Autor Thema: Wer macht eigentlich den Geschmack?  (Gelesen 20440 mal)

Offline GregorM

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #30 am: 26.03.2016 16:24 »

Auch wenn ich meine Kinder im Gegenteil bestärke, ihr Ding durchzuziehen und sich nicht unnötig nach der (gefühlten) Meinung ander zu richten, kamen durchaus Sprüche dieser Richtung von meinem Sohn.
Auch wollte er letztlich wieder kurze Haare, nachdem er sie eine Weile wachsen ließ, weil er der Meinung der Leute nicht mehr standhalten wollte/konne.
Da hilft auch maximale Unterstützung zuhause (z.B. vom langhaarigen Vater ;) auf dauer nichts)

Ich fand's tragisch


Ja, ist tragisch. Und mich wundert es. Jungen mit langen Haaren sind ja in keiner Weise selten.

Gruß
Gregor
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Gregor

Offline DesigualHarry

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #31 am: 26.03.2016 21:21 »
Hallo!

Ja klar, vor 60 Jahren... Damals rebellierte man aber als aufwachsender Jugendlicher... Sind ja nicht umsonst so viele Bewegungen aus diesen Jahrzehnten hervorgegangen. Wie konnte es sonst zum Fall der Berliner Mauer kommen? Heute bauen sie wieder Zäune...

Kann sein dass ich vieles anders empfinde, aber im Vergleich zu meiner Jugendzeit und frühen Erwachsenenzeit in den Jahren 1985 - 1995, wo ich unglaublich viel mehr Individualität erlebt habe, hat die derzeitige Zeit für mich viel mit eingesperrt zu tun.

androgyn

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #32 am: 27.03.2016 00:53 »
Mit zunehmendem Alter kann man sich wohl vom Gruppenzwang lösen. Wenn man seinen platz im Leben gefunden hat. Das ist wohl auch der Grund,  warum der Großteil der Mitglieder hier 40, 50 oder mehr Lebensjahre zählen.
Hallo Jürgen,

ein Gruppenzwang besteht oft nur bis in die Pubertät hinein, bevor jeder sein eigenes Ding macht. Dass sich hier hauptsächlich welche ab dem 40. Lebensjahr tummeln, hat damit zu tun, dass das Forum altbacken ist, wie die Themen und Meinunngen mancher Mitglieder. Auf Tumbler und Printerest sieht die Welt wieder ganz anders aus.  ;)

Und im Rock bin ich nicht einsam geworden, sondern habe Partnerin und Freunde. Auch wenn es von den Freunden mir keiner mit dem Rock tragen gleichtun will "Was könnten denn die Leute denken?" ;)

Grüßle
Jürgen
Richtig. Überleg mal stark, warum es dir keiner gleichtun möchte. Das hat weniger mit Gruppenzwang zu tun als mit dem fehlenden Bedürfnis einen Rock tragen zu wollen. Bei mir kommt der Großteil auch damit klar, dass ich Röcke trage und die sehen auch, dass ihre Freundes-Freunde keine Probleme mit mir haben. Trotzdem tun sie es mir nicht gleich, weil sie einfach das Verlangen nicht danach haben. thats it.
Deine Partnerin hattest du aber schon vorher. Darum brauchtest du erstmal keine banalen Dinge erklären oder aus der Welt schaffen. Das vergesst und vermischt ihr hier mal gerne. Freundschaft ist ne andere Hausnummer als Partnerschaft und Sex.

Auch wollte er letztlich wieder kurze Haare, nachdem er sie eine Weile wachsen ließ, weil er der Meinung der Leute nicht mehr standhalten wollte/konne.
Da hilft auch maximale Unterstützung zuhause (z.B. vom langhaarigen Vater ;) auf dauer nichts)

Ich fand's tragisch

VG
Cephalus
Hallo Cephalus,

tragisch ist das nicht, sondern verständlich. Kinder wollen im Kindesalter keine Außenseiter sein und suchen Ihresgleichen. Für deinen Sohn sind lange Haare etwas normales. Wenn ein Kind aber in das Kindergartenalter kommt und es alle anderen Jungen mit kurzen Haaren sieht, schaut es sich um und sieht, dass was an den Kindern anders ist. Das ist dem Jungen vielleicht nach 2 Tagen noch egal und am 3. Tag sieht er dann immer noch, dass die anderen Jungen immer noch kürzere Haare haben und will sie letztendlich auch kurz haben, um dazu zugehören. Hätte die Mehrheit der Jungen lange Haare, würde sich der Junge die Haare lang wachsen lassen wollen. Ein Junge hat auch noch keine männlichen Gesichtszüge, so dass man Jungen mit ganz langen und vlt. dazu noch blonden Haaren leicht mit einem Mädchen verwechseln kann, als wie bei einem ausgewachsenen kräftigen Mann mit bei gleicher Haarlänge und Bartwuchs im Gesicht. Mädchen haben auch noch keine ausgebildeten Brüste und Jungen keinen Stimmbruch und Bartwuchs, dass man sich irgendwie daran orientieren könnte. Eigentlich das perfekte Alter zum experiementieren mit Kleidung. ;)

@Gregor, Jungs/Männer haben zwar auch lange Haare aber meist eben nur bis über die Ohren bedeckt oder max. bis in den Nacken. Aber nie darüber hinaus. Und auch ganz schlicht gehalten im Styling.

Hallo!

Ja klar, vor 60 Jahren... Damals rebellierte man aber als aufwachsender Jugendlicher... Sind ja nicht umsonst so viele Bewegungen aus diesen Jahrzehnten hervorgegangen. Wie konnte es sonst zum Fall der Berliner Mauer kommen? Heute bauen sie wieder Zäune...

Kann sein dass ich vieles anders empfinde, aber im Vergleich zu meiner Jugendzeit und frühen Erwachsenenzeit in den Jahren 1985 - 1995, wo ich unglaublich viel mehr Individualität erlebt habe, hat die derzeitige Zeit für mich viel mit eingesperrt zu tun.
Hallo Harry,

1985 war nicht vor 60 Jahren. ;) 1995 ging es nur dank der Loveparade bunt her. Und das aber auch nur an Wochenenden, wenn die Partymeute bis Montag früh feiern ging. Aber so schrill oder inividuell wars im Gesamten, außer zur Loveparade dann auch nicht, weil man sich bequem und schlicht anzog. Man wollte einen Gegenpol zur Schickimicki Disco darstellen. Im Vordergrund stand die Musik und das Feiern und nicht die Kleidung. Ich glaube, du sinnierst aus verblassten Erinnerungen heraus, die du dir aus Filmen holst. Filme aus den 70s und 80s  sind oft sehr übertrieben dargestellt und an der Realität und Alltag vorbeigehend. Und Musikvideos wie von David Bowie oder Dead or Alive waren nicht der Alltag. Wenn ich mir alte Fotos von meiner Familie aus den 70ern anschaue, waren die nicht weniger farbig oder individueller angezogen als heute. Für Männer galt Hemd,Krawatte und ein schlichter Anzug, bestenfalls mit Hahnentritt als angezogen. Das war's. Wenig später kam die Jeans bei den Jüngeren auf. Jeans und Lederjacken waren bei Männern hip. Heute sind es Röhrenjeans mit Sneakers und dazu Lederjacken. Bei der Feier meines Freundes fing de ältere Mann auch zu erzählen - weil er meine Absätze sah und eh dachte, ich wär ne Frau - dass es für Männer früher auch Schuhe mit hohen Absätzen gab. Die hat er nach zweimal anziehen in die Ecke geflackt, weil er Wadenkrämpfe darin bekommen hatte, wie er erzählte. Und ich vermute, dass war nicht der einzige Mann, der so dachte. Die Mehrheit der Männer hat einfach kein Bedürfniss Röcke oder hohe Schuhe zu tragen. Und mit den vereinzelten wenigen modeinteressierten Männern, lässt sich kein Geld verdienen. Sonst hätten Modegeschäfte schon längst ihr Angebot darauf ausgerichtet.

Offline MAS

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #33 am: 27.03.2016 00:56 »
Hallo!

Ja klar, vor 60 Jahren... Damals rebellierte man aber als aufwachsender Jugendlicher... Sind ja nicht umsonst so viele Bewegungen aus diesen Jahrzehnten hervorgegangen. Wie konnte es sonst zum Fall der Berliner Mauer kommen? Heute bauen sie wieder Zäune...

Kann sein dass ich vieles anders empfinde, aber im Vergleich zu meiner Jugendzeit und frühen Erwachsenenzeit in den Jahren 1985 - 1995, wo ich unglaublich viel mehr Individualität erlebt habe, hat die derzeitige Zeit für mich viel mit eingesperrt zu tun.

Hömma, Harry,

Du vergeichst immer alles nur mit den 80ern und 90ern. Manche hier nehmen auch gerne die 70er. Und dann werden diese drei Jahrzehnte als Maß aller Dinge dargestellt. Vielleicht waren sie aber die Ausnahme der Regel! Die 20er werden auch manchmal genannt. Es gibt wohl immer mal solche besonders freie Jahrzehnte. Aber wenn man sich mal so die letzten 2 Mio Jahre ansieht: Welche Bedeutung haben diese Jahrzehnte?

LG, Michael
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androgyn

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #34 am: 27.03.2016 01:10 »
Was haben denn die letzten 2. Mio für eine Bedeutung für mich? Keine! Oder wollen wir jetzt ein Bärenfellmode Forum eröffnen, weil Männer kein Bärenfell mehr tragen?

Das Problem, was ich oft lese ist, dass die ganzen Jahrzehnte ständig verglichen werden.
Abba war Discofever und nicht der Alltag. Wenn man sich mal alte Filme ansieht, die das Jahrzehnt nicht stereotypisch überzeichnen, sieht man, dass es früher nicht wirklich viel individueller gewesen ist, als heute. Es war höchstens anders. Heute tragen Alle Jeans, damals trugen Alle Schlaghosen. Das aber auch nur in der Freizeit oder wenns zur Disco ging. Der Geschäftsanzug dominerte weiterhin das Straßenbild. Und das waren auch keine bunten Anzüge. Man brauch sich nur mal Serien wie Dallas angucken.

Offline MAS

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #35 am: 27.03.2016 09:34 »
Was haben denn die letzten 2. Mio für eine Bedeutung für mich? Keine! Oder wollen wir jetzt ein Bärenfellmode Forum eröffnen, weil Männer kein Bärenfell mehr tragen?

Blödsinn, mein Lieber!

Wir wären nicht die, die wir sind, ohne die, die vor uns lebten. Das Verhalten, das sie einübten schlägt sich sogar zum Teil in unseren Genen wieder. Oder bist Du vom Himmel gefallen, so als Avatar?

LG!
Michael
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Offline DesigualHarry

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #36 am: 27.03.2016 10:33 »
Hallo

Mode hat nichts mit Individualität zu tun. Ich schrieb nicht von Mode, sondern von erlebtem Individualismus. Wenn ich bloß einen Rock anziehe weil es Mode ist, bin ich trotzdem nicht sonderlich individuell.

Nein, das worüber ich geschriebe habe waren Gefühle und Geschmack...Ich habe auch keinen einzigen Film oder Song erwähnt... Wenn man sich als Lehrling mit seinem ersten Lohn seine eigene Jeans und Jacke gekauft hat (Lehrling zu sein war damals bei uns noch lässig), dann hat das einen ganz anderen Stellenwert als die Jahre vorher als die Eltern dafür noch zahlten. Es war einfach was besonderes, man hat sich mit diesem Produkt Identifiziert.

Es ging damals nicht darum ein Produkt zu kaufen dessen Name als Objekt der Begierde stand, wie heute bei Apple. Es ging vielmehr darum aus den riesigen Unterschiedlichen Herangehensweisen der Hersteller das Herauszusuchen was man persönlich bevorzugte. Als die gleichaltrigen in meiner Umgebung damals meinen Atari in Aktion sahen war da ein unglaubliches Wow, sie kannten sowas nähmlich nicht von ihren Computern. Das gleiche passierte mir aber auch als ich ihre Computer sah... ;D  Oder Wenn man beim Nachbar war dann war da immer dieser Stolz auf die eigens Zusammengestellte Stereoanlage Unterschiedlicher Hersteller, denn kaum ein Casettendeck oder Plattenspieler klang gleich...

Wenn ich heute die Kinder von meinem Bruder sehe, dann fehlt da immer dieses Wow....da ist dann schon die Ungeduld zu spüren wenn sie denn das nächste Geschenk oder die nächste Süßigkeit bekommen... Es fehlt da einfach die Identifikation mit etwas was man mag, ohne eine gewisse Rollenerwartung zu erfüllen.

Dann bei uns Jugendlichen das erste Auto, mit dem Einsatz von eigenem ersparten Geld bekommt es einen ganz anderen Stellenwert als wenn man es bezahlt bekommt. Meistens war es nur ein Gebrauchter, aber damals ließ den bei uns niemand in Originalzustand. Der brauchteUnbedingt noch ein paar Accessoires die meine Art zu Leben Unterstreichten. Es ging niemals um größer oder mehr PS, nein er musste etwas haben was die anderen so nicht hatten.

Individualität beschränkt sich nicht nur auf etwas bestimmtes sondern es beeinflusst alles im Leben was man macht. Wenn ich heutzutage sehr oft diese Gleichgültigkeit, einen Übertrieben Konservatismus oder diese Massenzugehörigkeit zu einem Großkonzern sehe, dann ist es eben nicht mehr so wie in meiner Jugendzeit.
Mir geht es nicht darum diesen Dingen Nachzuweinen, sondern aufzuzeigen dass damals nicht alles schlecht war.

Aber wenn ich heute Männer sehe wie den Hajo oder RockAktiv der sich in einem anderen Thread für ein Corsage Interessiert dann freut mich das sehr. Denn die machen das nicht weil man es halt so tut, sondern weil sie viel mit einem Kind gemeinsam haben das anfängt das Leben zu erkunden, zu fühlen was mag ich eigentlich und was nicht. Und nicht bloß die Erwartungshaltung der Gesellschaft erfüllen.

Als komisch empfinde ich auch immer wieder das in den Medien von der Vergangenheit immer nur der Krieg gezeigt wird, selten mal ein "das haben die damals besser hingekriegt"  Und heute haben wir Terror, die Leute haben Angst vor Datensicherheit, Internetsicherheit, und streiten mit dem Nachbar weil der das bessere Auto hat. Wieder nichts aus der Vergangenheit gelernt...

Liebe Grüße Harry :)

Online JJSW

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #37 am: 27.03.2016 10:47 »
Hallo Jürgen,

ein Gruppenzwang besteht oft nur bis in die Pubertät hinein, bevor jeder sein eigenes Ding macht. Dass sich hier hauptsächlich welche ab dem 40. Lebensjahr tummeln, hat damit zu tun, dass das Forum altbacken ist, wie die Themen und Meinunngen mancher Mitglieder. Auf Tumbler und Printerest sieht die Welt wieder ganz anders aus.  ;)

Ja da können wir ältere Herren uns wohl glücklich schätzen, das Du junger Bursche Deine wertvolle Zeit in diesem altbackenem Forum opferst, um uns die Welt und Menschheit zu erläutern, anstatt mit anderen jungen Leuten in Pinterest und Tumblr ;) ;)  ;D

Und im Rock bin ich nicht einsam geworden, sondern habe Partnerin und Freunde. Auch wenn es von den Freunden mir keiner mit dem Rock tragen gleichtun will "Was könnten denn die Leute denken?" ;)
Grüßle
Jürgen
Richtig. Überleg mal stark, warum es dir keiner gleichtun möchte. Das hat weniger mit Gruppenzwang zu tun als mit dem fehlenden Bedürfnis einen Rock tragen zu wollen. Bei mir kommt der Großteil auch damit klar, dass ich Röcke trage und die sehen auch, dass ihre Freundes-Freunde keine Probleme mit mir haben. Trotzdem tun sie es mir nicht gleich, weil sie einfach das Verlangen nicht danach haben. thats it.
Deine Partnerin hattest du aber schon vorher. Darum brauchtest du erstmal keine banalen Dinge erklären oder aus der Welt schaffen. Das vergesst und vermischt ihr hier mal gerne. Freundschaft ist ne andere Hausnummer als Partnerschaft und Sex.

Da widerspreche ich Dir ja gar nicht. Mir ist es eigentlich völlig egal, ob meine Freunde oder andere es mir mit dem Rock gleichtun wollen, hab es nur festgestellt. Das Wichtigste ist das sie mich im Rock akzeptieren.
Nur werden sie im Sommer wieder mehr über die Hitze jammern als ich ;)

Grüßle
Jürgen
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und genießt das Röcketragen

Offline cephalus

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #38 am: 27.03.2016 11:21 »
einen Übertrieben Konservatismus oder diese Massenzugehörigkeit zu einem Großkonzern sehe, dann ist es eben nicht mehr so wie in meiner Jugendzeit.
Mir geht es nicht darum diesen Dingen Nachzuweinen, sondern aufzuzeigen dass damals nicht alles schlecht war.

Alles zu seiner Zeit!
Der Vergangenheit nachtrauern oder Angst vor der Zukunft finde ich ebenso schlimm, wie zu verteufeln was war und lethargisch darauf zu warten was hoffentlich kommt.

Jetzt lebt man, jetzt muss man mit sich und dem was man tut, im Reinen sein. Erfahrungen und Hoffnungen  können dazu lediglich Hilfe und Antrieb sein.

Wenn kritisiert wird wie andere Altersgruppe ihr Leben und ihre Gesellschaft gestalten möchte halte ich es immer für problematisch - jeder hat seine Bedürfnisse, seine Erfahrungen und Lebensumstände, die eine entsprechende Antwort erfordern.

Und selbst wenn der Gedanke aufkommt ich hätte früher dies oder das anders machen sollen, merke ich beim Nachdenken darüber, dass es zum damaligen Zeitpunkt für mich keine sinnvolle Option gewesen wäre.

Cephalus

Offline Peter

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #39 am: 07.04.2016 09:39 »
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline Jo 7353

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #40 am: 07.04.2016 22:10 »
Wenn es um Mode geht, orientiert sich die Masse an den Personen, auf die sie neidisch ist. (Erklärt nicht alles, aber vieles)

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline nasenbaer

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #41 am: 07.04.2016 22:13 »
Genau, was erstrebenswert erscheint, und sei es nur, weil es von jemandem (vor)gemacht wird, der einen besonderen Status hat/genießt, wird nachgeahmt...z.B. um zumindest gefühlt etwas von diesem besonderen Status abzubekommen... ;)
Jede(r) ist anders bzw. einzigartig... ;)

androgyn

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #42 am: 07.04.2016 22:49 »
Wenn es um Mode geht, orientiert sich die Masse an den Personen, auf die sie neidisch ist. (Erklärt nicht alles, aber vieles)

Gruß,
Jo
Na moment. Ich könnte auch daraus schließen, dass viele Männer und Frauen auf meine Figur neidisch sind, dass mir vieles steht. Dann müsste es doch welche geben, die sich an mich orientieren, weil diese auf mich neidisch sind?

Offline sebaldus

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #43 am: 07.04.2016 22:58 »
Bei Modepilot gibt es noch einen Beitrag:
http://www.modepilot.de/2016/03/31/ding-dong-der-maennerrock/

Habe gerade gesehen, daß dies schon in anderem Thema vorkommt

androgyn

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Re: Wer macht eigentlich den Geschmack?
« Antwort #44 am: 07.04.2016 23:14 »
Interessant finde ich diese Passage.

Zitat
Ihre Merkmale: Sie haben eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren,  müssen in allen Lebensbereichen eine Rolle spielen und Auswirkungen zeigen (Politik, Alltag, Ökonomie). Außerdem sind sie global, auch wenn sie nicht weltweit gleich stark ausgeprägt sind.

Ein Beispiel ist der Megatrend: „Gender Shift“ oder „Female Shift“. Simpel ausgedrückt: Die Zukunft ist weiblich. In der Modwelt reden wir vom „Gender Bender“. Der Hintergrund: Die Geschlechterverhältnisse ändern sich: Mehr Frauen sind erwerbstätig, auch in den Schwellen- und Armutsländern hat sich die Frauenbildung in den vergangenen Jahrzehnten erhöht. Männer übernehmen klassische Frauen-Rollen (Elternzeit Männer 2005: 3,2%, 2010: 15%) und dadurch werden auch sie gezwungen, ihr Selbstbild neu zu definieren. Daraus entsteht ein Gegentrend.

Zitat
Nach den Gesetzen der Trend-Dynamik erzeugt jeder Trend einen Gegentrend. Was wir aus dem Biologie-Unterricht als Osmose kennen, passiert auch in der Gesellschaft: Der Megatrend „Gender Shift“ führt zu einem Widerstand der Männer, die ihre Machtposition nicht aufgeben wollen. Eine Erscheinungsform dieses Trend kennen wir alle aus dem Straßenbild: Der Bart, eindeutig ein Männlichkeits-Attribut, das so populär ist, wie lange nicht. Warum? Zum Beispiel weil er zu den wenigen Dingen gehört, die wir Frauen den Männern nicht wegnehmen können.

Auch interessant der Kommentar von einer Lena
Zitat
der Artikel ist echt super geschrieben! Sehr interessant, wie sich unser Denken und Handeln von Trends beeinflussen lässt- und umgekehrt. Ich genieße übrigens den Gender Shift sehr: Nie zuvor gab es so viele Anzüge für Frauen wie heute. Das genieße ich sehr, weil ich auf Geschäftsreisen einfach keine Röcke und Lackschühchen tragen möchte. Ich fühle mich in so einer Kleidung unwohl, weshalb ich lieber zu einem schicken Massanzug greife. Und es kommt auch bei der breiten Masse gut an, sich als Frau so zu kleiden. Liebe Grüße


 

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