Lieber Gregor,
das ist vielleicht ein anderes Thema. Aber ich interpretiere diese Veränderungen so:
Firmen wollten mehr Geschäfte machen. Das hatte zwei Folgen:
1.) Der Verkauf wurde ausgedehnt, damit mehr Zeit zum Geldverdienen da sei.
2.) Leute mussten länger arbeiten, damit ihre Firmen länger Geld verdienen könnten.
3.) Wenn Leute länger arbeiten mussten, mussten sie die Gelegenheit haben, auch später noch einkaufen zu können.
4.) Usw., usf.
Heute haben wir uns daran gewöhnt, bis 22 Uhr im Supermarkt einkaufen zu können.
Es gibt auch Firmen, die wünschen sich einen ständigen verkaufsoffenen Sonntag. Business all the time. Der Rubel muss rollen.
Wäre ich jetzt ein Verschwörungstheoretiker würde ich mutmaßen, dass da ein großer Plan dahinter steht.
Bin ich aber nicht uns meine, es ist einfach die menschliche Gier nach immer mehr.
Und bei uns Kunden ist es die Bequemlichkeit, sofern es nicht die Not ist, sonst vor lauter eigener Arbeit keine Zeit zum Einkaufen zu haben. Früher konnte man ja auch die Hausfrau einkaufen schicken, aber in heutigen Familien arbeiten alle für Geld, und viele leben zudem als Single und müssen eh selbst einkaufen.
Ich sehe diese Entwicklung also sehr zweiseitig: Liberal für die Firmen, die ihre Öffnungszeiten ausdehnen können, nicht liberal für die, die das gar nicht wollen, aber müssen, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Liberal für die Kunden, die wann sie wollen und Zeit haben einkaufen können, nicht liberal für die Angestellten der Firmen, die abends oft lange arbeiten müssen.
LG, Micha