Hallo zusammen, hallo Krefeld-Fahrer!
Hier nun mein zusammenfassender Bericht vom gestrigen Tag. Für Syriel und mich begann er mit einer Bahnfahrt der besonderen Art: Schnitzeljagd a la Mehdorn. Erst war alles ok. Wir kamen in Köln an und wollten mit dem RE 7 weiter nach Krefeld. Aber der kam eine dreiviertel Stunde zu spät. Wegen einer Streckensperrung, was das auch immer heißen soll. Bisher glaubte ich, die Züge fahren auf eigener Trasse und nicht auf Autobahnen. Na ja, Verspätungen sind das tägliche Brot der mehdorn´schen Heuschreckentruppe und wir fassten uns in Geduld. Aber als wir dann mit dem RE 7 weiterfuhren, quäkte uns der Wagenlautsprecher an und der Zugführer verklickerte uns beängstigend nach Luft japsend in lupenreinem Sächsisch, dass dieser Zug nicht nach Krefeld weiterfuhr, sondern wegen der Verspätung in Neuss endete. Man möge doch bitte nach Düsseldorf fahren, dort bekäme man Anschluss nach Krefeld.
Den einzigen Bahnmitarbeiter auf dem riesigen Neusser Hauptbahnhof, der noch nicht rausgeschmissen wurde, fragten wir, ob wir nicht auch von hier aus einen Anschlusszug nach Krefeld bekämen. Seine Antwort: "Nein,
wir haben keine Züge". Das war mir ganz neu. Bisher glaubte ich, dass Mehdorn nur die Leute den Aktionären zum Fraß vorwerfen wollte, dass er jetzt auch die Züge bei ebay verscheuert, um die fürstlichen Heuschrecken-Dividenden zu finanzieren, war mir neu.
Wir hatten Glück und wenige Minuten brachte uns ein kleines Zügelchen (war wohl bei der letzten Wäsche eingelaufen) nach Düsseldorf Hbf. Und dort bekamen wir tatsächlich einen Regionalexpress, der uns dann endlich nach Krefeld brachte. Man soll ja nicht immer nur meckern, sondern auch loben. So sei hier hervorgehoben, dass dieser Zug es ohne eine weitere Störung schaffte, von Düsseldorf nach Krefeld zu fahren, wo wir dann über eine Stunde später als geplant eintrafen. Andree hatte mich schon angefunkt und fragte nach unserem Verbleib. Wir verabredeten uns dann vor der Kasse an der Straßenbahnhaltestelle. wo wir eine Viertelstunde danach eintrafen.
Hier entstand dann auch das erste Gruppenfoto von uns.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Andree, Kurt (im Syriel-Kilt), Syriel in selbstgemachter Gewandung, und ich.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Und hier Elisabeth, Tochter von Franz aus Luxemburg, in einer von Syriel gefertigten Gewandung, "Lokalmatador" Kurt (wohnt in Krefeld), Andree, Syriel und ich.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Franz hat das Foto selbst gemacht, sein kleiner Sohn beobachtet ihn dabei.
Das Wetter war etwas "herbstlich", es gab ein wenig Nieselregen und war kühler als in Siegburg, wo wir bei Sonnenschein abgefahren waren. Andree, der sich auf dem Gelände auskannte, übernahm dann die Führung. Wir sahen uns auf der Ritterwiese um und aßen einige Reibekuchen, die Andree und ich sehr gerne mögen. Als wir einer Musikantengruppe aus Holland zuhörten, tippte mir jemand auf die Schulter. Welch eine Freude, es war Frank, der "einzige Rocker westlich von Viersen", wie er sich immer bei uns im Forum meldete. Das ist ja nun inzwischen nicht mehr Stand der Dinge, dank Andree. Er wurde begleitet von seiner Frau Sabine. Frank und ich kannten uns schon, er war vor Jahren mal bei einem kleinen Treffen im Bonner "Cafe Tiferet" dabei. Bildlich vorstellen kann ich ihn Euch nicht, er wollte nicht auf Bildern im Netz zu sehen sein. Wir gingen also weiter durchs Gelände und durch die Burg Linn. In einem der Säle hatten sich Instrumentenbauer niedergelassen, die interessante mittelalterliche Instrumente, darunter einen Klangturm, dem man ohne musikalische Kenntnisse sanfte, harfenähnliche Töne entlocken konnte. Und auf dem folgenden Bild seht Ihr, wie Andree versucht, eines der Instrumente zu spielen.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Da kamen sogar Töne raus, aber Andree betonte, dass er absolut kein Talent hat, ein Musikinstrument zu spielen. Ich übrigens auch nicht, aber beide hören wir sehr gerne Musik.
Inzwischen war auch Jürgen64 aus Mayen bei uns eingetroffen und schloß sich der Gruppe an. Sein leuchtend weisser Leinenrock war bei dem herbstlich-trüben Wetter ein echter Blickfang. Manchmal wurden wir gefragt, ob wir ein Club oder so was seien, weil wir alle Röcke tragen würden (ausser Franz, der hatte Hosen an). Wir erklärten, dass wir uns über ein Internetforum kennen gelernt hatten und in gewissen Abständen Treffen veranstalten würden. Bis auf eine Ausnahme ernteten wir Zustimmung von den anderen Leuten, insbesondere von Frauen. Die Ausnahme war ein junges Mädel, das sie in eine Art Husarenuniform gesteckt hatten, sie gehörte wohl zu einem Verein, der den Flachsmarkt mitorganisiert hat. Die konnte sich beim Anblick von Jürgens weissem Stufenrock die Bemerkung nicht verkneifen, das sei aber ja ein wunderschönes Mädchen. Woraufhin Frank mit ärztlicher Kompetenz (er ist ja Arzt) als Therapie einen Wechsel des Tampons vorschlug, dann würde es auch im Kopf besser funktionieren. Brüllendes Gelächter bei uns und auch bei einigen Umstehenden, die Kinnlade des Mädchens war dann reif für die Orthopädie, so hart war sie am unteren Anschlag eingerastet.
Das Gelände war riesig und wir gingen weiter. Syriel interessierte sich für die typischen holländischen Holzschuhe und kaufte sich ein Paar, das sie auf mittelalterlichen Märkten, wo sie ja oft mit einem eigenen Stand vertreten ist, tragen will. Ausserdem kaufte sie ein großes Trinkhorn für ihren Sohn.
Am späten Nachmittag kam Kaffeedurst auf und wir ließen uns im Garten eines Gasthofes nieder.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Hier konnten dann alle Frank näher kennenlernen, ausser mit kannte ihn noch keiner persönlich.
Um 18:00 h schloß das Marktgelände. Jürgen bot Syriel und mir an, uns auf der Rückfahrt mit nach Siegburg zu nehmen. So konnten wir noch mit Frank und seiner Frau in einem gemütlichen Lokal zum Abendessen zusammensitzen und uns nett miteinander unterhalten. Erst gegen 10 Uhr traten wir dann alle die Rückfahrt an, rechtzeitig bevor auch Krefeld von einem der derzeit zahlreichen Gewitter heimgesucht wurde.
Es war wieder einmal ein sehr schönes Treffen. Es ist geplant, zu gegebener Zeit mal ein Treffen zu organisieren, das einen besonderen Höhepunkt enthalten wird. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Ich wünsche allen schöne Pfingstfeiertage und trockene Keller.
Gruss
Ferdi