Rockmode.de

Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Dr.Heizer am 17.06.2015 18:40

Titel: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 17.06.2015 18:40
Der derzeitige Zustand des „Rockens“ ist gut so. Scheinbar hat sich das stete und beharrliche Rocktragen in Gegenwart meiner Frau nun ausgezahlt.

Seit dem ich ihr im letzten Jahr meine Röcke vorstellte, war das gemeinsame Rocktragen Anfangs auf Zuhause, im Garten und auch auf Spaziergänge in der Natur eingeschränkt. Wenn ich allein unterwegs war, trug ich auch öfters Rock. Also auch auf Reisen mit Auto, Bahn oder Bus. Gern ging ich auch ein Stück zum Ziel in fremden Städten zu Fuß (man will ja auch was sehen von der Welt).
Nie gab es ein Problem dabei, es waren manchmal ganz nette und auch lustige Begebenheiten, die ich in Hosen wohl nicht so erlebt hätte. Also auch mal danke an alle Mitreisenden, mit denen ich ins Gespräch kam , Busfahrer, Zugbegleitpersonal und die netten Kontrolleure der Bundespolizei für ein tolles Gespräch nach einer Personenkontrolle. Bis heute hat alles Freude bereitet mit Euch. :)

Unsere Stadt hatten wir zwar 2014 vorerst einvernehmlich zur "NoGo-Area" erklärt, doch ich habe im Mai 2015 das Auto extra mal weiter weg geparkt, damit wir hinlaufen mussten.
Sie glaubte, dass es vor der Tür steht und akzeptierte den Rock an mir, als wir gemeinsam rausgingen. Doch dann blickte sie mich nur an, als sie mitbekam, dass das Auto eben weiter weg steht und ich im Rock neben ihr selbstverständlich die Straße hinunter ging. Sie sagte: "Und Du jetzt im Rock?" Ja. Es interessiert keinen. "Und wenn Dich jemand sieht?" Dann grüße ich freundlich, wie sonst auch. Genau so tat ich es. Sie bekam mit, dass wir gegrüßt wurden wie immer und keiner fragte nach dem Rock. (Warum auch, ich gehe ja auch öfters im Rock zum Auto).  ;)
 
Langsam steigerte ich also auch in den letzten Wochen den gemeinsamen Einsatz draußen, denn das Wetter lässt es zu. Mein Ziel war, dass meine Frau bei den gemeinsamen Ausflügen und Alltagssituationen erkennt: Selbst wenn ich statt Hose einen Rock anhabe, es ist nicht anders als sonst.
Ich trage Rock voller Begeisterung für das Tragegefühl und mit einer gewissen Gelassenheit gegenüber manchen Blicken, auch einer Sensibilität für positive Signale.  Ich bin ein Mann und ich trage sowohl Rock, als auch mal Hose. Ich mit einem Rock? Ja, es wird allmählich zur Normalität. Noch nicht überall, aber immer ein bisschen mehr...

Meiner Frau war es anfangs, wenn ich mit ihr unterwegs war und dabei Rock trug, nicht so Recht. Allein wegen den vielen Menschen, die uns begegnen könnten. Sie machte sich eigene Gedanken, was andere wohl denken und vor allem sagen könnten. Das wusste ich. Noch vor Wochen hätte meine Frau sich dafür eingesetzt, dass ich im Auto bleibe, während Sie tankt oder nur schnell was aus dem Laden holen möchte. Nun ist es anders.  :)

Wir waren ja oft gemeinsam unterwegs, wenn ich einen Rock trug. Ich wollte nun auch, dass es ihr hier in unserem Ort und auch bei Freunden und Familie nichts  mehr ausmacht, wenn ich gemeinsam mit ihr im Rock unterwegs bin.

Ich steigerte langsam das Level, schaffte bewusst entspannte Gelegenheiten dafür. Einige kurze Begebenheiten aus den letzten Wochen in ihrem Beisein, bei denen sie bemerkte, Rock am Mann ist wohl nichts aussergewöhnliches:

- Fotosession für Wildblumen am Waldrand an einer belebten Straße, ich natürlich im Rock. Viele vorbeifahrende Autos. Kein Hupen, kein Unfall, kaum Blicke. Alles gut. :)

- Unterwegs mit dem Auto, an einer belebten Rastätte auch getankt. Zum Glück war viel los dort und es gab auch viele andere Menschen. Meine Frau reinigt die Scheiben, ich tanke. Keine besonderen Blicke, keine Bemerkung zum Rock, auch nicht beim bezahlen. Alles gut. :)

-zahlreiche Gespräche mit Nachbarn oder Spaziergängern am Gartenzaun, ich entweder in Longshirt oder Rock mit T-Shirt. Alles gut, keine Bemerkung dazu, auch nicht auf „Umwegen“. Dorftratsch gibt es zur Genüge, unser Garten wird auffallend oft positiv erwähnt, zu meiner Kleidung war bisher nix dabei. Alles gut!  :)

- von mir „geplanter“ Spontaneinkauf im Rock von „vergessenem“ Grillfleisch an belebtem Samstag Nachmittag im Ort, sehr belebter Einkaufsmarkt. Nix besonderes im Markt, auch nicht davor. Alles gut.  :)

- Rock getragen, als unsere Nichte zu Besuch war. Sie findet das „cool“, wir waren gemeinsam unterwegs, alles gut.  :)

- Rockoutfit unserer besten Freundin im Beisein meiner Frau „als Überraschung“ vorgeführt. Zusammen gelacht, Rock akzeptiert an mir, alles gut.  :)

- einige Verwandte besucht, kein Kommentar zum Rock, nur von meiner Schwägerin, die es gleich bemerkte. Nichts negatives, nur anfängliche Verwunderung. Alles gut.  :)

- als wir von einem Ausflug nach Hause kamen, Schulfreund auf der Straße getroffen, der mich vorher im Rock noch nie sah. Er sprach mich auf das Auto meiner Frau an, es gefiel ihm. Nicht einmal seine Tochter, die mein Rockoutfit betrachtete, machte eine Bemerkung zum Rock. Ich lächelte sie an, weil mir auffiel, dass sie scheinbar Gefallen daran fand, wie ich mich kleide. Sie lächelte zurück, nettes Gespräch, freundliche Verabschiedung, also alles gut.  :)

Neuestes gemeinsames Erlebnis in der eigenen Stadt: Einkauf im Nettomarkt in der Innenstadt. Ist nicht mein Einkaufsfavorit, doch er liegt in der Nähe. Ich mag das Ambiente dort nicht so. Doch wenn meine Frau dahin möchte, bin ich dabei. So auch ich im Rock aus dem Auto gestiegen. Ich lächle immer freundlich. Ich habe auch keine Eile, so kann ich die Reaktionen von anderen Personen wahrnehmen.
Das übliche kurze Gegucke, wenn jemand mit einen auffälligen Wagen auf dem Parkplatz vorgefahren ist. Keine besonderen Blicke, das übliche Mustern, vielleicht bin ich etwas länger angesehen worden, als andere. Doch keine Ansprache, kein Getuschel, auch nichts besonderes in der Schlange an der Kasse, obwohl ich mich da gern neben meine Frau stelle, so dass ich aus der Reihe falle. Nix, nur teils gelangweilte, teils freundliche Blicke, wie immer. Freundlicher Blickkontakt mit einer Frau hinter uns und Gespräch über ihre kleine Tochter, die in den Zeitschriften herumschaute. Alles wie immer, also alles gut.  :)

Ganz bewusst sehe ich mir auch die anderen Menschen an, denn es ist vollkommen normal, wie ich mich kleide. Mich stört es nicht, wenn auch mal ein Labberjogginghosen tragendes Frauenetwas mit gefüllter Plastiktüte in der Hand oder ein ungepflegter Typ mit Kippe im Mund  mich komisch ansieht. Das tun die auch, wenn ich in Hemd und Hose komme, weil ich lächle  :)! Diese Typen lächeln scheinbar nie. ???

Ich trage keine „dumme Sprücheshirts“, keinen wilden Farbmix. Eine gute Farbe wie blau, rot, orange, gelb zu den Nichtfarben (grau, beige, schwarz oder weiß) genügt mir meist. Zum Rock trage ich nun im Sommer einfach wahlweise ein Kurzarmhemd, ein Poloshirt oder ein T-Shirt. Auf Kniestrümpfe verzichte ich, Sneakersocken oder Füßlinge gehen ebenso gut wie feine Strumpfware oder auch gar nix im Schuh (je nach Schuh).

Also keine Verkleidung, sondern einfach nur Rock gegen Hose getauscht – fertig! Die meisten nehmen am Rock gar keinen Anstoß, denn ich trage ihn nicht, um ihn zur Schau zu stellen. Es ist nicht mein Ziel, von jedem angeguckt und angehimmelt zu werden wie ein Hahn, der mit geschwellter Brust durch seinen Garten stolziert. Ich brauche nicht von jeder Henne beguckt und begackert werden. Ich lebe einfach. Vielleicht bin ich kein Hahn, sondern ein schlauer Fuchs ;) 

Wenn meine Frau dabei ist, gibt es kaum Gespräche mit Fremden. Bin ich allein unterwegs, komme ich eher mit bisher mir unbekannten Menschen ins Gespräch. Das ist sicherlich allgemein so, denn wenn wir gemeinsam unterwegs sind, habe ich ja auch mit meiner Frau genügend anregenden und auch positiven Gesprächsstoff, ohne über meine Kleidung zu sprechen.  ;)

Also ich bin mit der Situation zufrieden: Ihre Angst ist geschrumpft. Ich trage auch Rock, wenn wir wohin gehen und sie nimmt selten Anstoß daran. Wenn schon Rock, dann hat sie auch mal den Wunsch nach diesem oder jenem Rock an mir. Sie kennt mittlerweile auch meine Lieblingsröcke und die, die sie gern an mir sieht. Manchmal ist das sogar identisch ;)

Es hat bisher keiner etwas negatives über den Mann im Rock an ihrer Seite gesagt. Rock am Mann – geht also doch! :)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Jo 7353 am 17.06.2015 21:36
Vielen Dank für Deinen schönen Bericht über den schleichenden Abbau der Ängste Deiner Frau. Es sind vermutlich die gleichenÄngste, die wir erst überwinden mußten, bis wir uns im Rock auf die Straße trauten, und die Überwindungsvorgehensweise, die Du hier erzählt hast halte ich für vorbildlich, nicht nur um die Ängste der Partnerin, sondern auch um die eigenen Ängste zu überwinden.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 17.06.2015 23:26
Es sind vermutlich die gleichenÄngste, die wir erst überwinden mußten, bis wir uns im Rock auf die Straße trauten,
Gruß,
Jo
Hallo Jo,
man muss sich nur mal die Frage stellen, warum es Männern soviel Überwindung kostet. Meines Erachtens kostet es nur dann Überwindung, wenn man sich von allem und jeden zu distanzieren versucht. Ich hatte überhaupt keine Überwindungsängste mit dem Rock auf die Straße zu gehen, weil ich es von mir aus, so wollte.
Deinen Beitrag finde ich auch schön, Marcel.

Grüße
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: joelh am 17.06.2015 23:45
Hi,
Du schreibst in Bezug auf die Überwindung als Mann im Rock auf die Strasse zu gehen:
Meines Erachtens kostet es nur dann Überwindung,  wenn man sich von allem und jeden zu distanzieren versucht.
Ich habe es nicht verstanden, es klingt aber interessant. Könntest Du das evtl. etwas näher erläutern?
Wen oder was meinst Du, vor dem man sich nicht distanzieren soltel? Die Nörgler? Die stillen Betrachter mit den großen Augen? Wie sollte die Annäherung aussehen? Wie sieht eine Annäherung aus mit einer Gruppe von Leuten, die selbst keine Annäherung will, sondern nur laut prolt? Warum verschwinden dadurch die Ängste, wenn man sich nicht mehr distanziert.
Sorry, irgendwie habe ich es echt nicht verstanden:-/
LG, Joel
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 18.06.2015 00:31
Hi,
Du schreibst in Bezug auf die Überwindung als Mann im Rock auf die Strasse zu gehen:
Meines Erachtens kostet es nur dann Überwindung,  wenn man sich von allem und jeden zu distanzieren versucht.
Ich habe es nicht verstanden, es klingt aber interessant. Könntest Du das evtl. etwas näher erläutern?
Wen oder was meinst Du, vor dem man sich nicht distanzieren soltel? Die Nörgler? Die stillen Betrachter mit den großen Augen? Wie sollte die Annäherung aussehen? Wie sieht eine Annäherung aus mit einer Gruppe von Leuten, die selbst keine Annäherung will, sondern nur laut prolt? Warum verschwinden dadurch die Ängste, wenn man sich nicht mehr distanziert.
Sorry, irgendwie habe ich es echt nicht verstanden:-/
LG, Joel

Lieber Joel,

ich meine, er meint es so: Wir haben Angst, im Rock für schwul, tuntig, transirgendwas und dergleichen gehalten zu werden. Wir wollen nicht in diese Schubladen gesteckt werde, distanzieren uns also davon. Und daher rührt die Angst vor unsern Mitmenschen. Wenn es uns dagegen sch...egal ist, in welche Schublade wir gesteckt werden, wenn wir uns demzufolge von Homo- Trans- und anderen Queer-Menschen nicht distanzieren, haben wir auch keine Angst vor den Meinungen der Leute.

Habe ich Dich richtig verstanden, Rock aktiv?

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 18.06.2015 06:56
ich meine, er meint es so: Wir haben Angst, im Rock für schwul, tuntig, transirgendwas und dergleichen gehalten zu werden. Wir wollen nicht in diese Schubladen gesteckt werde, distanzieren uns also davon. Und daher rührt die Angst vor unsern Mitmenschen. Wenn es uns dagegen sch...egal ist, in welche Schublade wir gesteckt werden, wenn wir uns demzufolge von Homo- Trans- und anderen Queer-Menschen nicht distanzieren, haben wir auch keine Angst vor den Meinungen der Leute.

Habe ich Dich richtig verstanden, Rock aktiv?

LG, Michael
Guten  Morgen,
Ja genau. Die Homo-, Transphobie ist nur der kleinste Nenner, der zu überwinden gilt. Die ständige Rechtfertigung (Im inneren will man ja doch als Heterosexueller anerkannt werden) steht im Kontrast mit selbstbewussten Rocktragen oder weiblicher konnotierter Kleidung. Viele distanzieren sich von dem weiblich schwulen. Nicht ohne Grund werden hier ständig Debatten losgetreten, dass man sich nicht zu weiblich kleiden soll und so weiter. Die Leute, die keine Annäherung des weiblichen bei anderen zugestehen, sind nicht besser als die, die hier ständig blöcken. Bleib Mann, lass das sein, fass' das nicht an.  Sie haben nur die Geschlechterdefinition der Mütter übernommen oder eingeimpft bekommen. Von Frauen hört man auch oft. "Der man darf dabei aber nicht allzu weiblich aussehen. Sonst wirds peinlich" Aber auf's Beine rasieren bestehen sie wieder witzigerweiße. Meine beste Feundin findet es zum Beispiel gut. Sie formulierte es so. Es wäre schön, wenn sich mehr Männer femininer kleiden, sie sind in der Zukunft angekommen. Wir wären längst am Ziel, wenn wir die Geschlechterlehre, wie die Rassenlehre vor 90 Jahren hinter uns lassen. Weder das Geschlecht noch die Rasse sagt über uns etwas aus, wer oder wie wir sind.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 18.06.2015 07:09
Könntest Du das evtl. etwas näher erläutern?
Wen oder was meinst Du, vor dem man sich nicht distanzieren soltel? Die Nörgler? Die stillen Betrachter mit den großen Augen?
Hallo Joel,
gegenüber den Schwulen, Transen, Travestiten, Tunten und und und.

Wie sollte die Annäherung aussehen?
In dem wir unsere strenge Kleidung endlich fallen lassen und uns nicht von Randgruppen und Frauen distanzieren.

Wie sieht eine Annäherung aus mit einer Gruppe von Leuten, die selbst keine Annäherung will, sondern nur laut prolt?
Die wenigsten sind Prolle. Selbst die halten schnell das Maul, wenn sie keinen Angrifsspunkt haben oder merken es lohnt sich eh nicht, weil er hinnimmt als schwul gesehen zu werden. Und die anderen, wie Arbeitskollegen kann man bewusst lenken und aufklären. Die meisten wollen nur eine Erklärung. In Schubladen einordnen ist aber für das Gehirn erstmal einfacher, als über zig tausende Motivationen nachzudenken.

Warum verschwinden dadurch die Ängste, wenn man sich nicht mehr distanziert.
Fühlst du nichts, wenn du Röcke trägst? Wann sind dir Röcke angenehm und ab wann nicht mehr? Genau, wenn unweigerlich die Vermutung des Phantasmas des schwulen Mannes aufkommt. Stärker dürfte die Poralisierung durch Kleider und High_Heels sein. Darum tragen das Männer nicht. Röcke gehen gerade noch so. Männlichkeit differenziert sich gegenüber dem Weiblichen, die mit schwul gleichgesetzt wird, weil es wiederum mit dem Werben von Männern zu tun hat.  Nimmst du es hin und es ist dir egal, ob du als schwul, transgendig gewertet wirst, ist es keine Distanzierung zu Anderem und zu dir selber mehr. Erst dann kannst du deine Röcke selbstverständlich überall tragen, ohne dich zu krämen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 18.06.2015 07:33
Lieber Dr.Heizer,

ich freue mich, dass Du so einen schönen Bericht von Deinem Werdegang im Rock geschrieben hast, der bestimmt mutmachend für andere Leser ist.

So ein wenig habe ich das ja mitbekommen und erinnere mich an Deine ersten Beiträge. Was für ein Unterschied zu heute.

Schade nur, dass dieser Thread schon wieder durch Grundsatzdiskussionen verhunzt wird. Ich kann verstehen, dass einige Forumsteilnehmer den Kanal voll haben und sich (teilweise) zurückgezogen haben. Aktuell ist es ein User aus Baden-Württemberg.

LG
Hajo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: skirty19 am 18.06.2015 07:55
Hi Dr. Heizer,
danke für Deine Mühe und den interessanten Bericht. An dem hätte ich mir vor 10 Jahren und auch heute noch eine Scheibe abschneiden können. Meine Frau hatte mich eigentlich unterstützt beim Rocktragen..."wenn Du willst mach es und geh raus und habe kein Schiss". Leider war ich nicht selbstbewusst und hatte Schiss. Dann sollte man es wirklich lassen.
Mittlerweilen bin ich übrigens geschieden woran der Rock und mein Umgang damit Hauptursache ist.
Man muss dazu stehen.
VG
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: GregorM am 18.06.2015 08:38
Hallo Dr.Heizer,

vielen Dank für deinen sehr schönen Bericht. Du ist wirklich weit gekommen. Vieles erinnert mich an mein eigenes Leben mit dem Rock.

Gruß
Gregor

Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: GregorM am 18.06.2015 08:40
Mittlerweilen bin ich übrigens geschieden woran der Rock und mein Umgang damit Hauptursache ist.
Man muss dazu stehen.

Tut mir Leid, dass es bei dir dazu gekommen ist, und dass dein Rocktragen angeblich Hauptursache war. Hoffentlich war es das wert.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 18.06.2015 09:37
Lieber Marcel,

ich war sogar ein wenig überrascht, als ich las, dass Du erst ein Jahr Röcke trägst. Du bist in dieser kurzen Zeit ein "alter Hase" geworden, so selbstbewusst, wie Du Deinen Umgang mit Kleidung gewandelt hast. Ich denke, das kann allen Männern Mut machen, die sich in einer Situation befinden, die Deiner vor einem Jahr ähnlich ist.

Zugleich zeigt Dein Bericht aber auch, mit welchen Kämpfen auch ein selbstbewusster Mann zu rechnen hat und umzugehen lernen muss. Da ist die eigene innere Scheu, der ansozialisierten Kleidungszuordnung auf männlich und weiblich zu widersprechen und dann die Angst der eigenen Familienmitglieder, irgendwie negativ aufzufallen und von den Mitmenschen negativ beurteilt zu werden. Du hast es genau richtig gemacht, selbstsicher und freundlich Deinen Weg zu gehen und Deine Frau peu a peu mitzunehmen.

Ich denke Freundlichkeit und Selbstsicherheit bedingen auch einander. Aggression und Ungeduld und damit Unfreundlichkeit sind oft eine Folge von Unsicherheit und mangelndem Selbstbewusstsein. 

Ich hoffe, es lassen sich mehr Männer von Deinem Beispiel inspirieren!

LG (derzeit) aus OWL ins Voigtland!

Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 18.06.2015 10:31
Schade nur, dass dieser Thread schon wieder durch Grundsatzdiskussionen verhunzt wird. Ich kann verstehen, dass einige Forumsteilnehmer den Kanal voll haben und sich (teilweise) zurückgezogen haben. Aktuell ist es ein User aus Baden-Württemberg.

Es ist nicht verständlich, warum das so gemacht wird  :o Es sind auch immer wieder die Selben, die das tun. Ich möchte Hilfestellung geben, Mut machen! DAS ist auch das, was die Mehrzahl der Menschen hier suchen und finden wollen.

Lieber Dr.Heizer,

ich freue mich, dass Du so einen schönen Bericht von Deinem Werdegang im Rock geschrieben hast, der bestimmt mutmachend für andere Leser ist.

So ein wenig habe ich das ja mitbekommen und erinnere mich an Deine ersten Beiträge. Was für ein Unterschied zu heute.

LG
Hajo

Ja, es hat sich vieles entwickelt. Und dazu hatte ich genügend Zeit. Zeit auch, um darüber nachzudenken, ob ich Röcke wirklich tragen möchte.

Ja, das Rocktragen hat mein Leben nicht einfacher gemacht, doch erlebnisreicher und angenehmer. Ich habe heute ein noch stärkeres Selbstbewusstein und weiß auch: es ist nicht einfach, seine Gedanken zu überwinden, denn die größten Widersacher sitzen im eigenen Kopf. :o Ich habe meine besiegt. Die "Widersacher des Rock am Mann" (Gedanken darüber, was andere Menschen denken oder sagen könnten) bei meiner Fau haben größtenteils schon das Feld geräumt, manche bäumen sich ab und an noch auf, doch die kriegen wir auch noch klein. ;)

Ich kannte das Rocktragen nur von zu Hause, wenn meine Frau nicht da war (siehe meine persönliche Vorstellung aus 2014). "Warum" stellte ich mir die Frage, "sollte ich einen Rock nur tragen, wenn ich allein bin?" Ich überlegte lange, wie meine Frau reagieren würde. Ich besaß ja schon einige Röcke und ermutigt durch Menschen wie Gregor im Kilt und Rock, Dich in vielerlei verschiedenen Outfits und zahlreiche Berichte auch von anderen Rockträgern hier und anderswo teste ich es für mich aus. Ich zog einen Rock statt kurzer Hose an und ging einfach in die Natur und es fühlte sich gut an. Die Spaziergänger grüßten freundlich wie immer, keiner sagte etwas negatives über mich oder über den Rock an mir. So schlecht konnte es also gar nicht aussehen! ;)

Also musste ich es meiner Frau erzählen, dass ich gerne auch mal einen Rock oder Kilt tragen möchte und ich das sehr bequem finde. Ich machte eine Modenschau mit all meinen Röcken und wir sortierten aus, was gar nicht gefiel. Manche fand sie richtig gut, doch rausgehen mit mir? So? Nicht dran zu denken an diesem Tag! "Was könnten die Leute von Dir denken?"

Ja, diese Gedanken hatte ich auch, doch ich hatte durch meine zahlreichen Solo-Ausflüge in die Natur bereits Erfahrungen gesammelt. Was sie denken, weiß ich nicht, was sie sagen schon: Guten Tag! oder Hallo! sagten sie. Und freundlich wie immer! Wir unterhielten uns auch manchmal über die Natur, in der wir uns begeneten, selten über den Rock, denn ich begann das Thema nicht, wenn es die Gesprächspatner nicht begannen. So war es ganz angenehm in den ersten Ausflügen allein. Doch allein ist nicht so schön!  :'(

Deswegen war immer wieder ein kleiner geschickter Schachzug gegen die Angst im Kopf nötig und es hat sich bis heute gelohnt!  :)
Wenn es also jemand ausprobieren möchte: man nehme einen Rock oder Kilt, ziehe ihn an und wenn man sich dann selbst darin gut findet, raus damit!

Ich habe in der Natur bei Spaziergängen damit begonnen.
- Vorteil: man begenet wenigen Menschen.
- Nachteil: diese können das Outfit und den Typen darin ausgiebig betrachten.
Mit jeder Begegnung merkte ich, dass nichts, aber auch gar nichts negatives kam. Alles gut!

Eine andere Möglichkeit: beginnt in einem belebten Einkaufszentrum. Ihr müsst auch nicht in einzelne Läden gehen, dreht einfach eine Runde auf jeder Etage  des größten Einkaufcenters zu einer sehr belebten Zeit! Einfach mal rumlaufen mit dem Ziel: wenn ich dann auch im 4 Stock war, gönne ich mir ein Eis!
- Vorteil: Viele Menschen, mann kann in der Menge schnell untertauchen, wird von einzelnen nicht lange gesehen.
- Vorteil: jeder der anderen hat meist eine Einkaufsliste und besucht betimmte Läden, er achtet also weniger auf fremde Menschen, noch weniger auf deren Kleidung.
- Nachteil: man könnte auf ein paar Halbstarke treffen, die vielleicht sagen "Guck mal, ein Typ im Rock!"
- Vorteil: Ja, ein Typ im Rock und Schwupps - ist er aus dem Sichtfeld der Hallbstarken in der Menge verschwunden.

Ich manche Euch darauf aufmerksam: je mehr Menschen, desto weniger werden es überhaupt bemerken! Wenn ich heute etwas teste und Selbstbewusstein dafür benötige, gehe ich dahin, wo es möglichst viele Menschen gibt, dann ist vielleicht auch mal jemand dabei, dem es positiv auffällt und man bekommt ein Lächeln oder ein Kompliment! Das allein bestärkt noch mehr, als das Gefühl, welches man sich von Mal zu Mal selbst erarbeitet.  Seid aber nicht enttäscht, wenn es mal niemand bemerkt. Alle anderen haben auch mit sich zu tun. ;)

Ich wünsche allen viel Erfolg beim Rocken, denn im Sommer ists besonders schön!

Lieber Marcel,

ich war sogar ein wenig überrascht, als ich las, dass Du erst ein Jahr Röcke trägst. Du bist in dieser kurzen Zeit ein "alter Hase" geworden, so selbstbewusst, wie Du Deinen Umgang mit Kleidung gewandelt hast. Ich denke, das kann allen Männern Mut machen, die sich in einer Situation befinden, die Deiner vor einem Jahr ähnlich ist.

Zugleich zeigt Dein Bericht aber auch, mit welchen Kämpfen auch ein selbstbewusster Mann zu rechnen hat und umzugehen lernen muss. Da ist die eigene innere Scheu, der ansozialisierten Kleidungszuordnung auf männlich und weiblich zu widersprechen und dann die Angst der eigenen Familienmitglieder, irgendwie negativ aufzufallen und von den Mitmenschen negativ beurteilt zu werden. Du hast es genau richtig gemacht, selbstsicher und freundlich Deinen Weg zu gehen und Deine Frau peu a peu mitzunehmen.

Ich denke Freundlichkeit und Selbstsicherheit bedingen auch einander. Aggression und Ungeduld und damit Unfreundlichkeit sind oft eine Folge von Unsicherheit und mangelndem Selbstbewusstsein. 

Ich hoffe, es lassen sich mehr Männer von Deinem Beispiel inspirieren!

LG (derzeit) aus OWL ins Vogtland!

Michael

Das hoffe ich auch, denn dazu bin ich ja da! Ich habe hier seit einem Jahr auch Mut und Rat gefunden - also Rock on!

Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: skirty19 am 18.06.2015 11:08
@ Gregor,
nicht das Rocktragen, sondern wie ich damit umgegangen bin..indirekt dann schon...Allerdings hat sie mir keine Chance gegeben und mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt...sie war dann eiskalt. Gelohnt....
3 Kinder,  verlorenes Haus, finanz. Katastrophe... halt "normale " Scheidung.Das ist fast wie wenn man eine Mutter frägt ob sich der Tod ihres Sohnes im Krieg gelohnt hat....  :-\  was ich damit sagen will manche Dinge kann man nicht mit gelohnt oder nicht bewerten ..man wird so oder so nicht mehr froh!
VG
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 18.06.2015 18:54
3 Kinder,  verlorenes Haus, finanz. Katastrophe... halt "normale " Scheidung.Das ist fast wie wenn man eine Mutter frägt ob sich der Tod ihres Sohnes im Krieg gelohnt hat....  :-\  was ich damit sagen will manche Dinge kann man nicht mit gelohnt oder nicht bewerten ..man wird so oder so nicht mehr froh!
VG
Hallo Skirty,
Warst du nicht Hauseigentümer? Tja, du bist nicht der einzige Mann, dem es so geht. Die feministische Überberzugung ist gerade richtig am brodeln, bei den Männerrechtlern, wie man im Netz lesen kann. Besonders in Österreich dürften die Männer Nase voll haben. Als Mann bist du angearscht, wenn es um Frauen geht. Darum nehme ich das runtergebete, "Ich bin froh, ein Mann zu sein" nicht mehr wirklich ab. Es gibt nichts mehr, wofür es sich lohnt, ein Mann zu sein.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Jo 7353 am 18.06.2015 21:32
Hallo Dr Heizer,

Das Hauptproblem, beim Röcke tragen hast Du richtig benannt:
"Was könnten die Leute von Dir denken?"
und ich ergänze: "und wie werden sie mich aus diesen Gedanken heraus behandeln?" Die Gedanken allein könnten einem noch gleichgültig sein, aber wenn daraus Handlungen entstehen, kann man sie nicht mehr so einfach ignorieren. Außer dem,was sich iin den Köpfen abspielt, und wie Menschen aus diesen Gedanken reagieren, gibt es kein Problem mit dem Rock am Mann. Dieses Problem muß aber bearbeitet werden. Diese Sorgen lassen sich nur durch positive Erfahrungen wirklich abbauen, aber dazu muß man den Mut finden, es trotz dieser Sorgen zu wagen. Die beispielhaften Ansätze, die Du genannt hast, sind gut hierfür.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 18.06.2015 21:49
Hallo Dr Heizer,

Das Hauptproblem, beim Röcke tragen hast Du richtig benannt:
"Was könnten die Leute von Dir denken?"
und ich ergänze: "und wie werden sie mich aus diesen Gedanken heraus behandeln?" Die Gedanken allein könnten einem noch gleichgültig sein, aber wenn daraus Handlungen entstehen, kann man sie nicht mehr so einfach ignorieren. Außer dem,was sich iin den Köpfen abspielt, und wie Menschen aus diesen Gedanken reagieren, gibt es kein Problem mit dem Rock am Mann. Dieses Problem muß aber bearbeitet werden. Diese Sorgen lassen sich nur durch positive Erfahrungen wirklich abbauen, aber dazu muß man den Mut finden, es trotz dieser Sorgen zu wagen. Die beispielhaften Ansätze, die Du genannt hast, sind gut hierfür.

Gruß,
Jo

Sehr richtig, Jo!

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: joelh am 18.06.2015 21:56
Könntest Du das evtl. etwas näher erläutern?
Wen oder was meinst Du, vor dem man sich nicht distanzieren soltel? Die Nörgler? Die stillen Betrachter mit den großen Augen?
Hallo Joel,
gegenüber den Schwulen, Transen, Travestiten, Tunten und und und.

Wie sollte die Annäherung aussehen?
In dem wir unsere strenge Kleidung endlich fallen lassen und uns nicht von Randgruppen und Frauen distanzieren.

Wie sieht eine Annäherung aus mit einer Gruppe von Leuten, die selbst keine Annäherung will, sondern nur laut prolt?
Die wenigsten sind Prolle. Selbst die halten schnell das Maul, wenn sie keinen Angrifsspunkt haben oder merken es lohnt sich eh nicht, weil er hinnimmt als schwul gesehen zu werden. Und die anderen, wie Arbeitskollegen kann man bewusst lenken und aufklären. Die meisten wollen nur eine Erklärung. In Schubladen einordnen ist aber für das Gehirn erstmal einfacher, als über zig tausende Motivationen nachzudenken.

Warum verschwinden dadurch die Ängste, wenn man sich nicht mehr distanziert.
Fühlst du nichts, wenn du Röcke trägst? Wann sind dir Röcke angenehm und ab wann nicht mehr? Genau, wenn unweigerlich die Vermutung des Phantasmas des schwulen Mannes aufkommt. Stärker dürfte die Poralisierung durch Kleider und High_Heels sein. Darum tragen das Männer nicht. Röcke gehen gerade noch so. Männlichkeit differenziert sich gegenüber dem Weiblichen, die mit schwul gleichgesetzt wird, weil es wiederum mit dem Werben von Männern zu tun hat.  Nimmst du es hin und es ist dir egal, ob du als schwul, transgendig gewertet wirst, ist es keine Distanzierung zu Anderem und zu dir selber mehr. Erst dann kannst du deine Röcke selbstverständlich überall tragen, ohne dich zu krämen.
Ah, ich habe da völlig in die andere Richtung gedacht.
SO verstehe ich es und es entspricht voll und ganz meiner Rede.
Es gibt kaum einen Grund, sich über diese "Gruppen" zu erheben. Vielmehr können wir sie auch als Verbündete sehen.
Ich kenne übrigens eine ganze Menge schwuler Menschen und der eine oder andere darunter trägt Röcke. "Ich darf das, ich bin schwul", sagte mir einmal einer schelmisch. Den Mut und ein bisschen die Selbstverständlichkeit können wir uns ohne weiteres abgucken. Die Motivation Röcke zu tragen ist nicht so weit von unserer Entfernt, finde ich. Die wollen ja auch darin "nur schön aussehen"...
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 18.06.2015 22:33
Die Motivation Röcke zu tragen ist nicht so weit von unserer Entfernt, finde ich. Die wollen ja auch darin "nur schön aussehen"...

Also das "nur", lieber Joel, würde ich für mich nicht unterschreiben, sondern vor allem liebe ich das Tragegefühl von Röcken, sodann den Gedanken, emanzipiert zu sein, und dann kommt das Aussehen.

Aber ansonsten d'accord!

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 19.06.2015 07:26
und der eine oder andere darunter trägt Röcke. "Ich darf das, ich bin schwul", sagte mir einmal einer schelmisch. Den Mut und ein bisschen die Selbstverständlichkeit können wir uns ohne weiteres abgucken.
Guten Morgen Joelh,
witzigerweiße offenbart der Satz Ich....bin...schwul...Ich....darf....das mehr, als wir glauben und regt die Leute, insbesondere die Männer, erst dadurch zum nachdenken an. Dabei muss man nicht schwul sein, um mit diesem Spruch zu kontern. Es geht nicht um das Homosexuelle, sondern den letzten Teil, Ich darf das, weil...Du nicht.  Ersetze Schwul einfach mal mit Frau, dann erkennst du das Privileg und wieviel Homosxuelle mit Frauen, aber nicht mit Heterosexuellen gemein haben (dürfen). Erst durch Distanzierung und Ausgrenzung verstärken wir die Ursachen, wie es bspw. die Mc-Kennas tun.

Gruß
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 19.06.2015 07:26
Ah, ich habe da völlig in die andere Richtung gedacht.
SO verstehe ich es und es entspricht voll und ganz meiner Rede.
Es gibt kaum einen Grund, sich über diese "Gruppen" zu erheben. Vielmehr können wir sie auch als Verbündete sehen.
Ich kenne übrigens eine ganze Menge schwuler Menschen und der eine oder andere darunter trägt Röcke. "Ich darf das, ich bin schwul", sagte mir einmal einer schelmisch. Den Mut und ein bisschen die Selbstverständlichkeit können wir uns ohne weiteres abgucken. Die Motivation Röcke zu tragen ist nicht so weit von unserer Entfernt, finde ich. Die wollen ja auch darin "nur schön aussehen"...
Die Motivation schwuler Rockträger Röcke zu tragen unterscheidet sich m.E. nicht von unseren Beweggründen: Bequemlichkeit, Schönheit, Freiheit.

Wir können doch ebenfalls sagen: "Ich darf Röcke tragen, ich bin hetero" oder allgemeiner: "Ich trage Röcke, denn ich bin ein Mann (Mensch)!"

"Nur schön aussehen" klingt ein wenig abwertend, finde ich. Ist vielleicht eine "typische" Sichtweise von Männern, da muss wenigstens etwas Zweckmäßiges oder Bequemes dabei sein, um vor anderen und vor sich selbst ein gutes Gewissen zu haben. Und zur Abgrenzung von Frauen, denn unsere Denkweise ist doch überwiegend folgende (vereinfacht):

- Frauen tragen Röcke und Kleider, um schön auszusehen (eher ein emotionaler Grund).

- Männer tragen Röcke und Kleider, weil es bequem ist (eher ein rationaler Grund).

Bin ich jetzt kein (richtiger) Mann mehr, weil der Aspekt der Schönheit für mich genauso wichtig ist, wie die Zweckmäßigkeit oder Bequemlichkeit oder Emanzipation?

LG
Hajo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 19.06.2015 07:48
Die Motivation schwuler Rockträger Röcke zu tragen unterscheidet sich m.E. nicht von unseren Beweggründen: Bequemlichkeit, Schönheit, Freiheit.
Hallo Hajo,
genauso sehe ich das auch,

Wir können doch ebenfalls sagen: "Ich darf Röcke tragen, ich bin hetero" oder allgemeiner: "Ich trage Röcke, denn ich bin ein Mann (Mensch)!"
Können wir. Das Paradoxon liegt aber im Gender. Etwa, Männer tragen keine Röcke, Du bist ein Mann und keine Frau usw.

"Nur schön aussehen" klingt ein wenig abwertend, finde ich. Ist vielleicht eine "typische" Sichtweise von Männern,
Schön aussehen ist nicht abwertend. Es wird nur an Männern abgewertet.  Nur Frauen und lsutigerweiße Schwule sind von Natur aus schön. (Ich rede von der allgemeinen Sichtweise)

denn unsere Denkweise ist doch überwiegend folgende (vereinfacht):

- Frauen tragen Röcke und Kleider, um schön auszusehen (eher ein emotionaler Grund).

- Männer tragen Röcke und Kleider, weil es bequem ist (eher ein rationaler Grund).
Ja. Wobei viele der Meinung sind, Frauenn tragen Kleider und Röcke, um auf Männr zu wirken. Was sie zweifelsfrei tun. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall. Frauen tragen Hosen, nicht weil sie unbedingt schön sind, sondern bequem und praktischer, als Röcke. Aus weiblicher Sicht gesehen.
Wenn wir Männer sagen, wir tragen Röcke nur, weil es bequem ist, verweißen wir nur auf eine neutrale heteronormative Sichtweise und Empfindung, um keinen Verdacht zu erregen. Zweifelslos gibt s auch bequeme Hosen. Daher dürfte der grund für einige nicht nachvollziehbar sein. Schon gar nicht für Frauen. Wenn man eingesteht, dass man Röcke für sich schöner und besser findet, als Hosen, verstehen das die Anderen schon besser.

Bin ich jetzt kein (richtiger) Mann mehr, weil der Aspekt der Schönheit für mich genauso wichtig ist, wie die Zweckmäßigkeit oder Bequemlichkeit oder Emanzipation?

LG
Hajo
Darüber lässt sich streiten. Meine Meinung kennst du. Viele sehen aber einen Mann im Rock und High_Heels nicht mehr als Mann an. Da reichen schon beinbetonende Hosen aus. Wobei das Gelebte mir andere Erfahrungen zeigt. Aber die Grundeinstellung ist immer noch bei vielen so.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 19.06.2015 08:58
Lieber Rock aktiv,

das "nur" interpretiere ich nicht im dem Sinne, als sei Schönheit etwas minderwertiges, sondern in dem Sinne, dass es keine anderen Gründe gibt. Deshalb habe ich ja andere Gründe aufgezählt: Tragegefühl und Emanzipation.

Lieber Hajo,

Schönheit kann auch ein rationaler Grund sein: Als Frau schön zu sein, zieht Männer an, darunter auch den Vater der Kinder, die die Frau mit ihm kriegen will, was dann den Fortplanzungstrieb bedient und die Arterhaltung gewährleistet.

Und Bequemlichkeit kann auch emotional sein: Wenn zum Beispiel Sicherheitskleidung vernünftiger wäre, man sich in ihr aber nicht wohl fühlt, weswegen man lieber bequemere Kleidung trägt, ist das sicher eher emotional als rational.

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: GregorM am 19.06.2015 09:18
Wir haben es früher diskutiert. Lass mich ganz kurz meine Meinung wiederholen:

Es ist etwas natürliches, schwul, Crossdresser, Transvestit oder transsexuell zu sein, genau wie hetero. Nur bilden heterosexuelle Männer und Frauen eine Mehrheit. Und damit haben sie es, wie Mehrheiten aller Art, es leichter. Glücklicherweise haben diese Minderheiten in den meisten Gesellschaften es viel leichter bekommen, werden aber in einigen noch verfolgt, und in anderen ist noch etwas nachzuholen.  

Ich weder kann oder will mich von diesen Mitmenschen distanzieren. Aber auch möchte ich weder eine spezielle Hetero-Uniform, (Hosen, Anzug etc.), noch dass man eine spezielle Uniform mit Männern der erwähnten Gruppen verbindet, also Röcke etc. am Mann.

Es sollte genau so natürlich sein, dass Männer, ohne Rücksicht auf ihre sexuelle Neigungen, Röcke tragen, wie Frauen, seien sie hetero oder schwule, in Hosen gehen.

Wollen wir den Vorurteilen (und es gibt sie) entkommen, müssen wir der Gesellschaft irgendwie klarmachen, dass sich ALLE Männer in Röcken usw. kleiden können. Deshalb sollen wir uns nicht von den Minderheiten distanzieren, nur zeigen, dass wir, die Mehrheit, es auch können und wollen. Damit helfen wir letztendlich besser den Minderheiten zur noch größeren Akzeptanz.

Ein bisschen dumm ausgedrückt, ich weiß, aber mir fiel nicht besseres ein: Auch richtige Männer gehen im Rock.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: cephalus am 19.06.2015 10:02
Ein bisschen dumm ausgedrückt, ich weiß, aber mir fiel nicht besseres ein: Auch richtige Männer gehen im Rock.

Mir fällt zwar gerade auch keine Formulierung für das ein, für das was du ausdrücken willst, aber Dein Satz degradiert alle die nicht dem Maintream entsprechen.

VG
Cephalus
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 19.06.2015 10:07
Hallo Dr Heizer,

Das Hauptproblem, beim Röcke tragen hast Du richtig benannt:
"Was könnten die Leute von Dir denken?"
und ich ergänze: "und wie werden sie mich aus diesen Gedanken heraus behandeln?" Die Gedanken allein könnten einem noch gleichgültig sein, aber wenn daraus Handlungen entstehen, kann man sie nicht mehr so einfach ignorieren. Außer dem, was sich in den Köpfen abspielt, und wie Menschen aus diesen Gedanken reagieren, gibt es kein Problem mit dem Rock am Mann. Dieses Problem muß aber bearbeitet werden. Diese Sorgen lassen sich nur durch positive Erfahrungen wirklich abbauen, aber dazu muß man den Mut finden, es trotz dieser Sorgen zu wagen. Die beispielhaften Ansätze, die Du genannt hast, sind gut hierfür.

Gruß,
Jo

Die Ge-dan-ken si-ind frei... , das heißt, es steht jeden frei, das zu denken, was er möchte. Ich weiß auch nicht, was andere denken, doch ich habe in dem einen Jahr viele Menschen erlebt, die sich nicht nur ihren Teil zum Rock denken, sondern auch handeln. Handeln, in dem sie auch mit mir ins Gespräch kamen. Die meisten Gespräche ergaben sich, wenn ich allein unterwegs war. Es war kein einziges Gespräch dabei, bei dem ich gefragt wurde, ob ich es tue wegen sexueller Orientierung. Ich bin bisher wegen des Rockes noch nicht als "schwul", "Idiot" oder "Spinner" bezeichnet worden. Auch von Halbstarken kam bisher nicht einmal auf der Straße etwas in diese Richtung. Die rufen eher "Guck mal, der hat einen Rock an!" Ach, es ist also den anderen gar nicht aufgefallen oder sie fanden es nicht erwähnenswert. Damit kann ich gut leben!

Vielleicht wurde ich von bösen Verbalatacken zufällig verschont ??? vielleicht war auch mein Aufttreten und meine Wirkung ausschlaggebend? Ich bin nicht besonders groß, doch ich trete entschlossen auf, verstecke mich nicht. Ich tue ja niemandem was böses, ich lebe und das gerne. Das sieht man mir auch (meistens) an.

Was uns Sorge bereitet, ist die Angst davor, dass es doch einmal geschehen könnte? Dass jemand eine Behauptung aufstellt und ausspricht, die nicht zutrifft? Tröstet Euch, anderen geht es genau so. Was hat der Koch oft Sorge, dass es den bewirteten Gästen nicht schmeckt. Meist unbegründet, wenn er es eben wirklich kann. Doch es ist und bleibt eine Geschmacksfrage, nicht nur des Könnens.

Was kann also der Koch dafür, wenn jemand ein anderes Geschmacksempfinden hat und trotz perfekter Zubereitung und Anrichtung die Speise nicht mag? Nichts. Genau wie bei uns. Wenn ich Rock trage, tue ich es, weil ich weiß, dass ich es kann. Ob es allen anderen schmeckt? Weiß ich vorher nicht, doch ich weiß, dass ich es gut kann. Ich trage den Rock genau da, wo er hingehört, nicht unterhalb der Achseln, nicht an den Kniekehlen. Dazwischen, so wie eine Hose. Damit weiß ich, wie es geht. Also kann ich es!
Man kann also lernen, wie man ihn anzieht und trägt, dazu braucht es keine Ausbildung von mehreren Jahren oder langjährige Erfahrung: Rock so wie eine Hose anziehen, fertig (Hose anziehen kann ja jeder, daher kann er auch Rock).
Wenn also jemand sagt, es schmeckt nicht, ist es so nicht richtig, denn es "schmeckt" nur ihm nicht. Andere können es toll finden. So ist es mit den Speisen genau so, wie mit einem Rock.

Was wäre, wenn jemand so etwas zu mir sagen würde? Problematisch? Nein, der Grund ist: ich entspreche nicht seinem Bild von einem Mann (Mann trägt Hosen, naja zumindest die meisten hierzulande).
Und er? Er entspricht vielleicht nicht meinen Bild von einem ordentlich gekleideten Menschen. Von ihm zu behaupten, er wäre ein Affe, weil er nicht wisse, wie man sich ordentlich kleide, wäre also auch falsch. Genau so falsch, wie allein von einem Kleidungsstück an einem Menschen auf dessen auf sexuelle Orientierung oder politische Gesinnung zu schließen.

So lasse ich ihm seinen Stil, auch seine Gedanken. Wenn wir ins Gespräch kommen, können wir uns darüber austauschen. Fragen nach dem Warum - ganz ruhig, nett und so erfahren wir vielleicht, was ihn zu diesen Stil bewegt. Oft sind es ähnliche Gründe wie bei uns: er möchte nicht so rumlaufen wie alle anderen. Er findet es toll oder bequem so. Ihn vorher als "Affe" bezeichnet zu haben, täte uns dann vielleicht Leid, es hätte jeden netten und aufschlussreichen Gesprächsansatz zerstört. Das hilt also nicht weiter.

Es wäre also richtig, sich damit zu beschäftigen um aus Erster Hand etwas zu erfahren, also von dem Menschen selbst.

So zerstören andere auch oft durch ausgesprochene Vorurteile jeden positiven Gesprächsansatz. Aus Angst vor bisher Unbekanntem oder Unwillen, sich mit dem Thema weiter zu beschäftigen. Sie gehen durch solche Äußerungen erstmal "auf Distanz", wollen nicht dazugehören - abwarten, was sich tut. Viele haben nicht den Mut dazu, jemanden wirklich anzusprechen und blocken mit einer verbalen Äußerung oder einen abfälligen Blick das Ganze ab. Verkriechen sich in Ihre gewohnte Sicherheitszone. Sie haben mehr Angst, vor neuen Dingen und Situationen, als wir! Und so haben sie auch Ängste davor, was geschehen könnte, doch ihnen fehlt das Bewusstein, es zuzugeben und der Mut, es zu ändern. Sie sind schwach, doch sie könnten es ändern, in dem Sie ihre Angst überwinden: "Hallo, mir ist aufgefallen, sie tragen einen Rock. Warum tun sie das?" Und keiner von uns würde entgegnen, dass es den Fragesteller nichts anginge, sondern wir würden darlegen, warum wir es tun - jeder aus seinem individuellen Grunde.

Ich weiß mittlerweile, dass es und wie es geht :).

In früheren Jahren hatte ich mich auch mal eine Zeit lang so verhalten: Alles, was ich nicht kannte oder von dem ich dachte, es nie zu wollen, habe kategorisch abgeblockt, teils auch vorschnelle verbale Äußerungen getätigt. Doch erfahrene Menschen öffneten mir die Augen und mein Denken wurde offener.

Es ist heute eine Bereicherung, zu wissen, dass man viel erfahren kann, wenn man sich mit anderen unterhält. Es baut auch das Gefühl von Einsamkeit und Unzufriedenheit ab. Man findet überall auf der Welt Menschen, die einen so mögen, wie man ist und die es einfach akzeptieren, dass auch ein Mann einen Rock trägt, so wie anderer eben gerne eine Mütze oder am liebsten keine Schuhe (einen solchen kenne ich auch, er ist ein angesehener Physiotherapeut).

Ich weiß eben, dass niemals Millionen Menschen auf dieser Welt meine Freunde sein werden. Müssen sie auch nicht. Mir genügen meine wirklichen Freunde, bei anderen reicht mir, wenn ich einfach respektiert und akzeptiert werde.

Ich weiß einiges über Menschen, habe vieles erlebt. Daher weiß ich auch, dass ich einen Rock tragen kann, ich habe es schon oft genug getan und erlebt, wie Menschen sich mir gegenüber verhalten.
Auch wenn ich bei den ersten öffentlichen Spaziergängen eine gewisse Angst verspürte, es ist gut, dass ich es gewagt habe. Auch der stärkste Wikinger hat irgend eine Angst (gibt es nur nicht zu). Heute brüllen auch die Wikinger nicht mehr herum, sind ganz nett. Viele Wikinger haben auch heute Ängste, genau wie wir alle.  ;)

Und so blieb auch ich trotz anfänglicher Angst einfach nett zu jedem, der mir begenete und grüßte freundlich die anderen Spaziergänger oder auch in der Stadt die Menschen, die mich bewust ansahen. Meist wurde ich freundlich - überrascht - zurückgegrüßt und die Angst vor dem, was andere sagen könnten, schwand - denn nun wusste ich es: Sie grüßen und gehen weiter - oder wir kommen anschließend ins Gespräch. Ja, ein Mann im Rock.  Das Eis ist gebrochen, der Dampfer nimmt Fahrt auf. Alles gut :).
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 19.06.2015 10:41
Ein bisschen dumm ausgedrückt, ich weiß, aber mir fiel nicht besseres ein: Auch richtige Männer gehen im Rock.

Mir fällt zwar gerade auch keine Formulierung für das ein, für das was du ausdrücken willst, aber Dein Satz degradiert alle die nicht dem Maintream entsprechen.

VG
Cephalus
Ich würde sagen, die Formulierung "richtige Männer" degradiert alle Männer, die keine Röcke tragen.

Laß einfach das Wort "richtige" weg: "Auch Männer gehen im Rock!"

Das würde besagen, dass nicht alleine die Frauen Röcke tragen, sondern auch Männer.

Frecher formuliert und ohne Rücksicht auf Empfindsame: "Echte Kerle rocken" oder "Echte Kerle tragen heute Rock!"

Damit hebe ich die Rockträger von den Hosenträgern ab. Und natürlich könnten sich Hosenträger herabgesetzt fühlen.

Aber zuviel Zurückhaltung muss nicht immer sein. Dann dürfte es auch fast keine Produktwerbung geben.

LG
Hajo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: DesigualHarry am 19.06.2015 13:02
Hallo!

Ich trage Röcke nun doch schon wesentlich länger als der Erstellter dieses Threads Dr. Heizer, dessen Bericht ich doch sehr positiv wahrnehme,  aber mein zwischen Fazit bis hierhin geht mehr in die Richtung dass es mir großteils auch  um die Herausforderung geht generell als Mann einen Rock zu tragen.  Wenn es irgendwann vielleicht zur Normalität wird dass man als Mann auch Selbstverständlich Röcke tragen kann, dann müßte ich mir wohl eine neue Herausforderung suchen...

Früher dachte ich eigentlich immer dass ich richtige Entspannung finde wenn alles zur Zufriedenheit gelöst ist. Heute erkenne ich immer mehr dass eigentlich die Herausforderung und die dadurch entstehenden Spannungen im weiteren Verlauf zu richtigen Intensiven Entspannungen führen...
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Asterix am 19.06.2015 18:50
Lieber Dr.Heizer,

ich freue mich, dass Du so einen schönen Bericht von Deinem Werdegang im Rock geschrieben hast, der bestimmt mutmachend für andere Leser ist.

So ein wenig habe ich das ja mitbekommen und erinnere mich an Deine ersten Beiträge. Was für ein Unterschied zu heute.

Dem schließ ich mich an. Freut mich für Dich, Dr Heizer. Und auch für Dich, Hajo!

Zitat
Schade nur, dass dieser Thread schon wieder durch Grundsatzdiskussionen verhunzt wird. Ich kann verstehen, dass einige Forumsteilnehmer den Kanal voll haben und sich (teilweise) zurückgezogen haben. Aktuell ist es ein User aus Baden-Württemberg.

Ich sehe nicht, dass der Beitrag verhunzt wird. rock aktiv hat meines Erachtens schon einen berechtigten Einwand gebracht.

Wie dem auch sei, schönes Wochenende!

Liebe Grüß,

Asterix
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 19.06.2015 20:02
Eine sehr schöne Entwicklung hast Du gemacht, Dr. Heizer! Vielleicht macht die detaillierte Schilderung dem einen oder anderen stillen Leser, der sich noch nicht traut, ein wenig Mut, es Dir gleichzutun.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 19.06.2015 21:43
Ich würde sagen, die Formulierung "richtige Männer" degradiert alle Männer, die keine Röcke tragen.
Ja und? Es trifft den Punkt. Hast du für die ein Verständnis? Die machen es oft nicht anders.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 20.06.2015 00:15
Herrje, jetzt sind die Schwulen nach Deiner Wahrnehmung auch schon privilegiert, rock aktiv. Die drehst die Welt wirklich, wie sie Dir gefällt.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 20.06.2015 00:55
Herrje, jetzt sind die Schwulen nach Deiner Wahrnehmung auch schon privilegiert, rock aktiv.
In den Augen der heterosexuellen Männer schon. "Das dürfen nur Frauen und Homosexuelle tragen" sagt es ja schon aus. Oder auch beliebt. "Wenn du nicht gerade schwul bist, kannst du Das als heterosexueller Mann nicht tragen".
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 20.06.2015 01:34
Heterosexuelle Männer, die Schwule um angebliche Privilegien beneiden, haben keine Ahnung und kann ich nicht ernst nehmen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 20.06.2015 07:49
Heterosexuelle Männer, die Schwule um angebliche Privilegien beneiden, haben keine Ahnung und kann ich nicht ernst nehmen.

Da gebe ich Dir Recht, denn es ist nicht korrekt, zu behaupten, es gäbe diese Privilegien. Wer so etwas sagt, hat sich nie damit beschäftigt und damit kann man ihn mit dieser Aussage auch nicht ernst nehmen. Ich kann keine Privilegien erkennen, die sich auf Grund einer homosexuellen Orientierung ergeben sollen. Da ist wohl eher etwas anderes im Spiel. Zum einen, sich selbst etwas nicht trauen (z.B. einen Rock tragen) und dann auch noch andere, die es tun, in diese Schublade stecken "Naja, der kann das tragen, der ist bestimmt schwul.", um sich selbst damit schon wieder davon zu distanzieren, nicht zuzugeben, dass man es gar nicht beurteilen könne in Ermangelung eignes gemachter Erfahrungen. Keine Offentheit zu zeigen, sich damit tatsächlich auseinander setzen zu wollen.

Abgrenzung, Ablehnung von etwas, was man nicht beutreilen kann, denn Was könnten die anderen von mir denken, daher spreche ich es selbst schnell aus. In vielen Fällen ist es umwahr, dass andere Menschen so denken würden, doch durch solche Aussagen wird es immer wieder suggeriert und verbreitet diese Art: Bevor der andere etwas von mir denkt, was mir eventuell nicht gefällt oder worüber ich vielleicht offen sprechen müsste, schaffe ich lieber eine Situation, in der schon mal klar ist, warum ich das nicht tue: "Nee, das is nix für mich, ich bin ja nicht schwul." Dein Mut entscheidet, ob Du so einen Abgrenzungssatz ausspichst oder sagst: "Also ich könnte mir einen Rock vorstellen, ist vielleicht bequem." Und nochmal:; von einem Kleidungsstück kann man nicht auf eine sexuelle Orientierung schließen. Gibt auch Männer, die tragen enganliegende Hosen. Von denen ist der Großteil auch nur vom Tragegefühl begeistert, mancher vielleicht liebt keine Frau. Doch die meisten schon.

Wie ich bereits schon einmal hier im Forum schrieb, kenne ich einige Menschen, die homosexuell sind. Keiner der Männer traut sich, einen Rock in der Öffentlichkeit zu tragen geschweige denn Schuhe mit Absatz oder gar ein Kleid zu tragen! ist auch nicht deren Wunsch. Sie haben mehr mit der Akzeptanz ihrer Neigungen zu kämpfen, als uns bewusst ist, vor allem im eigenen Umfeld.  :'(

Sie wollen auch nur als Mensch ihr Leben leben und einfach akzeptiert werden. Das ist in einer Region wie unserer schon schwer genug. Da finde ich, ist es leichter hier, als Mann einen Rock zu tragen, als in der Öffentlichkeit eng umschlungen mit einen anderen Mann herumzuspazieren und ihn zu küssen.
Wer also meint, Homosexuelle hätten Privilegien, hat wohl zu viel fern gesehen und die einzelnen Paare, die es geschafft haben, sich darüber hinwegzusetzen, auf die Allgemeinheit übertragen. Diese Menschen haben einen langen Kampf der Akzeptanz ausgefochten, mussten sich über viele Widerstände hinwegarbeiten und haben auch Ängste vor Reaktionen anderer.
Zu behaupten, diese hätten "Privilegien", finde ich nicht richtig. Sie haben es schwer genung und alles, was sie sich heute öffenlich trauen, ist hart, oft über Jahre und mit ungeheurer Kraft erkämpft. Sprecht mal mit Menschen, die das erlebt haben. Dagegen ist einen Rock oder Kilt als Mann zu tragen in meinen Augen ein Kinderspiel, denn das menschliche Zusamenleben in der Familie und im Umfeld ändet sich ja dadurch nicht. Es ändert sich auch nicht, wenn mein Schwager ab nun gerne Strickmützen tragen würde, oder mein Nachbar eben gerne Latzhosen trägt (die ich schrecklich finde) doch ich mag ihn als Mensch. In Latzhosen, in Kilt, im Nachthemd und Mütze oder in Badehose... um jemanden zu mögen: egal!   :)

Ich finde es wirklich einfacher, mit einen Rock oder Kilt rauszugehen. Das kostet auch Überwindung, doch vor allem Überwindung seiner eigenen Gedanken. Bevor diese Gedanken sich zu einem schwierig überwindbaren Berg anhäufen: Los gehts! Beginnt, diese Trümmer aus dem Kopf zu räumen!
Nein, nicht nächste Woche, nicht übermorgen, heute! Die eigene Angst gilt es zu besiegen, das ist der größte Triumpf, den ein Mensch in seinem Leben erringen kann: An sich selbst glauben und seine eigenen Ängste besiegen!

Wollt ihr aufgeben, bevor ihr richtig begonnen habt? Dann seid ihr nur ein erfolgloser Anfänger. Einer, der etwas anfängt und nicht zu Erfolg bringt. Erfolg ist schon, einen Rock anzuziehen und damit rauszugehen. Geht einfach mal vor die Tür und wenn Menschen Euch heute noch Panik machen, geht im Wald spazieren, die Eichhörnchen und Rehe interessiert es nicht. Keine Sau und Eber wird es interessieren, auch nicht die anderen Spaziergänger (sofern überhaupt welche Euch begenen: Freundlich Grüßen  :)nicht vergessen ).

Genießt die Natur, genießt das neue Gefühl! Und jetzt los! :)

P.S.: Wer noch keinen Rock hat: Second Hand, Internetauktionsplattformen, Läden, in denen es Klamotten gibt.
Vorher mal bei einer Hose die Bundweite messen und los! Wer sich im Laden nicht traut: sagt einfach, Ihr braucht ihn für ein Theaterstück. Dann gibt es gute Beratung dazu (die gibt es auch wenn Ihr sagt, er ist für Euch und Ihr wollt mal wissen, wie sich sowas trägt ;), es geht nur um Eure Gedanken und denn Abbau der eigenen Angst)
Muss zum Anfang nix teueres sein, meine ersten richtigen Röcke haben unter 10 Euro gekostet, Abverkaufsschnäppchen aus Kollektionswechsel. Waren Dunkelblau, schwarz, in Knielänge. Habe ich heute noch und trage sie gernm, waren also keine Fehklkäufe. Selbst wenn es so sein sollte, dass Euch nach Monaten der erste Rock nicht mehr gefällt: Egal! Los gehts!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 20.06.2015 09:05
Hallo lieber Marcel,
mit Privileg meinte ich auch nicht, dass es tatsächlich Privilege sind, sondern es meist nur gedacht wird, dass es welche sind. Röcke tragen sei ein weibliches Privileg und darum nur für Frauen, hört man daher nicht selten.

Da gebe ich Dir Recht, denn es ist nicht korrekt, zu behaupten, es gäbe diese Privilegien. Wer so etwas sagt, hat sich nie damit beschäftigt und damit kann man ihn mit dieser Aussage auch nicht ernst nehmen. Ich kann keine Privilegien erkennen, die sich auf Grund einer homosexuellen Orientierung ergeben sollen.
Nenne es Zuschreibungen.

Wie ich bereits schon einmal hier im Forum schrieb, kenne ich einige Menschen, die homosexuell sind. Keiner der Männer traut sich, einen Rock in der Öffentlichkeit zu tragen geschweige denn Schuhe mit Absatz oder gar ein Kleid zu tragen! ist auch nicht deren Wunsch.
Weißt du das genau? Weiter oben schriebst du

Zitat
bevor der andere etwas von mir denkt, was mir eventuell nicht gefällt oder worüber ich vielleicht offen sprechen müsste, schaffe ich lieber eine Situation, in der schon mal klar ist, warum ich das nicht tue: "Nee, das is nix für mich, ich bin ja nicht schwul." Dein Mut entscheidet, ob Du so einen Abgrenzungssatz ausspichst oder sagst: "Also ich könnte mir einen Rock vorstellen, ist vielleicht bequem." Und nochmal:; von einem Kleidungsstück kann man nicht auf eine sexuelle Orientierung schließen.
Ich behaupte das Gegenteil. Schwule und Lesben kleiden sich im Durchschnitt tatsächlich anders. Gehe einfach mal auf Gay-Partys. An lesbische Frauen sieht man das sehr gut. Wenn auch nicht alle, gibt es ein Schnittmenge, die sich bewusst anders und maskuliner kleidet. Auch so Eine in meiner Firma. Schwule Jungs fallen nicht auf, weil das Schwule schon immer im Fokus stand und das Lesbische quasi unsichtbar ist. Lesben müssen sich also sichtbar machen, um wahr gennommen zu werden, um für ihre Rechte zu kämpfen. Mit ihren weiblichen Keidern werden sie nicht als Lesben, sondern als heterosxuelle Frau wahrgenommen. Bei den Schwulen ist es der umgekehrte Fall. Sie waren schon immer präsent und es bedurfte eine Anpassung, um Akzeptiert zu werden.
"Mir ist egal ob du schwul bist, aber trage deine sexuelle Ausrrichtung nicht sichtbar nach außen. Das stört mich". Darum verzichteten schwule Männer weitgehendst auf weibliche Kleidung. In den 70/80ern war es aber tatsächlich so, dass einige Homosexuelle beiden Geschlechts bewusst zur gegengeschlechtlichen Kleidung griffen. Die ersten Männer, die in unserer modernen Gesellschaft zu Röcken griffen, waren Schwule.

Sie wollen auch nur als Mensch ihr Leben leben und einfach akzeptiert werden. Das ist in einer Region wie unserer schon schwer genug.
Unsere Generation hat weniger Schwierigkeiten, als noch die etwas Ältere. Diese dürfte bei dir, unter deinen Bekannten sein.

Da finde ich, ist es leichter hier, als Mann einen Rock zu tragen, als in der Öffentlichkeit eng umschlungen mit einen anderen Mann herumzuspazieren und ihn zu küssen.
Ja, das haben sie sich aber selber zuzuschreiben. Händchenhaltende Lesben, die sich mla küssen oder ein Kind gemeinsam haben, sehe ich hier öffters mal. Die Schwulen machen sich unsichtbar und leben ein vermeintlich heterosexuelles Leben. Wie soll es dann zur Normalität werden? Das gilt übrigens auch für alle Männer, die heimlich nur in ihren 4 Wänden Röcke oder anderes weiblich Konnotiertes tragen.

Diese Menschen haben einen langen Kampf der Akzeptanz ausgefochten, mussten sich über viele Widerstände hinwegarbeiten und haben auch Ängste vor Reaktionen anderer.
Haben das heterosexuelle Männer nicht, die sich abweichend der männlichen Mode kleiden möchten?
Sie stehen im selben Verdacht. Die offene Zurschaustellung eines schwulen Outfits, zeigt die wahre Akzptanz bei den Menschen gegenüber Homosexuellen Männern.

Zu behaupten, diese hätten "Privilegien", finde ich nicht richtig.
Das habe ich nie behauptet. Ich zeigte nur die Differenzierung auf: Wenn du einen Rock tragen willst, solltest du entweder eine Frau sein wollen oder schwul sein.

Dagegen ist einen Rock oder Kilt als Mann zu tragen in meinen Augen ein Kinderspiel, denn das menschliche Zusamenleben in der Familie und im Umfeld ändet sich ja dadurch nicht. Geht einfach mal vor die Tür und wenn Menschen Euch heute noch Panik machen, geht im Wald spazieren, die Eichhörnchen und Rehe interessiert es nicht. Keine Sau und Eber wird es interessieren, auch nicht die anderen Spaziergänger
Das sehe ich nicht so. Mir geht es mehr darum, Röcke im Berufsleben zu etablieren. Deinen Wildschweinen im Wald interessiert es nicht. Auch, was wir Männer in unserer Freizeit und in der Natur tun oder tragen. Ich will aber ein Aquivalent für uns Männer, was den Frauen erlaubt und selbstverständlich ist. Obwohl ich die ganze Zeit nun Röcke auf Arbeit trug, kam gestern der Einwurf - obwohl ich dazu nur eine schlichte schwarze Strumpfhose darunter trug -  "Bitt keine Röcke im Büro. Hosen das nächst mal anziehen". Das ist Grund genug, seine Geschlechtsgenossen zu hassen. Meine Kolleginne trugen die Wochen vemehrt Röcke und daran wurde kein Ansstoß genommen. Vielleicht war die Strumpfhose auschlaggebend, da dadurch die Beine betont werden. Damit kommen Schwanzträger wohl nicht klar.

Es ändert sich auch nicht, wenn mein Schwager ab nun gerne Strickmützen tragen würde, oder mein Nachbar eben gerne Latzhosen trägt
Das kannst du nicht mit weiblich Konnotierten vergleichen. Bewertet wirst du auch, wenn du Damenstiefel tragen würdest, obwohl Stiefel einst Männerschuhwerk waren.

Ich finde es wirklich einfacher, mit einen Rock oder Kilt rauszugehen. Das kostet auch Überwindung, doch vor allem Überwindung seiner eigenen Gedanken. Bevor diese Gedanken sich zu einem schwierig überwindbaren Berg anhäufen: Los gehts! Beginnt, diese Trümmer aus dem Kopf zu räumen!
Freizeit und so ist wirklich ein Kinderspiel. Es geht aber darum, dass Frauen an heißen Tagen in Riemchensandaletten und luftigem Kleid oder Rock zur Arbeit erscheinen dürfen und immer noch korrekt gekleidet sind. Bei Männern wird das kritisiert und (immer noch) negativ bewertet, wenn man keinen Sacko ode Anzug trägt. Geschweige denn weibliche Mode zu tragen. Es ist ja schon so, dass man jetzt die Lockerung der Krawattenpflicht als Fehler anerkannt hat. Da sich immer mehr Männer casual in Firmen kleiden.

Grüße
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 20.06.2015 09:31
Ich behaupte das Gegenteil. Schwule und Lesben kleiden sich im Durchschnitt tatsächlich anders. Gehe einfach mal auf Gay-Partys.

Grüße
Wenn Du Parties als Maßstab nimmst, mag das so sein.

Nur besteht das Leben eben nicht aus Events, sondern hauptsächlich aus den ganz normalen Alltäglichkeiten. Und da fallen weder Schwule noch Lesben durch die Kleidung auf. Da merkt man es allenfalls an solchen Zeichen wie Händchenhalten oder Küssen.

Nicht alle auffällig/anders gekleideten Frauen oder Männer sind lesbisch bzw. schwul.

Im Übrigen ist es mir herzlich egal, wie andere Menschen geschlechtlich orientiert sind und achte deshalb wenig auf irgendwelche Verhaltensmuster.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 20.06.2015 09:43
Wenn Du Parties als Maßstab nimmst, mag das so sein.

Nur besteht das Leben eben nicht aus Events, sondern hauptsächlich aus den ganz normalen Alltäglichkeiten. Und da fallen weder Schwule noch Lesben durch die Kleidung auf. Da merkt man es allenfalls an solchen Zeichen wie Händchenhalten oder Küssen.

Nicht alle auffällig/anders gekleideten Frauen oder Männer sind lesbisch bzw. schwul.
Lesbsiche Frauen sind nicht auffällig gekleidet. Viele sind sehr überzeichnend maskulin gekleidet. Baggypants, burschikosen Kurzhaarschnitt usw. Im Alltag wird es für homosexuelle Männer verpflichtend nicht aufzufallen und sich anzupassen. Also keine Röcke, keine High-Heels.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 20.06.2015 10:27
Hallo zusammen,

"Ich bin schwul, ich darf das" war sicher mit einem Augenzwinkern gesagt und etwas ironisch gemeint, in etwa wie ein Ostfriese, der mal was Dummes macht (wie jeder Mensch) sagen kann: "Ich bin Ostfriese, ich darf das".

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 20.06.2015 10:55
Hallo zusammen,

"Ich bin schwul, ich darf das" war sicher mit einem Augenzwinkern gesagt und etwas ironisch gemeint, in etwa wie ein Ostfriese, der mal was Dummes macht (wie jeder Mensch) sagen kann: "Ich bin Ostfriese, ich darf das".

LG, Michael
Ich kenne einen ähnlichen Spruch von einem Kollegen: "Ich kann nichts dafür, ich bin Holländer." Er ist wirklich aus den Niederlanden und sagt auch immer mit einem Augenzwinkern. ;)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 20.06.2015 11:31
Wenn ich manche Beiträge so lese, fällt mir dieser Satz aus einem Ohrwurm ein: Ich glaub, es geht schon wieder los! Das darf doch wohl nicht wahr sein..

Da haben welche hier nicht mal die Fähigkeit oder den Willen dazu, etwas positives für sich daraus zu erkennen und mäkeln wieder an irgendetwas herum. Ich schrieb meine Erfahrungen als Hilfestellungen für Interessierte, nicht für Ignoranten! Feel free to ignore this!

Diskutiert dann eben darüber wer was darf und wer nicht, weil er schwul ist oder nicht nicht -doch macht einen neuen Thread dazu auf, denn es ist nicht meine Aufgabe, Euch davon abzuhalten.

Schönes Wochende allen wahrhaft Interessierten und denen, die sich weiterentwickeln wollen. Liebe Grüße von mir an alle Freunde hier im Forum, die es zu würdigen wissen, was es bedeutet, von sich selbst so viel zu offenbaren.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 20.06.2015 11:38
Lieber Marcel,

ich glaube, es gibt hier niemanden, der Deine Geschichte negativ bewertet.

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Asterix am 20.06.2015 12:14
@rock aktiv, halte durch. Beim nächsten Mal ziehst du wieder an, was Dir gefällt.

@dr. heizer: kann an dieser Diskussion nix Negatives erkennen, entspann dich...

Schönes Wochenende!

Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 20.06.2015 12:39
"Ich bin schwul, ich darf das" war sicher mit einem Augenzwinkern gesagt und etwas ironisch gemeint,
Ja natürlich ist es so. Es geht um Erwartungshaltungen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 20.06.2015 15:26
Lesbsiche Frauen sind nicht auffällig gekleidet. Viele sind sehr überzeichnend maskulin gekleidet. Baggypants, burschikosen Kurzhaarschnitt usw.
Das ist inzwischen mehr Klischee als Regel.

Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: BerlinerKerl am 22.06.2015 08:03
Lesbsiche Frauen sind nicht auffällig gekleidet. Viele sind sehr überzeichnend maskulin gekleidet. Baggypants, burschikosen Kurzhaarschnitt usw.
Das ist inzwischen mehr Klischee als Regel.

Kann ich bestätigen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 22.06.2015 11:41
Gestern hatte ich ein Erlebnis mit einer sehr guten Freundin, die mich nun gerade gestern das 2.Mal bewusst im Rock sah. Ich trug einen wadenlangen natooliven Jeansrock, der unten seitlich geschlitzt ist, mit einem breiten schwarzen Gürtel (auf der silberfarbenen Schnalle ist ein 3D-Pferdemotiv in Kupfer und Goldfarben), dazu ein dunkelblaues Poloshirt. Sie fragte, ob das alles Männerröcke sind, die ich immer trage. Ich verneinte - manche schon, doch es sind meist welche aus der Damenabteilung, so wie dieser. Sie war erstaunt, dass ein Mann wie ich sich in der Damenabteilung bedient und man es nicht einmal äußerlich am Rock ausmachen kann, dass es ein "Damenrock" sein soll (sie betrachte ihn dabei lange und ausgiebig) Sie hielt auch den knielangen schwarzen Rock vom letzen Mal für einen Männerrock - auch falsch, ich :) und sie  :o . Dann haben wir beide  ;D !

Sie fand, der Rock passt sehr gut, mein Outfit gefiel ihr. Ich sagte ihr, dass ich gerne in meiner Freizeit Röcke trage und sie meinte: "Das ist bestimmt bequemer als Hosen." (Jeah - sie hats erkannt :) :-* !!!) ...und wo ich die so kaufe... Wir werden das vertiefen beim nächsten Treffen, denn es interessiert sie sehr.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 22.06.2015 17:45
Lesbsiche Frauen sind nicht auffällig gekleidet. Viele sind sehr überzeichnend maskulin gekleidet. Baggypants, burschikosen Kurzhaarschnitt usw.
Das ist inzwischen mehr Klischee als Regel.

Kann ich bestätigen.

Trotzedem gibt es auch in gleichgeschlechtlichen Beziehungen eine gewisse Rollenverteilung.  Bei lesbischen Frauen sieht man witzigereweiße die Unterschiede (Femme vs. Butch), als bei den Männern.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Albatros 55 am 27.06.2015 08:22
Hallo ! Bei mir sind es schon 10 Jahre, dass ich im Rock während meiner Freizeit durch die Strassen ziehe. Wie ich schon oft schrieb, trage ich fast nur Maxi-Jeansröcke. Im Winter oft einen schwarzen Maxi-Strickrock. Anfang des Jahres hat mich einmal eine Frau bei Karstadt angesprochen. Sie selbst in Hose, meinte, dass sie mein Outfit großartig fände und der Rock, so sie, sei der Hammer. Ja, so ein Zuspruch baut auf. Aber gestern, sah ich eine Frau im langen Jeansrock dunkelblau, mit nur einem kleinen Gehschlitz hinten. Dieser Rock war wirklich ein Hammer. Er gefiel mir sehr und am liebsten hätte ich sie angesprochen. Ich tat es nicht, was mich jetzt sehr ärgert. Ich wollte wissen, wo sie diesen Rock gekauft hat. Im Internet gibt es diese Röcke nicht in der Grösse 50 oder sie sind an den Oberschenkeln heller vom Design. Der war aber einfarbig tiefblau und die Größe 50 trug die Dame bestimmt auch. Hätte gern mit ihr den Rock getauscht -  ;D
In der Regel bekomme auch ich mehr positive Stimmen von den Leuten. Negativ kaum. Aufgefallen ist mir, dass speziell Schwarzafrikaner damit nichts anfangen können ( Mann im Rock ) . Sie schauen dann schon sehr seltsam. Ein Mensch aus dem Orient stellte  beim Vorbeigehen fest, dass ich doch ein Mann sei u.s.w.
Sonst aber wird man fast kaum beachtet oder die Frauen finden es super, so ihr Kommentar sehr oft.
Ich jedenfalls, liebe meine Maxi-Röcke ! LG
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 27.06.2015 09:12
Aufgefallen ist mir, dass speziell Schwarzafrikaner damit nichts anfangen können ( Mann im Rock ) . Sie schauen dann schon sehr seltsam. Ein Mensch aus dem Orient stellte  beim Vorbeigehen fest, dass ich doch ein Mann sei u.s.w.

Lieber Albatros,

das ist mir auch schon mal aufgefallen, aber die meisten Afrikaner und Südwestasiaten, mit denen ich zu tun habe, reagieren nicht anders als die Europäer.

Allerdings ist in Afrika und Südwestasien Homophobie noch sehr weit verbreitet und wird von Christen und Muslimen oft religiös begründet. In einigen Ländern steht Homosexualität noch immer unter Strafe. Und Crossdressing wird eben wie auch bei uns oft mit Homosexualtität verbunden, so dass die Ablehnung eines rocktragenden Mannes von daher zu verstehen ist.

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 27.06.2015 09:50
Hallo ! Bei mir sind es schon 10 Jahre, dass ich im Rock während meiner Freizeit durch die Strassen ziehe. Wie ich schon oft schrieb, trage ich fast nur Maxi-Jeansröcke. Im Winter oft einen schwarzen Maxi-Strickrock. Anfang des Jahres hat mich einmal eine Frau bei Karstadt angesprochen. Sie selbst in Hose, meinte, dass sie mein Outfit großartig fände und der Rock, so sie, sei der Hammer. Ja, so ein Zuspruch baut auf. Aber gestern, sah ich eine Frau im langen Jeansrock dunkelblau, mit nur einem kleinen Gehschlitz hinten. Dieser Rock war wirklich ein Hammer. Er gefiel mir sehr und am liebsten hätte ich sie angesprochen. Ich tat es nicht, was mich jetzt sehr ärgert. Ich wollte wissen, wo sie diesen Rock gekauft hat. Im Internet gibt es diese Röcke nicht in der Grösse 50 oder sie sind an den Oberschenkeln heller vom Design. Der war aber einfarbig tiefblau und die Größe 50 trug die Dame bestimmt auch. Hätte gern mit ihr den Rock getauscht -  ;D
In der Regel bekomme auch ich mehr positive Stimmen von den Leuten. Negativ kaum. Aufgefallen ist mir, dass speziell Schwarzafrikaner damit nichts anfangen können ( Mann im Rock ) . Sie schauen dann schon sehr seltsam. Ein Mensch aus dem Orient stellte  beim Vorbeigehen fest, dass ich doch ein Mann sei u.s.w.
Sonst aber wird man fast kaum beachtet oder die Frauen finden es super, so ihr Kommentar sehr oft.
Ich jedenfalls, liebe meine Maxi-Röcke ! LG

Das ist ja super und bestätigt auch meine Wahrnehmung: Man wird kaum beachtet im Staßenegtümmel und wenn man geht, selten angesprochen. So wie eben alle anderen auch kaum beachtet werden. Der Rock selbst fällt nur den wenigsten überhaupt auf und wenn, gehen sie meist unbeeindruckt vorüber.

Das mit den Gesprächen ist eben eine eigene Sache: Wenn wir gerade gehen, werden wir selten angesprochen, doch wenn wir stehen oder sitzen, schon eher. Das ist meine persönliche Erfahrung und geht vielleicht vielen so.
 Und nun kommt die Wahrheit: genau so, wie wir uns manchmal nicht trauen, jemanden auf ein bestimmtes Kleidungsstück anzusprechen, geht es ihnen auch. ;)

 Daher manche ich auch mal den Anfang, wenn ich bemerke, dass mich jemand länger interessiert ansieht: ich lächle und grüße, damit ist das erste Eis gebrochen. Meist ergibt sich dann ein Gespräch, weil sich die Person dann eher traut, mich anzusprechen, denn ich habe bereits signalisiert:
 Ich habe Dich wahrgenommen und bin freundlich, also brauchst Du keine Angst vor mir zu haben und ich lasse Dir nun die Möglichkeit, einfach zurückzugrüßen und stehen zubleiben, oder auf mich zuzugehen, um mehr zu erfahren. Ich lade Dich also ein, doch ich dränge mich nicht auf.
Diese Botschaft wird meist auch verstanden, doch einzelne fühlen sich lustigerweise ertappt, dass sie so lange mich angesehen hatten und müssen erstmal Gedanken sortieren. Sie sehen mich vielleicht mal wieder und trauen sich dann (Manche haben mich erst nach mehrmaligen Sichtungen angesprochen, war immer ganz nett)

Also nutze die Chance, etwas über dien Rock zu erfahren, wenn er Dir gefällt. Schlimmstenfalls hat die Dame keine Zeit oder keine Lust, darüber mit Dir zu sprechen, doch wer weiß, vielleicht ist sie ganz nett und freut sich darüber, dass es Dir aufgefallen ist, dass sie ein besonders schönes Kleidungsstück trägt. Es ist vielleicht ihr Lieblingsrock. Wer weiß... ;)

Manche Damen fallen mir auch auf, ohne dass ich sie sehe: es gibt tolle Parfums, die "ansprechend" sind. Das sind bei mir die frischen, leicht blumigen Noten. Da spreche ich auch mache Damen darauf an und es war immer freundlich, keine von ihnen fühlte sich belästigt und manchmal waren es auch mir bisher unbekannte Düfte, von denen ich dadurch erfuhr. Die Vielfalt ist genau wie bei Kleidung sooooo riesig und so kann ich gezielt danach suchen (weiß ja nun, wie der Duft heißt und wo es ihn gibt). Ist doch was zum Schenken für die Liebste :-*, wenn es ihr und auch mir gefällt! :)

Also mach den ersten Schritt und spreche freundlich an oder suche erstmal netten Blickkontakt. Körpersprache verrät viel!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 27.06.2015 10:05
Zitat
Wenn wir gerade gehen, werden wir selten angesprochen, doch wenn wir ...

...krumm gehen ...

Zitat
..., schon eher.


 ;D

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 27.06.2015 10:33
Zitat
Wenn wir gerade gehen, werden wir selten angesprochen, doch wenn wir ...

...krumm gehen ...

Zitat
..., schon eher.


 ;D

LG, Michael

Ja, vielleicht nimmt uns ja jemand etwas ab, was uns so krumm (gebückt) gehen lässt? Es ging mit gerade um "den Moment des sich Fortbewegens" , doch statt gerade das Wort eben zu verwenden, hätte ja Flachland vorausgesetzt, da wohne ich bekanntlich nicht ;D

Erinnert mich an diese Unterhaltung:
"Ey alter, was geht?"
"Wie bitte?"
" Oh, Entschuldigung, ich meinte: Gevatter, wie steht es mit der Fortbewegung?"

Man darf es also durchaus als Kompliment ansehen, nicht immer und von allen verstanden zu werden ;)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Albatros 55 am 30.06.2015 18:56
Hallo MAS !

Ja, Schwarzafrikanische (Männer) schauen wirklich  nicht immer verstehend einen an. An der Bushaltestelle stand ich aber mit Frauen aus dem Kontinent 10 Minuten. Zuerst tuschelten sie etwas, dann hob eine den Daumen nach Oben, und kurz darauf nickten die anderen Frauen auch. Natürlich konnte ich nicht gleich alles einordnen, wie das wohl gemeint ist, doch ich nahm es als positiv hin.
Die Gewänder der Frauen aus Afrika sind manchmal ein echter Hingucker. Würde ich auch gern einmal ausprobieren. Na, soweit ist es noch nie gekommen.  Ich  bin erst einmal froh darüber, dass ich  in meine Jeansröcke so unkompliziert durch die Strassen laufen kann. Klar wird man auch beobachtet, aber neulich sah ich an der S-Bahn ein Mann im roten Frauenkostüm und Damenhut.  Natürlich habe ich auch hingesehen und sie betrachtet. Sie/er bemerkte das und lächelte mich an, denn schließlich war ich ja auch  im langen Rock. Ich lächelte zurück.
LG  :)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 30.06.2015 19:55
Hallo MAS !

Ja, Schwarzafrikanische (Männer) schauen wirklich  nicht immer verstehend einen an.
ich kann diese Unterstellungen, dass alle Südländer intolerant seien, nicht teilen. In der Anzahl gemessen. kam von den Südländern keine Beleidigung oder dumme Sprüche. Die meisten dummen Kommentare kamen von, sorry, dass ich das schreibe, einheimischen selber unattraktiven Hetero-Männern. Es ist ein menschenspzeifisches Problem und kein regionales.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 30.06.2015 20:25
"Nicht verstehend Gucken" ist für mich etwas anderes als abwertendes Gucken. Meine Erfahrungen mit Reaktionen von Schwarzen sind überwiegend neutral. Anders ist es mit Kulturkreisen, in denen das Männlichkeitsbild weit über dem von Frauen angesiedelt ist – und, wie bei rock aktiv, mit meinen Landsleuten.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: steffish am 01.07.2015 10:15
"Nicht verstehend Gucken"
... wir sind halt NOCH eine Randgruppe und das verstehen nicht alle Menschen, na und?
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Albatros 55 am 01.07.2015 10:36
Mit Einheimischen hatte ich noch nie Probleme. Was bei den Schwarzafrikanern und Südosteuropäern wohl anders ist, ist die Stellung des Mannes innerhalb der Familie, als absolutes Oberhaupt. Das verstehe ich auch.
Übrigens, gibt man bei Google " Mann im Rock " auf französisch ein ( z.B. unter Bilder ), wird man erstaunt sein wie viel Bilder und Beiträge dazu erscheinen. Viele Männer im langen Rock, das hat mir echt gefallen.
Ich mag es einfach, wenn beim Laufen der Jeansrock an meine Beine stößt oder ans Knie. Ich liebe es einfach.
Aber wie schon vorher betont, auf der Straße habe ich kaum Probleme mit meinen Röcken, es macht einfach Spaß und ist äußerst angenehm, gerade jetzt bei dieser Hitze - LG -  :)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Saari am 01.07.2015 10:57
Albatros 55 schrieb:
"Ich mag es einfach, wenn beim Laufen der Jeansrock an meine Beine stößt oder ans Knie. Ich liebe es einfach.
Aber wie schon vorher betont, auf der Straße habe ich kaum Probleme mit meinen Röcken, es macht einfach Spaß und ist äußerst angenehm, gerade jetzt bei dieser Hitze ."

Dem kann ich gut nachempfinden.
Ich mache es auch so!
Einen Jeansrock der an meine Knie stößt, liebe ich einfach!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 01.07.2015 14:59
Ja, ein bisschen "Freuheits-Feeling" sollte die Kleidung schon erzeugen. So ein bisschen "schwingen" darf also der Rock schon, damit man ihn spürt.

Gestern Abend gab es wieder eine Zwischenfall zu Hause. Wir hatten beschlossen, noch ein bisschen Spazieren zu gehen und gleich dabei noch auf den von meiner Frau betreuten Gräbern das Gießen zu erledigen. Die Entscheidung stand für mich angesichts der Temperaturen natürlich auf Rock! Also das Orage Top nochmal angezogen und den Dunkelblauen luftigen Viscoserock. Soweit alles i.O. und wir wollten los, doch als ich dann die schwarzen (wie sie sie nennt:) "Damenschuhe" anziehen wollte, gabs Protest. Okay, dann eben die schwarz-orangen Zehensteg-Sandalen und alles war wieder gut!

Rocktechnisch habe ich also schon einiges bei meiner Frau bewirkt. Sie schämt sich nicht für mich, wir liefen auch gestern händchenhaltend durch die Natur. Sowohl unterwegs beim Spaziergang als auch auf den Friedhöfen trafen wir Menschen und jeder grüßte ganz normal. Kein einziger Blick, der etwas Böses oder garEntsetzen :o vermuten lassen würde. Alle mit einen freundlichen Lächeln :) oder auch mal nüchtern normal.

Also die Lehr von der Geschicht: In der Öffentlichkeit geht Rock für sie, jedoch "Damenschuhe" - spitze flache Balerinas mit Schnalle, (hier folgt im Anhang ein Archivfoto) - nicht ;D

Wir haben unseren Spaziergang sehr genossen, doch das nächste Mal trage ich andere Schuhe. Lange Strecken in Zehensteg-Sandalen sind echt anstrengend für die Füße und das habe ich auch meiner Frau gesagt, als wir wieder zu Hause waren! "Dann zieh halt das nächste Mal andere Schuhe an." - Ja, werde ich machen, Schatz  ;)

 :) Also Jungs: Rock on!  :)

...und das Bild der Schuhe von "Taxi" (sind super bequem):
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: GregorM am 01.07.2015 15:24
Hallo Dr.Heizer,

betreffend den Schuhen bin ich auf der Seite deiner Frau. ;D

Gruss
Gregor
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Asterix am 01.07.2015 15:27
Hallo Dr.Heizer,

betreffend den Schuhen bin ich auf der Seite deiner Frau. ;D

Gruss
Gregor

Ich nicht.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 01.07.2015 15:54
Hallo Dr.Heizer,

betreffend den Schuhen bin ich auf der Seite deiner Frau. ;D

Gruss
Gregor

Ich nicht.
Ungeeignete Schuhe (Zehensteg-Sandalen) solltest Du umgehend durch geeignete Schuhe (Ballerinas) ersetzen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 01.07.2015 16:50
Vielen Dank, es ist schön, dass wir auch hier unterschiedlicher Meinung sind. Mir kam es in den Zusammenhang nur gerade etwas lustig vor, da sie weiß, dass ich diese Schuhe gern trage.
Doch vielleicht war es die Kombination von leichtem Oberteil, luftigem Rock und den "schweren Wildlederschuhen mit Schnalle" ::) ;D.

Naja, es gibt viele andere Schuhe, die ich tragen kann, doch hatte ich darauf keine Lust, es sollte eben luftig sein. Ich werde wieder genügend Gelegenheit haben, auch diese Schuhe zu tragen. Viel wichtiger ist mir, dass es zum Rock keine Beanstandung gab, also Alles gut! :)

Bild von gestern an einer Kirche im Umland (die Mauer war etwas kühler als die Luft, daher ganz angenehm):
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 01.07.2015 17:47
Für längere Fußwege sind Ballerinas auch nicht die richtige Wahl. Davon ab: feel free!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 01.07.2015 19:49
... wir sind halt NOCH eine Randgruppe und das verstehen nicht alle Menschen, na und?
Und werden wir immer sein. Und für Frauen sowieso.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 02.07.2015 00:34
... wir sind halt NOCH eine Randgruppe und das verstehen nicht alle Menschen, na und?
Und werden wir immer sein. Und für Frauen sowieso.

Global und menschheitsgeschichtlich gesehen sind wir keine Randguppe, Nico. Da können wir uns nichts drauf einbilden.

LG, Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: steffish am 02.07.2015 10:14
... wir sind halt NOCH eine Randgruppe und das verstehen nicht alle Menschen, na und?
Und werden wir immer sein. Und für Frauen sowieso.
macht mir nix, das nicht alle Frauen das verstehen - ich bin nun mal kein Standardmann.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 02.07.2015 10:49
... wir sind halt NOCH eine Randgruppe und das verstehen nicht alle Menschen, na und?
Und werden wir immer sein. Und für Frauen sowieso.
macht mir nix, das nicht alle Frauen das verstehen - ich bin nun mal kein Standardmann.

Wer will schon Standard 0815 sein? Das bedeutet ja "beliebig austauschbar und massenkompatibel". Nö, da mach ich nicht mit! Solche gibts doch schon genug! ;)

Gestern Abend war mit hellblauem (fast weißen) Rock und einem olivfarbenem Tanktop alles in perfekter Ordnung. Ich trug auch weiße Sandalen dazu, meine Frau ein schwarzes kurzes Kleid und schwarze Sandalen  - also: Alles gut!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 06.07.2015 12:47
Samstag nach dem Mittagessen hatten wir beschlossen, das Stadtfest unserer Heimatstadt zu besuchen. Die Temperatur lag bereits bei über 32Grad und es war für mich die Gelegenheit, den Rock unter vielen Menschen (vor allem vor vielen mir persönlich bekannten Menschen) zu tragen.

Es würde sicherlich etwas anderes ein, als wenn man nur im Rock zum Einkaufen geht, dachte ich mir. Die Menschen auf so einem Fest haben Zeit, sich alles anzusehen und ich habe Zeit, auf die Reaktionen zu achten und auch das eine oder andere Gespräch mit zu verfolgen. Also war meinerseits klar: Das wird heute eine Bewährungsprobe für die Gedanken, die sich meine Frau immer so macht!

Ich ziehe mir was bequemes an.. ! meinte ich nur kurz zu meiner Frau und verschwand im Schlafzimmer. Der leichte hellblaue Rock, den ich seit dem Nachhausekommen trug, schien mir nicht geeignet fürs Stadtfest, schließlich würde ich sehr wahrscheinlich auch Geschäftspartner und Kunden treffen.

Erster Versuch:
mein beiger, leichter Leinenrock, der etwas unterhalb der Knie endet (und der ist so herrlich bequem und luftig leicht), dazu ein braunes Kurzarmhemd mit Safari-Charakter.  Ich ging in den Flur, sah mich eigentlich als fertig gekleidet an. „Im Rock? ??? Zum Stadtfest, wo Dich fast jeder kennt?“-  Ja. Es ist warm und niemand wird was negatives dazu sagen. – „Der Rock hat aber ein paar Knitterfalten!“ - Ja, es ist Leinen, das knittert nun mal. Oder soll ich lieber einen anderen anziehen? ;D –   „Den knittrigen nicht - und auch kein Hemd dazu!“ >:(

2.Versuch:
schwarzer schön schwingender knielanger Rock, dazu ein weiß meliertes Polo von Versace. Ich zog es vor, das Polo über den Rock zu tragen, ist luftiger. „Das ist ein Damenrock, oder?“- Es ist einer von meinen Röcken, gefällt er Dir nicht? - „Schon, aber wenn Du Dich umdrehst, könnte man den Reißverschluss hinten sehen. Hast du keinen Männerrock?“ Doch, sagte ich sicher, denn nun wusste ich ja nun, woran man einen Männerrock erkennt: er hat keinen Reißverschluss hinten!   ::);)
 
3.Versuch.
Ich brachte 2 unterschiedliche Jeansröcke. Einer ein Jeansrock: 5Pocket-Style, relativ gerader Schnitt, breite Gürtelschlaufen, keine femininen Verzierungen. Ich nahm einen schwarzen Gürtel und zog ihn mit der Vorwarnung: Das ist zwar ein "Männer"-rock, aber er ist kürzer als der andere. an. „Ja, der ist kurz. Hat der einen Gehschlitz?“ Ich verneinte und drehte mich rum. Und was dann kam, brachte mich fast zum Lachen: „Ja, das ist ein Männerrock, aber der ist schon sehr kurz!“

Jetzt war ich genau an den Punkt, wo es nach der anfänglichen Anspannung begann, lustig zu werden. „Männerröcke haben nämlich keinen Gehschlitz.“, meinte sie. Und wie soll ein Mann im einem langen Rock dann gehen? „Na wenn der Rock länger ist, dann ist er ja breiter unten, das geht schon.“ Mein Schatz, ich habe viele Röcke und alles, was nicht aus Stretch-Material ist oder durch Falten wie am Kilt so weit ist, dass man bequem drin gehen kann, hat einen Gehschlitz hinten oder sogar an der Seite. Der wadenlange Jeansrock hat sogar an jeder Seite einen Gehschlitz. Ich trage ja auch keine Zelt-Röcke Und dann machte ich kleine, komische Tippelschritte und meinte, so müsste ein Mann im Rock gehen, wenn der Gehschlitz fehlt . Das sähe doch doof aus, oder? Sie lachte nun auch.  :)

Nun gab es den vierten Versuch.
Der andere Rock, den ich bereist mitgebracht hatte. Schwarzer Jeansrock (einer meiner Lieblingsröcke) aus leichtem Jeans-Stretch (siehe Profilbild). DAS ist ein Damenrock, verkündete ich. 5 Pocket, Knielang, ein kleiner Gehschlitz hinten. „Besser als der Kurze. Aber dazu ziehst Du jetzt keine Damenschuhe an, oder?“ Das war also das Startsignal, Ihre Gedanken um Gedanken anderer Leute mal jetzt mal richtig zu zerstreuen. Soll ich die schwarzen Trekkingsandalen nehmen? Die sind männlich, aber immer noch luftig genug. (und ich dachte mir: Und die passen gar nicht gut zu dem Outfit, doch egal) Ich wollte im Rock raus.  „Ja, die kannste dazu anziehen.“

Sie trug ein schönes weißes Shirt und eine Jeans-Hotpant, dazu schwarze Riemchensandalen, ich mein weiß meliertes Versace-Polo, einen Damenrock von WomenBest (bin ja auch „My Womens Bester“). Und dazu in meinen Augen „unpassende“ Trekkingsandalen.
War mir erstmal egal mit den Schuhen, denn der nächste Schritt sollte ja nach der Rückkehr vom Stadtfest folgen, wir waren noch bei Ihrer Familie zum Grillabend eingeladen.

Wir gingen also Hand in Hand zu Fuß in die Innenstadt, es sind bis zum Marktplatz etwa 500 Meter. Wir trafen einige  Bekannte und ich traf auch auf meinen Bankberater, der nicht nur sympathisch, sondern auch kompetent ist - egal was er trägt.
Wir unterhielten uns. Er war als Stadtwächter gekleidet und ich sah an ihm herunter und bemerkte: er trug zu den Kniebundhosen der Kostümierung auch ähnliche Sandalen wie ich! Ich sagte: Das ist zwar nicht das passende Schuhwerk zum Outfit, doch wohl das einzig Richtige bei der Hitze und lenkte damit bewusst den Blick nach unten. „Ja, das ist luftiger - Sie sind ja heute auch luftiger gekleidet als sonst.“ Er hatte den Rock bemerkt und sah ihn kurz an Ja, es ist sehr warm, es wäre schön, wenn ein bisschen Wind käme! meinte ich. Wir sprachen noch etwas über den Besucherstrom und das Fest im allgemeinen und verabschiedeten uns zum Eiswagen.

Der nette junge Mann im Eiswagen kannte uns noch vom letzen Jahr, als wir selbst als Aussteller dabei waren. Netter Smalltalk, 2 Eis geholt und dann ins Getümmel. Wir trafen einige Bekannte, die uns alle freundlich grüßten, unterhielten uns mit manchen Händlern oder Ausstellern und einige schauten mir sogar nach. Ich war nicht der einzige Mensch, der einen Rock trug, doch der einzige Mann. :) Viele registrierten den Rock gar nicht, es gab keine auffalenden Reaktionen, Manche Damen schauten doch sehr interesseirt und freundlich, und nur mancher Herr in seinem Vo der Sonne aufgeheitzen Ausstellerstand sah auffallend lange hin. Ich dachte mir nur Ja, guckt nur neidisch, ich jedenfalls möchte in euren Hosen in dieser Wärme nicht rumlaufen und lächelte zufrieden.

Am Stand des NABU haben wir und dann auch wieder mal etwas länger aufgehalten und nett unterhalten, denn der NABU tauschte 10 Plastiktüten kostenlos in einen Stoffbeutel um. Wir hatten im Vorfeld zu Hause gesucht, doch nicht einmal die Hälfte von 10 Plastiktüten gefunden. Also spende ich für den NABU und bekam so auch einen schönen Stoffbeutel mit Schmetterlingen darauf. Wir unterhielten uns über verschiedene Dinge und bald kamen noch 2 weitere Damen hinzu, als ein Fotograf meinte, er würde gern ein Bild machen. Es wurden 3-4 Fotos geschossen von Menschen, die Plastik gegen Stoffbeutel tauschten und den Naturschutz unterstützen.
Falls das Foto dann irgendwo veröffentlicht wird, ist es auch mein erstes öffentlich fremdgeschossenes Rockerfoto. Ich werde mal beobachten, ob es in der Presse in der nächsten Woche irgendwo zu sehen sein wird. ;D

Wir bummelten noch einige Zeit herum und zum Abschluss besuchten wir noch mal den Eiswagen für 2 Softeis und unseren Bankberater, der grade von zwei Damen fürsorglich umsorgt wurde: Mittels eines kühlen Fußbades und Wasser aus einem Wasserzerstäuber auf die sonnengeplagten Hautpartien verschafften Sie ihm gerade Abkühlung. Wir unterhielten uns nochmal einige Minuten und gingen dann nach Hause.

Ich habe meine Frau angesprochen, ob ihr denn irgendwas negatives aufgefallen wäre. Sie meinte,  manche hätten ganz schön erstaunt geguckt. „Naja, geredet haben die vielleicht schon darüber, aber erst, als wir weg waren.“ Meinte sie. Dann haben sie sich vielleicht geärgert, dass nicht von selbst drauf gekommen sind, dass ein Rock das bequemere Kleidungstück bei der Hitze wäre! und wir lächelten.

Wir genossen danach einige gemeinsame Stunden im Garten und gegen 18.30Uhr machten wir uns auf den Weg zum Grillabend mit Ihrer Familie. Meine Frau trug ein kurzes hellgrünes Stretch-Kleid, ich trug den kurzen Jeans-„Männerrock“ (der eigentlich kein Männerrock ist, doch er ist nun eben seit Samstag für meine Frau ein Männerrock, siehe oben), dazu ein weißes Shirt mit schwarzer Kontrastierung und vorn einem Tribal-Motiv drauf.
Die einzige Bemerkung zum Rock kam nur von der Oma meiner Frau, als wir sie begrüßten: „Sag mal, hast Du ´nen Rock an?“ Ich entgegnete lächelnd Bei der Hitze trage ich doch keine Hose, das ist mir zu warm. Damit war das Thema für den ganzen Abend erledigt, meine Nichte fand es wieder cool. Übrigens: nahezu alle anderen Damen trugen Hosen, nur meine Schwägerin trug auch ein tollen Jeansrock (der allerdings länger war als meiner) ;D

Am Sonntag waren wir nochmal auf dem Stadtfest und begeneten einer Gruppe von 5-6 Mädchen. Eine kicherte im Vorübergehen, eine andere meinte: "Wassn, der ist doch voll cool!" und ich hörte, wie die anderen ihr zustimmten. Ich weiß also: es gefiel, denn ich trug den kurzen Jeansrock und ein weißes Shirt mit einem Panther drauf, die Trekkingsandalen natürlich waren zu Hause geblieben ;)

Also Zusammenfassung: Auch wenn andere Kerle gucken, es ist für mich lediglich ein Zeichen, dass sie es sich selbst wahrscheinlich nicht trauen würden. Tja, dann tragt eben Hosen und schwitzt! Ein Rock ist trotz Unterwäsche das eindeutig angenehmere Kleidungsstück  ;) Alles Gut!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 06.07.2015 13:24
Die Definitionen Deiner Frau, was ein Männerrock ist, sind echt drollig (Entschuldigung, das muss ich so sagen).  ;)

Wenn ich es richtig verfolgt habe, hat ein Männerrock (hinten) keinen Reißverschluß und generell keinen Gehschlitz. Zumindestens darf man den RV nicht sehen.

Danach habe ich etliche Männerröcke und etliche Damenröcke (alles aus der Damenabteilung). Denn viele meiner Röcke haben keinen Gehschlitz und keinen RV. Andere dagegen haben sogar durchgehende RV. Sogar RV und Gehschlitz.

Mein aktueller weißer Damenkilt ist demnach ein Männerrock, denn er hat keinen RV und keinen Gehschlitz. Wenn ich das auf meine Kleider übertrage, habe ich mehrere Männerkleider aus der Damenabteilung.

Für so ein Stadtfest hätte ich eines meiner farbenfrohen Kleider gewählt. Da muss ich mir nicht den Kopf machen, welches Oberteil zu welchem Rock passt. Und bequemer als Röcke sind die auch.  ::)

Deine Erlebnisse bei Fest sind im Grunde genommen sowas von unaufregend, dass es für jeden hier eine Ermutigung sein sollte, es auch zu wagen!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 06.07.2015 13:56
Die Definitionen Deiner Frau, was ein Männerrock ist, sind echt drollig (Entschuldigung, das muss ich so sagen).  ;)

Wenn ich es richtig verfolgt habe, hat ein Männerrock (hinten) keinen Reißverschluß und generell keinen Gehschlitz. Zumindestens darf man den RV nicht sehen.

Zumindest keinen RV hinten und keinen Gehschlitz  ;D Ich muss schon ein bisschen grinsen, wenn ich darüber nachdenke. Bis Samstag wusste ich also gar nicht, dass ich so viele "Männerröcke" habe ;)

Deine Erlebnisse beim Fest sind im Grunde genommen sowas von unaufregend, dass es für jeden hier eine Ermutigung sein sollte, es auch zu wagen!

Mir ging es eben um mehrere Aspekte:
1. Ich verstecke mich nicht.
2. Meine Frau hat wieder mal erlebt, dass nichts Aufregendes passiert. Sie wird immer entspannter im öffentlichen Umgang damit.
3. Ich schreibe meine Erlebnisse hier, weil ich der Überzeugung bin, dass es vielen so ergeht: Sie möchten gern, doch trauen sie sich nicht, wissen nicht, wie das Umfeld reagiert - und schieben daher die öffentlichen Auftritte vor sich her. Doch damit wird die Angst nur größer!

Ich schreibe, wie mein Umfeld reagiert und bin überzeugt: es ist bei anderen ähnlich. Mann im Rock? Es gíbt nichts Gutes - ausser: Mann tut es!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Peter am 06.07.2015 14:45
3. Ich schreibe meine Erlebnisse hier, weil ich der Überzeugung bin, dass es vielen so ergeht: Sie möchten gern, doch trauen sie sich nicht, wissen nicht, wie das Umfeld reagiert - und schieben daher die öffentlichen Auftritte vor sich her. Doch damit wird die Angst nur größer!

Hallo,

das ist einerseits sehr nett von dir, uns hier teilhaben zu lassen und andererseits auch noch wahr, denn sicher einige trauen sich grundlos nicht.

Schön ist es, mitzuverfolgen, wie du langsam, aber mit Ausdauer deine Frau in die richtige Spur lenkst...

Bei der jeweiligen Herzdame verbirgt sich für zu viele noch das grösste Hemmnis, es wäre schön, wenn es bei denen auch noch so klappt wie bei euch!

LG

Peter

Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 06.07.2015 16:13
3. Ich schreibe meine Erlebnisse hier, weil ich der Überzeugung bin, dass es vielen so ergeht: Sie möchten gern, doch trauen sie sich nicht, wissen nicht, wie das Umfeld reagiert - und schieben daher die öffentlichen Auftritte vor sich her. Doch damit wird die Angst nur größer!

Hallo,

das ist einerseits sehr nett von dir, uns hier teilhaben zu lassen und andererseits auch noch wahr, denn sicher einige trauen sich grundlos nicht.

Schön ist es, mitzuverfolgen, wie du langsam, aber mit Ausdauer deine Frau in die richtige Spur lenkst...

Bei der jeweiligen Herzdame verbirgt sich für zu viele noch das grösste Hemmnis, es wäre schön, wenn es bei denen auch noch so klappt wie bei euch!

LG

Peter

Daher halte ich es für wirklich wichtig, dass man ab dem Zeitpunkt, an dem man beschlossen hat, man will einen Rock tragen, dringend das Gespräch mit seiner Frau sucht.

Wichtig: entspannte Atmosphäre, ruhig und sachlich argumentieren und darlegen, was und warum man es möchte.

Mache Frauen haben Bedenken: Was kommt dann als nächstes? Das Thema, welches sie mal mit böser vorwurfsvoller Miene brachte "Willst Du wohl lieber eine Frau sein" kam auch mal auf. Nein, BH und co ist nix für mich, alles bleibt dran, wo es ist, nix wird hinzugemogelt, Lippenstift und Perücke  - Nein. ich will keine Typveränderung, ich möchte nur einen Rock statt Hose tragen. Spätestens, wenn auch ihr das nun klar ist, ist ein Rock ein Kleidungsstück und kein Beginn einer Ehekriese.  
Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie einengend unbequem und auch oft unangenehm warm es in Unterwäsche+Hose für die "Männliche Ausstattung" ist. Das muss "Mann" der Frau auch mal erklären, denn wer es selbst nie erlebt, kann es nicht nachvollziehen - da hilft nur miteinander "Reden!" ;)

Somit habe ich von Anfang an auf Einsicht, Verständnis und Liebe gebaut. Ich habe genügend Zeit, auch einen Zeitpunkt abzuwarten, an dem es passt. Kommt er nicht zeitnah, wird er geschaffen. Findet heraus, was IHR wichtig ist und macht ihr auch öfters mal eine Freude (nein, nichts teueres kaufen), denn angenehme Zeit miteinander in Liebe ist das wahre Geschenk. So enspannt kann man auch über ihre (und eigene)  Wünsche reden. :)

Ich habe festegstellt, viele Männer haben die große Klappe, doch wenns drauf ankommt, fehlt Mut, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, gut zuzuhören.

Nichts ist Schlimmer als fehlendes Vertrauen. Beginnt also rechtzeitig und hört auf mit Geheimnissen voreinander, bevor Euch die Gedanken, die sie sich darum macht, überrollen.

Man kann auch in der Beziehung mal ganz geschickt rechtzeitig einen Bauern opfern, um die "Dame des Herzens" zu gewinnen -  handelt also klug, liebevoll, vorausschauend und fair ;)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 06.07.2015 18:34
Erster Versuch:
mein beiger, leichter Leinenrock, der etwas unterhalb der Knie endet (und der ist so herrlich bequem und luftig leicht), dazu ein braunes Kurzarmhemd mit Safari-Charakter.  Ich ging in den Flur, sah mich eigentlich als fertig gekleidet an. „Im Rock? ??? Zum Stadtfest, wo Dich fast jeder kennt?“-  „Der Rock hat aber ein paar Knitterfalten!“ –   „Den knittrigen nicht - und auch kein Hemd dazu!“ >:(

2.Versuch:
schwarzer schön schwingender knielanger Rock, dazu ein weiß meliertes Polo von Versace. Ich zog es vor, das Polo über den Rock zu tragen, ist luftiger. „Das ist ein Damenrock, oder?“- Es ist einer von meinen Röcken, gefällt er Dir nicht? - „Schon, aber wenn Du Dich umdrehst, könnte man den Reißverschluss hinten sehen. Hast du keinen Männerrock?“
ich denke, du hörst immer genau zu? Es war der Versuch deiner Frau, dass du eben keinen Rock trägst. Auch weil sie weiß, dass du keinen Männerrock hast.

„Ja, der ist kurz. Hat der einen Gehschlitz?“ Ich verneinte und drehte mich rum. Und was dann kam, brachte mich fast zum Lachen: „Ja, das ist ein Männerrock, aber der ist schon sehr kurz!“
Ich frage mich ernsthaft was das immer für bescheuerte Argumente sind, dass der Rock zu kurz sei. Solange er alles bedeckt. Man sagt doch auch zu keiner Frau, dass ihr Rock zu kurz ist. Ich weiß aber was der idiotische Gendanke sein könnte. Damit die Eier nicht unten rausbaumeln.

„Männerröcke haben nämlich keinen Gehschlitz.“, meinte sie.
Ja..meint sie. Meine Männerröcke haben einen Gehschlitz oder sind an der Seite geschlizt. Eben weil Männer einen anderen Schritt haben. Ihr sollte euch mal besser mit Röcken und Designern beschäftigen, bevor ihr euch gegenseitig Halbwissen unterjubelt.

http://www.wonderloft.de/wp-content/uploads/2012/08/Show-Amsterdam-2.jpg (http://www.wonderloft.de/wp-content/uploads/2012/08/Show-Amsterdam-2.jpg)
http://img0.liveinternet.ru/images/attach/c/0/37/971/37971157_7.jpg (http://img0.liveinternet.ru/images/attach/c/0/37/971/37971157_7.jpg)
http://www.crossdressing.pl/pics/pic_amok.jpg (http://www.crossdressing.pl/pics/pic_amok.jpg)

Nun gab es den vierten Versuch.
Die wenigsten Männer würden sich dieser Tutor aussetzten. Wo doch der Ärger mit jedem neuem Rock von vorn beginnt, der irgendwie anders aussieht.

Sie trug ein schönes weißes Shirt und eine Jeans-Hotpant, dazu schwarze Riemchensandalen, ich mein weiß meliertes Versace-Polo, einen Damenrock von WomenBest (bin ja auch „My Womens Bester“). Und dazu in meinen Augen „unpassende“ Trekkingsandalen.
Du lobst deine Frau immer, obwohl sie es bei dir wohl nur aus Liebe duldet.

Er hatte den Rock bemerkt und sah ihn kurz an. Wir sprachen noch etwas über den Besucherstrom und das Fest im allgemeinen und verabschiedeten uns zum Eiswagen.
die meisten trauen sich nicht zu fragen, um nicht ins Fettnäppel zu latschen.

Ich habe meine Frau angesprochen, ob ihr denn irgendwas negatives aufgefallen wäre. Sie meinte,  manche hätten ganz schön erstaunt geguckt. „Naja, geredet haben die vielleicht schon darüber, aber erst, als wir weg waren.“ Meinte sie.
Da kannst du froh sein, dass du trotzdem eine so tolle Frau hast. Die meisten Frauen würden das nur einmal mitmachen.

Dann haben sie sich vielleicht geärgert, dass nicht von selbst drauf gekommen sind, dass ein Rock das bequemere Kleidungstück bei der Hitze wäre! und wir lächelten.
Frag sie doch mal ganz knallhart, wa sie über dich denken. Es ist nicht immer das, was du denken willst. Ich drücks mal human aus. Sie können dein Tun nicht nachvollziehen. Aber vielleicht ist das auch nur bei mir so, da ich zwischen den Gender schwimme. ::)

Bei der Hitze trage ich doch keine Hose, das ist mir zu warm. Damit war das Thema für den ganzen Abend erledigt,
Jap, ist mir auch die Tage aufgefallen. Das scheint die einzige Logik zu sein, die die Leute akzeptieren und nicht weiter hinterfragen. Da bei Männern immer ein Zweck erfüllt sein muss. Schönheit zieht nicht als Argument. Die Motive sind aber schwerer zu begründen, wenn es kälter wird.

Am Sonntag waren wir nochmal auf dem Stadtfest und begeneten einer Gruppe von 5-6 Mädchen. Eine kicherte im Vorübergehen, eine andere meinte: "Wassn, der ist doch voll cool!" und ich hörte, wie die anderen ihr zustimmten. Ich weiß also: es gefiel,
Das muss nichts heißen. Wenn das Alphamädchen gelacht hätte, hätten die anderen auch gelacht. So fande sie es aber cool und das andere Mädel, was kicherte wollte nicht in der Gruppe dumm dastehen.

Also Zusammenfassung: Auch wenn andere Kerle gucken, es ist für mich lediglich ein Zeichen, dass sie es sich selbst wahrscheinlich nicht trauen würden. Tja, dann tragt eben Hosen und schwitzt! Ein Rock ist trotz Unterwäsche das eindeutig angenehmere Kleidungsstück  ;) Alles Gut!
Wie gesagt. Viele können es eher nicht nachvollziehen was an ihrer Sozialisierung liegt.
Ich wurde auch von meinem Chef gefragt, wie ich Damenschuhe tragen könnte und diese nicht bequem seien. Meine Antwort war, dass es nicht um den Zweck, sondern um Schönheit und Ästhetik geht.


Hallo,

das ist einerseits sehr nett von dir, uns hier teilhaben zu lassen und andererseits auch noch wahr, denn sicher einige trauen sich grundlos nicht.

Schön ist es, mitzuverfolgen, wie du langsam, aber mit Ausdauer deine Frau in die richtige Spur lenkst...

Bei der jeweiligen Herzdame verbirgt sich für zu viele noch das grösste Hemmnis, es wäre schön, wenn es bei denen auch noch so klappt wie bei euch!

LG

Peter
Kommt endlich aus eurer männlichen Opferhaltung raus. Wie demütig muss man sein, um eine Frau als höherwertig mit "Herzdame" zu bezeichnen? ist doch klar, dass Frauen vielen auf der Nase rumtanzen und bestimmen was Männer anzuziehen haben.

Daher halte ich es für wirklich wichtig, dass man ab dem Zeitpunkt, an dem man beschlossen hat, man will einen Rock tragen, dringend das Gespräch mit seiner Frau sucht.
Suchen Frauen dringend das Gespräch mit ihrem Mann, um etwas tragen zu dürfen? Männer handeln hier wie kleine Buben. "Mama, darf ich das haben?" Ihr müsst lernen Modeentscheidungen unabhänig der Frauen zu fällen.

Wichtig: entspannte Atmosphäre, ruhig und sachlich argumentieren und darlegen, was und warum man es möchte.
Bei dem Gezaster, würde ich mir wie ein Mensch zweiter Klasse oder unmündig vorkommen. Kleine Kinder suchen die passende Gelegenheit, um ihre Eltern weich zu klopfen oder die schlechte Note vorzuzeigen, damit's weniger Stunk gibt.

Mache Frauen haben Bedenken: Was kommt dann als nächstes? Das Thema, welches sie mal mit böser vorwurfsvoller Miene brachte "Willst Du wohl lieber eine Frau sein" kam auch mal auf.
Nicht manche. Fast alle. Die, die es cool finden verkehren selber in Fashionkreisen und sind nicht Stino.
witzig nicht? Das denkt übrigens nicht nur deine Frau. Ich wurde das öfters mal gefragt. Mittlerweile mache ich mir einen Spaß daraus. Das hält sie länger bei der Stange. Da sollte man mal seine Frau fragen, was kommt als nächstes? Die Bux mit dem Eingriff?

[ch möchte nur einen Rock statt Hose tragen.
Ja, das habe ich mir vorher auch gesagt. Obwohl kein BH oder Perücke dazu kommt, hat sich einiges erweitert und verflüssigt. Für mich ist dass eher eine Abgrenzung oder ein Vorwand, um sein Tun gegenüber anderen zu rechtfertigen.

[/i] Spätestens, wenn auch ihr das nun klar ist, ist ein Rock ein Kleidungsstück und kein Beginn einer Ehekriese.
Lass die das mal auf der Zunge zergehen. Wegen nem Fetzen Stoff, provozieren Frauen eine Ehekrisen.
 
Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie einengend unbequem und auch oft unangenehm warm es in Unterwäsche+Hose für die "Männliche Ausstattung" ist.
Wie denn auch? Sie hat nichts zwischen den Beinen baumeln, was die meiste Zeit des Lebens unnütz im Weg ist.

Das muss "Mann" der Frau auch mal erklären, denn wer es selbst nie erlebt, kann es nicht nachvollziehen - da hilft nur miteinander "Reden!" ;)
hmm. wie lange redest du schon mit ihr immer und immer wieder über das gleiche problem. mich würde das igendwann zermürben und käme mir verarscht vor.

Somit habe ich von Anfang an auf Einsicht, Verständnis und Liebe gebaut. Ich habe genügend Zeit, auch einen Zeitpunkt abzuwarten, an dem es passt. Kommt er nicht zeitnah, wird er geschaffen. Findet heraus, was IHR wichtig ist und macht ihr auch öfters mal eine Freude (nein, nichts teueres kaufen), denn angenehme Zeit miteinander in Liebe ist das wahre Geschenk. So enspannt kann man auch über ihre (und eigene)  Wünsche reden. :)


Ich habe festegstellt, viele Männer haben die große Klappe, doch wenns drauf ankommt, fehlt Mut, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, gut zuzuhören.

Nichts ist Schlimmer als fehlendes Vertrauen. Beginnt also rechtzeitig und hört auf mit Geheimnissen voreinander, bevor Euch die Gedanken, die sie sich darum macht, überrollen.
die Frage ist doch eher, wie du Frauen überzeugen würdest, wenn du in keiner Beziehung wärst. Oder genau die Frau haben willst, die aber dein Rocktragen so gar nicht okay findet.

Man kann auch in der Beziehung mal ganz geschickt rechtzeitig einen Bauern opfern, um die "Dame des Herzens" zu gewinnen -  handelt also klug, liebevoll, vorausschauend und fair ;)
[/quote]
Bei so einem Aufwand, ist es bestimmt nicht die "Dame des Herzens".
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 06.07.2015 20:02
Lieber Marcel,
eine Frage ist mir noch gekommen nach Deiner sehr plastischen Schilderung, mit Deinem Outfit Gnade vor den Augen Deiner Frau zu finden. Hast ja etwas von vier Versuchen geschrieben.

Beträtst Du Deine Frau in ähnlicher Weise bei der Auswahl ihrer Garderobe? So dass sie auch vier Outfits vorführen musst, bis Du Dein Ok gibst (Schatz, die Hose ist viel zu maskulin; die Schuhe sind zu männlich, der Rock ist zu kurz, usw....)? Oder hat sie da freie Hand?

Da bin ich deutlich weniger rücksichtsvoll, gestehe ich. Ich glaube, ich habe in den letzten rund 18 Monaten einmal auf Wunsch meiner Frau andere Schuhe gewählt und einmal ein anderes Oberteil. Ansonsten hat sie nichts kritisiert, wenn wir außer Haus gegangen sind. Liegt eventuell daran, dass sie mich erst kurz bevor wir los müssen in Augenschein nehmen kann. Allerdings laufe ich nicht zu ihr und frage sie, ob ich einen bestimmtem Rock tragen darf. Von ihr verlange ich auch nicht, dass sie mich um Erlaubnis für ein Outfit fragt.

Ich möchte mit meiner Frau auf Augenhöhe sein, was diese Dinge betrifft und nicht nachgeordnet, aber auch nicht übergeordnet.

LG
Hajo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 06.07.2015 20:32
Lieber Marcel,#
eine Frage ist mir noch gekommen nach Deiner sehr plastischen Schilderung, mit Deinem Outfit Gnade vor den Augen Deiner Frau zu finden. Hast ja etwas von vier Versuchen geschrieben.

Beträtst Du Deine Frau in ähnlicher Weise bei der Auswahl ihrer Garderobe? So dass sie auch vier Outfits vorführen musst, bis Du Dein Ok gibst (Schatz, die Hose ist viel zu maskulin; die Schuhe sind zu männlich, der Rock ist zu kurz, usw....)? Oder hat sie da freie Hand?
Ich glaube kaum dass sich Frauen den Zirkus antun würden, Dann fliegt der Mann raus, wenn der sowas abzieht.

Ich möchte mit meiner Frau auf Augenhöhe sein, was diese Dinge betrifft und nicht nachgeordnet, aber auch nicht übergeordnet.

LG
Hajo
Die wenigsten Frauen wollen mit den Männern auf Augenhöhe sein. Auch wenn sie das vorlügen.
Männer sollen funktionieren und die Frau absichern. Wer das als seine ach so tolle männliche Erfüllung sieht, viel Spaß.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: freak8 am 06.07.2015 20:42
Ich möchte hier mal betonen, dass mir Dr. Heizer mit vielen aus der Seele spricht. Ebenfalls gibt es viele Parallelen in der Entwicklung des öffentlichen tragen von Röcken.
Hier 2 Beispiele von mir erlebten Ereignissen.
Vor kurzem war ich beim Einkaufen, als 3 Jugendliche auf mich aufmerksam wurden. Der Eine wollte gerade anfangen sich über meine Kleidung lustig zu machen. Sein Freund bremste Ihn aber sofort ein und meinte, " hey du spasst wach auf, wir sind im 21. Jahrhundert, das ist heute normal. "
2. Ebenfalls vor einem Geschäft, sprach mich ein kleines Mädchen an, " bist du ein Mädchen, weil du einen Rock an hast ", meine Antwort, bist du ein Junge weil du eine Hose an hast, sie ganz entrüstet, " nein ich bin ein Mädchen. Also von mir die einfache Antwort, und ich bin ein Junge, dann wollte sie noch wissen, warum ich High Heels trage. Darauf nur kurz meine Antwort, weil sie mir gefallen.
Nun lächelten wir uns beide noch kurz an und ich war weg.
Irgendwie ein tolles Erlebnis.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 06.07.2015 20:49
Vor kurzem war ich beim Einkaufen, als 3 Jugendliche auf mich aufmerksam wurden. Der Eine wollte gerade anfangen sich über meine Kleidung lustig zu machen. Sein Freund bremste Ihn aber sofort ein und meinte, " hey du spasst wach auf, wir sind im 21. Jahrhundert, das ist heute normal. "
Welcher Freund bezeichnet seinen Freund als Spasst? Ist die Wortwahl wirklich 1:1?
Vielleicht will er es ja auch mal selber tragen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: freak8 am 06.07.2015 20:59
Genau das waren seine Worte. Und ganz ehrlich, ich fand es total super, dass er so reagiert hat.
Es ist doch toll, dass es auch bei der Jugend tolerante und fortschrittliche Jugendliche gibt.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Peter am 06.07.2015 21:05
Die wenigsten Frauen wollen mit den Männern auf Augenhöhe sein. Auch wenn sie das vorlügen.
Männer sollen funktionieren und die Frau absichern.

Du lebst im Zeitalter von Farbe noch in "Schwarz-Weiss".

Peter
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 06.07.2015 21:35
Die wenigsten Frauen wollen mit den Männern auf Augenhöhe sein. Auch wenn sie das vorlügen.
Männer sollen funktionieren und die Frau absichern.

Du lebst im Zeitalter von Farbe noch in "Schwarz-Weiss".

Peter
Klar, so schwarz, weiß, dass sich Männer bei Frauen erst rechtfertigen oder "vorarbeiten" müssen, wenn sie einen Rock anziehen wollen. Eine Frau würde den Fingger zeigen, wenn es ein Mann von ihr verlangen würde. Wer sind wir eigentlich? Sklaven? Menschen zweiter Klasse?
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 07.07.2015 02:13
Ich bin da bei Hajo: dreimal würde ich mich nicht umziehen, bevor ich mit meiner Partnerin gemeinsam irgendwohin gehe. Einmal vielleicht, weil es tatsächlich sein kann, daß ich daneben gelangt habe.
Andererseits kenne ich es auch, daß sich der gemeinsame Ausflug verzögerte, weil sie, zwischen drei Kleidungsstücken auswählend, meine Meinung dazu hören wollte.

"Herzdame".lieber rock aktiv", ist übrigens keine Überhöhung der Dame oder gar Ausdruck einer zu Kreuze kriechenden Opferhaltung, sondern eine liebevolle Bezeichnung seiner Partnerin. Man kann es auch einen Ausdruck von Liebe nennen und kommt bei beiden Geschlechtern vor!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: cephalus am 07.07.2015 09:49
Hallo Hajo,
ich denke nicht, dass es um "müssen" geht.

Beträtst Du Deine Frau in ähnlicher Weise bei der Auswahl ihrer Garderobe? So dass sie auch vier Outfits vorführen musst, bis Du Dein Ok gibst (Schatz, die Hose ist viel zu maskulin; die Schuhe sind zu männlich, der Rock ist zu kurz, usw....)? Oder hat sie da freie Hand?
Da bin ich deutlich weniger rücksichtsvoll, gestehe ich.

Ich betrachte es als normal, in einer Partnerschaft den Rat des anderen einzuholen - bei ungewöhnlichen Outfits mache ich das gerne,aber sicher nicht so oft wie mich meine Frau fragt, was ich davon halte, ob's zusammenpasst. usw.
Und auch wenn sie Röcke an mir nicht mag, erhalte ich doch Tips oder eine halbwegs objektive Einschätzung.

Auch "ist zwar ein Rock, sieht aber stark aus" hab ich schon gehört.
VG Cephalus
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 07.07.2015 17:34
Hallo Hajo,
ich denke nicht, dass es um "müssen" geht.

Beträtst Du Deine Frau in ähnlicher Weise bei der Auswahl ihrer Garderobe? So dass sie auch vier Outfits vorführen musst, bis Du Dein Ok gibst (Schatz, die Hose ist viel zu maskulin; die Schuhe sind zu männlich, der Rock ist zu kurz, usw....)? Oder hat sie da freie Hand?
Da bin ich deutlich weniger rücksichtsvoll, gestehe ich.

Ich betrachte es als normal, in einer Partnerschaft den Rat des anderen einzuholen - bei ungewöhnlichen Outfits mache ich das gerne,aber sicher nicht so oft wie mich meine Frau fragt, was ich davon halte, ob's zusammenpasst. usw.
Und auch wenn sie Röcke an mir nicht mag, erhalte ich doch Tips oder eine halbwegs objektive Einschätzung.

Auch "ist zwar ein Rock, sieht aber stark aus" hab ich schon gehört.
VG Cephalus

Ich hätte auch im Leinenrock und Hemd gehen können (erster Versuch). Mir ging es nicht darum, ein bestimmtes Outfit zu tragen, sondern darum, dass sie sich für einen Rock entscheidet, den ich tragen soll.
Und wenn ich zehn Röcke geholt hätte, es hat mir einfach Spaß gemacht, zu bemerken, wie sie von Rock zu Rock lockerer wurde und sich dann entschied: für den Damenrock!

Sie hätte auch sagen können "Nein, zieh Kilt oder Hose an, sonst gehe ich nicht mit", dann hätten wir Gesprächsbedarf gehabt, doch so war eben alles gut! Ich hatte bei der ganzen Aktion, die vielleicht gerade mal 3-4 Minuten dauerte, nicht einen Moment das Gefühl, dass es mir oder ihr keinen Spaß macht. Vielleicht wollte sie einfach nur austesten, wie erst es mir ist, im Rock zum Stadtfest zu gehen ;)

Meine Frau fragt mich oft zur Wahl ihres Outfit und ich schlage vor, was mir gefällt, was nicht - und was besser wäre. Hat sich so entwickelt.
Ich habe auch davon gehört, dass es in anderen Partnerschaften nicht so ist und die Frau entscheidet, was der Mann trägt. Manche Männer haben das zu Hause von Mutti so erlebt, nun eben von der eigenen Frau. Diese Männer kaufen sich auch kaum selber was. Das ist bei uns eben viel anders. :)

Die Röcke an mir gefallen ihr schon, es sind eher nur die Gedanken, was andere dazu meine könnten oder denken. DAS ist schon viel weniger geworden und gefällt uns beiden, dass sie ihre Ängste davor ablegt.
 Sie hatte früher auch Höhenangst und stieg nicht mal 2 Sprossen hoch auf eine Leiter. Auch das haben wir geschafft. :)
 Es ist nicht schwierig, wenn man sich liebt und unterstützt, Verständnis für das Problem ziegt, auch mal Mut macht und Vertauen zueinander hat, welches größer als die Angst ist, die es zu besiegen gilt.

Ich gehe eben taktisch klug und gefühlvoll vor und lasse mich gern auf Herausforderungen ein, die wir gemeinsam meistern können. Da haben wir am Ende doch auch beide etwas davon: sie hat die Angst abgebaut oder gar besiegt, ich habe eine glückliche, im Sebstbewusstsein gestärkte Frau und für mich mehr Freude statt Einschränkungen gewonnen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 07.07.2015 20:40
Ich betrachte es als normal, in einer Partnerschaft den Rat des anderen einzuholen - bei ungewöhnlichen Outfits mache ich das gerne,aber sicher nicht so oft wie mich meine Frau fragt, was ich davon halte, ob's zusammenpasst. usw.
Frauen fragen nicht immer nach der Meinung, sondern, um gelobt zu werden. Sonst würde es heißen, Männer hätten Ahnung von Mode. Was den Männern nun wirklich nicht nachgesagt wird. Also, warum sollen Frauen den Mann fragen, was zusammen passt? Die Fashionistas hier sind mal außen vor.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: mesa200 am 08.07.2015 13:24
"Wie denn auch? Sie hat nichts zwischen den Beinen baumeln, was die meiste Zeit des Lebens unnütz im Weg ist."

Servus rock-aktiv,

wenn du kein normales Sexualleben hast und auch nie pinkeln musst, kann ich deine Aussage gut nachvollziehen :)

Gruß mesa 2000
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 08.07.2015 14:48
"Wie denn auch? Sie hat nichts zwischen den Beinen baumeln, was die meiste Zeit des Lebens unnütz im Weg ist."

Servus rock-aktiv,

wenn du kein normales Sexualleben hast und auch nie pinkeln musst, kann ich deine Aussage gut nachvollziehen :)

Gruß mesa 2000
Rein statistisch hat rock aktiv natürlich recht, stellt man die passive Zeit (rumbaumeln) der aktiven Zeit (pinkeln + schnackseln) gegenüber. ::) ::) ::) ::) ::) ::)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 08.07.2015 20:01
"Wie denn auch? Sie hat nichts zwischen den Beinen baumeln, was die meiste Zeit des Lebens unnütz im Weg ist."

Servus rock-aktiv,

wenn du kein normales Sexualleben hast und auch nie pinkeln musst, kann ich deine Aussage gut nachvollziehen :)

Gruß mesa 2000
Typischer Männervorwand. Frauen brauchen auch keine Verlängerung, zum pinkeln. Der Penis ist rein primär zum Geschlechtsakt vorrgesehen, damit er in die Frau eindringen kann.
Die restliche Zeit könnte er sich auf die Größe einer Klit zurückziehen. Man hat die meiste Zeit seines Lebens kein Sex oder pinkelt an Sträucher. Achso, ja, wenn man nicht gerade vor seiner "Rockerzeit" in einer Beziehung lebt, hat man seltener ein Sexualleben. Der One Nightstand und die kurze Affäre, wie es einige Jungs handhaben, kommt für Frauen mit einem Mann im Rock nicht infrage. Gut, ein Kilt ist natürlich ein Hingucker. Aber damit engen wir uns auch wieder modisch ein.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 09.07.2015 08:42
Wenn der Herr rockaktiv über "Sinn von Geschlechtsteilen" sinnieren möchte, möge er einen eigenen Thread dazu eröffnen, es gehört nicht in diesen Thread!

Ich habe mir gestern zwei Paar Sandalen gekauft. Ja, ein "Mann von Welt" schrieb ein selbsternannter Stilexperte einmal, besitzt solches Schuhwerk nicht. Ein Mann von Welt, der sich "inszenieren" muss, um überall möglichst über alltäglich profanene Dinge "erhaben"dazustehen" ? Dann eben ganz einfach: ich bin nach dieser Definition eben kein "Mann von Welt". Ich bin lieber ganz ich!  :)
Ich habe gepflegte Füße und kann Sandalen tragen, sogar ohne Socken  :o und Sandalen passen nicht nur super zum Rock, sondern auch zu kurzer Hose. Mein Stil - Basta! ;D

Gestern Abend waren wir nochmal draussen unterwegs: meine Frau im schwarzen Kleid und ich mit schwarzem Shirt, himbeerfarbenem Rock und den neuen himbeerfarbenen Riemchendandalen in Wildlederoptik. Alles unaufgeregt, nur der Wind wurde dann später etwas kühl an den Schultern. Zu Hause konnten wir uns ja wieder "Warmkuscheln" ;) Alles gut!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: mesa200 am 09.07.2015 09:47
"Wie denn auch? Sie hat nichts zwischen den Beinen baumeln, was die meiste Zeit des Lebens unnütz im Weg ist."

Servus rock-aktiv,

wenn du kein normales Sexualleben hast und auch nie pinkeln musst, kann ich deine Aussage gut nachvollziehen :)

Gruß mesa 2000
Typischer Männervorwand. Frauen brauchen auch keine Verlängerung, zum pinkeln. Der Penis ist rein primär zum Geschlechtsakt vorrgesehen, damit er in die Frau eindringen kann.
Die restliche Zeit könnte er sich auf die Größe einer Klit zurückziehen. Man hat die meiste Zeit seines Lebens kein Sex oder pinkelt an Sträucher. Achso, ja, wenn man nicht gerade vor seiner "Rockerzeit" in einer Beziehung lebt, hat man seltener ein Sexualleben. Der One Nightstand und die kurze Affäre, wie es einige Jungs handhaben, kommt für Frauen mit einem Mann im Rock nicht infrage. Gut, ein Kilt ist natürlich ein Hingucker. Aber damit engen wir uns auch wieder modisch ein.


Servus rock-aktiv,
wer ist bei Dir " Man" . alle Männer dieser Welt, deine Freunde , du selber, die User dieses Forums.  Du musst lernen, dch von solchen Verallgemeinerungen frei zu machen und die Gruppen beim Namen nennen, die du meinst. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass alle Männer dieser Welt gleich viel pinkeln, immer dieselben Sträucher nehmen und gleich viel Sex haben.

Wenn die Evolution es so vorgesehen hätte, hätten wir vielleicht einen ausfahrbaren Penis, vielleicht sogar mit einer Fernbedienung  ;D ;D ;D

Gruß
mesa200
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 09.07.2015 13:14
Gestern Abend waren wir nochmal draussen unterwegs: meine Frau im schwarzen Kleid und ich mit schwarzem Shirt, himbeerfarbenem Rock und den neuen himbeerfarbenen Riemchendandalen in Wildlederoptik. Alles unaufgeregt, nur der Wind wurde dann später etwas kühl an den Schultern. Zu Hause konnten wir uns ja wieder "Warmkuscheln" ;) Alles gut!

Von den hinbeerfarbenen Sandalen + himbeerfarbenem Rock würde ich gerne ein Foto sehen.

Was Deine Farbwahl betrifft, stellst Du mich glatt in den Schatten, bei Schuhen jedenfalls.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 09.07.2015 15:31
Gestern Abend waren wir nochmal draussen unterwegs: meine Frau im schwarzen Kleid und ich mit schwarzem Shirt, himbeerfarbenem Rock und den neuen himbeerfarbenen Riemchendandalen in Wildlederoptik. Alles unaufgeregt, nur der Wind wurde dann später etwas kühl an den Schultern. Zu Hause konnten wir uns ja wieder "Warmkuscheln" ;) Alles gut!

Von den himbeerfarbenen Sandalen + himbeerfarbenem Rock würde ich gerne ein Foto sehen.

Was Deine Farbwahl betrifft, stellst Du mich glatt in den Schatten, bei Schuhen jedenfalls.

Also zum Schuhtema werde ich mich hier eher etwas zurückhalten, dazu habe ich einfach zu viele schöne Schuhe! ;D ;) Ich gebe zu: Farben sind schon seit vielen Jahren mein Metier. Da ich nicht nur manchmal auffällige Farben bei den Hemden oder Shirts trage (gelb, grün, rot, Pastelltöne,...), liegt es eben nahe, das auch andere Kleidungsstücke mal farbig sein dürfen. Dann ist eben das Hemd dazu wieder dezent.

Es ist sinnvoll, sein stimmiges Outfit mit einem  kleinen Highlight zu tragen, sonst wirkt es langweilig - das kann man also ganz bewusst tun, je nach Lust und Laune. Dazu benötigt man keinen Krimskrams wie Tücher oder Schmuck - es genügt, Farben und Muster mit Bssics zu kombinieren. Gemustertes Shirt, dezenter Rock. Auffälliger Rock, dezentes Shirt. Ist ganz einfach undf wirkungsvoll, Farben heben die TSimmung

Manchmal sind meine Outfits eher dezent, manchmal bewusst zum angenehmen Auffallen (z.B. gelbes Hemd zum schwarzen Rock oder schwarzer Hose). Damit bin ich sicher, ich werde von mehr Menschen angesehen, als wenn ich ein graues Hemd dazu tragen würde. ;D

Meine Schuhe sind eigentlich in ganz normalen Farben: viele in Schwarztönen, einige Paare in Braun, wenige Paare in weiß oder blau, vielleicht 3 Paar in Rottönen und auch welche, die ich als ungewöhnlich gemustert oder ungewönliche Farbkombination bezeichnen würde. Doch bei über 40 Paar Schuhen (davon sind schon 8 Paar Stiefel oder Boots) ist für jeden Tag das richige Paar zu finden, doch auf Halbschuhe oder Stiefel hatte ich eben bei den aktuellen Temperaturen tatsächlich mal keine Lust  ;)

Zu dem himbeerfarbenen Rock habe ich in den letzten beiden Tagen so einges an Schuhen ausprobiert und festgestellt: So manches, was man für gut befunden hat, als man an sich herunter sah, sieht beim Betrachten des Bildes vom Gesamtoutfit dann gar nicht mehr so toll aus. Daher kam eben die Entscheidung: ich brauche noch 2 Paar Sandalen. Schwarze Halbschuhe und auch Steifel passen ebenfalls super dazu, jedoch nichts in braun, Rot oder so. Weiß ist auch toll, doch ich habe noch nicht genügend "Hautfarbe", hoffentlich scheint die Sonne am Wochendende  8).
 Momentan ist der Rock in der Wäsche, ich werde dann Bilder später nachliefern.  :)

Ich habe in diesem einen Jahr, in dem ich nun Röcke draussen trage, auch gelernt, mich auf mein Gefühl zu verlassen, was meine Outfits anbelangt. Bisher sind sie gut angekommen, Kleinigkeiten gab es immer zu verbessern, doch ich hatte nie das Gefühl VERkleidet zu sein. Das ist mir wichtig, denn mir reicht auch ein Outfit, das nicht 100%ig perfekt sein muss in der Gesamtwirkung.

Die meisten Menschen, die ich im Alltag sehe, betreiben weniger Aufwand bei ihrer Zusammenstellung und tragen scheinbar das, was ohne lange Suche griffbereit war. Daran können wir uns auch mal ein Beispiel nehmen: Es ist nicht schlimm, wenn der Gürtel mal nicht zu den Schuhen passt! ;)

Ich lasse mich auch gern inspirieren von den Sachen, die ich habe. Was könnte ich kombinieren? Manchmal, wenn ich den Schrank öffne, habe ich eben einfach Lust, ein bestimmtes Hemd zu tragen oder eines der Lieblingsshirts. Der passende Rock dazu ist doch schnell gefunden. Mal ist der Rock dezent, mal auffällig. Je nach Laune. :)

Noch nie habe ich sagen müssen: Das trage ich nie wieder!  ;D
Oft trage ich ein Outfit, später wird es optimiert. So oft, bis ich meine wirkliche Lieblingskombination gefunden habe. Und wenn mich dazu Deine zahlreichen Bilder, lieber Hajo oder auch die vielen Bilder anderer hier angeregt haben, dieses oder jenes mal in Kombination zu versuchen, um herauszufinden, was und wie ich es an mir tragen mag, sage ich:
Danke an Dich und alle, die mich immer wieder inspirieren!
So bin ich im Laufe der Monate zu meinem eigenen Stil gekommen.

Mein Motto ist: "Weniger ist mehr!" und zwar so: einfach "Weniger" Gedanken um die möglichen Reaktionen anderer Menschen machen, denn die bleiben eh meistens aus, dafür deutlich "mehr" Lebensfreude und einen freien Kopf für die wirklich wichtigen und schönen Dinge haben!

Wenn ich mich selbst gut fühle in meinen Outfits, gehe ich so auch raus. Ich strahle dann auch Selbstbewusstsein aus und Sympathie - dann ist es für die Menschen, die mir begegnen und die ich freundlich anlächle oder grüße, leichter, mich zu akzeptieren.
Also raus im Rock, alles ist gut! :)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 04.08.2015 11:03
Nun sind wieder "einige Wochen des Rockens" vergangen und ich muss sagen: es ist gut!

Letzten Samstag wollte ich ein kleines Auto für mich kaufen (habe ja sonst nur große ;), einer davon wurde in der Woche zuvor verkauft) und ich hatte mir ein bestimmtes niedliches Modell für mich ausgesucht, natürlich gebraucht. Als wir dann nach dem Früstück los wollten, entschied ich mich natürlich für den Rock. Schließlich sollte es ja warm werden ;D

Das Outfit vom Samstag gibts unter der Rubrik "Was habt Ihr gestern getragen": Jeansrock, dazu ein braunes T-Shirt - und es gab mal keine Diskussion mit meiner Frau wegen dem Rock - Alles gut!

Beim Händler: keine besonderen Blicke. Auto angucken, Preis wegen kleinen Mängeln drücken, Kaufen, mitgebrachte Kennzeichen dran und los. An der Tanke dann gabs schon einige irritierte Blicke von manchen einheimischen Auotfahrern, die dort ebenfalls tankten (Frankenwaldregion), doch nichts negatives. Manchen schien es sogar zu gefallen, es gab auch einige nette Blicke und mit einem freundlichen "Hallo".

Die Kassiererin rief beim Betreten des Kassentraumes noch schnell einer anderen Mitarbeiterin etwas zu, doch diese reagierte nicht gleich. Nachdem ich bezahlt hatte und nach draussen ging, sah ich, dass beide durch das Schaufester mir nachsahen, also lächelte ich nochmal freundlich zurück und die Kassiererin winkte mir sogar zu, bevor sie sich den anderen Kunden widmete. Noch in Ruhe prüfte ich den Luftdruck unter den Augen anderer anwesenden Autofahrer (Ja, in die Knie gehen habe ich schon wegen der Rückenschonung gemacht, gab also nix zu sehen  ;)) und schließlich traten wir mit 2 Fahrzeugen die Heimreise an.

Unterwegs verabredete ich noch mit meiner Frau den Besuch von 3 Einkaufszentren, weil ich gern wollte, dass sie sich noch etwas für sich aus dem "Summersale" aussucht.  Für mich bestand das geheime Ziel eher darin, ihr zu zeigen, wie die Menschen im Klamottenladen reagieren, wenn da ein Mann im Rock reinkommt und am Kleiderständer bei den Damensachen stöbert. Was sie nicht wusste: ich war vor wenigen Tagen genau in diesen Läden schon einmal einkaufen, allerdings in Hosen gekleidet, kaufte schon 5 Röcke, 2 Hosen und noch einiges mehr.  8)

Wir wurden wie üblich beim Betreten des ersten Ladens freundlich begrüßt. Ich kenne die Größe meiner Frau und suchte daher nach passenden Sachen für sie.
Der Kerl im Rock ging also in aller Ruhe durch den Laden, drehte an den Kleiderständern bei den Bademoden, Hosen, Röcken und Kleidern und suchte aus. Die flachen schwarzen Schuhe, die ich an diesem Tag trug, machten natürlich ein angenehmes Klacken beim Gehen auf dem Hartboden  :o, so konnte ich mir der Aufmerksamkeit sicher sein. ;)

Doch nichts geschah - keine besonderen Blicke, keine besondere Aufmerksamkeit durch die anderen Kunden und vor allem die Kundinnen. Kurze Blicke, auch mal ein nettes Lächeln - das wars. Lediglich eine Verkäuferin schaute ab und zu zu mir rüber und lächelte, bot dann ihre Hilfe an, was ich dankend ablehnte, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich festgestellt: Bikinis in der benötigten Größe für meine Frau waren aus. Wir sollen es gern in einer anderen Filiale versuchen, vielleicht ist dort noch etwas zu haben.

Wir schauten uns noch in Ruhe bei den anderen Sachen um. Meine Frau fand also hier auch nach weiterer Suche nichts passendes, wir fuhren weiter zur nächsten Filiale im nächsten Einkaufscenter, trafen uns mit unseren 2 Fahrzeugen wieder auf dem Parkplatz. Auf dem Parkplatz einige kurze Blicke, nichts ungewöhnliches. Meine Frau trug übrigens Jeansshorts, also kürzer als mein Rock, doch bei weitem nicht so lufig (glaube ich zumindest). Wieder gleiches Spiel: nichts besonders im Center und im Laden, nichts passendes gefunden.  :(

Nach einer Weile weiter auf dem Heimweg, 3.Filiale angesteuert. (Dort habe ich schon oft gekauft, denn irgendwie haben die die bessere Auswahl). Drin kennt mich das Verkaufspersonal vom Sehen her, ich kaufte dort schon öfters ein. Doch eben noch nie mit meiner Frau zusammen. Heute im Rock auch für mich Premiere in diesem Klamottenladen - und es war richtig Betrieb :)! Viele Pärchen waren da und noch mehr Damen, teilweise in Begleitung anderer Damen, auch junge Mädels waren da.

Es begann, richtig Spaß zu machen. Wenn ich etwas für meine Frau aussuchte, blickte ich ab und zu lächelnd, freundlich "Hallo" sagend die anderen an. So machte ich auch Menschen auf mich aufmerksam.  :)
Aus einer Mädelsgruppe von drei so etwa 13-15jährigen hatte eine den Rock an mir bemerkt und machte nun irgendwie die anderen "unauffällig" darauf ausfmerksam, die wohl nicht gleich verstanden, was sie meinte. Es amüsierte mich regelrecht, wie da verstohlen gestikuliert wurde, doch sie konnten den Rock an mir in meiner Position hinter den Kleiderständer nun nicht gut sehen. So ging ich nun etwas um den Kleiderständer mit den schwarzen und blauen Kleidern während der Suche nach dem passenden Modell für meine Frau herum, dass sie mich sehen konnten und dachte so bei mir "Guckt mal und gleich gucke ich"  ;D
 So schaute ich nach einem kurzen Monet in zwei freundlich nette Gesichter und ein irritiertes, von einer der beiden Lächelnden gabs noch den Daumen hoch und ein "Cool", die andere stimmte nickend und immer noch feundlich lächelnd zu, während die irritiert blickende Dritte zur Kasse drängte. Ich grinste in mich hinein. Einfach zu putzig!  :)

Die Kerle der Pärchen kümmerten sich gar nicht um mein Outfit, mache sahen kurz hin und dann wieder weg, als hätten sie nichts Aussergewöhnliches bemerkt. (es fiel wahrscheinlich den meisten Menschen beim flüchtigen Hinsehen nichtmal auf, dass es keine Hose war). Nicht alle Menschen reagierten überhaupt (Männer wie Frauen). Vielen war es schlicht egal, denn sie waren mehr damit beschäftigt, nach Schnäppchen zu stöbern.

An der Kasse ließ ich dann noch die Sicherungsetiketten entfernen, damit meine Frau 2 Bikins anprobieren konnte. In Mitten von Damen um die Kasse gab es von jeder ein freundliches Lächeln, eine musterte mich auffallend, lächelte mich dann und meinte "Mutig, sieht gut aus!" Ich erwiederte ein nettes Lächeln und "Dankeschön". Ich brachte meiner Frau die Bikinis zur Umkleidkabine. Als ich zurückschaute, wurde weiter gelächelt und sich unter mir gelegentlich zugewandten Blicken unterhalten. Keinerlei bösen Worte oder gar Unverständnis hörte ich aus der Unterhaltung der Damen, die sich scheinbar kannten, eher Anerkennung und Bewunderung. Das gefällt natürlich auch einem Mann wie mir, denn ich trage den Rock nicht zur Schau, sondern als selbstverständliches Kleidungsstück und somit Ersatz für die oft lästige Hose  :)  - Alles gut!

Nach einigen probierten Kleidungsstücken fiel die Wahl meiner Frau auf ein tolles schwarzes Kleid, welches ich für sie  ausgesucht hatte und ihr sehr gut passt (und sie sieht darin verdammt gut aus ;)) sowie einen schönen Bikini, der ihr ebenfalls sehr gut passt und gefällt. An der Kasse bezahlten wir und hielten noch ein nettes Gespräch über die aktuelle Kollektion mit 2 Mitarbeiterinnen und verließen anschließend den Laden.

Meine Frau fühlte sich gut (merkte ich Ihr deutlich an), sie hatte einige der netten Reaktionen mitbekommen. Ich fühlte mich auch gut dabei, denn wieder einmal hatte ich meiner Frau (und den Zweiflern hier unter Euch) bewiesen: kein Mensch stört sich an einem Mann im Rock, Auch nicht, wenn er Klamotten in der Damenabteilung aussucht! So ungewöhnlich ist das wohl nicht. ;) Also los Jungs: ROCK ON - Alles gut!

Anschließend in der Nähe der Heimat waren wir noch im großen Center und kauften Lebensmittel fürs Wochenende und Getränke ein. Nichts besonderes, alles wie immer: nette, freundliche Menschen begegnen uns (Wie man in den Wald hineinruft...)  ;) ;D!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Asterix am 04.08.2015 15:43
Schöne Erlebnnisse. In welchem Laden wart ihr?

LG
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 04.08.2015 19:26
Hi Marcel,

Deine Erlebnisse kommen mir irgendwie vertraut vor. Gerade jetzt im Sommer sind die Menschen offener für Männer im Rock oder Kleid. Bei den derzeitigen Temperaturen von über 30 Grad ist die Plausibilität für luftige Beinkleidung ganz klar gegeben.

Ich kann nur mit einstimmen: Los Jungs, ROCK ON!

LG
Hajo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: eff am 04.08.2015 19:58
Gestern Abend war ich im "blauen" Rock noch auf dem Friedhof um den Blümchen etwas Wasser zu geben. War aber kein Lebender da. Daher auch keine Reaktionen. Aber die Abendluft war sehr angenehm nach dem heißen Tag. Erwin
PS: auf dem Friedhof wollte ich aber trotzdem noch nicht bleiben.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 04.08.2015 20:32
Gerade jetzt im Sommer sind die Menschen offener für Männer im Rock oder Kleid. Bei den derzeitigen Temperaturen von über 30 Grad ist die Plausibilität für luftige Beinkleidung ganz klar gegeben.
Ich bilde mir ein, daß vor allem beim Übergang von Sommer auf Herbst und von Winter auf Frühjahr "blöd" geschaut wird. Im Sommer möchte ich den Neid einiger Männer nicht ausschließen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 04.08.2015 21:11
Ich bilde mir ein, daß vor allem beim Übergang von Sommer auf Herbst und von Winter auf Frühjahr "blöd" geschaut wird. Im Sommer möchte ich den Neid einiger Männer nicht ausschließen.
Dann sollen solche Affen aber nicht raunzen oder andere für ihr Tun belächeln, wenn sie selber nicht den Arsch in der Hose haben.

Bleibt die Frage offen, was Frauen so aufregt? Neid kann da ja wohl keine Rolle spielen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 04.08.2015 21:36
Na ja, rock aktiv, Reaktionen wie diese (http://www.rockmode.de/index.php?topic=5144.msg63093#msg63093) sind bei mir jahreszeitenunabhängig selten.

Und ich gucke inzwischen auch sehr irritiert, wenn sich Frauen und Männer bei 30 Grad im Schatten aufwärts in Skinny Jeans zwängen.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 04.08.2015 21:49

Und ich gucke inzwischen auch sehr irritiert, wenn sich Frauen und Männer bei 30 Grad im Schatten aufwärts in Skinny Jeans zwängen.
Ist mir auch schleierhaft, wie man sich bei der Hitze darin wohlfühlen kann. Alleine der Gedanke daran treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn.

Aber ich sehe über solche Erscheinungen geflissentlich hinweg.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 04.08.2015 21:54
Jeder Jeck is anders...
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Saari am 05.08.2015 17:26
Jetzt bei diesen Temperaturen auch noch  Skinny Jeans zu tragen, ist mir unverständlich.
Da liebe ich mir meinen jeweiligen Rock.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: JJSW am 05.08.2015 23:23
Hi,
Versteh auch nicht warum alle nur in Hosen rumlatschen (Von den hier im Forum vertretenen Ausnahmen mal abgesehen ;)).
Seit Beginn der Hitze war für mich das erste nach der Arbeit: Weg aus der Hose, unter die Dusche und danach mich in einen Sarong oder Wickelrock hüllen.
Wenn ich dann grad nix zu Hause zu tun hab, gibts abends noch im Sarong einen gemütlichen 2 km Spaziergang ins nächste Freibad. ne Stunde schwimmen und dann wieder heimlatschen (im Sarong)
Die letzen Urlaubstage war ich nun ganztägig im luftigem Röckle. Gibt nix besseres 8)

Hallo Marcel,
Deine Rockerlebnisse sind einfach toll geschrieben und machen einfach Spaß zu lesen.
Und fast genau so erlebe ich es zur Zeit auch, wie es bei Dir vor einem Jahr angefangen hat.
Ich merke, wie das öffentliche Rocken so ganz langsam anfängt, das Selbstbewußtsein zu stärken.

Allerdings fing das bei mir vor zwei Jahren an und war eher so ne Saisonsache (ungefähr in den Monaten ohne 'r')
und ist zum Herbstbeginn wieder eingeschlafen.
Damit das dieses Jahr nicht wieder passiert, ist mein nächstes Etappenziel mit meinem Sommerrock in einen Laden zu spazieren und dann einen Rock aus etwas dickerem Stoff für den Herbst zu kaufen.
Denk mal, mit Rock an ist diese Aktion leichter únd man spart sich das Schuhe aus und wieder anziehen.
Sollt ja kein Problem sein nach Deinen und Hajos Berichten  :)

Werde dann davon erzählen. Ich bin gekommen und zu bleiben...
Guts Nächtle
Jürgen





Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 05.08.2015 23:43

Damit das dieses Jahr nicht wieder passiert, ist mein nächstes Etappenziel mit meinem Sommerrock in einen Laden zu spazieren und dann einen Rock aus etwas dickerem Stoff für den Herbst zu kaufen.
Denk mal, mit Rock an ist diese Aktion leichter únd man spart sich das Schuhe aus und wieder anziehen.
Sollt ja kein Problem sein nach Deinen und Hajos Berichten  :)

Werde dann davon erzählen. Ich bin gekommen und zu bleiben...
Guts Nächtle
Jürgen

Ein Rockkauf in einem Geschäft ist wirklich kein Problem. Die Verkäuferinnen leben vom Verkaufen, also keine Angst. Manchmal ergeben sich nette Gespräche über Röcke, Männer und Mode.

Ausserdem kann man gleich mehrere Modelle anprobieren und den besten Rock finden. Mit einem Rock aus Wolle oder Wollmischung frierst Du nicht. Ist im Moment aber noch zu früh, zur Zeit sind die Läden voll mit Sommerware.

Ausserdem stärkt ein Zug durch die Läden mit diversen Anproben Dein Selbstbewusstsein.

Am Montag habe ich einen Zug durch das Donauzentrum in Wien gemacht und in verschiedenen Geschäften bestimmt 10 Kleider anprobiert (im Moment stehe ich auf Kleider, weil noch bequemer als Röcke). Alles ohne irgendwelche Probleme. Gekauft habe ich nichts, war nicht das Passende darunter. Aber das war nicht das Ziel, ich wollte einfach unter Leute kommen.

LG
Hajo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 05.08.2015 23:59
Bei den hohen Temperaturen sind mit auch meine Männerröcke zu warm. Da dickerer Baumwollstoff und über die Knie gehend. Da kommen kurze luftige Faltenröcke zum Einsatz. In einem Kilt möchte ich bei der Hitze auch nicht stecken.
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 25.09.2015 17:42
Nun mal wieder was neues zum Thema: es ist mehr als ein  Jahr "Rock am Mann" und alles gut. Vorhin hatte ich mit einer Kundin ein längeres Gespräch und wir kamen auch auf das Thema Mode. Nachdem wir über "Farben und Mut" gesprochen hatten, sprachen wir auch über "Damen- und Herrenabteilung". (Ich trage heute eine enge Jeanshose in pastellrosé und dazu ein bordeauxrotes Hemd im Geschäft.)

Sie erzählte mir, dass sie in einem Outletcenter zusammen mit ihrem Mann vor ein paar Monaten nach einer schönen passenden Hose für ihn suchte. Er ist etwas zierlich gebaut und viele Männerhosen wirkten nicht gut an ihm. Sie schlug nach mehreren erfolglosen Anproben in der Herrenabteilung die Damenabteilung vor, um mal zu probieren, doch er wollte nicht.
Nach etwas Überredung ging er doch mit und es fand sich kurz darauf eine Hose, die auch noch perfekt passte. Trotz seiner Bedenken noch im Ladengeschäft "...und wenn doch jemand sieht, dass es eine Damenhose ist?" nahm er diese Hose schließlich doch. Seine Bedenken konnte sie zerstreuen, sagte sie, denn es sieht sowieso keiner so genau hin, wer weiß das denn schon. "Und wenn es jemand bemerkt - es ist nur eine Hose und kein Rüschen-BH."

Heute ist er froh darüber, sich damals für diese Hose entschieden zu haben. Er trägt sie gern. Es ist also durchaus möglich, dass ein gezielter Einkauf künftig auch von Damenhosen erfolgt, weil sie eben passen. Er ist nun aufgeschlossener dafür. Ich konnte das nur bestätigen, denn es macht keinen Sinn, Kleidung von vornherein auszuschließen, nur weil sie in der anderen Ecke des Ladens hängt. :)

Ich löste gleich auf, dass auch meine Hose aus der Damenabteiung stammt und die Kundin, die ich seit viele Jahren schon kenne, war nicht wirklich überrascht. Sie findet das gut, denn meine Kleidung strahlt ihr gegenüber immer auch Offenheit und Sympathie aus.
 Als ich dann noch erzählte, dass ich in meiner Freizeit gerne Röcke trage und auch etwas von meinen Erlebnissen im Rock erzählte, war die Stimmung erst richtig locker. Dann meinte sie nur: "Das kann ich mir gut an Dir vorstellen. Vielleicht etwas ungewohnt für die Meisten, doch warum nicht? Man muss doch nicht so strikt trennen nach Damenkleidung und Herrenkleidung. Ist doch Quatsch, denn wenns passt, ist es doch in Ordnung!"

Ja, ich konnte das ganze Gespräch über eingentlich nur lächeln, denn sie bestätigte mir auch, dass vorwiegend Frauen viel offener damit umgehen. Dass ich von manchen angesprochen wurde, erklärte sie so: Kleidung verstärkt den eindruck, ob man es mit einem Menschen zu tun hat, der für andere Dinge offen ist und mit dem es sich lohnt, ins Gespräch zu kommen, weil er auch etwas ausstrahlt, er Interesse beim Anblick weckt oder ob der Mensch schon durch Ausdruck sener Kleidung sich selbst nicht wertschätzt (Verschlissene Kleidung, ungepflegt), lieber in der Menge schwimmt (gekleidet wie die meisten), sich vieleicht sogar abgrenzt (Anzug mit geschlossener Knopfleiste).
(Wie wahr, so spricht also eine gebildete Frau, die täglich auch in ihrer Praxis sehr viel mit Menschen zu tun hat, dachte ich mir)
Männer seien oft so desinteressiert, verschlossen und gucken nur mal kurz hin, wenn sich einer mal was anderes traut. Nachahmen würden sie es noch lange nicht, sagte sie.
Sie mag es, wenn ein Mann nicht in 0815-Kleidung rumläuft und da muss ich zustimmen: ihren Mann habe ich bisher weder in langweiligen Jeans noch in schwarzem Anzug gesehen. Ich denke, es gibt demnächst wieder ein längeres nettes, Gespräch, wir mussten nach einer knappen Stunde abbrechen. (Daher nur die Wiedergabe der Kernaussagen.) ;)

Doch festgestellt habe ich wieder: geht man offen mit dem Modethema und mit Rock und Hose aus der Damenabteilung um, kommt es immer sehr gut an, denn bisher hat noch nie jemand negativ darauf reagiert. Oft, wie auch heute wieder, entdeckt man: es ist gar nicht so selten, dass was aus der Damenabteilung auch einem Mann passt und gut aussieht, er es nach anfänglichen Bedenken sogar gut findet.  :)

Sicherlich statte ich den Beiden mal einen Besuch ab, wenn ich im Rock in ihrer Gegend unterwegs bin. Es könnte ja sein, er findet Rock und Kilt auch gut, wer weiß... ;)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Francoscot am 25.09.2015 20:06
" Ich denke, es gibt demnächst wieder ein längeres nettes, Gespräch, wir mussten nach einer knappen Stunde abbrechen. "

Cher Marcel,
Wie findest Du doch so viel Freizeit, nicht nur für solche lange Gespräche in Geschäften, sondern auch um das Forum mit Deinen langen Erzählungen zu verwöhnen?

Ich habe kaum die Zeit, alles hier zu lesen (zu verstehen!), aber ich komme immer zurück,  Deinen Humor und gesunden Menschenverstand zu geniessen.

Martin
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 25.09.2015 21:01
Danke, Martin! Ich sitze nicht an der Kasse eines Supermarktes, sondern bin in einem Unternehmen beschäftigt, welches sich auf Handel und Dienstleistung bestimmter hochwertiger Güter spezialisiert hat. Mehr werde ich aber hier nicht darüber verraten.

Da ist es auch wichtig, mit dem Kunden eine sehr gute Kundenbeziehung zu pflegen. Es gehört auch das eine oder andere intensive, längere Gespräch mal dazu, denn auch das unterschiedet uns von Mitberwerbern: bei uns ist es eher persönlich und nah, kompetent und professionell und doch schon fast freundschaftlich. Das schätzen die Kunden einfach. Hier ist eben kein "Kunde Nummer..." ,sondern eben persönlich angesprochen und man kennt sich. Wenn ich bemerke, dass sich Menschen mir öffnen, dann tue ich es auch und wir sprechen eben auch mal über solche Dinge. Rock ist kein Tabu-Thema, sondern ich spreche gern darüber, ich trage sie ja auch gern! :)

Zeit fürs Forum finde ich auch mal schnell zwischendurch, denn ich schreibe ziemlich schnell, doch nicht immer fehlerfrei. Doch ich bin lieber fröhlich, habe Fehler und Menschen mögen mich, wie ich bin - statt korrekt und einsam!

 So gesehen hat auch der Rock dazu beigetragen, dass ich mich nun viel offener mit modebewussten Menschen unterhalten kann. Denn wer sich mit Kleidung beschäftigt, beschäftigt sich mit Menschen und wer sich mit Menschen in einer positiven Art beschäftigt, den mag ich gerne. Das gibt immer sehr intensive und schöne Gespräche und manchmal auch eine Empfehlung fürs Geschäft. ;)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: GregorM am 26.09.2015 08:13
Ein sehr netter Bericht, Marcel, und dem ich zustimmen kann.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Francoscot am 26.09.2015 21:29

Da ist es auch wichtig, mit dem Kunden eine sehr gute Kundenbeziehung zu pflegen.

Jetzt verstehe ich besser, Marcel.
Ich habe auch in einem Geschäft gearbeitet, aber ganz anders. Ich war  Freiwilligenarbeiter bei einem Laden einer Wohltätigkeitsorganisation, und es war sehr sympathisch mit den Kunden zu diskutieren. Selten zumThema meiner Röcke, die interessierten nicht die Leute die hereinkamen, nur Schnäppchen zu finden.

Martin
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 05.10.2015 16:17
Bisher habe ich mich mit dem Rocktragen gegenüber meinen Großeltern zurückgehalten, doch am letzten Wochenende wollte ich einfach mich nicht extra umziehen. Meine Großeltern hatten uns darum gebeten, im Garten von zwei Apfelbäumen die Äpfel abzunehmen.

Wir hatten den Samstag genutzt, um einige Sachen in unserem Garten zu pflanzen und in der Scheune etwas Ordnung zu machen, damit einige Dekorationsstücke und Kunstobjeklte unseres Gartens, die den Winter nicht draussen verbrungen sollen, eingelagert werden können. Nach dem Mittag gingen wir dann zu meinen Eltern und Großeltern

Miene Großeltern sind gesundheitlich gerade nicht in wirklich guter Verfassung. Auch mein Vater kann nach einer kürzlichen OP auch nun wieder kurze Wege gehen, meiner Mutter fällt das Bergsteigen am Hanggrundstück auch schwer.
Von dem Hang, an dem die Kirsch- und Apfelbäume stehen, hat man einen herrlichen Blick auf das Dorf, in dem ich aiufgewachsen bin, sodaß auch die Apfelernte trotz der Anstrengungen bei der Pfückerei von 2 großen Bäumen mach schöne Erinnerung im Sonnenschein versprach.

Ich trug seit dem Morgen ein helles, gemustertes Gartenarbeits-T-Shirt, meinen anthrazitfarbenen Hypocrisy-Cargo-Rock, eine schwarze Strumpfhose mit Zopfmuster und schwarze Schuhe dazu, mit denen ich am Hang gut laufen und klettern konnte.
Lediglich mein Vater fragte mich bei meiner Ankunft, was ich da anhabe. Ich antworte nur knapp "Einen bequemen Cargo-Kilt" worauf er nur lächelnd sagte: "Naja, warum nicht?" Damit war das Thema durch. Ich habe ganz bewusst darauf geachtet, wie mein Opa mich musterte, als das erste Mal an ihm vorüberging, doch er sprach mich nicht drauf an. War ja auch alles wie immer. Vielleicht hat er sich (sicherlich ::)) am Abend dann mit meinen Vater darüber unterhalten.

Meine Schwester die am späteren Nachmittag dann auch dazukam, hat mich - wie auch meine Mutter - schon ab und zu im Rock gesehen. Von den Großeltern kam den ganzen Nachmittag gar nix zum Kleidungsthema, nur Thema Äpfel, Garten, Kamerunschafe....  :)

Es tut mir auch nicht leid, dass ich den Rock als "Cargokilt" bezeichnet hatte, obwohl er kein Kilt ist. "Klit" versteht Opa scherlich besser, obwohl mein Vater genau weiß, was ich damit bezwecken wollte: Akzeptanz. Also alles gut!

Also wenn ich mal Äpfel brauche, darf ich mir welche holen, das ganze Gartenhaus ist nun voll mit Kisten. Naja, das Gartenhaus hat ja nur ca. 18m², die Äpfel reichen somit sicherlich ein paar Tage und die von den anderen beiden Bäumen kommen dann später auch noch dazu ;)

Es gibt also real keine Einschränkungen beim "Rocken", diese sitzen nur im eigenen Kopf. Also Vorhehalte ausschalten und raus im Rock in die Natur.

Meiner Frau war mein Outfit auch nicht peinlich, sondern es war für sie normal. Also: "Alles gut!"
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 05.10.2015 17:27
Ich freue mich echt über Deine Entwicklung seit Deinem Einstieg. Einfach super und Mut machend.

LG
Hajo
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Asterix am 05.10.2015 20:57
Tolle Geschichte, Dr. Heizer. LG
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 06.10.2015 10:33
Danke, es freut mich, wenn andere daran teilhaben können und vielleicht auch etwas Mut fassen, es selbst diese Grenzen zu überwinden.

Entschuldigung für die vereinzelten Tippfehler beim Schnellschreiben in meinen langen Beiträgen - diese fallen mir dann oft erst am nächsten Tag auf, doch dann ist es für eine Korrektur zu spät  
:-\
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Ben am 09.10.2015 05:03
Es steht mir fern Dich zu brüskieren, Dr. Heizer, aber an dieser Stelle will ich Salz streuen.

Ich kenne es zu gut, mich zu jeder sich bietenden Gelegenheit im Rock zu präsentieren, weil es jeder wissen und sehen soll. Irgendwann will man das Thema ja auch durchhaben; bei der Verwandtschaft und Freunden, die einen am besten verletzen können, sowieso.
Das führt gerne zu Situationen, in denen man den Rock eben auch dann trägt, wenn er eigentlich vollkommen unpassend, also unbequem ist.

Im Garten? Zur Ernte? Dazu noch mit in Deinen Augen passender Strumpfhose?
Puh, das ist mir zu viel und kommt mir dennoch so bekannt vor, weil ich das auch alles schon durchgespielt habe (wenn auch nicht im Garten).

Du hast geschafft, wenn es egal ist, was Du zu welchem Anlass trägst.
Anders formuliert: Wenn Du die nächsten Äpfel vom Baum in (abgewetzten) Hosen pflückst, weil sie praktischer sind als der Wasweißich-Cargo-Rock mit der schicken, gemusterten Strumpfhose, hast Du es geschafft.
Gartenarbeit ist keine Modenschau.!

Gehe ich von mir aus, bist Du auf dem richtigen Weg; dennoch und deshalb.

So long...

Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: MAS am 09.10.2015 08:44
Es steht mir fern Dich zu brüskieren, Dr. Heizer, aber an dieser Stelle will ich Salz streuen.

Ich kenne es zu gut, mich zu jeder sich bietenden Gelegenheit im Rock zu präsentieren, weil es jeder wissen und sehen soll. Irgendwann will man das Thema ja auch durchhaben; bei der Verwandtschaft und Freunden, die einen am besten verletzen können, sowieso.
Das führt gerne zu Situationen, in denen man den Rock eben auch dann trägt, wenn er eigentlich vollkommen unpassend, also unbequem ist.

Im Garten? Zur Ernte? Dazu noch mit in Deinen Augen passender Strumpfhose?
Puh, das ist mir zu viel und kommt mir dennoch so bekannt vor, weil ich das auch alles schon durchgespielt habe (wenn auch nicht im Garten).

Du hast geschafft, wenn es egal ist, was Du zu welchem Anlass trägst.
Anders formuliert: Wenn Du die nächsten Äpfel vom Baum in (abgewetzten) Hosen pflückst, weil sie praktischer sind als der Wasweißich-Cargo-Rock mit der schicken, gemusterten Strumpfhose, hast Du es geschafft.
Gartenarbeit ist keine Modenschau.!

Gehe ich von mir aus, bist Du auf dem richtigen Weg; dennoch und deshalb.

So long...




Das stimmt Ben. Deshalb schrieb ich ja auch letztens in einem andern Thread, dass das Rocktragen für uns eben doch noch nciht normal ist, und wir uns hier die ganze Zeit darüber austauschen, in welchen Situationen wir Rock tragen und was die Leute so dazu meinen.

Ich habe jetzt seit Ende Januar 2014 keine Hosen mehr angebhabt, außer Unter- und Strumpfhosen und Leggins unterm Rock. Und es wird Situationen geben, in denen eine Hose praktischer ist. Und ich überlege, ob ich dann eine Hose anziehen und meinen Ununterbrochen-Rocktrage-Rekord abbrechen soll. Das beweist doch, dass die freie Wahl zwischen Rock und Hose für mich auch nicht normal ist, sonst würde ich einfach mal dies, mal jenes tragen. Es ist immer noch das Gefühl, die 3 1/2 unfreiwillig +/- rocklosen Jahrzehnte meines Lebens irgendwie ausgleichen zu müssen und die Gesellschaft bei jeder Gelegenheit daran gewöhnen zu wollen, dass Männer jetzt auch Röcke tragen.

Jetzt kommen bestimmt wieder Gegenstatements, die behaupten, das man allem frei und souverän sei, keinem Zwang unterliege und der Rock gaaanz normal für einen sei.
 
LG!
Michael
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 09.10.2015 12:47
Es steht mir fern Dich zu brüskieren, Dr. Heizer, aber an dieser Stelle will ich Salz streuen.

Ich kenne es zu gut, mich zu jeder sich bietenden Gelegenheit im Rock zu präsentieren, weil es jeder wissen und sehen soll. Irgendwann will man das Thema ja auch durchhaben; bei der Verwandtschaft und Freunden, die einen am besten verletzen können, sowieso.
Das führt gerne zu Situationen, in denen man den Rock eben auch dann trägt, wenn er eigentlich vollkommen unpassend, also unbequem ist.

Im Garten? Zur Ernte? Dazu noch mit in Deinen Augen passender Strumpfhose?
Puh, das ist mir zu viel und kommt mir dennoch so bekannt vor, weil ich das auch alles schon durchgespielt habe (wenn auch nicht im Garten).

Du hast geschafft, wenn es egal ist, was Du zu welchem Anlass trägst.
Anders formuliert: Wenn Du die nächsten Äpfel vom Baum in (abgewetzten) Hosen pflückst, weil sie praktischer sind als der Wasweißich-Cargo-Rock mit der schicken, gemusterten Strumpfhose, hast Du es geschafft.
Gartenarbeit ist keine Modenschau.!

Gehe ich von mir aus, bist Du auf dem richtigen Weg; dennoch und deshalb.

So long...



Danke Ben. Der Garten befindet sich in herrlicher Lage am oberen Rand des Dorfes, das Wetter war toll und in unserem Garten trage ich auch Rock, keine Hosen. Rock ist für mich praktischer, geht auch auf einer Leiter (erst kürzlich bei der Hopfenernte oder auch zum Baumschnitt.
Jeder muss einfach für sich selbst entscheiden, was ihm angenehm ist und was nicht. Für mich war es an diesen Tag nicht Hose, sondern eben Rock und Strumpfhose mit Zopfmuster: ein altes Modell, welches nicht mehr für bessere Anlässe geeignet ist, wie auch der Cargo-Rock, der ein (Garten und Werkstatt-)Arbeits- und manchmal noch Freizeitrock für mich ist.
 Ich mag Hosen zum Arbeiten, bei denen ich mich sehr bewegen muss, nicht mehr gerne, mich stört das "Unbequeme" im Schritt und einiges mehr am Zweiröhrigen. Mit elastischer Strumpfhose und Rock habe ich mehr Bewegungsfreiheit und fühle mich nicht so eingeengt wie in Hosen. Das empfindet sicherlich jeder anders, doch für mich passt das so.

Ich trage zur (Garten-) Arbeit keine Sachen, die nicht das Risiko abkönnen, beschädigt zu werden. Insofern gäbe es auch viel schönere Sachen zur "Modenschau", doch ich weiß, was Du meintest: Es ist tatsächlich egal, was man zur Gartenarbeit trägt, man muss damit nicht besonders hübsch aussehen, es muss zweckmäßig und bequem sein, auch mal einen Riß oder Schmutz abkönnen. :)

Im Grunde ist es auch egal, was man zu welchen Anlass trägt. Damit hats Du Recht, Ben. Wichtig ist allein: man ist ordentlich und sauber gekleidet, fühlt sich darin wohl und gefällt sich selbst darin. Situationsbezogen ist es bei mir so, dass ich abwäge, was ich heute tue und danach mein Outfit auswähle. Bin ich auf Reisen oder im Geschäft, werde ich keinen längeren als knielangen oder gar zu kurzen Rock tragen. Das ist mir zu unpraktisch.

Ich bin niemand, der herumreist und es jedem erzählen möchte, dass ich auch Rock trage. Irgendwann erfährt es sowieso jeder im engeren Kreis. Dafür trage ich einfach zu oft Rock.  Ob es der letzte Verwandte dann aus der hinteren Ecke von D-Land, den ich nur alle 5 Jahre mal sehe, auch erfährt oder nicht, ist mir egal, denn ich interessiere mich auch nicht für das, was er an dem Tag des Treffens trägt. Hauptsache, er ist gesund und wir sehen uns mal wieder. Wenn mir danach ist, trage ich einfach einen Rock auch zu Besuch bei den Menschen, die es noch nicht kennen.

Da mein Job mir derzeit nicht viel Freizeit lässt (6Tage-Woche) bei mehr als 50 Wochenstunden (das Los eines leitenden Angestellten in kleiner Firma), genieße ich einfach die privaten Momente. Diese erlebe ich dann auch gerne sehr intensiv und schön, so dass ich auch der vielleicht anstrengenden Arbeit bei der Obsternte (Äpfel pflücken von 2 großen Apfelbäumen und stiegen- bzw. körbeweisem Hinuntertragen ins Garternhaus und Keller) noch etwas schönes abgewinnen kann: ich genieße die Sonne und die Aussicht aufs Dorf, den Duft der Äpfel und die Gespräche mit Familienmitgliedern bei gemeinsamer Arbeit und ganz nebenbei trage ich Rock und fühle mich wohl darin. Mehr brauche ich dazu nicht. Daher schrieb ich auch: Alles gut!

Das Rocktragen hat mir auch eine neue Sicht auf Mode und Möglichkeiten eröffnet und so geht nun eben auch ein Longshirt und Leggings dazu in der Freizeit (früher undekbar) Doch ich kann auch Hosen tragen, wenn ich mal will und mittlerweile habe ich auch schöne Hosen, die ich sogar gerne im Geschäft trage.  

Rocktragen ist für mich kein "Muss", sondern "Kann". Ich kann es in meiner Freizeit so oft tun, wie ich möchte. Fast immer bin ich dann im Rock (habe ja genügend davon). Trug auch schon welche im Geschäft, ohne anzuecken. :)
 Ich freue mich wieder auf die wärmeren Monate in 2016, wo man ohne Leggings oder Strümpfe raus kann. Einfach im luftigen Rockoutfit ohne Beinbekleidung, ohne Jacke. Das fühlt sich besser an. Doch des eigenen Wärmebedürfnisses halber muss man nun wohl, wenns kühler wird, etwas mehr anziehen :-\
Daher geht auch Herbst/Winter im Rock, dann sind die Klamotten eben etwas dicker und was warmes drunter. ;)

Wenn ich zurückblicke und an die Zeit vor eineinhalb Jahren denke, bemerke ich, dass Rocktragen etwas Gutes ist, was sich lohnt, weiterhin zu tun. Es eröffnet eine offenere und viel breitere Sicht auf viele Dinge. Man lernt einfach Menschen auch besser kennen und noch besser verstehen, weil viele Gepräche, die ich in den letzen Monaten führte, deutlich intensiver abliefen und somit auch die Verbindungen herzlicher und enger werden. Man öffnet sich selbst mehr und andere auch. Schluss mit zugeknöpft ("was sollen die anderen von mir denken") und mehr aufeinander zugehen, miteinander reden, einander besser verstehen. Das ist schön so, also "Alles gut!" :)

Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: androgyn am 07.05.2016 11:55
aber neulich sah ich an der S-Bahn ein Mann im roten Frauenkostüm und Damenhut.  Natürlich habe ich auch hingesehen und sie betrachtet. Sie/er bemerkte das und lächelte mich an, denn schließlich war ich ja auch  im langen Rock. Ich lächelte zurück.
LG  :)
Siehst du. Auch du fällst/greifst in die Genderschublade. Du warst dir auch nicht mehr sicher, als du einen Mann im roten Kleid und Damenhut gesehen hast, als was er wahrgenommen werden möchte. Wieso soll es Ausländern anders gehen? ;)
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Asterix am 07.05.2016 13:48
aber neulich sah ich an der S-Bahn ein Mann im roten Frauenkostüm und Damenhut.  Natürlich habe ich auch hingesehen und sie betrachtet. Sie/er bemerkte das und lächelte mich an, denn schließlich war ich ja auch  im langen Rock. Ich lächelte zurück.
LG  :)
Siehst du. Auch du fällst/greifst in die Genderschublade. Du warst dir auch nicht mehr sicher, als du einen Mann im roten Kleid und Damenhut gesehen hast, als was er wahrgenommen werden möchte. Wieso soll es Ausländern anders gehen? ;)

Oh jott oh jott...wenn es ein Mann ist, dann ganz einfach er. Wenn eine Frau, dann sie. Diese Fragen, als "was" möchte jemand wahrgenommen werden, nerven und sind in meinen Augen einfach Schrott. Wenn jemand mich als Frau bezeichnet, dann bitte...empfinde ich als keine Abwertung...
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: high4all am 07.05.2016 13:54
Wenn jemand mich als Frau bezeichnet, dann bitte...empfinde ich als keine Abwertung...

Mit dieser Ansicht bist Du weiter als viele männliche Zeitgenossen!
Titel: Re: Ein Jahr "Rock am Mann" - Alles gut!
Beitrag von: Dr.Heizer am 07.05.2016 15:28
Ich darf den werten Herrn "rockaktiv" daran erinnern, dass dieses hier mein Thema ist und es hier darum geht, welche Erfahrungen und Erlebnisse ich in meiner ersten Rockerzeit machte. Diese Erlebnisse teile ich hier auch mit anderen Forenmitgliedern gern. Du brauchst das Thema nicht wieder mit irgendwelchen Altkram beleben, geh woanders Schätze ausgraben. ;D

Nun sind es fast 2 Jahre "Rock am Mann" bei mir und ich finde immer noch: Alles Gut!, vieles sogar noch besser als letztes Jahr. Denn nun kennen mich noch mehr Menschen im Rock und die Akzeptanz wird breiter, weil ich mich nicht verkleide (ich bin immernoch als ICH erkennbar - egal ob Rock oder Hose) und ich bleibe ich: einfach ein Kerl, der auch im Rock ein Kerl ist. :)

So, und nun genieße ich weiter die Sonne - im kurzen Rock und lass meine Beine bescheinen, denn Strumpfwerk ist heute überflüssig 8)