Zu dem Gespräch im Deutschlandfunk mag ich mich nicht postionieren, auch weil Transidentität keine einfach einzuordnende biologische Kategorie ist wie Intersexualität. Transidentität wird als psychologisches Geschlecht beschrieben. Ein Transmann hat mir mal gesagt, dass er sich in den Selbsthilfegruppen nicht mehr engagiert, da man untereinander sehr uneinig und auch zerstritten ist über eine korrekte Zuordnung. Müssen wir für Transmenschen vielleicht eine weitere diverse Kategorie einführen? Ich jedenfalls, erlebe Transfrauen sehr unterschiedlich, manchmal auch in Bezug zu Biofrauen.
Da gibt es schon morphologisch Unterschiede, denn das TSG erlaubt unterschiedliche Umsetzungen und gibt den Personeneintrag weiblich auch dann, wenn weiterhin ein männliches Genital vorhanden ist.
Während ich viele Transfrauen ganz als Frau wahrnehme, irritieren mich andere, die sich als Spiegelbilder männlicher, heterosexueller Fantasien geben. Das diese Frauen, die jedes Klischee über Frauen hochhalten, den Unmut gerade von Feministinnen wecken, wundert mich nicht. Wenn Transfrauen ihr Frausein reduziert als aufgetakelte Tussi leben, dann verstehe ich den Vorwurf, dass da ein männlicher Fetisch ausgelebt wird. Das ist ja in Ordnung, aber es ist eben das Frausein das ein Patriarchat ihnen aufgezwungen hat.
Das gespräch im radio hat mir sehr gut gefallen und anscheinend sehen wohl viele cisfrauen den umgang mit uns transfrauen eher locker.
Nicht nur das, sie spüren irgendwie auch das wir die gleiche wellenlänge haben und darum fühle ich mich gut aufgehoben.
Natürlich haben wir zum teil auch ähnliche themen wie zum beispiel mode wo ich schon mal als frau zu rate gezogen werde.
Also für transmenschen braucht es keinen speziellen eintrag im personenstandsregister.
Denn guten erfahrungen vor allem in den nördlichen staaten folgend,hat das parlament in der schweiz beschlossen den eintrag ins personenstandregister massiv zu vereinfachen.
Das heiss ich kann heute früh aufs amt gehen und meinen eintrag ändern lassen.
Ohne medizinische abklärung oder irgend ein atest.
Ich will das verfahren in Deutschland nicht kritisieren, aber hier in der Schweiz finden wir es die bessere lösung und darum haben wir sie gewählt.
Und niemand hat das
referendum ergriffen.
Also ich kann den unmut der feministinnen beim besten willen nicht verstehen.
Den ganz egal als trans oder cisfrau jede kann so rumlaufen wie sie möchte.
Da den transfrauen etwas unterstellen zu wollen ist unterste schublade.
Auch da gibt in sachen mode alles vom tomboy bis zur tussi.
Viele vor allem in meinem alter haben sich sehr spät geoutet und da fehlts halt an der modischen erfahrung.
Auch am kritischen blick in den spiegel um zu sehen was zu viel des guten ist.
Ich werte das keinesfalls, denn mir ging es auch nicht anders und heute habe ich einen stil der meiner meinung nach zu mir passt.
Und da ich sowieso auf frauen stehe muss ich mich auch nicht für die männer aufbretzeln.
Generell sollte man das thema transgender lockerer und pragmatischer sehen, wie viele tansfrauen und transmänner auch tun.
Mein grosses anliegen ist und bleibt das man die kinder ernst nimmt wenn sie fühlen und wissen das ihr körper nicht zu ihnen passt.
Das sie nicht das durchmachen was wir äleteren transgender mitmachen mussten.
Generell zum thema transgender helfen keine ewigen diskussionen nach dem motto:
Seht ihr wir kümmern und drum sondern einzig und alleine unterstützung und pragmatische lösungen.
Und sei es nur wenn es überall UNISEX-WC gäbe.