Natürlich hört man solch eine Botschaft, hirti, nicht so liebend gerne.
Sollte ich mit meinem Verhalten (hier: Kleidung) wirklich für einen Imageverlust sorgen für meine Firma?
Kann ich da einfach drüberstehen, selbst wenn dies tatsächlich geschäftsschädigend sein sollte?
Leider verstecken sich heute noch immer allzu oft die Männer hinter ihrer Arbeitsrüstung, dem Anzug, weil sie glauben - oder die Vorgesetzten -, dass man nur in solch einem sehr vereinheitlichten Erscheinungsbild als seriös angesehen wird. Das geht ja oft soweit, dass allenfalls bei sehr hohen Temperaturen sich getraut wird, das Jackett abzulegen und vielleicht mal die Hemdsärmel hochzukrempeln. Die Rüstung zählt leider oft mehr als die Fähigkeiten des Menschen, der darin steckt, vielleicht sich darin versteckt. Dass man hinter dieser Fassade nicht allzu selten auch fehlende Fähigkeiten, mangelnde Kompetenz oder gar schlechte Absichten verstecken kann, geht bei dieser Augenwischerei sehr oft vergessen.
Natürlich wirst Du, hirti, als Du bei Deiner Arbeit den Rock etabliert hast, bestimmt Gedanken gemacht haben, wie denn Deine Kollegen, Vorgesetzten und Mitarbeiter reagieren werden. Und vermutlich wirst Du dabei auch bedacht haben, dass Du auch in Beziehung zu Deinem Kunden / Deinen Kunden Dich damit auseinandersetzen wirst.
So neu wird also der an Dich herangetragene Gedanke für Dich nicht sein, welche Wirkung das auch im Kundenkontakt eventuell erzielen wird.
Du schreibst, Du hast die Ergebnisse Deines Teams verbessert. Sollte das nicht Anstoß genug geben, dass Deine Wirkung auf den Kunden / die Kunden, aber auch im Team nicht so schlecht sein kann. Die Gedanken, einen Imageverlust für Deine Firma mit Deinem Auftreten zu erzielen, kannst Du wohl getrost abstellen.
Auch scheint mir, dass Deine Vorgesetzten, die Dir diesen Gedanken mitgeteilt haben, selbst dies so nicht sehen. Natürlich wäre es ein Leichtes für Deine Vorgesetzten, wenn sie in Bezug auf solch eine Befragung, ihre eigene Haltung in Form von angeblichen Meinungsäußerungen formulieren würden, um sich aus dem Dilemma rauszuhalten, dass sie Dir das als ihre eigene Haltung verkaufen müssten.
Also ich glaube nicht, dass Deine Vorgesetzten diese Gedanken selber hegen oder sich diesen anschließen, denn dann - so meine Meinung - hätten sie nicht gesagt, dass einer der Mitarbeiter diese Gedanken geäussert habe, sondern sie hätten generell von "Mitarbeitern" gleich im Plural gesprochen, um dieser Aussage mehr Gewicht zu verleihen.
Darum glaube ich, dass das in der Tat nur eine einzelne geäusserte Einzelmeinung war, die Du mit Blick auf Deine Leistungen gut wegstecken kannst. Und die Du - egal ob Du es weisst oder ahnst, wer dies gesagt haben könnte, oder nicht - in geschickter Kommunikation mit Deinem Team im Laufe der Zeit klären kannst, um derlei Ängste im Team zu zerstreuen.
Und man will oft gar nicht glauben, dass abweichendes Verhalten nicht per se für einen Imageschaden oder mit Kundenzurückhaltung einhergeht, sondern dass es möglicherweise einhergeht mit einem Imagegewinn für Deine Firma und vielleicht auch Vertrauensgewinn bringt. Es kann durchaus von Vorteil sein, schräge Vögel in der Firma zu beschäftigen.
Und wenn die Zahlen nicht aus unerklärlichen Gründen sich im nächsten Zeitraum oder bereits im letzten verschlechtern, dann spricht doch alles dafür, dass derlei Gedanken unbegründet sind.