Die aktuelle Umfrage, was ihr zu Röcken und Kleidern tragt, veranlasst mich zur folgenden Feststellung:
Ja, man kann neben Röcken und Kleidern auch andere Dinge bei den Frauen finden, die männertauglich sind. Ich bin der Meinung, jede Kleidung und jedes Accessoires ist grundsätzlich für jeden geeignet. Das ist immer nur eine Frage des Geschmacks und des individuellen Zuschnitts. Frauen machen uneingeschränkt von ihrem Recht Gebrauch alles anziehen zu dürfen. Niemand meckert, auch dann nicht, wenn es nicht steht. Diese Freiheit nehme ich mir immer mehr. Röcke sind da nur ein Anfang.
Dabei entdecke ich neue Ausdrucks- und Wohlfühlmöglichkeiten als Mann. Das ist vielleicht die größte Überraschung: „Sogenannte Frauenkleidung transzendiert meine männlichen Seiten“. So ganz neu ist das aber nicht, denn alles, was aktuell als so wahnsinnig weiblich belegt ist, war zu anderen Zeiten männlich konnotiert. Wenn man mal historisch korrekt hinsieht, gibt es über die Jahrtausende betrachtet keine großartigen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Jede Mode ist universell. Jedes Kleidungsstück kann weiblich und männlich zugeschnitten und interpretiert werden. Selbst Jesus hat nie Hosen getragen.
Also reiße ich weiter die aktuellen Konventionen ein, die kleidungstechnisch Männer und Frauen derzeit trennen, weil entweder in vielen Köpfen der Geist des 19. Jahrhunderts noch regiert oder archaisches Verhalten, dass als überflüssiger Ballast die Prähistorie überlebt hat.
Schnürpumps mit 5cm Blockabsatz sind ein Beispiel. Die ziehe ich zu offiziellen, beruflichen Terminen zu Anzug und Krawatte an. Das fällt kaum auf, macht aber einen Zwerg wie mich ein bisschen größer und hat deshalb seine archaische Wirkung, auch bei Geschäftspartnern.