Man sollte sich mal einige "Berater" für Herrenmode im Internet ansehen. Ich werde das tun, aber nicht mehr heute.
Eigentlich gibt es immer nur ein paar Kriterien, nach denen man aussuchen soll, als da wären:
Figur hervorheben oder korrigieren
Farbmix passend zu Haar, Haut und Augen
Farbmix / Muster / Materialien passend zum Rest der Kleidung
Anlaß für die Kleidung
Farbberatung habe ich schon öfters gesehen, der Rest wird für Männer eher in Kniggeform geschrieben, also keine Socken mit Sandalen, Anzug zum Geschäftsessen und so weiter.
Wenn man es genau nimmt, dann fehlt uns ja eigentlich vor allem die Figurberatung, denn der Rock hat ja einen erheblichen Einfluß auf die Silhouette des Trägers. Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal versucht, die Grundtypen der männlichen Figur zusammenzustellen, hatte aber den eindruck, daß die noch nicht komplett waren. Generell gibt es wohl drei Grundformen des Oberkörpers: Das stehende Rechteck (bis hin zum Quadrat), Trapez mit kurzer Seite unten oder oben. Dann gibt es noch mehr oder weniger ausgeprägte Arme, Beine, Hals (+ Kopf), Bauch und Hintern. Außerdem die eher "weichen", die "drahtigen" und die "athletischen" Körper. Diese Einteilungen kann man sicher noch verbessern und verfeinern.
Jetzt käme es darauf an, herauszufiltern, was für die Rockform wichtig ist und wie Oberteil, Rock, Beine und Füße zusammenwirken. Vielleicht braucht man für breite Schultern einen ausgestellten Rock, für einen kräftigen Hintern einen weiten fallenden Rock etc. - in dieser Art. Mir ist übrigens speziell bei schlanken Männern etwas aufgefallen: Röcke sehen manchmal von der Seite ziemlich flach aus. Das liegt natürlich auch an der Körperhaltung - Frauen haben ein beweglicheres Becken, daß eher nach vorne geneigt ist und so auch bei schlanken Frauen für mehr "Tiefe" sorgt.
Was die Länge betrifft, so habe ich andernorts schon das Handtuch empfohlen: Einfach um die Hüfte wickeln und mit der Länge experimentieren. Wenn man ein eher steifes Handtuch benutzt (ohne Weichspüler), kann man beim Umwickeln die Beine mehr oder weniger breit machen und so z.B. einen ausgestellten Jeansrock simulieren.
conne, bei den wadenlangen Socken (ich verstehe darunter Kniestrümpfe) muß ich dir widersprechen! Die gehören untrennbar zum traditionellen Kilt, das ist also am Mann ein durchaus bekanntes Bild.
Zur Kombination: Ich finde den Übergang zwischen Rock und Oberteil oft ein bischen problematisch, vor allem als Gürtellinie. Während bei Frauen ja die Beine kaum zu lang wirken können, finde ich jedenfalls bei Männern "angemessene" Beine besser. Frauen mogeln gerne, die Gürtellinie ist dann entweder sehr hoch oder sehr niedrig, was entweder kurze Beine verlängert oder bei langen schmalen Beinen die Hüften akzentuiert. Jedenfalls glaube ich, daß man diese Wirkung bei Männern anders einsetzen muß.
Ich könnte noch einiges mehr schreiben, aber es wird spät...
PS: Wollen wir "Herren-" und "Damenabteilung" nicht einfach erstmal weglassen? Wo man das bekommt, was laut einer Typenberatung, die ja noch nicht mal ansatzweise existiert, am günstigsten tragen sollte, kann man doch auch später klären. Darüber, daß z.B. Overkneestiefel und BHs im Moment nicht zu den wichtigsten Kombinationsmöglichkeiten zählen, sind wir uns vermutlich sowieso halbwegs einig.