Autor Thema: Modeketten wollen mehr Bio anbieten  (Gelesen 7574 mal)

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Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« am: 05.11.2007 17:14 »
Bio nicht mehr nur auf dem Teller.

Zitat
H&M und C&A weiten Angebot mit Biobaumwolle aus

Wegen guter Umsätze will die schwedische Modekette H&M künftig mehr Kleidung aus Biobaumwolle anbieten.

"Das Geschäft läuft so gut, dass wir jetzt mehr Stückzahlen und weitere Modelle anbieten", sagte ein Unternehmenssprecher dem "Tagesspiegel am Sonntag". H&M kauft demnach in diesem Jahr insgesamt 11.000 Tonnen Biobaumwolle ein. Auch Konkurrent C&A setzt auf mehr Bioware und bietet seit September Öko-Textilien an. "Wir rechnen mit einem Umschwenken vieler Kunden und planen, in sämtlichen Produktbereichen Bio anzubieten", sagte C&A-Sprecher Knut Brüggemann der Zeitung.

Langfristig will C&A die konventionelle Baumwolle sogar vollständig durch Biofasern ersetzen. Für diesen Herbst kaufte der Konzern demnach 1200 Tonnen Biobaumwolle aus der Türkei und aus Indien. Im kommenden Jahr sollen es 7500 Tonnen werden.

© AFP -- übernommen aus dem GMX-Portal

Was haltet Ihr davon?
Das Team von Rockmode.de wünscht viel Spass auf der Website.

Offline Rüdiger

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #1 am: 06.11.2007 00:03 »
Hallo,
also grundsätzlich muss man hier mal sagen, daß das mal einfach wieder nur ein reißerischer Dummenfang ist. Baumwolle ist immer eine Biofaser ansonsten ist es Syntetik und darf nicht als Baumwolle bezeichnet werden. Welcher Volltrottel synthetisiert denn Baumwolle wenn die Natur das für ihn tut und Hektargroße Plantagen nur darauf warten geerntet zu werden. Interessant wäre es aber wenn sich die Kleidungshersteller mal darauf besinnen würden, ihre Baumwolle aus ökologischem und vor allem fairen Anbau zu beziehen. Aber dann gibts halt den Jeansrock nicht mehr für 7€ und alle weinen furchtbar. Ob die Anzahl der allergischen Reaktionen, auf Männer in Baumwolleröcken aus ökologischen Anbau, zurück geht ist leider auch noch nicht untersucht.
Nichts für ungut aber das musste mal raus
Schöne Grüße
Rüdiger
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TomC

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #2 am: 06.11.2007 12:38 »
Moin Rüdiger!

Da hast aber alles komplett missverstanden! Es geht doch nicht um die Faser, sondern um die Art des Anbaus.
http://www.swr.de/swr1/rp/tipps/alltag/-/id=446800/nid=446800/did=2489262/r9n88o/index.html

LG TomC

Offline cephalus

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #3 am: 06.11.2007 13:03 »
Hallo,
natürlich ist nichts gegen bio... was auch immer einzuwenden, für den Träger der Kleidung ist aber interessanter, was mit der Baumwolle in der weiteren Verarbeitung gemacht wird, als wie der Anbau erfolgte.
Und für die globalen Auswirkungen wäre se mindestens ebenso entscheidend von welcher Qualität die Produkte sind, oder mit anderen Worten, ob sie nach 3 mal waschen im Müll landen weil sie komplett ihre Form verloren haben. Gerade in diesem Zusammenhang könnten gerade die genannten Ketten der Umwelt einen größeren Dienst erweisen.

Aber darum gehts ja auch nicht, Bio ist in, hip und sonstwas, verkauft sich gut und steigert den Absatz und was genau dran ist interessiert ja eh fast keinen.

Cephalus


Offline Luan

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #4 am: 06.11.2007 22:57 »
Hallo Rüdiger und alle anderen,

grundsätzlich gebe ich Dir Recht! Baumwolle ist eine Naturfaser und damit dann sowieso "biologisch".

Aber ich vermute mal, dass es den Textilhändlern auch um etwas anderes geht. Die haben vermutlich die "Zeichen der Zeit" erkannt, dass sich Sachen mit dem Label "Bio" teurer verkaufen lassen.

Aufgewachsen bin ich in einer landwirtschaftlich geprägten Gegend und kenne unterschiedliche Anbaumethoden. Zwar jetzt nicht für Baumwolle, aber eben für landwirtschaftliche Produkte, die üblicherweise in der "Mitte Deutshlands" angebaut werden / wachsen.

Grundsätzlich kann in der Landwirtschaft unterschieden nach:
  • "konventionellen" Anbaumethoden oder eben
  • biologischen Anbaumethoden
Nach meinem Verständnis bedeutet "biologischer Anbau" den Verzicht auf z.B. Pestizideinsatz und sinnvolle Fruchtfolgen, damit sich die Äcker wieder "regenerieren" können.
Wenn es sich dann beispielsweise um einen Anbau "unter Glas" handelt, setzen viele Bio-Erzeuger auch Nützlinge ein, die dann z.B. Blattläuse vertilgen.

Ich für meinen Teil hätte dann auch der "Presse-Information" die Aussage erwartet, wo denn die Textilhändler die Rohstoffe einzukaufen gedenken. Bestimmte Pflanzenschutzmittel in der EU schon lange nicht mehr erhältlich/erlaubt, werden aber anderswo durchaus noch verwendet.

Der nächste Schritt ist dann vermutlich "Bio-Wolle": Wo die Bio-Schafe, das Bio-Gras fressen und wo dann aus der Schur die Bio-Wolle gewonnen wird, aus der dann Bio-Pullover, Bio-Mützen und Bio-Schals hergestellt werden.

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Online hirti

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #5 am: 07.11.2007 10:07 »
Soll ich ehrlich sein?
Es interssiert mich NÃœSSE ob mein T-Shirt aus Biobaumwolle ist oder nicht. Halten muss das, die Farbe und die Form müssen möglichst lange einwandfrei bleiben, und damit muss ich das Kleidungsstück auch nicht so schnell entsorgen.

Und ich erlaube mir die Bemerkung dass ich auch genau deshalb nicht bei H&M und anderen Billigketten kaufe, weil es bei Esprit zwar das doppelte kostet, dafür aber viermal so lange perfekt aussieht.
Denn mit einem verwaschenen Kleidungsstück gehe ich kaum aus dem Haus - könnte und möchte ich mir beim Kundenkontakt in meinem Job auch gar nicht leisten.

Außerdem vertraue ich auch nicht so ganz auf so ein "Biobaumwolle" Siegel, denn ich denke das kann sie auch bekommen wenn sie in Monokultur auf brandgerodeten (künftigen Karst-)Flächen Amazoniens wächst.

Gruß von hirti

Offline Matthias

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #6 am: 08.11.2007 00:29 »
Also ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, daß bei diesen Bioprodukten einiges getürkt ist. Es soll damit wohl suggeriert werden, daß der Käufer etwas für die Umwelt tut. Inwieweit das dann wirklich der Fall ist steht auf einem anderen Blatt.
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Offline Rüdiger

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #7 am: 08.11.2007 20:42 »
Hallo,
soviele Reaktionen auf so einen blöden Beitrag     einfach Toll    
Vorab muss ich sagen ich bin nur ein kleiner Depp. Was der Hersteller und Werbefritze bezweckt ist mir klar und was man versucht hinter das Wort Bio zu stecken auch. Nur kann man mit Bio alles bezeichnen wenn es von der Natur also nicht synthetisch hergestellt ist, was vor allem bei Nahrungsmitteln doch sehr schwierig ist. Geanugenommen könnte man viele Sachen die wir als Syntetik bezeichnen, aber aus Erdölprodukten hergestellt sind auch als Bio bezeichen, ist doch Erdöl nichts anderes als unter hohem Druck, anaerob vergammelte Biomasse.
Da wirbt vor 3 Jahrzehnten eine Firma mit einem glatzköpfigen, frauenverstehenden Putzriesen damit, das in seinem Produkt Bioalkohol drinnen ist. Dabei gibt es nur Bioalkohol da der bei den zigtausend Litern die aus Vor- und Nachlauf beim Brennen von Schnaps entstehen "gemacht wird".
Zur gleiche Zeit gab es mal einen Hersteller für verpacktes Brot der auf die Packung schrieb "ohne Konservierungsmittel". Darauf hat die Konkurenz auf unlauteren Wettbewerb eine Unterlassungsklage angestrebt. Die besagte Konkurenz kam vor Gericht durch weil es nach dem damaligen Lebensmittelrecht (wie es heute ist weiß ich nicht) sowieso nicht zulässig war Konservierungsstoffe in Brot zu tun. Darauf hat der Hersteller den Aufdruck geändert in "natürlich ohne Konservierungsstoffe".
Was will ich damit sagen?
Der Zusatz Bio ist durch nichts geschutzt und definiert nichts. Wenn ich wirklich sicher sein will das für mein T-Shirt oder Hemd oder Rock (damit wir den Bezug nicht verlieren) weniger CO2s sterben dann müsste der Zusatz auf "ökologischer Anbau", faire Ernte und fairer Umgang mit Arbeitskräften lauten. Dann müsste eine Garantie drauf sein, das keine fernöstliche Hausfrau abgezockt wurde und die Baumwolle bzw. der daraus resultierende Stoff nicht mehrere zigtausent Luftkilometer mit dem damit verbundenden Eintrag von Wasserdampf, Abgasen und "natürlich" CO2 in Luftschichten wo sie nicht hingehören, transportiert wurden.
Schöne Grüße
Rüdiger
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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #8 am: 08.11.2007 22:22 »
Hallo Rüdiger,

das da die Werbestrategen "sehr kreativ in Bezug auf irgendwelche Wortschöpfungen sind / sein können", kann man immer wieder erleben, wenn man mal aufmerksam zuhört, in den aktuellen Werbespots. Mir stellen sich beispielsweise immer die "Nackenhaare" hoch, wenn ich da die Werbung höre für diese "haselnussummantelten" Pralinen / süßen "Snacks" zum Kaffee, wo es dann heißt: "nach italienischem Originalrezept". Wenn diese Teile ursprünglich aus Italien stammen, dann ist das eben ein italienisches Rezept. Nicht mehr und nicht weniger.

Es ist eben vieles "Augenwischerei".

Kolleg. Gruß
Magix
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Offline Klaus XY

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #9 am: 09.11.2007 12:49 »
Hallo ,
nach einer Pause,melde ich mich auch zu dem Thema zu Wort.
Wie ich finde wird das Thema sehr zerpflügt, ich finde es einfach gut, das sich diesbezüglich etwas bewegt, klar ist das man Wachsam oder auch kritisch sein soll( das finde ich wichtig, weil ich das mit allem tue..)weil man so ot durch die Medien hinters Licht geführt wird.
Ich fändes es schön wenn vermehrt Röcke und andere Kleidungsstücke in BIo oder von biologischen Anbaumethoden stammt, wieviel Gift wollen wir uns noch rein ziehen.
So Long Klaus

Offline conne

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #10 am: 09.11.2007 21:09 »
Bei Baumwolleanbau fällt es mir schwer, an einen biologie Anbaumethoden zu glauben. Allein der Wasserverbrauch ist horrend.
Wenn man bei er Klamottenkette schon Sachen aud Biobaumwolle kauft, sollte man sich vorher zeigen lassen, ob die BAumwolle den Begriff Bio auch zu Recht führt. Ist der Anbau zertifiziert und wenn ja, von wem? Da gibt es große Unterschiede.

Grundsätzlich ist gegen nachhaltigeres Wirtschaften nichts einzuwenden und für gute Ware zahl ich auch mehr.
Man sollte aber schon schauen, ob nicht irgendwelch Anbieter auf den Bio-Zug aufspringen, weil Bio gerade angesagt ist und man damit ein paar Euronen mehr verdienen kann.

Grüßle
Conne

Offline chaver

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #11 am: 10.11.2007 17:39 »
Hallo,
ich stimme euch allen zu. Bei BIO soll es auf den ökologischen Anbau und eine umweltschonende Fertigung sowie einen umweltschonenden Transport ankommen.Wenn sowas auf'm Etikett drauf steht, könnte man zufrieden sein - wenn man nicht wüßte, dass auch das Geschriebene gelogen sein kann.
Ãœbrigens: Der lateinische Name der Baumwollart, die für Kleidung angebaut wird heißt: "gossypium hirsutum". Das weiß ich von einer ebay-Anfrage. Der Verkäufer gab sich diesen ebay-Namen.
Schöne  Grüße aus Ingolstadt
chaver (Hans)

Offline Matthias

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #12 am: 10.11.2007 21:56 »
Na, da habe ich doch einen neuen Begriff fürs Lexikon.
Ãœbrigens dürft ihr gerne Vorschläge machen...  :)
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Hans

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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #13 am: 14.11.2007 20:28 »
 :( Hallo Klaus,
Bio ist für die Stoffe gut und schön.
Wichtiger halte ich es, das mehr Männer Rock tragen. Noch sind wir doch wohl eine Gruppe von Einzelgängern. Wenn wir doch bloß mal in der Gruppe zusammen wären.
Bei einer größeren Nachfrage erledigt sich dann das Thema Bio von selbst.

Gruß  Hans

Offline Helmuth

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  • Heute Kilt - morgen doch im Rock - hmm überleg....
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Re:Modeketten wollen mehr Bio anbieten
« Antwort #14 am: 18.11.2007 12:11 »
Hallo Matthias,

der Grundsatz "BIO" ist nicht schlecht. Doch leider wird der Kunde damit über den Ladentisch gezogen. Denn was bringt z.B. BIO, wenn dann doch die Umwelt "verdreckt" ist.

Wie ein "BIO-Landwirt" in der Nähe vom FJS-Flughafen auf ökologischen Anbau Wert drauf legt und über seinem Anbaugebiet Kerosinwolken niederschlagen......?! Hat mit BIO nix mehr zu tun.......

Andererseits finde ich Baumwolle sehr gut, nur dass die meisten Produkte so gefärbt sind, dass der eine oder die andere allergisch darauf reagieren (Jeans kobaltblau).....

Zumal BIO-Produkte um einiges teurer sind als andere Produkte, die das Prädikat BIO nicht haben..... Meine Meinung ist schlicht einfach nur eine Abzocke und nichts anderes.

Gruß aus der Männerrock-Hauptstadt

Helmuth

;)

Die Frage, was ziehe ich heute an?
Kilt, Rock oder doch den Anzug mit Krawatte? Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl und entscheide locker und entspannt.........


 

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