Sind Röcke im Vergleich zu Hosen vielleicht sogar grundsätzlich das schönere Kleidungsstück? Und das ist so bei Frauen und Männern?
Also, ich finde schon.
Nun bin ich aber kein Maßstab. Von klein auf interessiere ich mich schon für Röcke. Von klein auf war das für mich schon immer mehr als nur ein Hingucker.
Ich habe keine wirkliche Vorstellung davon, wie man es sieht, wenn man von Kindesbeinen an gesagt bekommt, dass man selber Röcke ganz selbstverständlich anziehen kann.
Ich habe aber auch keine wirkliche Vorstellung davon, wie der Blick auf Röcke ist, wenn man von Kindesbeinen an gesagt bekommt, man dürfe keine Röcke anziehen und man das als Naturgesetz so inhaliert.
Ich finde, Röcke und das Rockige an Kleidern ist - einzelne Ausnahmen ausgenommen - einfach was Schönes. Sie verleihen dem Menschen, der darin steckt, etwas Würdevolles. Besonders lange, wallende Röcke unterstreichen das nochmal in ausgesprochenem Maße.
Da ich das Rockige an Röcken und Kleidern im Anblick (und an mir) so mag, frage ich mich manchmal, ob ich die Gestalt des aufrecht auf zwei Beinen stehenden Menschen nicht mag. Hosen unterstreichen ja diese Gestalt nochmal in perfekter Weise. Mein ästhetisches Faible für Röcke konterkariert ja gewissermassen diese Menschengestalt. Nun, mit nackten Männern kann ich persönlich nun nichts anfangen, mit nackten Frauen dagegen zwar schon. Aber dennoch gefällt mir - Ausnahmesituationen ausgenommen - eben das Rockige um die Beine herum optisch vielfach besser.
Ein Rock (Kleider jeweils mit eingeschlossen) kann, besonders wenn er ziemlich lang ist, die betreffende Person so etwas wie 'auf einen Sockel' heben. Ich finde, es geschieht eine optische Erhöhung des Menschen statt. Gleichzeitig 'erdet' ein Rock die Erscheinung, er stabilisiert, er gibt der Person ein würdevolles Gewicht. Bei kurzen Röcken ist das freilich etwas anders, aber auch da gefällt mir der Rock jedesmal besser als Hosen. Kurze Röcke, besonders Faltenröcke, bilden an der Person auch noch mal so etwas wie einen Hüftkragen - im Sinne eines spanischen Kragens, also einer Halskrause. Auch das 'erhöht' das Antlitz des rocktragenden Menschen.
Ausserdem liegt auch im Faltenwurf, in der Wellenbildung, im Spielen des Stoffes im Reigen der Schwerkraft und des lauen Windes für mich ein absoluter Blickmagnet vor. Dies ist ebenso eine stetige Huldigung der Person, die diesen Rock trägt. Wenn ich eine Frau darin sehe, dann setzt das manchmal natürlich in mir durchaus auch noch andere Phantasien frei, die beim Anblick eines Mannes im Rock in meinem Hirn nicht mitschwingen.
Da ich ein unheimlich breites Spektrum an Röcken selber habe und sie seit zigtausenden von Tagen schon trage, kann ich beim Anblick eines Rocks / Kleids, was getragen wird, oder in einem Foto von Models oder von Euch auch recht gut vorstellen, wie es sich anfühlt - wie schön es sich anfühlt - da selbst drinzustecken. Diese Gefühle schwingen bei mir auch jedesmal mit, wenn ich einen Rock sehe.
Etliche Röcke - besonders etwas weitere, besonders auch Faltenröcke - liegen ja auch prächtig um die eigene Hüfte. Besonders im Sitzen ist das ja auch oft ein herrlicher Anblick, wie die Faltengänge alle so konzentrisch auf einen zu laufen, wenn man an sich herunterschaut - wie eine Halskrause an der Hüfte -, ja wie ein Strahlenkranz mit Ich im Mittelpunkt.
Ja, Röcke haben per se etwas Erhabenes, schon fast etwas Göttliches.
Ja, ich bin der Meinung, Röcke sind per se die deutlich schöneren Kleidungsstücke verglichen mit Hosen!