Autor Thema: Wer oder was definiert eigentlich männliche oder weibliche Oberbekleidung?  (Gelesen 13662 mal)

Offline Matthias

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Ich möchte den Satz der Überschrift einfach mal in den Raum stellen...

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Peter53Muc

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Ich würde mal sagen, die Gesellschaft in der wir Leben, definiert was deren Ansicht nach weibliche, oder männliche Oberbekleidung ist.

skortsandtights

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Ich möchte den Satz der Überschrift einfach mal in den Raum stellen...

Bitte keine Beiträge über sogenannte "Funktionskleidung".

Mit der überschrift komm ich klar aber bei "Funktionskleidung" stehe ich irgenndwie auf dem schlauch ;)

Offline MAS

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Liebe Hanna,

er meint mit "Funktionskleidung" z.B. BHs. Allerdings zählen diese nicht zur Oberbekleidung.


Lieber Cephalus,

ja, ich denke auch, die Gesellschaft bestimmt es, und zwar so, dass man sich beim Heranwachsen daran orientiert, was die Jungs und Mädchen, Frauen und Männer so tragen, und was in den Geschäften so geschlechtspezifisch angeboten wird. Man gewöhnt sich daran und nimmt das als normal an. Sicher ändern sich manche Zuordnungen im Laufe der Zeit, weil ein paar und dann immer mehr Menschen das für sich ändern, was dann wieder wahrgenommen und in die eigenen Zuordnungen eingebaut wird.

LG, Micha
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skortsandtights

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Lieber Micha

Danke für die erklärung.
Was du geschrieben hast kann ich zu 100% unterstützen aber schon ab der geburt wird man auf rosarot oder hellblau getrimmt.
So ist schon einem kleinkind völlig klar wer was zu tragen hat.
Die krux ist einfach das die knabenmode seit ewigen zeiten gleich eintönig geblieben ist und die mädchenmode unzählige möglichkeiten bietet.

Grüessli, Hanna

Offline hirti

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Ich finde, bei Oberteilen ist es wie bei den Röcken.
Eindeutige Frauenkleidung bleibt eindeutige Frauenkleidung weil kein Mann probiert sie zu tragen.

Natürlich sieht nicht alles toll an einem Mann toll aus was einer Frau sexy steht, aber ich habe bei meinen eigenen Experimenten festgestellt dass einige Damenoberteile erstaunlich cool an einem Mann aussehen können.

Man muss sich halt trauen und dafür offen sein dass es am Mann vielleicht komplett anders wirkt, vielleicht aber auch sehr cool.

Ich finde, beim Oberteil ist es wie beim Unterteil.
Röcke sind einfach Frauenkleidung "weil wir es immer so gemacht haben" - genau so wie Blusen Oberteile aus zarten Stoffen, in rosa, mit weitem Ausschnitt, mit Verzierungen, mit Glitzer, mit Fledermausärmeln...

Für mich ist der Schritt vom Männer- um auffälligen Damenoberteil genau so groß wie von der Hose zum Rock.

Offline MAS

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Lieber Hirit,

mit "Oberbekleidung" sind nicht nur Oberteile gemeint, sondern auch Beinkleider. "Oberbekleidung" ist hier das Gegenteil von "Unterbegleidung" oder "Unterwäsche".

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Schön, dass wir die Begriffe nun auch definiert haben.

Bei 'Funktionskleidung' hatte ich es auch eher so verstanden, dass z.B. Kleidungsstücke mit ziemlich eindeutiger funktionaler Geschlechtszuordnung gemeint sind, wie sie sehr typisch z.B. der BH darstellt.

Unter Funktionskleidung verstehen viele ja etwas anderes, gerade im Bereich Sport und Outdoor. Bei jener Kategorie gibt es auffallend die geringsten Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Oberbekleidung, vermutlich weil mit funktionaler Zuschreibung nicht zuletzt auch 'praktisch' verbunden wird, und die Damenwelt ja eher der Meinung ist, Röcke und Kleider seien ja nicht praktisch.


Für mich ist der Schritt vom Männer- zum auffälligen Damenoberteil genau so groß wie von der Hose zum Rock.

Hirti, ich denke, das ist nicht nur für Dich so. Das ist auch für mich so. Und das ist für alle von uns so. Und noch mehr für alle Männer.

Dennoch halte ich die Erklärung, die Frage des Threads betreffend, dass es so ist, "weil wir es schon immer so gemacht haben" nicht erklärend genug. Es gibt Dinge, die halten wir für Frauenkleidung, die woanders in der Welt nicht so aufgefasst würden. Zum Beispiel verkaufen die Modeketten immer wieder auch unförmige, also lose-fit bzw. oversized Kleider in Rosa - nur mal als sehr spezielles Beispiel - woanders würden sie als Kaftans durchgehen. Ich habe wiederholt Männer in rosa Kaftans gesehen, z.B. im Fernsehen, die diese ganz normal tragen innerhalb Gruppen von Männern, die andere Kaftanfarben tragen. Ein dortiger rosa Kaftan würde bei uns in den Damenabteilungen hängen.

Neben diesem Beispiel gibt es ja in der Modewelt auch immer wieder Kreationen - Stilelemente -, die es so zuvor noch nicht gegeben haben. Eine Zuordnung durch die 'Gewohnheit' - "haben wir schon immer so gemacht" - ist da ja nicht möglich. Dennoch klappt in unseren Köpfen eine Geschlechtszuordung häufig auf Anhieb und ziemlich zielsicher.

Es muss also neben 'Gewohnheit' noch eine andere Ebene geben, nach deren Mustern eine systematische Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Elementen erfolgt.

Offline cephalus

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Neben diesem Beispiel gibt es ja in der Modewelt auch immer wieder Kreationen - Stilelemente -, die es so zuvor noch nicht gegeben haben. Eine Zuordnung durch die 'Gewohnheit' - "haben wir schon immer so gemacht" - ist da ja nicht möglich. Dennoch klappt in unseren Köpfen eine Geschlechtszuordung häufig auf Anhieb und ziemlich zielsicher.

Neue Stilelemente werden zum einen vermarktet für ein bestimmtes Geschlecht, zum anderen ist alles was nicht nur eine minimale Änderung gegenüber Gewohntem aufweist für Frauen. Frauen adaptieren Neues schneller und bereitwilliger.

Gedankenexperiment:
Stelle eine geschlechtsneutrale Puppe mit einem neuartigen Kleidungsstück, das nicht geschlechtlich markiert ist, z.B. mit Glitzer, in eine Fußgängerzone und frage wen es interessiert, und wer sich vorstellen könnte, es mal zu tragen.

Ich will sagen, alles was nicht eindeutig männlich markiert oder vermarktet wird, wird den Frauen zugeordnet.
Von fast jedem.

Offline hirti

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Dem stimme ich glatt zu.

Beispiel: Oversize Blazer.
Sehen völlig dämlich aus. Es ist völlig egal ob ein Mann oder eine Frau eine zu große Jacke trägt, bei beiden sieht's dämlich aus.
Bei Frauen wurde es als Modetrend vermarktet, bei Männern nicht. Also laufen Frauen jetzt reihenweise mit dämlich großen Jacken herum die aussehen als hätten sie sie sich von ihrem großen Gemahl geborgt und außerdem die Hose vergessen... und Männer nicht.

skortsandtights

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Ich finde oversize generell scheusslich.
Denn meiner meinung nach sollte bekleidung die körperform umspielen sonst kann man ja gleich einen kartoffelsack anziehen  ;)


Offline Zareen

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Zu Oversize muss ich widersprechen.
Oversize ist für mich Ausdruck von Großzügigkeit, von leger. Ich liebe viel zu große Kleidung.

Nicht jeder Mensch hat die Körperform für körperbetonte Kleidung.
Das für mich abschreckendste Beispiel war ein junges Mädchen mit auffallend hoher Körpermasse. Sie trug eine knallenge hellgraue Glanzleggings, durch die sich ihre Cellulite an den Oberschenkeln abzeichnete.

Ein weites langes Hippiekleid hätte durchaus schicker ausgesehen.

Und wie oft sehe ich 'vollschlanke' Menschen in sehr körperbetonter Kleidung, die eher etwas anderes als 'schick' assoziieren.

Daß Frauen Röcke als unbequem ansehen, höre ich hier zum ersten Mal. Die meisten Frauen, denen ich sagte, ich trage Röcke, weil es bequem ist, meinten nur "weißt bescheid?", so, als habe ich deren 'Geheimnis' erkannt.

Mir haben Frauen gesagt, Hosen seien für sie die 'sicherere' Kleidung, was die Blicke der Männer unter den Rock und deren Hände angeht. Eine Frau stellt sich vor, in Hose deutlich sicherer vor z.B. einer Vergewaltigung zu sein, was umgekehrt einem Mann im Rock eher seltener widerfahren würde.

Aber wer definiert, was Damen und Herren Kleidung ist?
Es geht der Modeindustrie ja sogar noch um Farben!
Zum einen definiert die Modeindustrie in ihrer unendlichen Gier nach Geld, was weiblich und männlich in Sachen Kleidung ist um hauptsächlich den Frauen zu jeder Saison das Geld aus der Tasche zu ziehen, und zum anderen die Kultur, die oftmals noch mehr oder weniger stark religiös geprägt ist.
Zumindest in asiatischen, arabischen und afrikanischen Ländern sieht man zum Teil auch an der Kleidung, welcher Religion/Stamm/Ethnie ein Mensch angehört.

Kleider machen nicht nur Leute, sondern auch Zugehörigkeit.

Und das weichen die Rockträger nun auf.
Mann-sein hängt nicht vom Tragen einer Hose ab.
Warum dann nicht Rock tragen? Nur Mut....

Offline Peter

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Das für mich abschreckendste Beispiel war ein junges Mädchen mit auffallend hoher Körpermasse. Sie trug eine knallenge hellgraue Glanzleggings, durch die sich ihre Cellulite an den Oberschenkeln abzeichnete.

Zwischen "körperbetont" und "Presswurst" liegen ein paar Kleidergrößen... ;-)
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline Rockstocker

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Zum Glück ist ja Geschmack verschieden. Jede und jeder sollte das tragen, was ihr/ihm gefällt.

Ansonsten würden wir wahrscheinlich auch keine Röcke, Kleider, Strumpfhosen... tragen.

Also sollte jede/jeder die Bekleidung tragen, die ihr/ihm gefällt, unabhängig davon, ob sie/er sich als Frau oder Mann oder irgendetwas dazwischen fühlt.

Offline cephalus

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Mir fällt dazu eine Begbenheit vor ein paar Jahren ein:
In einem Sportgeschäft wollte ich eine Laufhose aka Leggings kaufen.  Ich bin zielstrebig zum ersten Kleidungsständer gegangen und habe mir eine nach meinen Vorstellungen ( überwiegend schwarz mit Tasche) herausgefischt.
Dann kam die hilfreiche Verkäuferin, hat zuerst nach der Größe der Dame gefragt und mich dann darauf hingewiesen,  dass der Herrenständer dort drüben wäre. Ich hatte mir tatsächlich keine Gedanken dazu gemacht, auch wenn einige Modelle aufgrund von Farbe und Muster für mich ausschieden.

Auf meine Frage wo denn der Unterschied wäre,  kam nach kurzem Zögern "die Größe ". Sie nahm die Hose und darin stand XL  ;D - gut, aber in manchen würde dann 42 oder 44 stehen...

Ja, ne, alles klar ;D Sie hat mich dann damit kommentarlos zu Kasse begleitet .


 

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