Autor Thema: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen  (Gelesen 26026 mal)

androgyn

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Ganz überspitzt schließe ich aus Deiner Antwort, dass ich durch mein Tragen von Röcken verhindere, dass andere Männer auch Röcke tragen. Insbesondere, wenn mein Outfit sehr auffällig ist.
Nein, das Gegenteil trifft zu. Das habe ich doch bereits gesagt. Man muss und wird zwangsläufig auffallen.
Männer sind für Mode aber anders empfänglicher, als Frauen.

Ich frage mich, wie sich in den 70ern die Plateauschuhe bei den Männern durchgesetzt haben
War es das? Flächendeckend? Ich habe nicht in dieser Zeit gelebt, weiß aber von anderen, dass in der normalen bügerlichen Familie, der Vater brav der Arbeit nachging, die Frau die Kinder versorgte. Die Mädchen Kleider oder Röcke und Blusen trugen und sich ja nicht dreckig machen durften und die Buben mit Bundfalthosen und Hemd. Also, alles schön brav konservativ. Die paar, die in Plateauschhuhen rumrannten, waren gutmöglich genau solche Freigeister und Avandgardisten, die man eher auf dem Woodstock angetroffen hätte. Ich wüsste nicht, dass mein Opa jemals Plateau trug.

Nur beim Gesehen werden können wir mehr werden.
Wie schon erwähnt, eben nicht. Ihr könnt noch so sehr zeigen, wie toll es im Rock ist, die wenigsten Männer werden Röcke nur durchs Gesehenes anziehen. Sie müssen das Gefühl erfahren. Dann hätte das sich vom Laufsteg weg, längst durchgesetzt, zumals Männerröcke von der Gothic Subkultur in die Haute Couture aufgenommen und weiterverarbeitet wurden.

Denn was sollten Männer sehen können, die sie dazu inspirierten, selbst in Röcken zu gehen, wenn sie eben keine Männer im Rock sähen oder Bilder von Männern in Röcken?
Vogue, McQueen, Gaultier, Highlandfestivals? Überall können Männer, Männer in Röcken sehen, trotzdem machen es die wenigsten.

Bilder, die ihnen dabei so glaubhaft vorkämen, dass sie sich überzeugt fühlten, einige täten es tatsächlich, und es ginge?
Es überzeugt erst, wenn es als erstrebenswerte Mode aus einer homogenen bürgerlichen Gruppierung von Männern herausentsteht. Männer wollen in ihrer Kleidung anerkannt und akzeptiert werden. Sie soll ihren Stand als Mann repräsentieren. Bei Frauen trifft genau das Gegenteil zu. Sie opfern ihr Weiblichkeit nicht für eine vermeintliche Karriere. Sie leben gerne und öfters ihre Indiviualität aus. Sie können es sich aber auch eher leisten, nicht weil sie Frauen sind, sondern, weil sie im Abseits der Leistungsgesellschaft stehen. Und die Differenzierung in der Mode drückt genau das aus.

Ohne das Internet, wo ich lesen konnte und als Dokumentation Bilder sehen konnte, dass es Männer gab, die sich in Röcken und Kilts hinausbewegten, war ich nie selbst dazu gekommen.
Ach, das glaub' ich nicht. Du und andere wussten bereits von den Schotten und ähnlichen. Das genügt meist. Als ich mit Rock tragen anfing, kannte ich das Forum noch gar nicht und bin nicht auf die Idee gekommen nach Männerröcken zu recherchieren. Erstens, weil ich gar nicht auf ide Idee gekommen bin und zweitens, ich geahnt habe was für Unsinn über Männer in Röckken stehen könnte. Ich habe mich also erst gar nicht fremdbestimmen lassen und mir einfach einen Rock bestellt. Damals war das noch ein langer Schwarzer Rock und bin dann gleich damit raus.

Über Mode zu lesen hätte mich nicht dazu gebracht. Bilder von Männern im Rock auf dem Laufsteg auch nicht. Denn was hat Laufsteg mit Realität zu tun?
Laufstege haben sehr wohl etwas mit der Realität zu tun. Sie finden statt und man kann sie besuchen und auch erleben. Zudem nimmt die Haute Couture Inspirationen aus Subkulturen auf. Wenn das nichts mit der Realtität zu tun hat, dann weiß ich auch nicht.

Ein anderes Problem mit Mode ist, dass Mode kommt, und Mode geht.
Mode hat den Anschein, dass sie schnellelbig ist, weil die Einzelhändler halbjährig ihre Kollektionen ändern. In der letzten Zeit hat sich ein Wandel eingesetzt, in dem eine Recyclemode fluriert und man länger bei einem Kleidungsstück bleibt. Mode arbeitet sich immer an vergangen Epochen ab und ist damit eher ein warmer Aufguss, als das sie kommt und geht.

Wenn wir eine Saison mit vielen Männern im Rock erleben sollten, könnte es im nächsten schon vorbei sein?
Ja kann es. Weil Männer durch äußere Einflüsse sehr beinflussbar sind. In Aufschwungsjahren werden Männer möglicherweise eher Röcke tragen, als in krisenstarken Jahren, wo ihre Aufgabe als Mann mehr gefragt ist und daran gemessen wird. Da bleibt keine Zeit, sich mit Mode und Nebensächlichkeiten zu beschäftigen.

Und was ist wohl schlimmer als Mode von gestern? Besonders für die, die Mode als Waffe benutzen möchten.
Mode ist im wahrsten Sinne von Gestern. Sie ist anachronistisch. Das, was die meisten Leute in Europa tragen, insbesondere Männer, ist keine Mode. Es ist Kleidung, die vorwiegend vor Wetter schützen und paktikabel sein soll. All das ist die echte Mode nicht.

Wenn ich durch die Stadt gehe, werde ich im Laufe von einer Woche von zigtausenden gesehen. Sie werden einem Mann im Rock/Kilt exponiert.
Ich werde auch von Hunderten gesehen. Tausende ist bissl übertrieben.
Trotzdem hat sich bis jetzt keiner ermutigt gefühlt, es mir nachzumachen.
Es ist eine Träumerei von dir. Wenn es dazu kommen soll, müssen ersteinmal andere Dinge ändern.

Die allermeisten aber nur einmal und (höchstwahrscheinlich) nur von mir. Wenn einer davon es selbst gerne täte (nicht sehr wahrscheinlich), wird er sich dadurch vielleicht näher als Ziel gekommen fühlen.
Sicher gibt es die. Aber dazu müssen sich zuallererst die Umstände und die Menschen und das Verständnis ändern. Es gibt viele Männer, die das begrüßen. Aber nicht an sich.

Andere, denen der Gedanke weiter entfernt sind, müssen viele Male einem Mann im Rock exponiert werden. Und dann gerne nicht nur von einem, sondern von mehreren.
Nein. Wenn dann von Nahestehenden, der Freundin usw. Fremde Männer gehen denen mehr oder weniger am Arsch vorbei. Wir sind Außnahmen und Paradiesvögel. Mir werden die extravagandesten Berufe angedichtet, wo man sich nur dort ausleben könnte, obwohl ich einen eher konservativen Beruf habe.

Deshalb: Je mehr wir sind, und je mehr wir gesehen werden, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich einer doch traut – und sich sogar traut, sich im Rock hinauszubewegen.
Nicht in der Menge. Sondern zum richtigen Zeitpunkt und Anlass. Nichts anderes hat Sandra Kuratle gemacht und die Loveparade und Zürcher Streetparade als Chance genutzt. Die Jungs sind regelrecht auf die Straße mit ihren Röcken gestürmt. Es war aber auch die Zeit der Spaß und Rave-Society.
   
PS. Ich bin überzeugt, mehrere hier wären nicht dazu gekommen, im Rock zu gehen, hätten sie nicht auf dem Internet Männer im Rock sehen können. Noch besser wäre es, könnten mehrere Männer uns im realen täglichen Leben sehen.
Ich habe Rock getragen, beor ich das Forum kannte. Und vorher habe ich auch nicht wirklich einen Mann im Rock gesehen. Ich kannte es nur von Schotten und Goths. Der Gedanke und die Idee, entsteht im Kopf und nicht durch Dritte. Und das ist allemal besser, als eine Kopie von anderen zu sein.

Offline Ben

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #1 am: 27.04.2015 19:48 »
Hallo rock-aktiv,

Diskussionen mit Dir wären wesentlich angenehmer und vor allem konfliktärmer, wenn Du nicht häufig Wege und Motivationen anderer anzweifeln würdest, nur weil Du sie Dir offensichtlich vorstellen kannst, weil Dein Weg ein anderer war.
Wie kommst Du dazu, Gregors Weg zum Rock derart anzuweifeln? Meines Wissens kennt Ihr Euch nicht besonders gut und intensiv, daß Dir das Recht zustünde derart zu spekulieren, daß es in Dein Denkschema passt.
Wie Du vielleicht bemerkt hast, waren die Wege in den Rock höchst unterschiedlich, was womöglich der Grund ist, daß wir uns auf keine einheitliche Linie einigen können, womit ich kein Problem habe. Vor ein paar Jahren lag mir daran mehr.

Als ich anfing Röcke zu tragen, hatte ich auch den Wunsch, den einen oder anderen aus meinem Umfeld davon zu überzeugen. Seit einigen Jahren lasse ich es bleiben. Wer es sich für sich nicht vorstellen kann, muss von mir nicht überzeugt werden. Es ist mir egal, so wie es meinem Umfeld egal zu sein hat, daß ich Röcke trage. Das funktioniert sehr gut.

Das Lesen in Foren hat mich bestärkt, es mit den Röcken auch zu probieren, nachdem ich an einem sehr heißen Arbeitstag die Kolleginnen darum beneidete, Röcke zu tragen, während mir in den Hosen die E..r kochten. Ich betrachtete mir einige Stile, probierte einiges aus, um dann den zu finden, der mir am besten gefällt. Das war ein Zeitraum von zwei, drei Jahren, vielleicht auch länger. Andere waren sich ihrer Sache schneller sicher.

Es fiele mir leichter, mit Dir zu diskutieren, schlössest Du nicht wiederholt von Dir auf andere.

androgyn

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #2 am: 27.04.2015 20:16 »
Wie Du vielleicht bemerkt hast, waren die Wege in den Rock höchst unterschiedlich, was womöglich der Grund ist, daß wir uns auf keine einheitliche Linie einigen können, womit ich kein Problem habe. Vor ein paar Jahren lag mir daran mehr.

Hallo Ben,
mir liegt nicht daran, Männer zu überzeugen. Ich habe ja bereits erwähnt, warum es nicht so funktioniert. Und das habe ich Gregor nur aufzeigen wollen. Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass Gregor von sich auf andere schließt. "Jeh mehr Männer zu sehen sind, werden sie ihnen gleichtun".



Das Lesen in Foren hat mich bestärkt, es mit den Röcken auch zu probieren, nachdem ich an einem sehr heißen Arbeitstag die Kolleginnen darum beneidete, Röcke zu tragen, während mir in den Hosen die E..r kochten.
Interessant nicht? Ich befürchte, dass viele Männer, Frauen darum beneiden, es aber nicht zugeben würden. In Hosen kann man genauso Bein zeigen und sie sind genauso luftig. bekommt man dann oft als Antwort. Schönrederei?

Offline high4all

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #3 am: 27.04.2015 20:26 »
Interessant nicht? Ich befürchte, dass viele Männer, Frauen darum beneiden, es aber nicht zugeben würden. In Hosen kann man genauso Bein zeigen und sie sind genauso luftig. bekommt man dann oft als Antwort. Schönrederei?
In Hosen Bein zeigen? Wie soll das denn gehen? Transparente Hosen? Oder meinen die angstgesteuerten Männer diese zeltartigen Pseudoshorts, die z.T. bis über die Knie reichen.

Das ist keine Schönrederei, das sind nix als faule Ausreden.

Natürlich gibt´s leichte Sommerhosen. Aber selbst lange Röcke sind luftiger als solche Hosen.
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Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine


androgyn

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #4 am: 27.04.2015 20:30 »
Oder meinen die angstgesteuerten Männer diese zeltartigen Pseudoshorts, die z.T. bis über die Knie reichen.
Ja, genau die. Sorry, dass ich das Wort 'kurz' vergessen habe.

Offline Ben

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #5 am: 27.04.2015 20:46 »
Interessant nicht? Ich befürchte, dass viele Männer, Frauen darum beneiden, es aber nicht zugeben würden. In Hosen kann man genauso Bein zeigen und sie sind genauso luftig. bekommt man dann oft als Antwort. Schönrederei?
Keine Ahnung, es ist ihre Sache,

Offline MAS

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #6 am: 27.04.2015 21:21 »
Zitat
Ich werde auch von Hunderten gesehen. Tausende ist bissl übertrieben.
Trotzdem hat sich bis jetzt keiner ermutigt gefühlt, es mir nachzumachen.
Es ist eine Träumerei von dir. Wenn es dazu kommen soll, müssen ersteinmal andere Dinge ändern.

So vor 1oJahren oder so fragte ich mal einen Freund, ob er nicht auch Lust hätte, Röcke zu tragen. Er meinte, er könne sich das wohl vorstellen, aber hätte nicht so den Leidensdruck wie ich.

Ein anderer meinte, nein, er würde sich in Röcken nicht wohl fühlen. "Körperlich oder psychisch?", fragte ich. "Ist doch egal", meinte er.

Ja, es muss schon - wie Ferdi immer wieder mal sage - ein innerer Wunsch dazu da sein. Für die mit innerem Wunsch kann aber eine Rocker-Sichtung eine Initialzündung sein, nach dem Motto: "Geht ja doch. Dem will ich jetzt nicht feige nachstehen." So ging es zumindest bei mir. Na ja, nicht nach der ersen Sichtung, aber nachdem ich einige Rocker im Netz kennenlernte.

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androgyn

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #7 am: 27.04.2015 21:37 »
Ein anderer meinte, nein, er würde sich in Röcken nicht wohl fühlen. "Körperlich oder psychisch?", fragte ich. "Ist doch egal", meinte er.
Das ist oft der Letzte Versuch sich drumrum zureden. "Ist mir egal. Ist eben so". Weil er gar nicht weiß, wie das sich anfühlt. Er hat eher Angst davor, vor anderen seine Männlicheit zu verlieren.

Offline MAS

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #8 am: 27.04.2015 21:52 »
Ein anderer meinte, nein, er würde sich in Röcken nicht wohl fühlen. "Körperlich oder psychisch?", fragte ich. "Ist doch egal", meinte er.
Das ist oft der Letzte Versuch sich drumrum zureden. "Ist mir egal. Ist eben so". Weil er gar nicht weiß, wie das sich anfühlt. Er hat eher Angst davor, vor anderen seine Männlicheit zu verlieren.

Ja, klar: er würde ich psychisch unwohl fühlen, weil er sich den Blicken anderer aussetzen würde und Angst hätte, diese anderen Leute würden ihn dann schief ansehen. Und das will er auch nicht zugeben, weil das auch peinlich wäre.

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Offline Ben

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #9 am: 28.04.2015 10:24 »
Vielleicht ist es ganz hilfreich zu akzeptieren, daß es sich viele Männer eben nicht vorstellen können, Röcke zu tragen, anstatt ihnen Ausreden und hinter vorgehaltener Hand Feigheit vorzuwerfen.

Offline Dr.Heizer

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #10 am: 28.04.2015 15:29 »
Vielleicht ist es ganz hilfreich zu akzeptieren, daß es sich viele Männer eben nicht vorstellen können, Röcke zu tragen, anstatt ihnen Ausreden und hinter vorgehaltener Hand Feigheit vorzuwerfen.

Manche Männer können sich auch nicht vorstellen, mal einenTag auf Wurst oder Fleisch zu verzichten... oder in die Innenstadt mal Bus/Bahn zu nehmen, statt das eigene Auto!
Daher will ich niemanden überzeugen, erst recht keinen, der nicht von selbst nachfragt und darüber nachdenkt, sich mt dem Thema überhaupt zu beschäftigen.

Wir können die Begeisterung wecken, diese Freiheit zu spüren und den Wunsch bestärken. Denn überzeugen kann man niemanden, Überzeugung muss der andere selbst gewinnen, nachdem er es gesehen hat oder sich mit jemanden darüber unterhielt.
Nur durch seinen ausdrücklichen Wunsch, den er in sich verspürt es zu tun, kann er überzeugt sein. Wir können nur dabei behilflich sein, diesen Wunsch zu erwecken und vielleicht auch in die Praxis zu transportieren.

Und wer nicht will, der lässt eben die Hosen an. Ist vielleicht besser so, dass viele weiterhin Hosen tragen, denn so schnell kann sich doch die Bekleidungsindustrie nicht umstellen, also immer schön langsam und nicht alle auf einmal, sondern einer nach dem anderen. Wir wollen ja nicht, dass die Hosenhersteller plötzlich auf ihrer Ware sitzenbleiben. Wobei: langes Sitzen ist im Rock auch angenehmer als in Hosen ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline GregorM

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #11 am: 28.04.2015 16:54 »
Hallo rock aktiv,

wenn Laufstege funktionierten, sollten Männer, mit all den Röcken, die Saison nach Saison gezeigt werden, längst in Röcken gehen. Tun sie wie bekannt nicht.
 
Alle haben von Schotten und Kilts gewusst. Nur nicht, dass es Männer gab, die tatsächlich im Kilt gingen, ohne Schotten zu sein.  Dasselbe mit Röcken. Alle haben von Transvestiten gewusst, aber nicht, dass es Männer gab, die einfach die Hose mit einem Rock auswechseln möchten und es taten, ohne sich dabei innen oder außen gleichzeitig zu „transformieren“.

Natürlich brauchtest du keine Impulse vom Draußen, um in Röcken zu gehen. Aber andere vielleicht, ich selbst inklusive.

Dass es dir nicht gelungen ist, einige zu überzeugen, heißt ja nicht, dass die Strategie, sich sehen zu lassen, falsch ist. Vermutlich ist es sogar die beste.

Aber hast du je darüber gedacht, dass du – aus irgendeinem Grund - vielleicht nicht anderen ein gutes Beispiel wärest? Hast du ohne Zweifel nicht. Denn wenn DU es nicht schaffst, dann geht es mit Sicherheit nicht.

(Ich kenne dich nicht, weiß nicht, wie du aussiehst und redest und dich kleidest. Ich habe es nur als eine Möglichkeit genannt).

Eines wundert mich doch: Wenn alles dir unmöglich scheint, warum schreibst du dann hier? Wozu, wenn das alles nichts nützt und zu nichts führt? Warum wird aus dir nicht einfach rock passiv?

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #12 am: 28.04.2015 16:59 »
Vielleicht ist es ganz hilfreich zu akzeptieren, daß es sich viele Männer eben nicht vorstellen können, Röcke zu tragen, anstatt ihnen Ausreden und hinter vorgehaltener Hand Feigheit vorzuwerfen.

Inzwischen bin ich auch so weit, lieber Ben, auch wenn ich schon etwas enttäuscht bin.

LG, Michael
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Offline MAS

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #13 am: 28.04.2015 17:00 »
Vielleicht ist es ganz hilfreich zu akzeptieren, daß es sich viele Männer eben nicht vorstellen können, Röcke zu tragen, anstatt ihnen Ausreden und hinter vorgehaltener Hand Feigheit vorzuwerfen.

Manche Männer können sich auch nicht vorstellen, mal einenTag auf Wurst oder Fleisch zu verzichten... oder in die Innenstadt mal Bus/Bahn zu nehmen, statt das eigene Auto!
Daher will ich niemanden überzeugen, erst recht keinen, der nicht von selbst nachfragt und darüber nachdenkt, sich mt dem Thema überhaupt zu beschäftigen.

Wir können die Begeisterung wecken, diese Freiheit zu spüren und den Wunsch bestärken. Denn überzeugen kann man niemanden, Überzeugung muss der andere selbst gewinnen, nachdem er es gesehen hat oder sich mit jemanden darüber unterhielt.
Nur durch seinen ausdrücklichen Wunsch, den er in sich verspürt es zu tun, kann er überzeugt sein. Wir können nur dabei behilflich sein, diesen Wunsch zu erwecken und vielleicht auch in die Praxis zu transportieren.

Und wer nicht will, der lässt eben die Hosen an. Ist vielleicht besser so, dass viele weiterhin Hosen tragen, denn so schnell kann sich doch die Bekleidungsindustrie nicht umstellen, also immer schön langsam und nicht alle auf einmal, sondern einer nach dem anderen. Wir wollen ja nicht, dass die Hosenhersteller plötzlich auf ihrer Ware sitzenbleiben. Wobei: langes Sitzen ist im Rock auch angenehmer als in Hosen ;)

Wir wahr, lieber Marcel, vor allem der letzte Satz!

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androgyn

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Re: die ewige Idee, Männer von Röcken zu überzeugen
« Antwort #14 am: 28.04.2015 17:47 »
Hallo rock aktiv,

wenn Laufstege funktionierten, sollten Männer, mit all den Röcken, die Saison nach Saison gezeigt werden, längst in Röcken gehen. Tun sie wie bekannt nicht.
 

Dass es dir nicht gelungen ist, einige zu überzeugen, heißt ja nicht, dass die Strategie, sich sehen zu lassen, falsch ist. Vermutlich ist es sogar die beste.

Eines wundert mich doch: Wenn alles dir unmöglich scheint, warum schreibst du dann hier? Wozu, wenn das alles nichts nützt und zu nichts führt? Warum wird aus dir nicht einfach rock passiv?

Gruß
Gregor

Ich ziehe doch Röcke an. Falsch ist die Strategie, sich sehen zu lassen nicht. Ich sagte nur, dass es andere Männer nur vom Sehen, nicht nachmachen werden.
Der Lauftsteg funktioniert schon. Bei Männer funktioniert es insofern nicht so, weil Männermode sich aus einer Hierarchie entwickelt und nicht aus der Mode heraus. Bei Frauen ist das eben nicht so. Darum fühlen sich Frauen glücklicher.


 

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