Autor Thema: Zimmer 408! Man sieht sich immer zweimal. Teil 1  (Gelesen 2263 mal)

androgyn

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Ich hatte vorige Woche noch ein Vorstellungsgespräch am laufen. Als ich angeklopft habe, gab es erstmal erstaunte Gesichter. Im Zimmer saß die Sekräterin oder Helferin und ihr Chef. "Kleinen Moment, nehmen Sie derweil bei der Kollegin im Zimmer 408 platz". Ich raus auf den Gang und zu Zimmer 408. Wo ist die 408? 404, 405, 406, 407, 410, ah da ist die 409. Und wo ist die 408? Nochmal von vorn. 403, 404, 405, 406, 407, ??, 409, 410.
In der 4010 saß jemand, vielleicht hatte sich der Chef in der Tür geirrt. Ich also den Mann, gefragt und nach der Kollegin ausschau gehalten. "Ich such das Zimmer 408". "408...408..408. Komisch" "Vielleicht dort hinten?" "Von welcher Firma kommen Sie denn?" "Von hier vorne gleich, der Firma xxx" "Also neee, hier hinten nach der Glastür fangen unsere Räume an. Dort ist keine 408". Naja dann warte ich eben solange im Flur. Plötzlich kommt die Sekre rausgeschnellt. "Ich hab Ihnen doch gesagt, sie sollen in das Zimmer 408" "Wenn ich die 408 nur gefunden hätte".
"Die ist hier, steht doch dran" Ähhh ja....alle Schilder sind mit einer großen Nummer außer die 408, winzig klein in der rechten Ecke unten. Aber dafür ein großer Schriftzug Abstellraum oder so was.  ::)
Und da oh Wunder sitzt auch die freundliche Sekretärin. Also hab ich im Nachbarraum platz genommen und gewartet und gewartet, mein Glas Wasser schon fast leer.

Nun kam auch schon der Chef rein. Ein Berliner. Irgendetwas stimmte nicht. Der war ziemlich bunt und hipstermäßig angezogen. Mir war auch bewusst, dass ich in einer Marketingfirma gelandet bin. Nur selbst in anderen Marketingfirmen, wo ich war, waren die Chefs gedeckter. Und dann gings los. Der redete frei Schnauze und dass die meisten Marketingfirmen sich als Dienstleister verstehen aber kein bisschen als kreative Körpfe. Die Stelle hatte das Amt auch falsch ausgeschrieben, da es sich um ein Kreativpool von Freelancern handelt und kein Angestelltenverhältnis. Die Firma kümmert sich um die Aufträge und die Freiberufler um ihre eigentlich Aufgabe.
Nun gut, wenn ich später noch Interesse habe und nebenbei noch was dazu verdienen möchte, kann ich mich nochmal melden.

Am Wochenende war ich auf einer (Gay) Night Pool Party. Die Party wurde dann nach innen verlegt, wegen Regen. Bade war ich trotzdem vorher noch. Plötzlich steht so ein "bunter Vogel" an der Bar, grinst mich an und hebt sein Bierglas. Ich guckte ziemlich doof, weil mich ja viele (vom sehen) kennen, ich aber selber keine einzige Sau. "Ist er das? nee...." So richtig einordnen konnte ich ihn nicht, weil ich Männer anhand der Kleidung nicht mehr sonderlich auseinander halten kann, wenn es kein völliges Alleinstellungsmerkmal ist. Ich hab schon oft Probleme, die eigenen Leute in der Menge zu finden.

Dann kam er langsam auf mich zu. "Wir haben uns beim Vorstellungsgespräch kennengelernt." "Ahhch jetzt. ja."
Nun sieht er mich auch zum ersten mal im Rock und Highheels. Ich hatte zwar zum Gespräch eine Damenhose und moderane Ankle Boots und ein weißes Damenoberteil an. So richtig hat's ihn aber nicht aus der Fassung gebracht und ich weiß nun auch warum. Er ist schwul.
Der Kerl war bis open-end auf der Party und rotze düttel zu.  :o Jetzt wird mir auch einiges klar, warum der so locker im Vorstellungsgespräch war und vom Leder zoh. Ich beschloss dann in den Pool baden zu gehen.

Forstsetzung folgt.

Offline GregorM

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Re: Zimmer 408! Man sieht sich immer zweimal. Teil 1
« Antwort #1 am: 22.08.2016 16:49 »
Interessant, Nico.

Schwule sind wohl im Allgemeinen toleranter als Heteromänner, auch wenn es um Kleidung geht. Und das könnte ja für dich ein Vorteil sein, wenn er dir dann Aufgaben geben würde. Bedingunslos, natürlich.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor


 

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