Autor Thema: Beachtung in der Öffentlichkeit  (Gelesen 58076 mal)

Offline MAS

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #60 am: 29.12.2018 17:56 »
Ja, Matthias, vielleicht nicht nach Deiner oder Meiner Wertung, aber doch weit verbreitet und immer wieder als typisch männlich behauptet.
Definiert zwar nicht, aber ständig immer wieder parallelisiert.

Sorry, damit kann ich nichts anfangen. Mir sind derlei Wertungen unbekannt. Und so klingt das für mich wie "ich glaube an das Schloßgespenst". Man hat es selbst nie gesehen oder gehört, aber andere erzählen davon.

Gruß
Matthias


Warst Du nicht bei der Bundeswehr, Matthias?
Oder hast unter Arbeitern gejobbt?
Ich war schon Soldat, Waldarbeiter, Fabrikarbeiter, Lagerarbeiter, Möbelpacker. Meine Kameraden bzw. Kollegen hatten schon Männlichkeitsbilder, die sich entsprechend äußerten. Nicht alle sicher, aber doch einige.
Und die Webrung im Fernsehen hat oft auch genau diese Zielgruppe.

LG, Micha
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Offline Mann im Rock

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #61 am: 29.12.2018 18:21 »
Warst Du nicht bei der Bundeswehr, Matthias?
Oder hast unter Arbeitern gejobbt?

Ja, ich hab mit Arbeitern, Malochern und Kumpels gejobt. Und ich war auch bei der Bundeswehr.
GRRRRR
Aber das ist 35, 40 Jahre her, eine Ewigkeit, die mit der Zeit verblasst und die man ja auch mal irgendwann hinter sich lassen muss. Also mit meiner Gegenwart und den Jahrzehnten davor hat mein gesellschaftliches Umfeld nichts mehr zu tun.

Und daher: Cessante causa cessat effectus.

Also dieser ganze Genderkram, Rollenmodell, Männlichkeit begegnet mir im Alltag so gut wie gar nicht, ausgenommen ZON und wider Erwarten in diesem Forum.

Gruß
Matthias

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Offline Skirtedman

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #62 am: 29.12.2018 18:36 »

Und daher: Cessante causa cessat effectus.

Gruß
Matthias

Schön wär´s! Mit einem Schlag würden eine Reihe Psychosomatischer Fachkliniken schließen müssen.

Aber Jungs, worüber Ihr Euch streitet, das sind doch die klassischen Klischees, die immer wieder bedient werden.

Ohne Bier ist ein Mann kein richtiger Mann.
Ohne pralle Muskeln ist ein Mann kein richtiger Mann.
Ohne kariertem Flanellhemd ist ein Mann kein richtiger Mann.
Ohne Handtasche ist eine Frau keine richtige Frau.

Diese Aussagen ließe sich noch lange fortsetzen. Da seht Ihr mal, welchem Druck wir uns aussetzen müssen, um die Klischees zu erfüllen. Klischees sind Formen. Man wird immer wieder versucht, das reingepresst zu werden. Wer nicht reinpasst, der passt halt nicht rein. Fertig. Und wer mal drin steckte, und sich von der formgebenden Form wieder löste, der kann seine Formgebung ja auch ändern - schwupps, und schon passt er nicht mehr in die Form, aus der er mal herauskam...

Offline MAS

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #63 am: 29.12.2018 18:52 »
Also ich trinke gerne Bier und trage gerne karierte Flanellhemden!  ;D

Jeder von uns hat sein eigenes alltägliches Umfeld. In meinem spielen schon eine große Rolle, vor allem in der Uni: Genderforschung, Frauenstudien, Gleichstellungsbeauftragte, transgender Studierende usw. Das Themenfeld gehört ganz normal dazu wie andere auch.

Ich glaube, meine früheren Kollegen bzw. Kameraden in den genannten Arbeitsbereichen hätten damit großenteils nichts anzufangen gewusst. Und nur weil ich in diesen Berufen nicht mehr arbeite, heißt das ja nicht, dass es sie und die Männer, die sie ausfüllen, nicht mehr gibt.

Und wie hält es die andere Seite der Hierarchieskala, die Hochfinanz, die Politik, die Wirtschaftsvorstände und die immer noch präsenten Adeligen? Wie stehen sie zu Rollenklischees?

Aber wohl gemerkt: Es gibt immer auch offene Leute, in allen gesellschaftlichen Schichten und Berufen, und egal ob der Großstadt oder auf dem Dorf.  

Ich denke, wem die Erfüllung von Klischees wichtig ist, der stabilisiert sein Selbstgefühl mit ihnen. Sie geben ihm Halt und Orientierung. Menschen, die ihnen widersprechen, verunsichern ihn, weswegen er entweder den Kontakt vermeidet oder zum Angriff übergehen. Dumm ist es nun für Leute, die dazugehören wollen, aber die Klischees ablehnen.

LG, Micha  
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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #64 am: 29.12.2018 18:54 »

Also dieser ganze Genderkram, Rollenmodell, Männlichkeit begegnet mir im Alltag so gut wie gar nicht, ausgenommen ZON und wider Erwarten in diesem Forum.

Gruß
Matthias



Was heißt "ZON"?

https://de.wikipedia.org/wiki/ZON ???

LG, Micha
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Offline Mann im Rock

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #65 am: 29.12.2018 19:02 »
Da seht Ihr mal, welchem Druck wir uns aussetzen müssen, um die Klischees zu erfüllen. Klischees sind Formen. Man wird immer wieder versucht, das reingepresst zu werden.

Vielleicht bin ich auch inzwischen einfach zu selbstbewusst, als dass mir solche Klischees noch irgendwann anhaben könnten.

Sinn und Zweck meiner Ausgangsfrage war aber ein anderer: was ist eigentlich das männliche Rollenmodell? Wenn da Dinge kommen wie Biertrinken, Fußball schauen usw., dann ist das zumindest in meinem gesellschaftlichen Umfeld akzeptiert, wenn ein Mann das nicht tut. Das Tragen von Röcken ist aber eine ganz andere Hausnummer, wird aber hier im Forum immer wieder begründet mit dem männlichen Rollenmodell.

Gruß
Matthias
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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #66 am: 29.12.2018 19:04 »
Was heißt "ZON"?

Zeit ONline
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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #67 am: 29.12.2018 19:11 »
Da seht Ihr mal, welchem Druck wir uns aussetzen müssen, um die Klischees zu erfüllen. Klischees sind Formen. Man wird immer wieder versucht, das reingepresst zu werden.

Vielleicht bin ich auch inzwischen einfach zu selbstbewusst, als dass mir solche Klischees noch irgendwann anhaben könnten.

Sinn und Zweck meiner Ausgangsfrage war aber ein anderer: was ist eigentlich das männliche Rollenmodell? Wenn da Dinge kommen wie Biertrinken, Fußball schauen usw., dann ist das zumindest in meinem gesellschaftlichen Umfeld akzeptiert, wenn ein Mann das nicht tut. Das Tragen von Röcken ist aber eine ganz andere Hausnummer, wird aber hier im Forum immer wieder begründet mit dem männlichen Rollenmodell.

Gruß
Matthias

Nico*Juliane schrieb in seinem*ihrem Forum:

Zitat
Zitat von: man im rock

    Schon mal die Bemerkung gehört, dass du ein richtiger Kerl bist, weil du Bier trinkst?
    Schon mal die Bemerkung gehört, dass du schwul bist, weil dich Fußball nicht interessiert?
    Schon mal die Bemerkung gehört, dass das Stöbern in Regalen der Geschäfte unmännlich ist?


Hab ich alles schon gehört. mehr oder weniger auch aus zweiter Hand.

Tja, so hat jeder seine eigenen Erfahrungen.

Und deswegen schrieb ich ja auch, dass des DAS männliche Rollenmodell nicht gibt, sondern es je nach Gesellschaft verschieden ist.
Aber es gibt ein in unserer Gesamtgesellschaft weit verbreitetes Muster, auf das Joe eingegangen ist. Und Nico*Juliane geht auch darauf ein: http://rockforum.bplaced.net/smalltalk/was-ist-ein-mann-was-ist-das-mannliche-rollenmodell/
Wenn es Deine alltäglichen Erfahrungen nicht trifft, lieber Matthias, dann lebst Du eben in einer anderen (Sub)gesellschaft als andere hier.

Und wegen der unterschiedlichen Erfahrungen ist es gut, sich auszutauschen.

LG, Micha

PS: Danke für die "ZON"-Erklärung.
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manfred58

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #68 am: 30.12.2018 08:01 »
und versuche mich aus der Masse abzuheben nach dem Motto: Schaut her, es geht

Also doch auch für die anderen, lieber Manfred. Würdest Du es nur für Dich selbst machen, wäre es Dir egal, ob Du Dich aus der Masse abhebst und ob die anderen herschauen.

LG, Micha

So gesehen hast Du Recht Micha.

Offline Barefoot-Joe

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #69 am: 30.12.2018 08:05 »
Hallo Matthias,

Zitat
Es ist nirgendwo definiert, also sind keine klaren und eindeutigen Handlungsanweisungen gegeben, an die zu orientieren ein Mann gezwungen wäre.

Stimmt. Und dennoch wissen Mütter ganz genau, was sie ihrem kleinen Sohn erzählen müssen, damit er ein richtiger Mann wird: Nicht weinen, tapfer sein, keine Röcke anziehen, kein Pink mögen, stärker sein als andere, nicht mit Puppen spielen, Abenteuer lieben, später mal eine Familie ernähren, usw.

Das Rollenmodell mag nicht definiert sein, aber wir (und die Medien) geben dennoch permanent an unsere Kinder weiter, wie Männer (und Frauen) zu sein haben und das prägt die nachfolgende Generation mit dem entsprechenden Rollenmodell. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn auf der einen Seite ist es dadurch nicht greifbar, aber auf der anderen Seite kann es sich dadurch auch mit jeder Generation verändern.
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Offline Mann im Rock

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #70 am: 30.12.2018 08:18 »
Stimmt. Und dennoch wissen Mütter ganz genau, was sie ihrem kleinen Sohn erzählen müssen, damit er ein richtiger Mann wird: Nicht weinen, tapfer sein, keine Röcke anziehen, kein Pink mögen, stärker sein als andere, nicht mit Puppen spielen, Abenteuer lieben, später mal eine Familie ernähren, usw.

Und so gesehen ist es vielleicht gar nicht primär das männliche Rollenmodell, das hier entscheidend ist, sondern vielmehr das weibliche Rollenmodell, das Domina-Prinzip, die Macht, die die Frau über den Mann ausübt und ihn nicht partizipieren lässt.

Gruß
Matthias

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Offline Barefoot-Joe

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #71 am: 30.12.2018 08:35 »
Hallo Matthias,

Zitat
Klar ist die biologische Klassifizierung. Die hat aber mit der Rolle nichts zu tun.

Das sehe ich anders, denn die Biologie ist ja die Basis für das zugewiesene Rollenmodell. Bei der Geburt schaut dir jemand zwischen die Beine und weist dir das Rollenmodell zu. Ist unklar, was man da sieht, wurde bisher die Biologie angepasst, ob das passte oder nicht, war egal. Und das bestimmt dann deine Erziehung, dein soziales Umfeld und dein weiteres Leben. Du lebst die zugewiesene Rolle, nicht das, was du vielleicht wirklich bist. Intersexuelle Menschen, denen dabei das falsche Geschlecht zugewiesen wurde, können ein Lied davon singen. Deshalb haben wir jetzt neben Mann und Frau ja auch den Eintrag "Divers" im Geburtenregister.

Zitat
Jemand, der Hosen trägt, jemand, der auf Frauen steht - Nun ja, es gibt auch lesbische Frauen. Entsprechen die dann dem männlichen Rollenmodell?

In diesem einen Aspekt ja. Je mehr männliche Merkmale erkennbar sind, je besser sie also dem männlichen Rollenmodell entsprechen, umso mehr werden sie als Männer gesehen. Die Community hat dafür einen eigenen Begriff: Butch.

Zitat
Und selbst wenn das männliche Rollenmodell nirgendwo definiert ist, bleibt die Frage: welche Eigenschaften werden denn als unverzichtbar und zwingend übermittelt?

Das hängt dann eben von der Gesellschaft ab bzw. von dem, was den Eltern als männlich vermittelt wurde und das sie nun an die Kinder weitergeben. Wenn du dir die Werbung für Spielzeug im Fernsehen anschaust, wird relativ schnell klar, welche Eigenschaften das sind. Sehr grob gesagt kann man die Stereotypen so zuweisen: Jungs = Rambo, Mädchen = Prinzessin.
Natürlich gibt es davon Ausnahmen, vor allem bei den Mädchen, denen heute dank Emanzipation der Frau auch mal ein stärkeres Rollenbild vemittelt wird, was man vor allem in Animationsfilmen sieht. "Merida" ist da ein wunderbares Beispiel, da wird auch gleich der Konflikt mit dem bestehenden klassischen Rollenmodell der Eltern thematisiert: https://www.youtube.com/watch?v=itgMNuSmA-0

Zitat
Alles schon wieder in Frage gestellt: bist du stark? Ich nicht. Beschützt du Frauen? Ich kenne leider nur Frauen, die sich selbst beschützen können. Wann hast du dich zuletzt geopfert? Mir fällt für mich nichts ein.

Das Rollenmodell ist ja ein Stereotyp, ein Idealbild. Daran orientiert man sich und so will man sein - es ist ein Ziel. Schau dir die aufgepumpten Testosteron-Junkies im Fitnessstudion an - die eifern Schwarzenegger oder Rambo nach, aber sie sind es nicht. Wir weichen alle mehr oder weniger von diesem Idealbild ab und je mehr wir davon abweichen umso unmännlicher sehen uns die anderen.

Zitat
Da sag ich dann mal: meine Omma hat mir damals schon immer gesacht: Jung, hör bloß nich darauf, wat dir andere sagen.

Eine weise Frau. :)
Darauf eine Portion Ärzte ;)  https://www.youtube.com/watch?v=V98S34uopRc

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #72 am: 30.12.2018 08:59 »
Hallo Matthias,

Zitat
Es ist nirgendwo definiert, also sind keine klaren und eindeutigen Handlungsanweisungen gegeben, an die zu orientieren ein Mann gezwungen wäre.

Stimmt. Und dennoch wissen Mütter ganz genau, was sie ihrem kleinen Sohn erzählen müssen, damit er ein richtiger Mann wird: Nicht weinen, tapfer sein, keine Röcke anziehen, kein Pink mögen, stärker sein als andere, nicht mit Puppen spielen, Abenteuer lieben, später mal eine Familie ernähren, usw.

Das Rollenmodell mag nicht definiert sein, aber wir (und die Medien) geben dennoch permanent an unsere Kinder weiter, wie Männer (und Frauen) zu sein haben und das prägt die nachfolgende Generation mit dem entsprechenden Rollenmodell. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn auf der einen Seite ist es dadurch nicht greifbar, aber auf der anderen Seite kann es sich dadurch auch mit jeder Generation verändern.


Außer der Mutter ist auch der Vater wichtig und - nicht zu vergessen! - die Peer-Gruppe, also die Gleichaltigen.

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Re: Beachtung in der Öffentlichkeit
« Antwort #73 am: 30.12.2018 09:06 »
Hallo Matthias,

Zitat
Klar ist die biologische Klassifizierung. Die hat aber mit der Rolle nichts zu tun.

Das sehe ich anders, denn die Biologie ist ja die Basis für das zugewiesene Rollenmodell. Bei der Geburt schaut dir jemand zwischen die Beine und weist dir das Rollenmodell zu. Ist unklar, was man da sieht, wurde bisher die Biologie angepasst, ob das passte oder nicht, war egal. Und das bestimmt dann deine Erziehung, dein soziales Umfeld und dein weiteres Leben. Du lebst die zugewiesene Rolle, nicht das, was du vielleicht wirklich bist. Intersexuelle Menschen, denen dabei das falsche Geschlecht zugewiesen wurde, können ein Lied davon singen. Deshalb haben wir jetzt neben Mann und Frau ja auch den Eintrag "Divers" im Geburtenregister.


Ich glaube, Joe, Matthias meint es anders: Die einzelnen Merkmale der Rollenmodelle könnten genau so gut auch andersgeschlechtlich zugeordnet werden. Ob jemand Röcke tragen oder in einem Vorstand arbeiten darf, ist nicht vom biologischen Geschlecht vorgegeben. Das meint er wohl, wenn er sagt, Biologie und Rolle haben nichts miteinander zu tun. Es sind soziale Entscheidungen, die auch anders ausfallen könnten.

Aber sicher hat es auch mit der durchschnittlich größeren körperlichen Kraft der Männer zu tun, dass sie eher Rambos sein sollen als die durchschnittlich schwächeren Frauen. (Ich meine damit nur die Muskelkraft und Körpergröße, nicht andere körperliche Kräfte, wie Immunsystem usw. In Bezug auf die Lebensdauer sind ja Frauen durchschnittlich besser ausgestattet.)

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Offline DesigualHarry

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« Antwort #74 am: 30.12.2018 10:39 »
Hallo!

Schuld an diesen ganzen Klischee`s sind aber in weiterer Folge dann nicht mehr die Eltern, Gleichaltrige  oder Medien, sondern der Mann selbst. Da er im Erwachsenenalter nichts unternimmt, können die Klischees munter weiterleben.

Wenn ein Mann nun den Wunsch verspürt einen Rock anzuziehen, steht er vor diesem Problem dieser ganzen Klischees. Wenn er nun aber diesen nachgibt und sich für sein Rocktragen einen Neumodischen Genderbegriff ausdenkt, um sich für sein Rocktragen zu rechtfertigen, spielt das Meiner Meinung nach genau denjenigen in den Karten die den Mann dann als "verweiblicht" ansehen. Als Folge darauf flüchten sich das groß der Männer noch mehr in ein stark verengtes Männerbild.

Wenn der Mann als Mann aber einfach hergeht und sagt ich ziehe heute Rock an, sind diese ganzen Diskussionen innerhalb kürzester Zeit vorbei. Selbst wenn er hergeht und sagt "ich Lackier mir heute die Fingernägel" wird das im Endeffekt dann so wahrgenommen, dass sich wirklich ein Mann die Finger auf männliche Art Lackiert, und nicht ein Mann versucht es einer Frau gleichzumachen. Aber all die Diskussionen über Gender verstärken in der Gesellschaft den Eindruck dass der Mann verweiblicht, und spielen der Gesellschaft wunderbar in die Karten.

Für mich verstärkt das "flüchten" in einen neuen Genderbegriff nur noch mehr die Angst der Männer vor dem weiblichen, weil die meisten Männer auf dieser Welt in erster Linie Mann sein bleiben möchten. Ich selber will einen "weiblichen Anteil" nicht als irgendwas als "weiblichen Anteil Leben, sondern als Mann diesen "weiblichen Anteil" so Leben, dass er etwas anderes darstellt als der gleiche Weibliche Anteil einer Frau.


 

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