Hm, da bin ich mir nicht sicher. Jedenfalls, wenn man 'Kleidung' als etwas definiert, wenn sie mehr als nur dekorativen Zwecken dient.
Wenn ich darüber nachdenke, tun sich mir etliche Fragen auf.
Waren unsere Vorfahren reine Vegetarier bevor sie die Nutzung des Feuers draufhatten? Verspeisten sie vor der Feuernutzung schon Kleintiere?
Ein Bärenfell war sicherlich ein Prestigeobjekt. Wer in der Gruppe durfte als erster das Bärenfell tragen? Wer war der zweite, der auf das nächste Bärenfell hoffen durfte?
War ein entspanntes Verhältnis zum Bärenfell als reine zweckmäßige Bekleidung überhaupt möglich? Hatte die Nutzung des Bärenfells nicht lange Zeit auch eine extreme spirituelle Komponente? Ging es nicht vor allem um die psychische Aneignung der Bären-Kräfte beim Überstülpen des Bärenfells? Kam Neid auf in der Gruppe, weil nicht alle ein Bärenfell hatten? Oder war es ein die Gruppe festigender Akt, wenn lediglich einer mit dem Bärenfell die bezwungene tierische Kraft symbolisierte und damit der ganzen Gruppe psychische Kräfte verlieh? Denn es dürfte wohl seltenst einer alleine den Bären erlegt haben, da waren wohl immer mehrere beteiligt, den Bären zu erledigen, zu zerteilen, das Fleisch und andere Bestandteile zu verwerten. Da wird keiner als einziger "sich das Bärenfell verdient" haben.
Wer wurde eher erlegt? Papa Bär, Mama Bär oder Baby Bär?
Und überhaupt, nutzten unsere Vorfahren eventuell Pflanzenteile zur Tarnung, um überhaupt den Bären auflauern zu können? Erfüllte diese Tarnung bereits den Leistungsumfang, um das als "Kleidung" zu bezeichnen?
Fragen über Fragen. Die uns aber schon deutlich in Richtung geologisches Erd-Mittelalter verlagern...