Autor Thema: Ein ganzer Kerl im Rock  (Gelesen 14545 mal)

Offline Jo 7353

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.029
  • Geschlecht: Männlich
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #15 am: 08.11.2014 20:14 »
Ich sehe auch das Problem, daß ihm einiges, was er trägt, offensichtlich nicht paßt, weil es zu eng ist. Das merken die Leute, und fühlen sich bestätigt, daß "Frauensachen" an Männern eben nicht gehen, was Mut macht, sich dagegen zu wenden. Natürlich kann man auch auch bei der Oberkörperbekleidung in der Damenabteilung bedienen, aber es gibt da halt vieles, was einfach nicht paßt, weil der Schnitt nicht zum Männerkörper stimmt, und für einen mittelgroßen Mann ist dort das allermeiste zu klein. Man muß auf die Formen achten, wenn man gut ankommen will, und die Leute überzeugen will, daß Mann im Rock doch geht. Ich denke, daß ich und die meisten hier im Forum nicht so viele schlechte Erfahrungen, wie im Artikel geschildert, gemacht haben, weil wir nicht zwanghaft alles aus der Damenabteilung anziehen, sondern nur was uns paßt.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

androgyn

  • Gast
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #16 am: 08.11.2014 20:43 »
Ich sehe auch das Problem, daß ihm einiges, was er trägt, offensichtlich nicht paßt, weil es zu eng ist. Das merken die Leute, und fühlen sich bestätigt, daß "Frauensachen" an Männern eben nicht gehen,
Ich vermute, weil es oft Männer probieren, die so gar nicht die Figur dafür haben oder es ihnen einfach nicht steht, als die, denen es stehen würde. Obwoh der Rudi für sein Alter eine gute Figur macht, als wie manch anderer Mann.

Natürlich kann man auch auch bei der Oberkörperbekleidung in der Damenabteilung bedienen, aber es gibt da halt vieles, was einfach nicht paßt, weil der Schnitt nicht zum Männerkörper stimmt, und für einen mittelgroßen Mann ist dort das allermeiste zu klein.
Es gibt auch Damenbekleidung für Übergrößen. Aber da scheint nicht das passende für Männer dabei zu sein, was noch sexy aussieht. Ich frage mich ernsthaft, ob diese auch die Damensachen anziehen würden, die eine 70jährige Omi anzieht, wenn sie später selber so alt sind.

Ich denke, daß ich und die meisten hier im Forum nicht so viele schlechte Erfahrungen, wie im Artikel geschildert, gemacht haben, weil wir nicht zwanghaft alles aus der Damenabteilung anziehen, sondern nur was uns paßt.

Gruß,
Jo
Ich kann nachvollziehen was im Rudi vorgeht. Er färbt sich die Haare lila, weil stets vermittelt wird, Haare färben ist Frauensache. Er lackiert sich die nägel weil stets gesagt wird, Schminke ist Frauensachen. Er trägt Rock, Schmuck und High Heels, weil stets gesagt wird, all das ist nur für Frauen erfunden. Merkt ihr was vom Mann noch übrig bleibt? Dieses Phänomen kennt man von Kulturen, die ein enges Spektrum haben. Je enger der soziale Rahmen, desto mehr Subkulturen entwickeln sich. Zum Beispiel in Japan. Je freier ein Land oder eine Kultur ist, desto mehr Ästhetikempfinden entwickelt es dafür oder kehrt zu seinen traditionellen Wurzeln zurück, wiel sich keine Gruppe benachteiligt fühlt. So verhält es sich auch mit den Geschlechtern. Frauen haben in der Individualisierung mehr Freiheit. Darum rennen auch nicht alle Frauen so flippig und übertrieben herum, wie die Trannies oder mancher "Crossdresser". Denn sie haben die Wahl zwischen der ganzen Mode. Und wenn, haben sie sich schon als Teenies im schrägen oder gewagten Fummel ausprobiert. So das war etwas holprig. Ich hoffe ihr versteht, was ich damit sagen will.

Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.711
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #17 am: 08.11.2014 21:57 »
Ich denke, daß ich und die meisten hier im Forum nicht so viele schlechte Erfahrungen, wie im Artikel geschildert, gemacht haben, weil wir nicht zwanghaft alles aus der Damenabteilung anziehen, sondern nur was uns paßt.

Gruß,
Jo
Ich bin mir nicht sicher, ob Rudi die Damenkleidung zwanghaft trägt. Das ist mir zuviel der Spekulation. Dazu müsste man ihn näher kennen und nicht auf Grund eines Artikels mit unvorteilhaften Fotos irgendwelche Rückschlüsse ziehen.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

androgyn

  • Gast
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #18 am: 08.11.2014 22:17 »
Wie ich gesehen habe, zieht er alles mögliche aus der Frauenabteilung an. Vom Cocktailkleid bis zum High-Heel.


Offline Tine

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 888
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #19 am: 08.11.2014 23:00 »
Ich denke, daß ich und die meisten hier im Forum nicht so viele schlechte Erfahrungen, wie im Artikel geschildert, gemacht haben, weil wir nicht zwanghaft alles aus der Damenabteilung anziehen, sondern nur was uns paßt.

Gruß,
Jo
Ich bin mir nicht sicher, ob Rudi die Damenkleidung zwanghaft trägt. Das ist mir zuviel der Spekulation. Dazu müsste man ihn näher kennen und nicht auf Grund eines Artikels mit unvorteilhaften Fotos irgendwelche Rückschlüsse ziehen.

Hallo H4A,

ganz freiwillig trägt er diese Klamotte höchstwahrscheinlich auch nicht, Ich habe keine Ahnung, was dahinter steckt, wenn ein Mann Frauenkleidung tragen will. Im Grunde ist es mir auch egal. Meine Erfahrung mit meinem Mann war allerdings, dass es ihm bisweilen alles andere als leicht gefallen ist, mir zuliebe auf den Frauenkleidung zu verzichten und genau das würde ich mit zwanghaft umschreiben. Es gibt einen Grund, den der Mensch selbst nicht kennt, der ihn dazu veranlasst etwas zu tun, was er bei nüchterner Betrachtung nicht tun müsste oder besser noch bleiben ließe.
Erst heute wurde ich wieder wegen meines vermeintlichen Putzzwangs kritisiert.
Das Gemeine am Zwang ist, dass derjenige es selbst oft nicht als Zwang ansieht, sondern steif und fest der Meinung ist, dass das, was er/sie tut, absolut in Ordnung, notwendig und sinnvoll ist.
Jetzt frage ich mir nur noch, welches Schiedsgericht ich anrufen könnte, das mir bestätigt, dass mein Sauberkeitsbedürfnis im Rahmen des Gesunden liegt.

ich wage mal die These, dass die Ablehnung die er erfährt zu einem guten Teil auf dem Gesamtbild beruht. Auf mich wirken die meisten Fotos schlicht wie eine provokannte Karrikatur.
...
Ich bin mir in solchen Fällen immer nicht sicher, ob ich die Leute (das können manchmal auch entsprechend gekleidete Frauen sein) für ihren Mut bewundern soll, oder Mitleid haben sollte für das mangelnde Empfinden ihrer Aussenwirkung, die schlechte Selbsteischätzung, oder für ihr zwanghaftes Handeln.
...

Hallo Cephalus,

danke für Deinen Beitrag, er spricht mir aus der Seele!
Ich entscheide mich inzwischen nicht mehr zwischen Bewunderung und Mitleid, mir ist es mittlerweile schlicht egal. Davor stand ich eindeutig mehr auf der Mitleidseite, denn wo Zwang anfängt wird Mut überflüssig.

Viele Grüße
Tine

Offline GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.086
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #20 am: 09.11.2014 07:14 »
Ich bin mir in solchen Fällen immer nicht sicher, ob ich die Leute (das können manchmal auch entsprechend gekleidete Frauen sein) für ihren Mut bewundern soll, oder Mitleid haben sollte für das mangelnde Empfinden ihrer Aussenwirkung, die schlechte Selbsteischätzung, oder für ihr zwanghaftes Handeln.

Davor stand ich eindeutig mehr auf der Mitleidseite, denn wo Zwang anfängt wird Mut überflüssig.

Hallo Tine, hallo Cephalus,

sehr gut und treffend formuliert.

Es gibt Männer, denen ein Rock genügt. Woher er kommt, ist ihnen öfters egal, dürfte sogar gerne aus der Herrenabteilung stammen, wäre er dort zu finden. Ihre Motive können sein, dass sie ihn superbequem finden, dass er anders ist, dass er sie anders macht, oder dass er, ihrer Meinung nach, gut aussieht und ihnen steht.
Angriffe wie die, die Rudi erlebt, werden ihnen kaum zum Teil.

Dann gibt es Männer, die vorziehen oder es nötig haben, dass ihre Bekleidung in den Damenabteilungen zu kaufen ist. Es wird für sie das Hauptmotiv, wie im Fall Rudi: „Mit zehn habe er sein Faible für weibliche Kleidung entdeckt“, und vom Vater gab es dafür „ordentlich Prügel“.

Verbale Prügel bekommt er heute noch, mehr als 40 Jahre später, und einige drohen ihm mit richtigem Prügel. Hier ist die Gesellschaft leider nicht (überall) liberaler geworden. Er lebt aber damit/muss damit leben, weil sein Drang zu weiblichen Klamotten so groß ist, dass er sich lieber Prügel aussetzt (was natürlich nicht vorkommen können sollte), anstatt sich anders zu kleiden. Aus diesem Grund habe ich mit ihm Mitleid.

Auch ist er ohne Arbeit, hat kaum eine Frau, obwohl er zu Frauen steht. Ob das mit seinem Erscheinungsbild zu tun hat, ist nicht zu sagen, könnte aber der Fall sein.

Vom Außen gesehen kein erstrebenswertes Leben.

Viele Grüße
Gregor

Gruß
Gregor

Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.711
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #21 am: 09.11.2014 08:58 »
Hi Tine, Cephalus,
ich finde, ihr macht es Euch zu leicht. Aus einem Zeitungsartikel den Rudi in die Schublade "zwanghaft", die im Grunde eine Krankheit suggeriert, zu packen, ist mir zu oberflächlich. Ist ja auch bequem, denn mit Kranken kann man Mitleid haben, die verhalten sich ja auch irgendwie nicht ganz normal. Und man erspart sich eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihren Beweggründen und ihrer Lebensgeschichte.

Zitat aus Wikipedia:

Zwangshandlung ist eine Handlung, die sich im Rahmen einer Zwangsstörung dem Betroffenen unwillkürlich und gegen dessen Willen ständig aufdrängt.

Der Zwangshandlung liegen oftmals Zwangsgedanken zu Grunde, die durch die Handlung abgewehrt werden: Beim Waschzwang, z. B. aus Furcht vor Bakterien und Schmutz, verspürt die Person den übermächtigen Drang, sich ständig die Hände oder den ganzen Körper zu waschen, obwohl die Haut durch das Schrubben verletzt wird. Der Betroffene hat zwar eine Einsicht in seinen Krankheitszustand. Da er von seinen Zwangshandlungen allerdings nicht ablassen kann, erlebt er diesen Zustand als qualvoll.
 
Milde Zwänge, wie z.B. der Sammelzwang, lassen sich in das normale Leben eingliedern. Im Extremfall ist es für den Betroffenen nicht mehr möglich, zu arbeiten oder aus dem Haus zu gehen. Dies kann bei einem stark ausgeprägten Kontrollzwang, bei dem der Betroffene z.B. ständig die bereits verschlossene Tür kontrolliert, oder bei einem Putzzwang unablässig die Fliesen putzt, der Fall sein. Bei der Kleptomanie, dem Stehlzwang, kann der Betroffene mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Auch die Kaufsucht wird zu den Zwängen gerechnet; sie kann zu Überschuldung und zu Diebstählen von Geld führen.
 
Der Leidensdruck führt den Betroffenen häufig dazu, sich einem Psychotherapeuten anzuvertrauen.
 
Zu Zwangshandlungen können auch Handlungen im Zusammenhang mit Drogen gehören. Hier ist jedoch differenzialdiagnostisch abzugrenzen: Sucht weist für den Süchtigen einen subjektiven Sinn auf. Der Betroffene einer krankhaften Zwangshandlung dagegen erkennt die Unsinnigkeit seiner Zwangshandlung. Er führt sie dennoch aus, da ein Unterlassen (auch durch Verhinderung durch Dritte) enorme Ängste hervorruft.
 


An Hand dieser Beschreibung mag sich jeder selbst prüfen, anstatt Urteile über Menschen zu fällen, die er nicht kennt.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

androgyn

  • Gast
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #22 am: 09.11.2014 10:54 »
Es gibt Männer, denen ein Rock genügt.
Und einigen vermutlich nicht. Wo zieht man eine klare Grenze wo es dem einen noch steht, aber einem anderen einfach lächerlich aussieht?

Woher er kommt, ist ihnen öfters egal, dürfte sogar gerne aus der Herrenabteilung stammen, wäre er dort zu finden. Ihre Motive können sein, dass sie ihn superbequem finden, dass er anders ist, dass er sie anders macht, oder dass er, ihrer Meinung nach, gut aussieht und ihnen steht.
Angriffe wie die, die Rudi erlebt, werden ihnen kaum zum Teil.
Das ist ein interessanter Gedanke. Obwohl ein Rock ebenfalls ein weiblich belegtes Kleidungsstück ist, (vom Kilt abgesehen) ist, sorgt es weniger für Aufsehen oder Aggressionen.
Den gleichen Effekt, mit den verbalen Agriffen sieht man häufig auch bei "schwul angehauchter" Kleidung. Sobald es etwas offensichtlich modisch und "erotisch" wirkt, egal ob aus der Herren oder Damenabteilung, verschwimmt es die soziale Konstruktion der Geschlechter. Das wird als Angriff auf, wie du sagst, eigene Identiät empfunden. Die Frau sollte möglichst viel Haut zeigen und der Mann weitgehenst verhüllen.


Es wird für sie das Hauptmotiv, wie im Fall Rudi: „Mit zehn habe er sein Faible für weibliche Kleidung entdeckt“, und vom Vater gab es dafür „ordentlich Prügel“.
Das zeigt doch deutlich, das Selbstverständnis über Männer. Töchter sind wneiger wert, als wie Jungen. Das mag für viele absurd klingen, aber das drückt sich schon über vermeintlich weibische Kleidung aus.


Verbale Prügel bekommt er heute noch, mehr als 40 Jahre später, und einige drohen ihm mit richtigem Prügel. Hier ist die Gesellschaft leider nicht (überall) liberaler geworden.
Vielleicht auch das und wahrscheinlich auch der Generation geschuldet. Ich kann mir vorstellen, dass ein 20 oder Anfang 30er weniger Probleme mit ähnlichen Outfit und im gleichen Ort hat, als wie der Rudi.

Er lebt aber damit/muss damit leben, weil sein Drang zu weiblichen Klamotten so groß ist, dass er sich lieber Prügel aussetzt (was natürlich nicht vorkommen können sollte), anstatt sich anders zu kleiden. Aus diesem Grund habe ich mit ihm Mitleid.
Wenn mir ständig deswegen Prügel angedroht würde, mache ich mir schon Gedanken, was ich ändern könnte oder müsste. Für andere Menschen besonder Männer ist es schon zuviel, angestarrt zu werden, im Mittelpunkt zu stehen oder blöde Sprüche ertragen zu müssen. Das sind die Hauptgründe, warum sich Männer nicht trauen, Röcke anzuziehen. Viele Männer passen überhaupt nicht in die Schublade des starken Geschlechts.

Auch ist er ohne Arbeit, hat kaum eine Frau, obwohl er zu Frauen steht. Ob das mit seinem Erscheinungsbild zu tun hat, ist nicht zu sagen, könnte aber der Fall sein.

Vom Außen gesehen kein erstrebenswertes Leben.

Viele Grüße
Gregor
Tja...darf man sagen. dass es nun mal zu den wenigsten Männern passt, sich komplett weiblicher Kleidung zu bedienen, auch wenn er es noch so gerne möchte oder es bei manchen Male-Models sieht? Machen wir uns nichts vor. Es gibt zwar etliche Frauen die feminine Kerle mögen, aber es liegt an seinem Erscheinungsbild. Der Kontrast zu dem deutlich sichtbaren kantig männlichen Zügen, dem lichten Haar und der total weiblichen Kleidung. Vielleicht würde ihm androgyne Kleidung besser stehen. So sieht er aber eher nach "Trümmertranny" aus. Sorry.

Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.711
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #23 am: 09.11.2014 11:27 »
Er lebt aber damit/muss damit leben, weil sein Drang zu weiblichen Klamotten so groß ist, dass er sich lieber Prügel aussetzt (was natürlich nicht vorkommen können sollte), anstatt sich anders zu kleiden.

Wenn mir ständig deswegen Prügel angedroht würde, mache ich mir schon Gedanken, was ich ändern könnte oder müsste. Für andere Menschen besonder Männer ist es schon zuviel, angestarrt zu werden, im Mittelpunkt zu stehen oder blöde Sprüche ertragen zu müssen. Das sind die Hauptgründe, warum sich Männer nicht trauen, Röcke anzuziehen. Viele Männer passen überhaupt nicht in die Schublade des starken Geschlechts.



In dem Artikel steht nicht, dass Rudi ständig Prügel angedroht werden oder dass er oft im Zug angepault wird. Wenn die geschilderten Begebenheiten in den letzten 25 Jahren die einzigen negativen "Highlights" waren, dann geht´s ihm kaum anders als uns. Trotzt seiner z.T. schrillen Outfits.

Anders gesagt, wenn das alles an negativen Dingen war, was in dem Artikel steht, ist das eher zum Gähnen und ungeeignet für irgendwelche Aufgeregtheiten. Erst recht für uns in eigener Sache, die wir mit unseren Outfits doch überwiegend "bieder" und "konservativ" daherkommen, verglichen mit Rudi.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline Jo 7353

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.029
  • Geschlecht: Männlich
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #24 am: 09.11.2014 11:42 »
Ich bin mir nicht sicher, ob Rudi die Damenkleidung zwanghaft trägt. Das ist mir zuviel der Spekulation. Dazu müsste man ihn näher kennen und nicht auf Grund eines Artikels mit unvorteilhaften Fotos irgendwelche Rückschlüsse ziehen.
Ich habe auch nur das, was im Artikel steht, aber da kommt mir schon heraus, daß es ihm nicht um Rock an sich, der auch ein traditioneller Männerrock, wie den Kilt sein könnte, sondern um Frauenkleidung geht, was auch Damenhosen beinhaltet. Daß die Kleidung für Frauen gemacht sein muß, erschien mir zwanghaft.
Man kann davon ausgehen, daß er sich die Kleiung für die Photos ausgesucht hat, und daß die Photos eine Auswahl von mehreren Photographien sind. Wenn die da nichts besseres zustande brachten, ist das entweder Böswilligkeit der Redaktion oder es liegt eben daran, daß er nur ungünstige Bilder von sich gab.
Für mich ist er ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte, wenn man im Rock gut ankommen will.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.551
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #25 am: 09.11.2014 11:59 »
ich finde, ihr macht es Euch zu leicht. Aus einem Zeitungsartikel den Rudi in die Schublade "zwanghaft", die im Grunde eine Krankheit suggeriert, zu packen, ist mir zu oberflächlich.

Hallo Hajo,
ich hatte "Zwang" als eine Option betrachtet wohl wissend, dass es eine Krankheit ist. Du hast recht, auch die Krankheit Sucht kommt als weitere Option in Frage...

LG
Cephalus

Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.711
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #26 am: 09.11.2014 12:20 »
ich finde, ihr macht es Euch zu leicht. Aus einem Zeitungsartikel den Rudi in die Schublade "zwanghaft", die im Grunde eine Krankheit suggeriert, zu packen, ist mir zu oberflächlich.

Hallo Hajo,
ich hatte "Zwang" als eine Option betrachtet wohl wissend, dass es eine Krankheit ist. Du hast recht, auch die Krankheit Sucht kommt als weitere Option in Frage...

LG
Cephalus
Aber das es möglicherweise keine Krankheit ist, diese Option steht nicht zur Auswahl? Bleibt aus deiner Sicht nur die Wahl zwischen Pest (Zwang) und Cholera (Sucht)?

Ich zitiere mal aus einem anderen Forum, in dem ein Mitglied das Folgende geschrieben hat:

"Der Rudi ist bei Facebook in meiner Gruppe .der ist aber ein Super Typ .und richtig gut drauf."

Da wurde auch über diesen Artikel diskutiert, aber niemand ist dort auf die Idee gekommen, dass Rudi irgendwie krank sein könnte. Auch wenn die Outfits durchaus verbesserungswürdig sind.

Anmerkung: Ich habe keinen Fratzenbuch-Account.

Gruß
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

androgyn

  • Gast
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #27 am: 09.11.2014 12:32 »
Soweit ich auf seinen Profilen lesen konnte, waren es keine Einzelfälle. 2 Typen schienen grundlos in einer Kneipe auf ihn los gegangen zu sein. Sie mussten aber wahrscheinlich ziemlich einstecken. Er kam mit ein paar Schrammen davon, wie er schrieb. Auch sein Bruder verhält sich sehr abfällig ihm gegenüber, wie ich gelesen hatte. Zudem scheint er aber viele Freundinnen zu haben und Freunde die noch zu ihm stehen.
Die gleichen Fotos tauchen ebenfalls wieder auf seinem Profil auf. Weiter ist er sogar mit einem Abendkleid und großen Ohrringen abgelichtet. Wenn sich aber jemand als heterosexueller Crossdresser bezeichnet und kommt gerade in der Aufmachung vom CSD, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Leute, besonders homophope Männer, ein anderes Bild von einem haben.

Offline Tine

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 888
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #28 am: 09.11.2014 12:51 »
Hi Tine, Cephalus,
ich finde, ihr macht es Euch zu leicht. Aus einem Zeitungsartikel den Rudi in die Schublade "zwanghaft", die im Grunde eine Krankheit suggeriert, zu packen, ist mir zu oberflächlich.
...
An Hand dieser Beschreibung mag sich jeder selbst prüfen, anstatt Urteile über Menschen zu fällen, die er nicht kennt.

Hallo H4A,

bitte entschuldige, aber ich denke nicht, dass ich es mir zu leicht mache. Ich vermute, ich habe mich in meinem Leben schon mehr mit Zwangshandlungen auseinander gesetzt als die meisten andern Forumsmitglieder.

Ich sehe es auch nicht als "Urteil" über den Menschen, denn urteilen bringt gar nichts.
Dieser Rudi ist, wie er ist. Wenn er so glücklich ist, soll es mir gern recht sein. Ich möchte ihn weder in irgendeiner Weise abwerten noch beleidigen oder sonstwie zu nahe treten. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass er sonst wirklich ein angenehmer Mensch ist. Das eine hat mit dem andern nämlich nur sehr bedingt zu tun.

Viele Grüße
Tine

androgyn

  • Gast
Re: Ein ganzer Kerl im Rock
« Antwort #29 am: 09.11.2014 13:29 »
Ist es denn ein Zwang, wenn man überwiegend Röcke oder Kilts trägt und nur in Außnahmen zur Hose greift, wo es zweckmäßig ist?


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up