Tja, das ist leider so, dass man immer die Schuld anderen zuschieben kann.
Aber ich finde spannend - und ja, da sind wir thematisch quasi im aktuell parallel laufenden Thread (Wahl) -, dass gerade eine Regierung mit teils deutlich gegenläufigen Interessen am Werk ist - fand ich schon bei der großen Koalition spannend und ich empfand diese nicht, als hätte nur politischer Stillstand geherrscht. Politik ist nicht zuletzt auch vom Wort her (vergleiche engl. polite) in demokratischen Strukturen dafür da, einen Interessensausgleich herzustellen. Da fallen eben Gesetze nicht einseitig interessengesteuert richtungsweisend aus, sondern erscheinen abgemildert, manchem weichgespült.
Ziemlich fragwürdig finde ich aber, dass die Partei (egal welche mit demokratischen Absichten es ist) mit den deutlich meisten Stimmen nicht an der Regierung beteiligt ist.
Um den Karren wieder auf die Gleise zu setzen: Ja, die Privatisierung hat der Bahn letztlich nicht geholfen. Das hat im Gesundheitssektor viel kaputtgemacht und die Post hats auch verteuert und unzuverlässig gemacht. Entscheidende Infrastrukturen gehören nicht in Hände, wo nur noch Profit zählt. Konkurrenz belebt nur dort das Geschäft, wo es rentabel ist; dort wo nicht, geht es den Bach runter.
Subatantielle Infrastrukturen dürfen nicht nur nach Kriterien der Rentabilität betrieben werden, sondern müssen auch jenseits des messbaren Rubels weise zukunftsplanend an zunächst immateriellen Werten sich orientieren.