Autor Thema: Barbie Dreamhouse  (Gelesen 12100 mal)

Offline minirocker

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Barbie Dreamhouse
« am: 27.04.2013 11:55 »
Ich weis nicht wie es Euch geht.
Direkt hat das auch mit unserem "Problem" zu tun:
Indem das Frauen/Maedchenbild zunehmend in Richtung alter Rollenklischees
wieder scheinbar "gesellschaftstauglich" wird, bleibt fuer uns entsprechend weniger
"Freiraum" übrig.

Gegen diesen Trend tut sich bei den Frauen etwas.

http://www.spiegel.de/international/zeitgeist/protesters-say-barbie-dreamhouse-in-berlin-a-bad-model-for-girls-a-891714.html

oder auch hier:

http://pinkstinks.de/


Eigentlich wollte ich noch mehr dazu schreiben.

Aber da mir der Mitgliederbereich  verwehrt ist und das hier in den Suchmaschinen gefunden wird,  neheme ich doch lieber Abstand davon.

Schade.

Offline Jo 7353

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #1 am: 27.04.2013 19:48 »
Das eigentliche Problem ist nicht, wie hier hier dargestellt, die rosa Prinzessinnenwelt, sondern die mal wieder ausgeklammerte andere Seite, nämlich die braun schwarze Monsterwelt, mit denen die Jungen bedacht werden.  Dort wo nur Kampf, Furcht Einflößen und Unverwundbarkeit zählen, ist nicht an Röcke und angenehme sanfte Kleidung zu denken. Die Wirkungen auf die kindliche Psyche sind auch sonst katastrophal. So macht man Kinder für den Straßenkampf in Elendsvierteln, aber nicht für ein glückliches Leben in Gemeinschaft mit anderen fit. Die Flucht in eine rosa Modetraumwelt ist da viel harmloser. Kinder erleben ohnehin zu wenig und nicht zu viel heile Welt.

Die Gegenaktion gegen das Pink ist aber für uns aber auch nicht nützlich. Ihr liegt nämlich die Verachtung dessen, was als weiblich gilt zugrunde. Oder glaubt jemand, daß das, was als nicht gut genug für Mädchen, weil zu traditionell feminin, dargestellt wird, für Jungen akzeptabel oder gar erstrebenswert erscheinen kann?
Ob sie sich festsetzen kann bleibt fraglich, denn rosa ist im Gegensatz zu braun gerade keine Farbe mit Gestanksassoziationsquellen. Zudem greifen sie mit der Abwertung wegen schlechtem Geruch wieder ein traditionell weibliches Bewertungsschema auf.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline Tine

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #2 am: 28.04.2013 18:30 »
Sorry Jo, das Problem ist weder pink noch braun. Das Problem ist die Ausschließlichkeit mit der Pink und Braun für das jeweilige Geschlecht gefordert wird.
Bisschen pink und bisschen braun ist sowohl für Mädels und Jungs gut. Sobald allerdings eine Richtung zwanghaft überbetont wird, fängt es an einzuengen und zu beschränken. Sowohl die Mädels als auch die Jungs.

Und, dass pink nicht mit Geruchsmustern kombiniert ist, stimmt vielleicht für Dich. Für mich hat "pink" einen aufdringlich süßen Duft zwischen Zuckerwatte und Seife!

Viele Grüße
Tine

Offline Asterix

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #3 am: 28.04.2013 20:27 »
Zitat
Und, dass pink nicht mit Geruchsmustern kombiniert ist, stimmt vielleicht für Dich. Für mich hat "pink" einen aufdringlich süßen Duft zwischen Zuckerwatte und Seife!

Sicherlich, Geruchsmuster ja, aber nicht unbedingt Gestank!!! Und darin liegt der feine, aber entscheidende Unterschied.

Gruß, Asterix
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Offline Tine

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #4 am: 28.04.2013 22:29 »
Zitat
Und, dass pink nicht mit Geruchsmustern kombiniert ist, stimmt vielleicht für Dich. Für mich hat "pink" einen aufdringlich süßen Duft zwischen Zuckerwatte und Seife!

Sicherlich, Geruchsmuster ja, aber nicht unbedingt Gestank!!! Und darin liegt der feine, aber entscheidende Unterschied.

Hallo Asterix,

bei braun habe ich keinen Geruch in der Nase, höchstens Kaffeeduft... es ist alles persönliche Auffassung!
Der Wohlgeruch liegt in der Nase des "Erriechers", genauso wie die Schönheit im Auge des Betrachters liegt.
Wenn ihr mit braun ein Problem habt, ist das in Ordnung, aber eben genauso wenig allgemeingültig wie meine Differenz mit pink!

Viele Grüße
Tine

Offline GregorM

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #5 am: 29.04.2013 03:56 »
Hallo alle,

die Auffassung von Farben, und die Assoziationen, die damit verbunden sind, hängen von Kulturen, Sub-Kulturen, Nationalität, vielleicht auch Regionen ab. Dazu kommt dann noch die individuelle Auffassung.

Bei uns gilt/galt Braun im Allgemeinen als angenehm und stimmig. Früher war er für Herrenanzüge sehr beliebt, neben Grau. Schwarze Anzüge und Kleider dagegen wurden nur für Trauer verwendet. Ich glaube Schwarz hat nun längst Braun als sehr populäre Farbe ersetzt. Und Braun kommt generell altmodisch vor.

Wenn Jo so vehement gegen Braun ist, hat es dann in D (auch) eine Verbindung mit der Vergangenheit zu tun?
Genau wie bei uns jahrzehntelang Grün und besonders die Nuance, die an die Farbe der deutschen Wehrmachtsuniformen erinnerte, als unpassend galt.

Hellrot/Pink ist und war immer eine sehr weibliche Farbe, aber nicht nur weiblich, sondern auch eben „Prinzessin-artig“ oder weiblich-süß und dementsprechend für Jungen und Männer total unmöglich. Auch war (ist) sie eine Baby-Farbe für Mädchen versus Hellblau für Jungen.

Für mich ist Braun immer eine triste Farbe gewesen. Meine Frau sieht es in der gleichen Weise, und deshalb hat Braun nie bei uns dominiert. Das gilt auch bei Möbel/Einrichtung, wobei hier auch dänisches Design mit typisch hellen Holzarten (Eiche und Buche) eine Rolle spielen kann.  

Pink sieht man nunmehr fast überall in den Männerabteilungen: Hemde, Krawatten, Hosen, Polo- und T-Shirts. Ich selbst habe eine Krawatte, eine kurze Hose und ein paar Polo-Shirts in Pink. Und das kann jeder Mann tragen, ohne tuntig vorzukommen - aber nur als Einzelstücke.

Genau wie bei Mann im Rock ist – meiner Meinung nach – bei der Farbe Pink weniger mehr.  

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Josef

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #6 am: 29.04.2013 08:48 »
Hallo zusammen,

http://www.farbimpulse.de/Warum-kleine-Maedchen-rosa-und-kleine-Jungen-hellblau-tragen.185.0.html

Mit anderen Worten, alles bloß Mode. Entsprechend kann sich die geschlechtliche Farbzuordnung auch wieder ändern.

Und zur Barbie-"Problematik". Herrje, wie vernagelt muss man eigentlich sein, um aus kindlichem Spiel ein Problem zu machen? Dürfen dann demnächst Jungs, damit sich nicht in Rollenklischees gedrängt werden, nicht mehr mit Autos spielen? Denn, hey, vielleicht liegt es ja an den Brumm-Brumm Sandkastenspielen, dass sie später unbedingt Automechaniker werden wollen! Und das geht doch nicht, die müssen doch auch Friseur werden wollen oder Nagelstylist! Und, bitte, verbietet unbedingt Äste! Denn aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schnell daraus ein Gewehr oder ein Schwert wird - und, schwupps, ehe man sich versieht, landet man als Berufssoldat bei der Bundeswehr!

Okay, Spaß beiseite.

Es sind doch nicht die Klischees, die aus Menschen Abziehbilder machen! Es ist das unreflektierte Übernehmen von Vorbildern. Die Fähigkeit zu Reflektieren steht und fällt nicht mit Barbie Puppen und auch nicht mit Spielzeugautos.

Gruß
Josef

Offline ChrisBB

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #7 am: 29.04.2013 15:35 »
Hallo,

die gern gehörte Sendung SWR1 Leute hat am 2. Mai 2013 von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr Dr. Stevie Meriel zu Gast. Sie gründete pinkstinks.
Hier ein paar mehr Infos zur Sendung:
http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/-/id=1895042/nid=1895042/did=11281620/119bzty/index.html

SWR1 kann übers Web gehört werden:
http://www.swr.de/swr1/bw/-/id=233362/nid=233362/did=7656/pv=mplayer/16h3vn4/index.html

Gruss,
ChrisBB

So, jetzt ist Beitrag No. 200 auch geschrieben...

Offline Brezel

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #8 am: 30.04.2013 20:16 »
Also ich finde diese Kampagne Prinzipiell OK. Nur sie ist wie viele solcher Kampagnen
nur für Frauen  >:(
Männer sind auch hier eine Randerscheinung.
Wenn man den Kommentaren in dem Blog glauben kann, so ist auch nicht allen Grün bei denen.

Ich frage mich wie es Frauen immer wieder schaffen sich so in das Rampenlicht zu setzten, Wenn einer "Von Uns" was macht oder sagt, wird er nieder gemacht oder zumindest Ignoriert.
Hier macht eine Frau Dr. (Ob abgeschrieben oder nicht) Eine Webseite und Ist Erfolgreich; Schaft es zumindest in das Radio.





Offline Tine

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #9 am: 30.04.2013 21:31 »
Also ich finde diese Kampagne Prinzipiell OK. Nur sie ist wie viele solcher Kampagnen
nur für Frauen  >:(
Männer sind auch hier eine Randerscheinung.

Oh Brezel,

dann jammer nicht rum, mach selbst was! Oder meinst Du, die Frauen sind vom Hände in den Schoß legen soweit gekommen, wie sie jetzt sind???

Und was meinst Du, wieviele Kampagnen im Sande verlaufen, ohne dass irgend ein Hahn danach kräht? Und von Euch Rockern waren ja auch schon welche in den Medien, oder etwa nicht?

Viele Grüße
Tine

Offline Jo 7353

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #10 am: 30.04.2013 23:02 »
Hallo,

es ist schon auffällig, worauf geschaut wird, und was übergangen wird. Letzteres ist für mich ein starker Hinweis auf „nicht wahr haben wollen“.

Manche haben anscheinen bei dem Wort „braun“ in meinem Text oben  nicht weitergelesen. Ich lehne keine Farbe grundsätzlich ab, auch die Farbe Braun nicht. Braun gehört auch zu den Farben meiner Röcke, und in meiner Wohnung finden sich verschiedene hölzerne Brauntöne. Braun kann der Ausdruck von Bodenständigkeit, Bescheidenheit oder Gemütlichkeit sein. Bei Erwachsenen ist das durchaus sympathisch, aber diese Qualitäten sind kinderuntypisch. Kinderfarben sind bunte kräftige Farben, besonders darunter Rot. Aber auch Blau und Grün können eine Strahlkraft entwickeln, die dem Braun nicht möglich ist. Dennoch ist Braun im Kinderzimmer als natürliche Holz-, Erd- oder Tierfarbe nicht verkehrt. Bei Farbwirkungen spielt das Umfeld, die Nuancierung und die Gewichtung eine wichtige Rolle, und wer richtig hingeschaut hat, hat bemerkt, daß diese Farbe in meinem Text nicht allein sondern mit der Farbe Schwarz zusammen steht.  In diesem Zusammenhang kommt das finster bedrohliche Potential, das beiden Farben auch innewohnt zur Geltung. Es ist die Farbigkeit von Kriegsbildern und, wie mit dem nächsten Wort „Monsterwelt“ klar wird, ist dies auch so beabsichtigt. Es ist also nicht die Farbe Braun, sondern die kriegerische Monsterwelt, die ich ablehne.

Spiele sind auch eine Einübung von Denkschemata, und da ist die Jungenseite mit den Monstern wesentlich problematischer als die Mädchenseite mit den Modepüppchen. Allerdings steht das auch nicht im leeren Raum. Wenn Jungen kapieren, daß sie nur durch Stärke Anerkennung finden, werden sie sich die zerstörerischen Machtsymbole zur Not selbst basteln. Daher gebe ich auch der Antipinkkampangne keine Chance. Die süße Mädchenschiene ist nun mal ein sehr erfolgreiche Mädchen- und Frauenstrategie, die diese flächendecken praktizieren. Jungen und Männer werden dagegen als grundsätzlich häßlich behandelt. Da kann sich eine rosa Modebegeisterung nicht etablieren. Wenn man Geschlechterrollen aufbrechen will, muß man schon tiefer bohren. Mit Antipink wird auch die weibliche Rolle abgewertet, mit dem Ziel die Mädchen in die angeblich bessere Männerrolle zu drängen. Somit schafft sie für Jungen eben keinen Raum, den die Mädchen freigeben, sondern sie macht weibliche Rollenelemente für Jungen noch unmöglicher als die traditionelle Erziehung. Die Jungenseite will aber fast niemand sehen. Da wundert es auch nicht mehr, daß trotz jahrzehntelangem Feminismus, auf Männerseite sich nichts tut, obwohl die meisten Männer dem Feminismus positiv gegenüberstehen. Ein Aspekt davon ist, daß es mit dem Männerrock nicht vorangeht.

Nebenbei bemerkt, hat Asterix die Aussage mit dem Nichtgestank von Pink gut erklärt. Beim Braun kommen dagegen Geruchsassoziationen nicht nur vom Kaffee sondern auch von Erde, Dreck, Verfaultem und tierischen Ausscheidungen zustande.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline Tine

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #11 am: 30.04.2013 23:30 »
es ist schon auffällig, worauf geschaut wird, und was übergangen wird. Letzteres ist für mich ein starker Hinweis auf „nicht wahr haben wollen“.

Hallo Jo,

ich fühle mich bei den talentierten "Wegsehern" von Dir gemeint. Und wenn Du der Ansicht bist, will ich sie Dir auch lassen.

Meine ehrliche Meinung, die scheinbar auch nicht richtig angekommen ist, ist nach wie vor: Irgendwen auf irgendeine Art festzunageln ist gemein. Und ich halte die bonbonrosa Scheinwelt für genau im gleichen Maße unpassend wie irgendwelche düsteren Monsterszenarien. Dass ich verkürzt dafür "braun" geschrieben habe, tut mir leid. Es wäre gut gewesen, wenn ich an der Stelle weiter ausgeholt hätte.

Was Kinder brauchen ist Freiraum und gleichzeitig das sichere Gefühl, dass sie gehalten werden, wenn es darauf ankommt. Und das finden sie nur, wenn ihnen da liebevoll Grenzen gesetzt werden, wo sie sich oder andere verletzen und Ihnen sonst das Vertrauen geschenkt wird, dass sie ihren Weg auch ohne Bevormundung finden können.
Der Weg wird beim einen oder andern Kind genau in die Richtung gehen, die wir diskutieren. Es werden rosa Prinzessinnen und dunkle Monster vorkommen, aber sie sind nur der Rand eines riesigen Spektrums, das sich dazwischen erstrecken könnte, würde man (die Gesellschaft, die Spielwaren- und Mode-Branche, die Süßigkeitenhersteller und wer weiß noch wer) den Spielraum nicht durch ständig propagierte Rollenmodelle künstlich klein halten.

Viele Grüße
Tine

PS: Nebenbei bemerkt... ich finde Asterix' Bemerkung zum Nichtgestank von Pink sehr subjektiv, genauso wie meine und Deine Auffassung zum unangenehmen Duft von braun... Ordentliche Erde riecht gut! Und richtiger Kompost auch! Aber sei es drum, ich mag mich darüber nicht streiten. :)

Offline DesigualHarry

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #12 am: 01.05.2013 02:16 »
Hallo!

Ich wirf da mal jetzt eine Frage in den Raum: Wer von den Männern hier hat keine Hemmungen mit diesem Barbie Dreamhouse mal zu spielen?... Ohne Kind nur ganz für sich allein?

Welche Dinge gehen da jetzt einem durch den Kopf? Was werden die anderen sagen?... Verhalte dich gefälligst wie ein Mann?... Oder ist es gar pervers?...

Oder eine ganz andere Richtung: So hab ich die Möglichkeit Dinge von einer anderen Seite zu sehen... Ich kann was völlig neues Entdecken... Mir kann damit eine hervorragende Idee kommen, auf die ich sonst vielleicht niemals kommen könnte...Ich kann damit aber auch einfach nur Entspannen...

Vielleicht kann man durch dieses Rollenspiel als Erwachsener dann auch erkennen, in welcher Situation eigentlich die Kinder sind, wenn sie schon in so frühen Jahren in dieses Schubladendenken der Erwachsene reingedrängt werden...

Offline kalotto

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #13 am: 01.05.2013 07:33 »
Kaufen würde ich es mir wohl nicht, aber mit Puppen habe ich immer schon gerne gespielt, genauso wie mit Auto oder Eisenbahn, am liebsten als Verkäuferin im Kaufmannsladen, und das alles trotz Schubladisierung und Überschreitung des empfohlenen Alters, Unterschreitung war kaum möglich, und nimand hätte sich damals irgrndwelche Gedanken gemacht, was gab es in den 50ern schon gross an Spielzeug? In freier Natur mit Tieren in der Nachbarschaft aufwachsend empfand ich keinen Mangel.
    Die Assoziazionen mit Farben usw, kamen viel später...
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Offline cephalus

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Re: Barbie Dreamhouse
« Antwort #14 am: 01.05.2013 10:08 »
In freier Natur mit Tieren in der Nachbarschaft aufwachsend empfand ich keinen Mangel.
 Die Assoziazionen mit Farben usw, kamen viel später...

In meinen Augen kann gar kein Mangel aufkommen, wenn wie bei Dir das Wesentliche vorhanden ist, der Rest ist höchstens ein minderwertiger Ersatz. Es war in meiner Kindheit und Jugend so und ich sehe es jetzt auch bei meinem Sohn: Spielzeug, egal welches, im Haus, ist nur ein Notbehelf gegenüber den Aktivitäten im Unterholz des Gartens, dem Plantschen im Gartenteich dem Streicheln der Kaninchen, den Hühnern, Bäumen…

Es werden rosa Prinzessinnen und dunkle Monster vorkommen, aber sie sind nur der Rand eines riesigen Spektrums, das sich dazwischen erstrecken könnte, würde man (die Gesellschaft, die Spielwaren- und Mode-Branche, die Süßigkeitenhersteller und wer weiß noch wer) den Spielraum nicht durch ständig propagierte Rollenmodelle künstlich klein halten.

Ich stelle mir schon lange die Fragen, warum diese Klischees so viel Anklang finden – währen sie unverkäuflich könnten wir gar nicht so schnell schauen wie sie aus den Regalen verschwänden – offensichtlich gibt es ein Grundbedürfnis danach, auch wenn sich eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat.
Eine Eigendynamik in dem Sinn, dass man sich oft schon schwer tut Kleidung u.a. zu kaufen das nicht in dieser Art geschlechtlich markiert ist. Die Mädchenabteilung im Kaufhaus leuchtet rosa, bei den Jungen ist alles voll Autos und Monstern. Entweder man spielt mit oder dagegen (kauft z.B. ein rosa Shirt für einen Jungen, der dann auch sicher als Mädchen betrachtet wird), aber neutral ist sehr schwierig.
Sollte einem Letzteres gelingen, kommt der Protest des Nachwuchses, der sich gerne den Gleichaltrigen anpassen würde – und das bereits in sehr jungen Jahren.

Nicht die, die sich von den engen Bildern fernhalten, sondern die, die sich ihnen verschreiben ziehen die Nachahmungstäter an, es besteht also doch ein gewisser Konsens, auch wenn es vereinzelt Kritik gibt.

Was mir in den letzten Jahren aufgefallen ist, war, dass zumindest in meinem Umfeld, Farben, Rollenklischees und „Traditionen“ eher von den Frauen als von den Männern gefördert und befürwortet werden. Das gilt in allen Bereichen, angefangen bei der Frage der Kleidungsfarbe des Neugeborenen, zu Verhalten und Erziehung des Kindes, so Beispielweise zum schmerzlosen Indianer oder der frisch geschminkten Prinzessin, bis zur Frage wer in Elternzeit geht und sich um die Erziehung der Kinder kümmert – was mehr Väter täten, wären ihre jeweiligen Frauen nicht anderer Meinung.

Viele Grüße
Cephalus


 

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