Marktforscher wollen einen neuen Männertyp ausgemacht haben: Den "Neuen Konsum-Hedonist". Diese Männer legen größeren Wert auf ihr Aussehen und kaufen gern ein. Zu diesem Ergebnis einer Verbraucher-Studie kommt die Zentrale Marktforschung der Axel Springer AG in Hamburg.
"Die Männer waren ein bisschen in der Defensive und galten als Zeitgeistverlierer, doch sie holen auf." Eine Aussage dieser Untersuchung lautet, dass inzwischen 5,03 Millionen Männer diese Grundhaltung einnehmen, 2003 waren es erst 3,85 Millionen Männer.
Als Hedonismus (aus dem griechischen: hedone => Lust) wird eine Strömung verstanden, die die individuelle Lust als Bedingung zur Glückseligkeit und für ein gutes Leben ansieht.
Oft wird der Begriff Hedonismus aber auch abwertend gebraucht.
Individualität und Selbstverwirklichung stehen in dieser Gruppe sehr weit oben auf der Prioritätenliste. Ein Hang zu Luxus und vermehrte Markenorientierung zeichnen den Konsum-Hedonisten aus. Er ist vorwiegend männlich und alleinstehend und verfügt über eine bessere Bildung. In seinem expressiven Konsum nähert er sich (angeblich) typisch weiblichen Verhaltsnenmustern an.
Die "Konsum-Hedonisten", deren Verhalten durch das Streben nach Lust bestimmt ist, sind "anders" als ihre Geschlechtsgenossen. So kleiden sich 18,8 Prozent von ihnen nach der neusten Mode, während es bei den übrigen Männern nur 5,6 Prozent tun. 17,4 Prozent der "neuen Männer" bummeln oft ohne Kaufabsicht durch Geschäfte, nur 8,1 Prozent der anderen Männer können sich für so etwas begeistern.
Nach dieser Studie lassen sich mittlerweile 16 Prozent der Männer zwischen 18 und 65 Jahren dieser Gruppe zuordnen. "Wir erkennen einen neuen Männer-Typus", sagte Manfred Niesel, Zentrale Marktforschung der Axel Springer AG.
Doch auch wenn sich das Konsumverhalten dieser Männer verändert habe, in bestimmten Bereichen "sind Männer anders als Frauen und bleiben es vielleicht auch". Häufiger als Frauen greifen Männer im Supermarkt zu Bier und "Nass-Fertiggerichten (ohne Ravioli)". Beim Lebensmittelkauf seien sie in allen Einkaufsstätten seltener zu finden - nur nicht an der Tankstelle.
Sie legen Wert auf die Verschönerung ihrer Wohnung und Geräte mit modernster Technik, mögen Produkte mit einem Hauch von Luxus und bevorzugen Markenartikel. Die Ursachen dafür lägen in Werteveränderungen in der Gesellschaft.