Hallo Zwurg,
Es gibt eine physische Realität der wir alle nicht entrinnen können.
Können schon, es macht nur keinen Sinn. Wenn man vor dem Ende des Films aus dem Kino geht, ärgert man sich später, dass man alles mögliche verpasst hast und geht dann doch nochmal rein.
Diese Realität endet wenn unser Gehirn stirbt.
Sie würde enden, wenn allein unser Gehirn diese Realität erschafft. Wir sind aber nur ein Spieler in einem Multi-Player Game und wenn wir aussteigen, geht das Spiel ja trotzdem weiter. Nur unser eigenes Spiel endet.
Und dieses Hoffen machen sich die Religionen zu nutze, um uns im Sinne ihrer Führer zu beeinflußen.
Das stimmt. Aber wer zwingt uns denn, einer bestimmten Religion zu folgen? Hoffen kann man doch auch ohne Religion... Aber eine Religion nimmt uns die Verantwortung ab und denkt für uns und das ist bequem. Man muss nur das machen, was die Religion vorgibt und schon ist man gerettet. Und weil das viele machen, erscheint uns das richtiger als andere Wege. Ohne Religion muss man seinen Weg selbst finden. Alleine und ohne Mitstreiter. Das ist viel unbequemer, aber dann hat man seinen Weg auch selbst erarbeitet und steht dazu. Religion ist im Grunde Fastfood für die Seele. Vorverarbeitet, vorgekocht, immer gleich, so gestaltet, dass es möglichst vielen schmeckt und abhängig machend. Wir lernen nichts dabei, wir konsumieren nur.
Die Frage ist warum wir überhaupt ein physisches Leben haben und haben wollen, wenn das nicht physische (Jenseits) besser ist?
Aus dem gleichen Grund, weshalb wir Achterbahn fahren, in Horrorfilme gehen oder uns in World of Warcraft abschlachten lassen. Wir sind unglaublich neugierig und süchtig nach Erfahrungen und den Emotionen, die damit verbunden sind. Und das ist nun einmal genau das, was diese physische Realität in einer unglaublichen Menge immer neuer Varianten bietet. Die physische Realität ist im Grunde ein Abenteuerspielplatz für unsere Seele.
Anders ausgedrückt: "Besser" ist relativ und eine Frage des Standpunktes. Du siehst die Situation aus Sicht einer Spielfigur in WOW, die von einem Kampf in den nächsten gerät und sich fragt, warum dieses Leid so sein muss. Wenn dir nicht bewußt ist, dass du nur der Avatar des Spielers bist, denkst du zwangsläufig, dass es "jenseits" nur besser sein kann. Aber der Spieler steuert dich genau deshalb in diese Konflikte, weil er sie in seiner Realität nicht kennt und sie durch das Spiel ungefährlich erfahren kann. Der Knackpunkt daran ist, dass der Avatar und der Spieler eine Einheit bilden, auch wenn dem Avatar das nicht bewußt ist. Der Avatar ist ein Teil des Spielers und der Spieler empfängt jede Erfahrung und jede Emotion des Avatars. Und wenn das Spiel beendet ist, verschwindet nur die Projektion des Spielers. Der Avatar ist ein Teil des Spielers und wird es auch immer sein. Auch dann wenn der Spieler ein neues Spiel startet und eine neue Projektion seines Ichs auf die Reise in eine andere Umgebung mit andern Erfahrungen schickt.