Autor Thema: Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand  (Gelesen 22887 mal)

Offline MAS

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #15 am: 26.03.2023 10:42 »
Guten Morgen zusammen!

Ja, das ist ja ein Hauptargument unserer Bewegung. Das trifft aber nicht nur die Kleidung, sondern auch andere Bereiche. Z.B. als ich noch ein Jugendlicher war, sagte meine Mutter mal zu mir: "Wenn Du ein Mädchen wärst, würde ich Dich jetzt bitten, mal die Treppe zu putzen." Ich putzte die Treppe dann, auch wenn ich kein Mädchen war.

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Offline JoeH

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #16 am: 26.03.2023 11:16 »
Gestern war ich mal wieder Onlineshoppenstöbern mit Unterstützung meines Jüngsten.
...
Ich habe ihn weiter surfen lassen, bis er mir das Ergebnis  seiner Suche präsentierte. 
Und er hat sich auch gleich noch Gedanken gemacht, was er zum 70. seiner Großmutter tragen möchte.

Erst einmal: Respekt an Dich und Deinen Sohn! Die Freiheit zu haben, seinen Geschmack nennen oder gar ausleben zu dürfen, hatten viele von uns in Kinder-/Jugendtagen nicht.  :-\

Ich kann nicht beurteilen, wie so das Verhältnis zwischen den Generationen bei Euch ist.
Dennoch sind Geburtstage, Hochzeiten, usw. "Ehrentage" für die Personen, die den Anlass zu so einem Fest geben.
Da sollte man auf Provokationen verzichten und Wünsche der Veranstalter akzeptieren.

Darum: Kleid kaufen und die Oma ein anderes Mal damit "erschrecken". Ggf. zum eigenen Geburtstag tragen.

Offline Skirtedman

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #17 am: 26.03.2023 11:36 »
Da hat Jean mal einen interessanten Einwurf bezüglich Sohn / Tochter. Niemand käme auf die Idee seiner Tochter Hosen auszureden. Stichwort Genderrollen bei Kinder.
Aber ob das als Begründung und Argument gegen über Großeltern hilft weiß ich nicht. .

Danke, für Deinen guten Beitrag, Timper.

Ja, Du kannst recht haben: Ob das ausreicht?

Aber jedenfalls haben alle potentiellen Gegenargumente es ziemlich schwer, gegen dieses schwergewichtige Argument zu bestehen.

Offline cephalus

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #18 am: 26.03.2023 12:04 »
Uff.
Passender Thementitel, denn ich ertappe mich gerade dabei, dass mein Blick beim Tellerrand endet und ich das Thema ein wenig sacken lassen muss.

Du bist der Erste, der den von mir angedachten Kern des Themas erfasst hat ;D

Die Entwicklung deines Sohnes ist schon spannend.
Würde das bei meinem so gehen, würde meine Frau vermutlich tausend Tode sterben und mich mit einer sehr großkalibrigen Kanone erschießen.

Ob es eine Entwicklung darstellt, kann ich ehrlicher Weise nicht mal sagen.
Er wollte irgendwann mal ein Kleid und hat es bekommen. Auch 5-6 Jahre später liebt er gelegentlich ein Kleid zu tragen. Und ich habe immer welche gekauft. Immer Kleider, in denen ICH ihn mir vorstellen konnte. Sweatkleider, Strickkleider, Shirtkleider - nichts mädchenhaftes feminines. Ich habe NIE nachgefragt.

Und jetzt ist MEINE Gewohnheit und Sichtweise gestört.
Meine Frau ist eigentlich sehr konsequent - für sie ist ein Kleid am Mann ein Kleid - "Feinheiten" sind wenig relevant für sie. Hier nicht anders.

Du hast deinem Sohn den Blick in den Garten Eden geöffnet... den wir alle als Kinder nie erleben durften und den kaum ein Kind erleben kann. Nun mag er probieren was es da schönes zu naschen gibt und es wäre natürlich schön wenn ihr als Eltern ihm das ermöglicht.

Er wird ein Kleid seiner Wahl bekommen, auch wenn ich meinen Blick wahrscheinlich neu justieren muss ;)
Aber ich bin mir mit meiner Frau einig, dass für den Geburtstag meiner Schwiegermutter eine klare Ansage zur Hose kommt, wenn Überzeugung nicht helfen sollte.

Die Oma muss eh schon permanent unter seinen mittlerweile Po-langen blonden Haaren "leiden" ;) ;D ;D

Vielleicht kannst du dich ja mit ihm einigen dass er ihr an dem Tag eine Freude in einem Outfit macht das ihr gefällt und dafür beim nächsten Besuch mit dem tollen Kleid dafür sorgt dass ihr die Kinnlade runterklappt.

Dafür dürften die Kleider hinreichend sein, eigentlich knabbert sie schon ganz schön an den Strickkleidern.


Offline Skirtedman

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #19 am: 26.03.2023 15:30 »

Wirklich tolle kleider das darf man sagen.
Ich sehe es auch so er soll entscheiden was er anzieht denn ein mädchen würde man wohl kaum zu eimem outfit zwingen?
Damit solte eine grossmutter umgehen könnem und ihm sogar den rücken stärken

Hallo Jean,

wirklich guter Gedanke - hatte ich ja schon indirekt vorhin gesagt.

Andererseits ist das zwar eher richtig, aber dennoch nicht unbedingt überall richtig.

Natürlich gibt es auch Mädchen, die zu solchen Anlässen irgendetwas anziehen müssen, worauf sie keine Lust haben.

Hosen, Röcke, Kleider - steht ihnen zwar theoretisch offen. Praktisch wird es dann aber oft um Stil, zuviel Ausschnitt oder um zu kurz gehen. Es gibt aber auch Mädchen, die hassen Röcke oder Kleider. Die dann aber doch gezwungen werden, sowas "wegen dem Anlass" anzuziehen. Sicherlich längst nicht alle - insofern haben sie es leichter - aber einigen widerfährt dieses Schicksal schon.

Das kenne ich auch aus Schilderungen von Frauen, die - inzwischen paar Jahre in der Vergangenheit - dann keine Hosen tragen durften, obwohl sie Röcke und Kleider hassten.

Insofern kommt jetzt von mir auch nicht der Aufschrei, wo cephalus allen Ernstes überlegt, seinen Sohn in Hosen zu zwingen.

Trotzdem finde ich es schade, wenn man, um andere "zu ehren", seine Individualität abgeben muss. Eigentlich sollte es doch ein freudiger Anlass sein, wo jeder sich ein wenig wohl fühlen und auch "einbringen" kann, wo jeder sich freuen kann. Natürlich sollte es da untereinander eher etwas netter zugehen - was auch durch eine etwas besonderere Kleidung ausgedrückt werden kann.

Ich persönlich als cephalus´ Sohn würde dann schon versuchen, nicht allzu sehr die Oma zu provozieren, sondern eher etwas zurückhaltenderes wählen. Schliesslich wollte ich mir nicht nachsagen lassen, ggf. für einen Herzanfall der Oma verantwortlich zu sein.

Interessante Kleider hat er sich da rausgesucht. Das weiße ist sehr mädchenhaft (ich hab aber auch einen weißen Spitzenrock mir mal zugelegt - nur neugierdehalber mal angezogen und für tragbar befunden!). Das andere ist auch sehr schön, hat auch mädchenhaftes, aber deutlich weniger - und ich kann es mir gut an einem Jungen vorstellen. Ich wäre froh gewesen, sowas in diesem Alter anziehen zu dürfen.

Klar, cephalus, Du hast jetzt auch erst einmal daran zu knabbern, weil Dein Sohn recht ungeahnt sich nun für deutlich abweichendere Stile als bisher interessiert. Knabbern werden in Dir drin bestimmt auch sich widerstreitende Gedanken.

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #20 am: 26.03.2023 18:06 »
Uff.
Passender Thementitel, denn ich ertappe mich gerade dabei, dass mein Blick beim Tellerrand endet und ich das Thema ein wenig sacken lassen muss.

Du bist der Erste, der den von mir angedachten Kern des Themas erfasst hat ;D

Verstanden habe ich Dein Problem auch, lieber Cephalus, dann aber sofort - ich bitte um Entschuldigung dafür! - als unwichtig zur Seite geschoben, da es meiner Sicht nach eher um Deinen Sohn und Deine Mutter (oder Schwiegermutter, jedenfalls seine Oma) geht. Dein Tellerrand erschien mir da nachrangig wichtig.

Und wie ich in Deinem Beitrag, aus dem ich oben zitiert habe, weiter lesen konnte, siehst Du es genau so. Das habe ich auch nicht anders erwartet.  :)

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Offline Jean

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #21 am: 26.03.2023 19:51 »
Also ich kann das ganze einfach nicht nachvollziehen.
Was spielt denn das für eine rolle ob er hose und hemd oder ein kleid trägt.
Für ihn natürlich schon und darum frage ich mich ist das wirklich nötig?
Ich sehe auch weit und breit keine provokation von ihm.
Nein ganz im gegenteil ich denke er will sich für den festlichen anlass einfach möglichst chic präsentieren.
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Peter55Muc

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #22 am: 26.03.2023 21:09 »
Einfach mal nur an die Oma denken, es ist ihr 70. Geburtstag und da muss nur sie sich wohlfühlen, wird doch die paar Stunden möglich sein !

Online JJSW

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #23 am: 26.03.2023 21:34 »
Hmm, ich würde auch ein paar Stunden auf das Kleid verzichten. Nicht das die Oma an ihrem Geburtstag den Zibebenschlag*  kriegt.

Auch ich habe in den ersten Rockjahren bei bestimmten Anlässen auf den Rock verzichtet und auf Wunsch meiner Frau eine Hose getragen. Inzwischen dann statt extravagantem Kleid eben einen dezentereren Rock.

Immerhin kann sich Dein Sohn nicht beklagen, schließlich hat er sehr tolerante und progressive Eltern.
Aber auf jedem Fall soll der Sohn das Kleid an seinem Geburtstag tragen, am Besten ihr macht dann 'ne große Sause und der Papa trägt dann sein selbstgeschneidertes Abendkleid 💃😊 O0

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #24 am: 26.03.2023 22:11 »
Ich finde es schon super, dass Deine Kids es schon wissen. Was nach alten Treads hier im Forum nicht selbstverständlich ist.
Da muss ich auch noch hin.

Aber zum Thema:
Auf der einen Seite Wolken wir frei sein in der Auswahl unserer Bekleidung und sind genau gehen solche auferlegten starren Verhaltensweisen.
Auf der anderen Seite fügen wir uns manchmal doch diesen Sitten.

Ich würde da aber auch eher Zurückhaltung wählen, weil es der Ehrentag der Oma ist. Zu solchen Anlässen trägt manauxh schonmal eine Krawatte, auch wenn man Krawatten hasst.

Offline GregorM

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #25 am: 26.03.2023 22:56 »
Hallo Cephalus,

kann/darf ein Junge ein Kleid zum 70. Geburtstag seiner Großmutter tragen? Das ist die Frage.

Normalerweise würde ich sagen, dass es darum geht, Rücksicht zu nehmen. Aber gilt es auch für Kinder? Ja, aber weniger, würde ich meinen. Denn oft leben Kinder bei solchen Gelegenheiten ihr eigenes Leben, einschließlich was sie anhaben.
Wenn dein Sohn sich wünscht, ein Kleid zu tragen, sehe ich eigentlich keinen Grund, warum er es nicht tun sollte. Seine Oma ist dagegen. Ja, aber auch sie muss sich mit den Realitäten abfinden. Sie ist nur 70 und deshalb umstellungsbereit oder sollte es sein.
Das Kleid, das er gefunden hat, sieht gut aus und sollte auch von einem Jungen seines Alters zu tragen sein.
Beim ersten Blick sieht es zwar transparent aus, ist es ja aber keineswegs. Nichts kann durch das Kleid gesehen werden.
Wenn er sich so wohlfühlen würde, wollte ich ihm das Kleid bestellen und es ihm tragen lassen. Im Besonderen, weil sich Vater ja schon außergewöhnlich kleidet, und Mutter, die Tochter der Oma, es im Alltag OK findet. Deshalb ist nichts und sollte nichts zu verheimlichen sein.
Mir ist wäre es ehrliche Rede, wenn Sohnemann im Kleid teilnimmt.
       
Gruß
Gregor                     
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Gregor

Offline Jean

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #26 am: 31.03.2023 20:27 »
Das soll keine kritik sein sondern einfach nur meine ansicht.
Ich denke auch gerade bei einem kind sollte das eigentlich kein thema sein.
Oder werden den mädchen röcke oder kleider vorgeschrieben?
Ich habe ja als kind selber erlebt das ich nicht das tragen durfte was ich mir wünschte und eigentlich sollten wir da in rund 60 jahren weiter gekommen sein.
Das er an dem tag ein kleid anziehen will sehe ich nicht als provokation sondern als spezielle wertschätzung gegenüber seiner grossmutter.
Zu dem ist es ja ein privater anlass aber was ist wenn er in einigen jahren im kleid an die konfirmation oder firmung gehen will?
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Offline Skirtedman

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #27 am: 31.03.2023 22:03 »
...aber was ist wenn er in einigen jahren im kleid an die konfirmation oder firmung gehen will?

Dann braucht er nur zu sagen, er sei "divers", dann geht das!

Früher musste man Mädchen sein, dass sowas ging.
Jetzt reicht´s, divers zu sein.

Noch drei Generationen weiter braucht´s als Junge vielleicht keine Entschuldigung mehr. Oder in fünf Generationen.

Offline Kim70

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #28 am: 05.04.2023 08:20 »

...aber was ist wenn er in einigen jahren im kleid an die konfirmation oder firmung gehen will?

Ich würde es anders beurteilen, das wäre SEIN Tag und nicht der der Oma, die er u.U. Damit irgendwie ärgern will.

Offline Zwurg

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Antw:Tolerant nur bis zum eigenen Tellerrand
« Antwort #29 am: 06.04.2023 16:09 »
Uh, spannende Kleiderwahl.
Da ich selbst keine Kinder habe, ist es schwer vorstellbar wie ich dazu stehen würde. Ich kann mich noch gut erinnern als Cephalus vor 20 Jahren kennengelernt habe. Damals war ich der mutigere Mann, ich kam bis auf ein einziges Mal immer im Rock zu den Stammtischen. Cephalus kam meist mit Hose.
20 Jahre sind vergangen. Wir sind uns im November wieder begegnet. Cephalus trug ein Kleid und ich eine Art Kilt. Auch scheint er heute der Mutigere von uns beiden zu sein, was Kleider und Röcke betrifft.
Der grundlegende Unterschied scheint wohl zu sein das Cephalus die richtige Frau im Leben gefunden hat und Söhne gezeugt hat.

Gerade auf solch Geburtstagsfeiern wie dem 70. werden wohl auch andere Gäste anwesend sein, Freunde der Großmuttter usw. Gerade aus diesem Grund würde ich den Sohn bitten eine Hose zu tragen. Oder...

Von mir selbst weiß ich dass ich mir mehr Mut wünsche Kleider oder Kleidungsstücke zu tragen, und dies auch öfter, als ich es wage. Mit Wehmut blicke ich manchmal in die Zeit zurück als mein Köper jünger und hübscher war. Manchmal stelle ich mir vor ich wäre wieder ein Teenager und hätte die ganze Auswahl der Klamotten vor mir. All zu schnell verfliegt die Zeit, vergehen die Tage und wir alle Altern. ( Die Lebenserwartung eines Mannes in unserer Kultur liegt mit Glück bei etwa 30 000 Tagen)

Und wenn ich gerade dabei bin mich mir selbst als Teenager vorzustellen, kann ich mir auch vorstellen, ich hätte einen Vater wie Cephalus gehabt. Mein Vater hat sich immer die Kleidung von meiner Mutter rauslegen lassen (damit er nichts falsches anzieht?), und als er dement war versucht sich in Kleidung meiner Mutter zu zwängen. Wer weiß was da in ihm geschlummert hat? Zu meinen Röcken hat er im Gegensatz zu meiner Mutter nie ein Wort verloren.

Frage an Cephalus? Was trägst du am 70. deiner Schwiegermutter? Vielleicht könnt ihr euch als Vater und Sohn abstimmen, die Großmutter nicht zu sehr zu schocken.

Ich überlege gerade was Mädchen vor 50 Jahren gesagt bekommen hätten, wenn sie zum 70. Geburtstag eine Hose tragen wollten. Wären das ähnliche Diskussionen gewesen oder doch andere?
Den größten Mut erfordert es den eigenen Weg zu gehen


 

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