Hm. Bei Anzügen, Jeans (sofern sie Hosen betreffen, aber inzwischen eigentlich auch Röcke) und Krawatten sowieso (ich weiss schon gar nicht mehr, wie sie man sie korrekt schreibt) bin ich absolut draussen.
Mir geht es aber genauso wie Timper. Ich kann mich von alten Teilen nicht so bereitwillig trennen. Schlimmer noch: wenn sie mir nicht mehr gefallen, dann werden sie eingelagert, bis sie irgendwann begeistert wiederentdeckt werden. Manchmal 20 Jahre später.
Ökologisch mag mein Nicht-Wegschmeißen schon sein. Ökonomisch meine Neuanschaffungen aber nicht. Ich glaube, ich könnte noch 200 Jahre ohne Neuerwerb aushalten, bis das letzte Teil nicht mehr vorzeigbar tragbar ist.
Aber ich muss sagen, seit ich vor zwei, vier Jahren mir einen freiwilligen Kaufstopp auferlegt habe, funktioniert diese Selbstbeschränkung sehr gut. Die meisten Tage jedenfalls. Seit ich mir vor 3 Monaten zudem noch einen Kaufstopp für Stufenkleider oder -Röcke auferlegt habe, weil diese Dinger bestimmt in 2, 3 Jahren sowas von aus der Mode gekommen sein werden, hat das auch hervorragend funktioniert, bis auf die wenigen Tage, die Ausnahmen bildeten.
In meiner Anfangszeit hatte ich in der Tat jahrelang drei bis vier Röcke im Monat gekauft. Ja, das glich einer Sucht. Und anfangs hatte ich nur 3 bis 4 mal im Monat Gelegenheit, Röcke zu tragen.
Generell kaufe ich mir nichts mehr, was ich irgendwie schon vergleichbar habe; Muster, Schnitt, Details. Dunkelblau- oder Schwarz-weiss gestreift z.B. habe ich in jeder Länge, als Rock, Kleid, Shirt, mit oder ohne Arme, unterschiedlichen Ärmellängen, unterschiedlich weit ausgeschnitten, unterschiedlichen Schnitten. Wenn dann noch eins hinzukommt, dann, weil es genau das eine ist, was völlig anders ist und was ich schon immer aus irgendeinem vernünftigen Grund haben wollte. Ja, irgendwie gibt es halt immer mal irgendwas, was völlig neu in meinem Fundus ist und mich und meine Persönlichkeit auf irgendeine Weise neu hervorbringt.
Aber diese Anfälle sind ganz unterschiedlich verteilt, zeitlich. Ich kann da kaum einen vernünftigen monatlichen Querschnitt bilden. Meist bestimmt der Blick aufs Konto, auf die zu erwartenden sonstigen Aus- und Aufgaben, und auf die zu erwartenden Neuzugänge dort drauf, was ich mir gerade leiste oder meistens dann eher doch nicht leiste, bis auf die Ausnahmen.
Ausserdem hatten wir es gerade, also ich beim Feierabend gerade, dass man meistens ohnehin die neuesten Sachen am ehesten und am meisten trägt. Ich verstaue auch ohne Lagerhallen etliches dann in irgendeiner kompakten Form und manchmal lagert das dann Jahre, bis ich es begeistert wieder hervorkrame. Manche halten das dann für eine Neuanschaffung.