie das gar kein schlechtes Gewissen deswegen zu haben, weil sie nie unterdrückt haben.

Gruß,
Jo

Da steckt ganz viel Wahrheit drin!
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Skirtedman am 01.02.2019 04:06
Nun, dank "unseres Alten Schweden", den einige noch kennen, der hier leider seit 4 Jahren aber nicht mehr mitliest, dank ihm und einem Interview, das er der New York Times 2004 gegeben hat, weiß ich nun, wie der Rock-Schwede hieß und wie auch das Forum hieß: "Skirt Lovers Nest". Dieses Forum wurde noch in den 90ern aufgegeben.

Die ad-hoc verfolgbare Spur des damaligen Forumbesitzers verliert sich 2011. Damals war er Geschäftsführer eines IT-Unternehmens, das es heute noch gibt.

EDIT: Ah ja. Nun nachträglich gefunden, dass die Spur sich deswegen verliert, weil er die Schreibweise seines Nachnamens verändert hat - ohne dass sich dies auf die Aussprache wohl auswirkt - vielleicht wollte er die Spuren seiner Vergangenheit reduzieren - naja, es gibt keine. Das Forum betrieb er auf dem Server seiner damaligen Firma, die er im Januar 1999 verließ. Nach zwei Zwischenstationen kam er an die Firma, wo er offenbar bis heut noch Geschäftsführer ist. Auf den Bildern, die ich mit seiner neuen Schreibweise von ihm finde, erkenne ich noch ganz klar den alten Forumsbetreiber. Tja, mit dem Verschwinden seines Forums ging ein Licht unter in Europa. Ob es 1999 war, als das Forum verschwand, oder bereits früher, vermag ich nicht mehr genau sagen - ich denke sogar, eher früher, aber ja, Januar war es glaub ich. Und es dauerte noch eine kleine unendlich lang gefühlte Weile, bis es ein erstes deutschsprachiges Rockträgerforum gab. Aber ich denke, 99 oder so, da gab es die ersten Rockträgertreffen, mit Ferdi und so... oder? (Henry, weißt DU mehr?)

EDIT 2: was ich erschreckend finde, nur so by the way, dass man im Internet abrufen kann, z.B. welches Auto er fährt und was er verdient. Ja, ja, skandinavische Transparenz ist für uns Deutsche undenkbar...
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: cephalus am 01.02.2019 08:43
Hallo,
mich würde bei vielen, die mir irgendwann mal im Netz begegnet sind, interessieren was aus ihnen geworden ist,  was sie machen und wie es ihnen geht.
Das ist der Nachteil im Netz, dass oft keine andere Verbindung besteht, als ein Pseudonym in einem festen Kontext.

Und auch der Vorteil. Sonst wäre ich anfänglich nicht bei einem Rockforum gelandet.

Der gesetzliche wie auch der persönliche Umgang mit Daten,  in anderen Ländern ist mir zum Teil unbegreiflich. Ich lege Wert darauf im Web nicht gefunden zu werden,  weder mit erkennbaren Bild, noch mit Realnamen - bis jetzt hatte ich Erfolg.

VG
Cephalus
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 01.02.2019 10:12
Hallo,
mich würde bei vielen, die mir irgendwann mal im Netz begegnet sind, interessieren was aus ihnen geworden ist,  was sie machen und wie es ihnen geht.
Das ist der Nachteil im Netz, dass oft keine andere Verbindung besteht, als ein Pseudonym in einem festen Kontext.

Und auch der Vorteil. Sonst wäre ich anfänglich nicht bei einem Rockforum gelandet.

Der gesetzliche wie auch der persönliche Umgang mit Daten,  in anderen Ländern ist mir zum Teil unbegreiflich. Ich lege Wert darauf im Web nicht gefunden zu werden,  weder mit erkennbaren Bild, noch mit Realnamen - bis jetzt hatte ich Erfolg.

VG
Cephalus

Letzteres passt zu Deinem Wunsch, nicht aufzufallen, lieber Cephalus.

Apropos "verschwundene Seiten": Nicos Rockforum ist derzeit tot. Wir hatten noch kräftig diskutiert, da klappte von einem auf den anderen Tag sein Forum nicht mehr. Hoffenlich hat er nur seine Ankündigung, es demnächst zu schließen, um sich anderen Dingen zu widmen, wahrgemacht und ist nichts Schlimmeres passiert. Auf E-Mails reagiert er nicht. ...

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: husti am 01.02.2019 10:34
Hallo,
mich würde bei vielen, die mir irgendwann mal im Netz begegnet sind, interessieren was aus ihnen geworden ist,  was sie machen und wie es ihnen geht.
Das ist der Nachteil im Netz, dass oft keine andere Verbindung besteht, als ein Pseudonym in einem festen Kontext.

Und auch der Vorteil. Sonst wäre ich anfänglich nicht bei einem Rockforum gelandet.

Der gesetzliche wie auch der persönliche Umgang mit Daten,  in anderen Ländern ist mir zum Teil unbegreiflich. Ich lege Wert darauf im Web nicht gefunden zu werden,  weder mit erkennbaren Bild, noch mit Realnamen - bis jetzt hatte ich Erfolg.

VG
Cephalus

Letzteres passt zu Deinem Wunsch, nicht aufzufallen, lieber Cephalus.

Apropos "verschwundene Seiten": Nicos Rockforum ist derzeit tot. Wir hatten noch kräftig diskutiert, da klappte von einem auf den anderen Tag sein Forum nicht mehr. Hoffenlich hat er nur seine Ankündigung, es demnächst zu schließen, um sich anderen Dingen zu widmen, wahrgemacht und ist nichts Schlimmeres passiert. Auf E-Mails reagiert er nicht. ...

LG, Micha

Nico scheint sein Forum wirklich stillgelegt zu haben.
Eigentlich schade.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 01.02.2019 11:18
Nico scheint sein Forum wirklich stillgelegt zu haben.
Eigentlich schade.

Ja, schon! Aber da schrieben auch meistens nur dieselben paar Hansels wie Picture, Jürgen, Hajo, meine Wenigkeit und Juliane höchstselbst. Und es gab recht harte Diskussionen, bei denen Juliane sich wohl in die Enge getrieben sah. Und nun hat er den Schleudersitz betätigt.
Ich hoffe, es war so, und nicht dass da jemand gehackt hat oder Nico was zugestoßen ist!

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Hansi1973 am 01.02.2019 23:42
Ich glaube, die Tatsache, dass Testosteron für Vieles im Sprauchgebrauch verantwortlich gemacht wird, ist eher eine sinnbildliche Zuordnung. Wenn dann Forscher an die Beurteilung des Wahrheitsgehalts dieser einfachen Ursache-Wirkung-Zuschreibung sich machen, dann mögen sie zwar beweisen, dass es nicht das Testosteron sein mag, was die Ursache ist, aber ganz verneinen können sie dann wohl doch nicht, dass es nun doch was mit der Geschlechtszugehörigkeit zu tun hat.

Ich denke auch, dass "Testosteron" oftmals sinnbildlich zu verstehen.
Der Muskel-bepackte Hühne à la Schwarzenegger, der vor Kraft kaum gehen kann.

Die Muckibuden sind voll von diesen Menschen, die glauben der Sinn der Welt läge darin, mindestens 120kg schwere Hanteln drücken zu können.

Aber viele zerbrechen eben auch daran, diesem Männlichkeitsbild folgen zu müssen.
Siehe "toxische Männlichkeit":
https://ze.tt/wenn-maennlichkeit-toxisch-wird-so-leiden-maenner-unter-geschlechterrollen/
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Jo 7353 am 02.02.2019 15:46
Stereotype halten sich oft lange, nachdem die Vorbilder dafür längst anders geworden sind.
Man kann sich auch irreales als Vorbild für Menschenbilder nehmen. Dann verschwinden die Stereotype nicht, auch wenn sie der Wirklichkeit widersprechen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Jo 7353 am 02.02.2019 16:05
Ich glaube, die Tatsache, dass Testosteron für Vieles im Sprauchgebrauch verantwortlich gemacht wird, ist eher eine sinnbildliche Zuordnung. Wenn dann Forscher an die Beurteilung des Wahrheitsgehalts dieser einfachen Ursache-Wirkung-Zuschreibung sich machen, dann mögen sie zwar beweisen, dass es nicht das Testosteron sein mag, was die Ursache ist, aber ganz verneinen können sie dann wohl doch nicht, dass es nun doch was mit der Geschlechtszugehörigkeit zu tun hat.

Ich denke auch, dass "Testosteron" oftmals sinnbildlich zu verstehen.
(...)
Aber viele zerbrechen eben auch daran, diesem Männlichkeitsbild folgen zu müssen.
Siehe "toxische Männlichkeit":
https://ze.tt/wenn-maennlichkeit-toxisch-wird-so-leiden-maenner-unter-geschlechterrollen/

Es werden falsche Erklärungen durch solch eine Sprache gesetzt. Wer von Testosteron spricht, spricht von etwas angeborenen, nicht änderbaren. Das ist Sexismus. Testosteron ist Teil der Biologie und eben keine Rolle, die man einfach ablegen kann.

Der nächste Sexismus, ist, Männlichkeit als giftig zu erklären. Damit wird auch die Vorstellung geweckt. daß die im Link erwähnten Probleme allein von den Männern verursacht würden. Konsequenterweise fällt auch das Wort Patriachat. Es ist schon seltsam, wenn die Herrscher so schlecht mit sich selbst umgehen, und derartige Beschimpfungen (giftig) über sich tolerieren. Das allein sollte schon stutzig machen. Die genannten Probleme lassen sich aber schlüssiger mit dem Begriff gender empathy gap erklären. Damit wird in Analogie zum gender pay gap gesagt, daß Männer und Jungen viel weniger Empathie geschenkt wird als Frauen und Mädchen. Wenn nicht empathisch auf Gefühlsäußerungen reagiert wird, läßt man diese besser. Wenn Männer leiden oder sterben, wird weniger Mitleid gezeigt und nicht selten darüber gespottet. In solch einem Umfeld muß man Stärke demonstrieren, um Anerkennung zu bekommen. Der gender emathy gap ist das Gift, das Männer früher sterben läßt als Frauen und nicht die Männlichkeit.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 02.02.2019 17:26
Nach ja, schlimm, schlimm.

Das erste Opfer war natürlich ein Mann (Adam), der von einer Frau (Eva) über den Tisch gezogen wurde. Und in seiner Opferrolle hat Adam Eva und letzlich Gott für seinen Ungehorsam verantwortlich gemacht ("Die Frau (Eva), die du (Gott)mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß").

Das zweite Opfer war Abel, der von seinem Bruder (Kain) aus Neid erschlagen wurde. Und wieder redet sich ein mann (Kain) heraus ("soll ich meines Bruder Hüter ein?").

Aus dieser anscheinend so bequemen Opferrolle kommt Mann bis heute ungern heraus. Zum Glück gibts die Frauen, auf die Mann alles schieben kann, damit er sich nicht ändern muss.

Nee, dazu habe ich keinen Bock.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Barefoot-Joe am 02.02.2019 22:05
Das erste Opfer war natürlich ein Mann (Adam), der von einer Frau (Eva) über den Tisch gezogen wurde.

Offensichtlich wurden beide von Gott über den Tisch gezogen, der in seiner Allwissenheit ganz genau wissen musste, was passiert, wenn er den depperten Baum ins Paradies stellt und zwei Menschen, die noch nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können, verbietet, davon zu essen. ;)
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Jo 7353 am 02.02.2019 23:59
Nach ja, schlimm, schlimm.

Das erste Opfer war natürlich ein Mann (Adam), der von einer Frau (Eva) über den Tisch gezogen wurde. Und in seiner Opferrolle hat Adam Eva und letzlich Gott für seinen Ungehorsam verantwortlich gemacht ("Die Frau (Eva), die du (Gott)mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß").

Das zweite Opfer war Abel, der von seinem Bruder (Kain) aus Neid erschlagen wurde. Und wieder redet sich ein mann (Kain) heraus ("soll ich meines Bruder Hüter ein?").

Aus dieser anscheinend so bequemen Opferrolle kommt Mann bis heute ungern heraus. Zum Glück gibts die Frauen, auf die Mann alles schieben kann, damit er sich nicht ändern muss.

Nee, dazu habe ich keinen Bock.
Ich sehe, Du gehörst auch zu den "starken" Männern, die "Opfer" als was verächtliches ansehen, wenn es sich um einen Mann handelt. Gender empathy gap eben. Und dann kannst Du Dir einen ernsten Hinweis auf Probleme von Männern nur im Bild Mann gegen Frau vorstellen. Solch Reaktionen verhindern, daß Männern über eigene Empfindungen reden. Und weil es Dir so wichtig ist: Nein bis hier habe ich noch nicht über Frauen geredet. Manche Frauen, die erlebt haben, wie schön es ist, wenn Menschen ihnen Empathie zeigen, sind sogar ehr bereit diese auch Männern gegenüber zu zeigen als Männer, die sich als Beschützer der Frauen bei den Frauen einschmeicheln wollen. Solch Männer benehmen sich gegenüber Männern wie ein Bock. Gut daß ich Dir nicht real begegnen muß, Dir Rächer der Frauen. So undenkbar wie vielen Menschen ein Mann im Rock ist anscheinend Dir eine bösartige Frau oder ein Mann dem es schlecht geht, ohne daß er allein daran schuld ist .

Gruß,
Jo
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 03.02.2019 06:11
Zitat
Gut daß ich Dir nicht real begegnen muß, Dir Rächer der Frauen. So undenkbar wie vielen Menschen ein Mann im Rock ist anscheinend Dir eine bösartige Frau oder ein Mann dem es schlecht geht, ohne daß er allein daran schuld ist .

Du bist sehr schnell dabei, über andere Menschen den Stab zu brechen, habe ich den Eindruck. Fühlst Du Dich dabei besser?

Allen Menschen, die uverschuldet in Not geraten, gehört mein ganzes Mitgefühl. Dabei unterscheide ich nicht nach Herkunft, Religion oder Geschlecht.

Von einer pauschalen "Heiligsprechung" aller Männer oder Frauen halte ich allerdings gnauso wenig wie von einer generellen Verteufelung von Männern oder Frauen.


Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 03.02.2019 06:26
Das erste Opfer war natürlich ein Mann (Adam), der von einer Frau (Eva) über den Tisch gezogen wurde.

Offensichtlich wurden beide von Gott über den Tisch gezogen, der in seiner Allwissenheit ganz genau wissen musste, was passiert, wenn er den depperten Baum ins Paradies stellt und zwei Menschen, die noch nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können, verbietet, davon zu essen. ;)

Nö,

denn die beiden hatten die Möglichkeit, sich gegen die Versuchung zu entscheiden. Einfach dadurch, dass sie die Finger von den Früchten gelassen hätten und sich mit 99,99% des Gartens Eden zufrieden gegeben hätten.

Ich wäre auch auf die Schlange reingefallen. Isso.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Hansi1973 am 03.02.2019 09:29
Bei Fashion Freestyle entdeckt:
https://youtu.be/zutaWmSmxXY
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Jo 7353 am 03.02.2019 17:39
Nach ja, schlimm, schlimm.

Das erste Opfer war natürlich ein Mann (Adam), der von einer Frau (Eva) über den Tisch gezogen wurde. Und in seiner Opferrolle hat Adam Eva und letzlich Gott für seinen Ungehorsam verantwortlich gemacht ("Die Frau (Eva), die du (Gott)mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß").

Das zweite Opfer war Abel, der von seinem Bruder (Kain) aus Neid erschlagen wurde. Und wieder redet sich ein mann (Kain) heraus ("soll ich meines Bruder Hüter ein?").

Aus dieser anscheinend so bequemen Opferrolle kommt Mann bis heute ungern heraus. Zum Glück gibts die Frauen, auf die Mann alles schieben kann, damit er sich nicht ändern muss.

Nee, dazu habe ich keinen Bock.
Zitat
Gut daß ich Dir nicht real begegnen muß, Dir Rächer der Frauen. So undenkbar wie vielen Menschen ein Mann im Rock ist anscheinend Dir eine bösartige Frau oder ein Mann dem es schlecht geht, ohne daß er allein daran schuld ist .

Du bist sehr schnell dabei, über andere Menschen den Stab zu brechen, habe ich den Eindruck. Fühlst Du Dich dabei besser?

Allen Menschen, die uverschuldet in Not geraten, gehört mein ganzes Mitgefühl. Dabei unterscheide ich nicht nach Herkunft, Religion oder Geschlecht.

Von einer pauschalen "Heiligsprechung" aller Männer oder Frauen halte ich allerdings gnauso wenig wie von einer generellen Verteufelung von Männern oder Frauen.



Hallo Hajo,

zunächst nervt mich die Unterstellung, daß ich alle Schuld auf die Frauen schiebe. Wer genau die Verursacher sind, habe ich nicht gesagt, und ich sehe da Männer und Frauen. Keiner dieser Gruppen schiebe ich die alleinige Schuld zu. Aber ich sage auch, daß Männer mit Problemen normalerweise nicht allein selbst schuld sind. Deswegen gleich zu behaupten, daß ich allein den Frauen die Schuld zuschiebe, ist etwas was mir gehörig stinkt und der Grund für meine harte Reaktion. Ja, das wäre Dir recht, wenn ich so argumentieren würde, denn dann könntest Du dich wegen dem verbreiteten Glauben an das Patriachat auf der moralisch sicheren Seite fühlen. Das ist auch die typische Abwehrhaltung, wenn es um Probleme von Männern geht. Die müssen ja selbst schuld sein, so daß man sich nicht um sie kümmern muß. Die Art Deiner ersten Reaktion läßt nicht darauf schließen, daß Du Männern Mitgefühl schenkst, weil Du sofort versuchst die Schuld bei Ihnen zu suchen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: MAS am 03.02.2019 19:43
Stereotype halten sich oft lange, nachdem die Vorbilder dafür längst anders geworden sind.
Man kann sich auch irreales als Vorbild für Menschenbilder nehmen. Dann verschwinden die Stereotype nicht, auch wenn sie der Wirklichkeit widersprechen.

Gruß,
Jo

Kann man, war aber hier nicht so.

LG, Micha
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Kleiderfan am 24.02.2019 23:06
Nach ja, schlimm, schlimm.

Das erste Opfer war natürlich ein Mann (Adam), der von einer Frau (Eva) über den Tisch gezogen wurde. Und in seiner Opferrolle hat Adam Eva und letzlich Gott für seinen Ungehorsam verantwortlich gemacht ("Die Frau (Eva), die du (Gott)mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß").

Das zweite Opfer war Abel, der von seinem Bruder (Kain) aus Neid erschlagen wurde. Und wieder redet sich ein mann (Kain) heraus ("soll ich meines Bruder Hüter ein?").

Aus dieser anscheinend so bequemen Opferrolle kommt Mann bis heute ungern heraus. Zum Glück gibts die Frauen, auf die Mann alles schieben kann, damit er sich nicht ändern muss.

Nee, dazu habe ich keinen Bock.
Zitat
Gut daß ich Dir nicht real begegnen muß, Dir Rächer der Frauen. So undenkbar wie vielen Menschen ein Mann im Rock ist anscheinend Dir eine bösartige Frau oder ein Mann dem es schlecht geht, ohne daß er allein daran schuld ist .


Du bist sehr schnell dabei, über andere Menschen den Stab zu brechen, habe ich den Eindruck. Fühlst Du Dich dabei besser?

Allen Menschen, die uverschuldet in Not geraten, gehört mein ganzes Mitgefühl. Dabei unterscheide ich nicht nach Herkunft, Religion oder Geschlecht.

Von einer pauschalen "Heiligsprechung" aller Männer oder Frauen halte ich allerdings gnauso wenig wie von einer generellen Verteufelung von Männern oder Frauen.



Hallo Hajo,

zunächst nervt mich die Unterstellung, daß ich alle Schuld auf die Frauen schiebe. Wer genau die Verursacher sind, habe ich nicht gesagt, und ich sehe da Männer und Frauen. Keiner dieser Gruppen schiebe ich die alleinige Schuld zu. Aber ich sage auch, daß Männer mit Problemen normalerweise nicht allein selbst schuld sind. Deswegen gleich zu behaupten, daß ich allein den Frauen die Schuld zuschiebe, ist etwas was mir gehörig stinkt und der Grund für meine harte Reaktion.


Ja, das wäre Dir recht, wenn ich so argumentieren würde, denn dann könntest Du dich wegen dem verbreiteten Glauben an das Patriachat auf der moralisch sicheren Seite fühlen. Das ist auch die typische Abwehrhaltung, wenn es um Probleme von Männern geht. Die müssen ja selbst schuld sein, so daß man sich nicht um sie kümmern muß. Die Art Deiner ersten Reaktion läßt nicht darauf schließen, daß Du Männern Mitgefühl schenkst, weil Du sofort versuchst die Schuld bei Ihnen zu suchen.

Gruß,
Jo
Hallo! Ist das hier das Orbiter Universe?  :o Alle Simps kreisen um Frauen um bei der nächsten Gelegenheit anzudocken? Der AWALT unterstellt den Nawalt, dass er ein AWALT ist.  ::)

Das Patriarchat, das fabrizierte Universum, in dem Frauen als Ganzes behaupten, sie seien "Opfer männlicher Unterdrückung", während es ihnen zu 100% frei ist, zu entscheiden, abzustimmen, ihre elterlichen Pflichten ohne einen zweiten Gedanken oder Konsequenz abzuwerfen ... und sogar Eigentum zu stehlen, das sie niemals verdient haben. Wenn Sie in eine Gesellschaft hineingeboren wurden, die nur aus 10 Männern und 10 Frauen bestand, und einer dieser Männer erfindet das Flugzeug, das Internet oder eine Sinfonie… Die Frauen würden immer noch so tun, als seien sie "unterdrückte" Opfer einer grausamen, von Männern dominierten Mannes Kultur - auch wenn sie mehr Rechte, Freiheiten und Grundfreiheiten genießt als jede andere Klasse von Menschen auf dem Planeten, die unzählige Männer vor ihnen bezahlten und ihr eigenes Leben versorgten.
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: high4all am 25.02.2019 09:21
Jetzt war schon soviel Gras über die Sache gewachsen...….. ::)
Titel: Re: Testosteron
Beitrag von: Rockie am 25.02.2019 09:45
Jetzt war schon soviel Gras über die Sache gewachsen...….. ::)

 ;D ;D ;D Stimmt!