Hallo Holger,
ich wage jetzt mal eine Verallgemeinerung, der Einfachheit halber und hoffe nicht gleich Prügel zu beziehen.
Wir hier sind wohl die seltenste Spezies, im weiten Umfeld von irgendwie grenzwertig queeren Personen.
Wir wollen meist nicht unser Geschlecht tarnen oder verleugnen, nicht zwangsläufig alte Stereotype erhalten oder niederreißen, uns nicht zwangsläufig für andere Menschen attraktiv oder unattraktiv machen oder irgendwelchen Normalitäten entsprechen.
Wir wollen schlicht die Freiheit uns zu kleiden, wie es uns gefällt, wie wir uns wohlfühlen und wie wir uns selbst identifizieren können.
Für viele "Normalbürger" ist das im gleichen Maße unverständlich, wie für diejenigen, die die Kleidung als Vehikel benötigen um sich selbst als eine andere Person darzustellen, der eigentliche inneren Identität Raum zu verschaffen.
Vor einiger Zeit habe ich mal in einem Forum gelesen, dass man so eine "unperfekte Verwandlung" (die ja keine ist und sein soll) schon deshalb kritisch betrachtet, weil dann der weniger geschickte/glückliche/begabte Frauendarsteller schnell in den Verdacht kommen könnte, gar keine Frau darstellen zu wollen und daraufhin als Mann angesprochen werden könnte.
Unser Anliegen, unsere Art sich zu kleiden ist so wenig vertreten, so wenig bekannt, dass sie aus allen Perspektiven zuerst einmal ungewohnt ist, für die Mitmenschen.
VG
Cephalus