Autor Thema: "Equal Pay Day": Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer gefordert  (Gelesen 19061 mal)

Offline Peter

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Morgen ist "Equal Pay Day":

Die Welt.de:Gleiche-Bezahlung-fuer-Frauen-und-Maenner-gefordert

Ich fordere den "Equal Wear Day"...  ::)

LG

Peter

Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline BerlinerKerl

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Echt?
Die Frauen wollen das gleiche Verdienen?
Dann sollen sie auch gezwungen werden
im Stehen zu pinkeln. 8)
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline Peter

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Dann sollen sie auch gezwungen werden, im Stehen zu pinkeln. 8)

NEIN.

Man wird dich zwingen, zu sitzen.

 ;D
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline GregorM

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Für gleiche Arbeit und gleiche Prästationen sollen Männer und Frauen klar den gleichen Lohn bekommen.

Es gibt Jobs, wo Frauen, soviel ich schätzen kann, erheblich effizienter sind als ihre männlichen Kollegen, zum Beispiel an Kassen im Supermarkt.  Wo Männer sitzen, bewegt sich die Schlange langsamer. Da wäre ein Lohnunterschied von 25% - zu Gunsten der Frauen – vermutlich passend. Aber auch in leitenden Positionen sieht man – natürlich – Frauen, die besser sind als Männer.

Also vom Geschlecht total absehen.

Erst wenn das zur Tagesordnung gehört, werden Röcke Hosen gleichgestellt, bei Mann wie Frau.
  
Gruß
Gregor
Gruß
Gregor


Offline Jo 7353

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Ein equal pay day ist genauso sinnvoll wie ein equal killed be work day, und bei letzterem geht es um gewaltig größere Unterschiede. Warum gleicher Lohn für ungleiche Arbeit? Man muß nur die gewählten Ausbildungsfächer betrachten, und man wundert sich, daß es nur 22% oder 23% sein sollen. 22% bei gleicher Arbeit sind es jedenfalls nicht. Das Statistische Bundesamt kann mit seinen vorliegenden Zahlen den größeren Teil des Unterschieds mit objektiven Gründen wie z.B. Berufserfahrung erklären. Was übrig bleibt, findet man unter „bereinigtem gender pay gap“, und das ist viel weniger und dabei nur eine obere Grenze, da die vom statistischen Bundesamt auch nicht alle objektiven Gründe für Lohnunterschiede erfassen können.

Es bleibt auch zu fragen, warum die Frauen nicht die gleiche Anpassungsleistung wie die Männer bezüglich Kleidung bringen müssen. Ich erinnere mich gut an  die Bilder zu einem Artikel in der Betriebszeitung über ein Projekt mit einer Kollegin und einem Kollegen von mir. Beide haben eine gute Qualifikation und sind in vergleichbarer Position. Er trug die Schreibtischarbeiteruniform mit Krawatte, die er sonst so gut wie nie trägt, und sie ein luftiges Hängerchen. Ihre Kleidungswahl war schon sehr provokativ. So lässig gekleidet, wie diese Frau da findet man bei uns keinen männlichen Sachbearbeiter. Warum wird  in Kleidungsfragen bei Frauen viel mehr geduldet? Ein Mann in vergleichbarer Kleidung würde gewiß nicht ernst genommen.

Wenn die Frauen sich genauso an die betrieblichen Gegebenheiten und Erfordernissen anpassen, wie die Männer, dann klappt es auch mit der gleichen Bezahlung, und wahrscheinlich schon bevor sie sich genauso geopfert haben, wie die Männer das tun. So rum funktioniert es, und nicht umgekehrt. Über die erste Frau im Vorstand bei uns wurde mir erzählt, daß sie sich als erstes damit unbeliebt gemacht hat, daß sie in der IT Krawattenpflicht, natürlich nur für Männer, einführen wollte. Auf Gegengeschenke wie Kleidungsfreiheit gegen Gehaltsausgleich hoffen nur feministische Träumer.

Natürlich würde ich mich für einen „equal wear day“ mehr begeistern. Aber auch hier ist zu befürchten, daß die Männer genauso wenig mitziehen, wie die Frauen nun Fächer wie Maschinenbau oder Elektrotechnik studieren.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline GregorM

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Warum wird  in Kleidungsfragen bei Frauen viel mehr geduldet? Ein Mann in vergleichbarer Kleidung würde gewiß nicht ernst genommen.

Ich kann mir zwei Gründe vorstellen, und vermutlich gibt es noch mehrere:

1)   Männer in großer Skala haben keinen Wunsch sich so lässig zu kleiden. Und doch gibt es von Firma zu Firma große Unterschiede, wie auch von Beruf zu Beruf. Ich habe in Betrieben gearbeitet, wo es sehr formell vor sich ging, aber auch in welchen, wo es viel lässiger war, und wo im Sommer bei hohen Temperaturen Männer in kurzen Hosen zur Arbeit auftauchten. Nicht viele, aber doch. Auch ein Paar in leitenden Positionen. Und niemand zog davon Notiz.
  
2)   Männer sehen gerne hübsche bzw. hübsch gekleidete Frauen, Frauen auch andere Frauen.

Den (allermeisten) Frauen entspricht ein Mann in kurzen Hosen dagegen kaum ihre Idealvorstellungen und – bin ich sicher – noch weniger ein Exot in im Rock mit Pumps, Feinstrumpfhose und lackierte Fingernägel.

Das könnte Männern egal sein, und sie könnten so gehen, wie sie wollten, aber dazu sind die wenigsten Männer genug.

Gruß
Gregor  
Gruß
Gregor

Offline Ben

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Ihr könnt sicher auch schlüssig erklären, warum viele Berufe, in denen überwiegend Frauen arbeiten, so schlecht bezahlt sind.

Offline cephalus

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Ihr könnt sicher auch schlüssig erklären, warum viele Berufe, in denen überwiegend Frauen arbeiten, so schlecht bezahlt sind.

Ja, Angebot und Nachfrage von Arbeitskräften.
So lange man jemanden findet der die Arbeit für wenig Geld macht, wird das Gehalt nicht steigen - Frauen sehen häufiger die Art der Arbeit, das Interesse und die persönliche Motivation im Vordergrund, während für Männer oft die Entlohnung Priorität vor der Art der Arbeit hat.

Wenn Du auf die typischen Erzieherberufe anspielst, liegt es vielleicht auch daran, dass mehr schlicht nicht bezahlbar ist.
Mein Jüngster ist in einer privaten Krippe, und wenn ich die (hohen) Gebühren auf die Arbeitskräfte dort, die Miete und Betriebskosten umlege, bleibt kein Gewinn mehr für den Betreiber - den wird er wohl aus öffentlichen Subventionen beziehen.
Entweder zahlt also der Steuerzahler mehr von den Gehältern, egal ob direkt oder indirekt, oder die meisten Eltern können sie sich nicht mehr leisten - es sei den die Erzieher bleiben die gelackmeierten.  :'(

Im übrigen fordern Frauen in der Regel weniger Gehalt als Männer - das bemerkt meine Frau, als Personalleitung in einer großen Firma, immer wieder bei Bewerbern.
Gleiche Ausbildung, gleiche Berufserfahrung gleiche Fähigkeiten - und die Gehaltsforderungen der Frauen sind ein paar Tausender pro Jahr geringer und ein Firmenwagen wird auch seltener verlangt. Ach ja, 70% der Mitarbeiter dort sind weiblich...

Ich sage nicht, dass das alles gut ist, wie es ist, aber, es ist eine Erklärung.

LG
Cephalus

Offline Günter

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Hallo,
mag es daran liegen, dass die Männer nach wie vor das Haubteinkommen in Familien haben ? Damit haben sie die Verantwortung für den "Familienwohlstand" , während die Frauen nur "Zubrot" verdienen?
Meine Frau hat nach vielen Jahren wieder den Schritt in die Berufstätigkeit gemacht. Eine Arbeit die ihr Spaß macht aber zm Mindestlohn, mit Schicht Wochenendarbeit etc...Als ich sie Fragte ob sie nicht für das fast doppelte an Lohn mit regulären Arbeitszeiten 6 Tage mehr Urlaub etc. bei uns in der Fa. anfangen wollte, sagte sie nein, die Tätigkeit liege ihr nicht. Nun wir sind auf das Zusatzgehalt nicht angewiesen.
Ich glaube das ist kein Einzelfall.
LG
Günter
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Offline cephalus

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Männer nach wie vor das Haubteinkommen in Familien haben ? Damit haben sie die Verantwortung für den "Familienwohlstand" , während die Frauen nur "Zubrot" verdienen?

Henne - Ei - Problem...

Wer sich nicht um Einkommensmaximirung bemüht wird weniger bekommen, nicht Hauptverdiener sein, weniger Verantwortung haben und es sich daher leisten können, nur Zubrot mit Tätigkeiten die genehm sind zu verdienen und  natürlich vice versa.

Offline BerlinerKerl

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Hallo,
mag es daran liegen, dass die Männer nach wie vor das Haubteinkommen in Familien haben ? Damit haben sie die Verantwortung für den "Familienwohlstand" , während die Frauen nur "Zubrot" verdienen?
Meine Frau hat nach vielen Jahren wieder den Schritt in die Berufstätigkeit gemacht. Eine Arbeit die ihr Spaß macht aber zm Mindestlohn, mit Schicht Wochenendarbeit etc...Als ich sie Fragte ob sie nicht für das fast doppelte an Lohn mit regulären Arbeitszeiten 6 Tage mehr Urlaub etc. bei uns in der Fa. anfangen wollte, sagte sie nein, die Tätigkeit liege ihr nicht. Nun wir sind auf das Zusatzgehalt nicht angewiesen.
Ich glaube das ist kein Einzelfall.
LG
Günter

Sehe ich fast genau so. Jedoch ist das Bild, das der Mann das Geld mit nach Hause bringt veraltet.
Hier im Osten haben viele Frauen früher schon ihren Mann gestanden und selbständig den Lebensunterhalt bestritten,
da waren die Ehefrauen im Westen noch vom Mann abhängig. Er durfte in den 70´er noch bestimmen, ob sie eine Arbeit nachgehen soll oder nicht.  Aber das ist endlich vorbei.

Was Cephalus sagte kann ich auch zustimmen.
Wenn ich eine Frau einstelle, kommt meist zum Schluss das Wichtigste. Was sie aber nicht
mehr interessiert, weil sie froh sind endlich wieder eine Arbeit gefunden zu haben.

Ebenfalls möchte ich zu bedenken geben, dass Frauen die Kinder bekommen und dadurch alleine schon
einen Nachteil in der freien Wirtschaft haben. Sie fallen meist aus und das schlägt sich auf die Bezahlung
nieder.

Mit einem Arbeitgeber habe ich mal gesprochen. Der sagte:"Durch die geringere Bezahlung, kann er die
Auszeiten durch Geburten und Fehlzeiten durch "Kindererkrankung" ausgleichen. Die männlichen Angestellten
sind auch eher mit der Arbeit verheiratet als mit der Familie." (Gilt nicht für alle.)
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Offline GregorM

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Ich glaube, dass es in Skandinavien ein bisschen anders ist. Wir bezahlen so hohe Steuern, dass Männer – auch in guten Positionen - fast immer vom Lohn seiner Frau abhängig sind oder sich so fühlen, um einen passenden Lebensstandard aufrechthalten zu können. Noch dazu wird die Hälfte aller Ehen aufgelöst. Deshalb kommt es praktisch nie auf die Rede, dass Frauen den Arbeitsmarkt verlassen können, zum Beispiel wenn die Kinder klein sind, oder auf reduzierter Zeit arbeiten.

Damit die Frauen es „aushalten“ können, verlangen sie natürlich mehr für ihre Arbeit und so gute Jobs wie möglich und machen gerne Karriere. Auch die Männer haben ein Interesse daran, dass ihre Frau gut verdient. Dass sie vielleicht mehr Geld nachhause bringt, als sie selbst, ist vermutlich nur noch in Familien mit niedrigem Einkommen ein Problem. Dort muss es noch wie in den guten alten Tagen vor sich gehen.

Gruß
Gregor
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Offline BerlinerKerl

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Ich sehe dies genau so in Deutschland. Den Mann als Beschützer und Ernährer gibt es nicht mehr.
Vielleicht gibt es Frauen, die gerne sich an eine starke Schulter sich abstützen wollen. (spekulativ)

Ich habe früher als Jugendlicher mich schon geweigert den Gentleman zu spielen, damit man sieht
wie gut ich erzogen bin.

Solange ich keine Damen sehe, bin ich kein Gentleman.

Das Problem gibt es wirklich in den unteren Schichten der Gesellschaft. Wenn eine Frau nicht in die
Führungsposition kommt, wo sie gerne hin möchte, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass sie in
die Elternzeit gegangen ist und einige Zeit aus dem Beruf war, oder den Anspruch nicht richtig
Geltend gemacht hat.
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Offline Jo 7353

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Die Lohnpreise gestalten sich in großem Maße nach Angebot und Nachfrage (gemessen nicht in Personen sondern in Euro).

Deutsche Maschinen verkaufen sich besser als deutsche Pädagogik. Das hat nicht s mit dem Geschlecht der Anbietenden zu tun. Frag die Frauen, warum sie sich  von den Technikerberufen fernhalten, und diese nicht zu Frauenberufen machen.

Manche Berufe haben Nachteile und Risiken, die sie zur Gewinnung von Arbeitskräften mit besseren Gehaltsaussichten ausgleichen müssen.
Gesellschaftlich wird einem Mann an sich weniger Wert zugesprochen als einer Frau an sich. Ein Mann gewinnt hauptsächlich durch Macht gesellschaftliche Anerkennung. Reichtum ist eine Form von Macht. Das ist nebenbei bemerkt ein Grund, weshalb Männer sich schöner Kleidung verweigern. Schönheit macht verletzlich, und das schwächt die Macht, und daß wir uns anscheinend als eigenen Wert für andere dekorieren, verspotten Machos, weil sie sowas nur bei Frauen kennen.
Da Geld den meisten Männern die einzige Möglichkeit von Machterwerb, und somit die einzige Möglichkeit zu sozialer Anerkennung, bietet, nehmen sie bereitwilliger Nachteile und Risiken zugunsten höherem Gehalts in Kauf. Am extremsten ist das bei den gefährlichsten Berufen. Daß mehr als 90% aller tötlichen Arbeitsunfälle Männer treffen, hat nichts mit männlicher Ungeschicklichkeit zu tun, sondern damit, daß an den gefährlichsten Arbeitsplätzen kaum oder keine Frauen sind. Um dies zu vertuschen reden Reporter bei Bergwerkunglücken zwar immer von Bergleuten statt von Bergmännern, auch wenn man sicher sein, daß da nur Männer betroffen sind. Zum Ausgleich wird bei Terroranschlägen von Hintermännern statt von Hinterleuten gesprochen, als ob es nie Terroristinnen gegeben hätte.
Bei anderen Nachteilen sind fundierte Zahlen schwerer zu finden. Für das Risiko des Lohnausfalls bei erfolgabhängigem Einkommen und unbegrenzten Arbeitszeiten könnte man vielleicht die Anzahl der Selbstständigen anführen. Es muß ja nicht gleich um Lebensgefahr gehen, um Frauen abzuschrecken.
Es gibt auch Nebensächlichkeiten, wie die Verpflichtung zur uniformen Kleidung, der sich die Frauen nicht so bereitwillig unterwerfen. Eine auf weiblichen Körperbau geschnittene Version der Geschäftsmannuniform ist problemlos erhältlich, und Frauen, die ihre Karriere ernst nehmen, tragen diese normalerweise auch. Die meisten Frauen aber lassen es sich nicht gern nehmen, den Wert ihrer Körperlichkeit durch schöne Kleidung hervorzuheben.

Mein Arbeitgeber hat gestern damit geprahlt, einen gender pay gap von unter 2% zu haben. Dabei arbeite ich in einem Wirtschaftszweig, der einen überdurchschnittlichen gender pay gap haben soll. Dieser scheinbare Widerspruch löst sich dadurch auf, daß bei der Messung meines Arbeitgebers Aspekte wie Qualifikation und Berufserfahrung mit berücksichtigt worden sind.

Der gender wear gap ist offensichtlich ernstzunehmender als der gender pay gap.

Gruß,
Jo
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