Autor Thema: Quarks: Der Kleider-Wahnsinn und wie wir ihm entkommen können  (Gelesen 9320 mal)

culture skirt

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Das wäre genau mein Ideal: Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit weltweit. Hinzukommen können dann nur noch Ortszuschläge für Orte, in denen die Lebenshaltungskosten höher sind, weil lebenswichtige Dinge von weit her herantransportiert werden müssen.

Jedenfalls gäbe es dann auch keine Arbeitsmigration mehr, da es keine reichen und armen Länder mehr gäbe.

Eine schöne Utopie!

LG, Micha
Das ist Faschismus und Gleichmacherei. Typisch Sozialismus. Ich will mein Gehalt selber aushandeln was ich wert bin.Es gibt keine gleiche Arbeit. Nirgendwo. Habe ich bis heute noch nie in einer Firma erlebt, dass jemand die gleiche Aufgaben hätte. Eine Schneiderin, die per Hand ausgefallenen Designs schneidert und Pailletten aufsetzt, macht auch andere Arbeit als eine Schneiderin die ein T-Stück in die Stanze legt und es einmal durch die Druckerwalze jagd. Gleicher Beruf aber völlig andere Anforderungen. (Abschlüsse der AN, Bekanntheit des Unternehmens, Größe und Umsätze des Unternehmen, spielen alles die wahre Rolle, wieviel ein Unternehmer an Angestellte zahlen kann)
In der DDR gabs auch kein Reich und Arm... Dort hatten alle gleich wenig. Nur die obere Kaste der SED war gleicher...   :blank: :-X Schau nach Rumänien, was mit einem Land passiert, wenn der Leistungsanreiz  sinkt oder weg ist. Das gleiche war auch in der DDR zu sehen.

Offline Ludwig Wilhem

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Hallo, diese Diskussion läuft super, aber können wir dem Kleider-Wahnsinn entkommen? Michas Ideal wäre auch meins, aber leider werden wir das sicherlich nicht mehr erleben, denn schaut man rückwärts in der Geschichte der Wirtschaft, würde immer irgendwo Ausbeutung betrieben. Ob Zurückhaltung beim Kauf eine Option ist, weiß ich nicht, aber ich habe für mich beschlossen, nur noch dann neue Anziehsachen zu kaufen, wenn die alten kaputt sind oder total verwaschen. Ob diese dann Putztücher oder Altkleidersachen sind spielt m.E. keine große Rolle. Ob die Mehrheit der Menschen bereit ist, diesen Kleider-Wahnsinn zu stoppen weiß ich nicht, aber steter Tropfen höhlt den Stein vielleicht könnte man trotzdem weiter in Richtung weniger neue Anziehsachen arbeiten.  Veränderungen brauchen ihre Zeit.
Gruß  Ludwig
Ich trage Röcke oder Kleider gerne, denn es sind Kleidungsstücke für uns alle.

Offline MAS

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Es geht ja nicht nur um Kleidung. Der Tönnies-Skandal zeigt ja auch, dass es beim Fleischkonsum genauso zugeht.
Was wir brauchen ist mehr Maßhaltung.

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Das ist Faschismus und Gleichmacherei. Typisch Sozialismus.
Was denn nun?
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Offline MAS

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Diese Utopie können sich nur Menschen leisten, die auf der Sonnenseite leben. Alle anderen Menschen müssen ums Überleben kämpfen und das nehmen, was sie kriegen können.

Gleicher Lohn für die gleiche Arbeit weltweit würde für uns Verzicht auf einen großen Teil unserer Einkünfte bedeuten. Weil wir unseren Wohlstand auf der Armut anderer  Menschen aufgebaut haben.

Genau!

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Offline MAS

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Kaufe ich alle 5 Jahre ein Kleidungsstück für 100 Euro, ist das Einkommen der Leute gleich hoch, wie wenn ich jedes halbe Jahr eines für 10 Euro kaufe, und die Mitwelt wird geschont und die Qualität stimmt. (Sofern kein Betrug vorliegt oder man nur die Marke bezahlt oder so was...)
Also was ich weiß und höre, geben viele bis zu 300 Euro monatlich für Kleidung aus. Weder von 100 aller 5 Jahre kann jemand überleben, noch von 10 Euro jedes halbe Jahr. Das sind die selben Kunden als wir unseren Aquaristikshop geschlossen haben und die Leute gejammert haben, wie schade das ist, die aber nur einmal im Jahr was für 20 Euro gekauft hatten.  :blank:

Ein Wirtschaftssystem, das mehr Ressourcen verbraucht als nachwachsen, ist wie ein Kaufmann, der mehr Geld ausgibt als er einnimmt. Beides führt zur Pleite.

LG, Micha
Ein kluger Kaufmann nimmt Geld ein und gibt sowenig wie möglich aus.

Viele Grüße
Jule

Dann setze zwei Nullen dran. Das Prizip ist doch wohl klar, oder? Es geht um die gleiche Summe für ein hochwertiges oder für mehrere minderwertige Produkte, wobei das eine hochwertige Produkt weniger Ressourcen verbaucht.

Und ja: Der kluge Ökonom verbraucht keine Ressourcen, die sich nicht erneuern.

LG, Micha
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Offline MAS

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Das hast Du doch schon als PN geschrieben, Cultureskirt.

Und meine auch schon als PN verschickte Antwort (abzüglich der dortigen Tippfehler):

Lustig: Ich schreibe, für gleiche Arbeit die gleichen Löhne, und Du schreibst, es gebe keine gleiche Arbeit. Aber Du bist doch sicher nicht der Meinung, dass z.B. ein Polizist in Deutschland und in Ägypten so unterschiedliche Arbeit leisten, dass sich die so unterschiedlichen Löhne der beiden daher rechtfertigen lassen. Nee, die unterschiedliche Entlohnung hat ganz andere Gründe und zwar im unterschiedlichen Reichtum der beiden Länder. Und die verdankt sich nicht nur unterschiedlichen Fleißes oder Leistung, wie manche Deutsche das gerne behaupten. Oder sind die Schweizer, die mehr verdienen als wir fleißiger oder die Tschechen, die weniger verdienen, fauler?

Sozialismus mag das sein, was mir da vorschwebt, aber kein Faschismus. Der würde ja bedeuten, dass ich ein Volk für wertvoller hielte als alle anderen.
Momentan herrscht weltweit eher ein Asozialismus. Asozial sein will aber kaum jemand.
In der DDR gab es genau so wenig Sozialismus in diesem Sinne wie Demokratie. Reiner Etikettenschwindel.

Indes gebe ich Dir Recht, dass meine Utopie so wohl nicht realisierbar ist. Sie scheitert wie so vieles an der maßlosen Gier einiger Menschen, an der grundsätzlichen Gier (fast) aller Menschen und am Egoismus, mit dem dieser Gier nachgegangen wird.

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So oder so entkomme ich dem Kleider-Wahnsinn*, wenn ich in Rente gehe. Dazu brauche ich nur zu warten. Und hoffentlich habe ich dann noch genug Lebenszeit, um die angesammelte Kleidung aufzubrauchen. Zum Kauf von neuer Ware reicht das Geld voraussichtlich nicht.

*Geht es nicht eine Nummer kleiner? Oder müssen derartige Überschriften sein, die letztlich viele Leute davon abhalten, sich mit dem Thema auseinander zu setzen? Oder halten uns die Journalisten für dämlich, dass sie meinen immer häufiger "auf die Kacke hauen" zu müssen?

In diesem Punkt halte ich Quarks für Quark. Reißerische Überschriften halten mich davon ab, solche Beiträge zu konsumieren. Meine Zeit ist nämlich keine  unbegrenzte Ressource.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Mich hat die Überschrift gelockt, mir die Sendung anzusehen.  ::)

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culture skirt

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Dann machen wir doch mal die Umsetzung anschaulich. Schauen wir mal wie viel Männer Sachen pro Jahr kaufen. Das dürfte weit weniger sein als bei Frauen. Und nun sind Rockträger, die 12 oder mehr Röcke im Schrank haben völlig widersprüchlich zu dem, was gefordert wird. Dann könnte nämlimi verlaub verlangt werden, dass jeder nur 3 Hosen und ni anderes im Schrank hat um Ressourcen zu sparen. Denn ob 1 Euro oder 100 Euro pro Rock bei 12 Stück im Schrank oder mehr, macht ressourcentechnisch keinen Unterschied.
Und niemand lebt ressourcenfrei. Du trinkst und isst, wäschst dich, heizt deine Bude. Da sind alles Ressourcen.

Viele Grüße

Offline cephalus

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Nee, die unterschiedliche Entlohnung hat ganz andere Gründe und zwar im unterschiedlichen Reichtum der beiden Länder.

Nein, die Länder sind in der Summe  reicher, weil sie produktiver sind.
Sie generieren aus der gleichen Arbeitszeit mehr output.

In manchen Bereichen produziert man in D sogar zu geringen Lohnstückkosten als in Niedriglohnregionen - das habe ich erst deutlich bei einem meiner Kunden gesehen, der die gesamte, nach Indien und China ausgelagerte, Produktion wieder nach München geholt hat.  Trotz der in München besonders hohen Gehälter geht die Rechnung auf.

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Das ist Faschismus und Gleichmacherei. Typisch Sozialismus.
Was denn nun?
Faschisten waren schon immer Linkssozialisten. Mussolini, Stalin, Hitler, Mao, ..

Offline sentinel

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Die tragen ihre Hosen und Pullover auf. Mein Kollege trägt seit 12 Jahren dieselben Sachen.
Moin, also mein lieblingswollpullover hat 40 Jahre auf dem Buckel. Sowas geniales habe ich nie wieder bekommen ;)

Beste Grüße
S2VpbiBCb2NrIGF1ZiBlZ29pc3Rpc 2NoZSBTZWxic3RkYXJzdGVsbGVyIH VuZCBJZGlvdGVuIQ==

culture skirt

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Hallo Sentinel,

das mag ja sein. Ich habe auch meine Sachen viele Jahre. Davon kann aber kein privates Unternehmen existieren, wenn man nur einmal was kauft und dann 12 Jahre nichts mehr. Das ist das gleiche, wenn der Chef dir sagt, och joa, ich zahl dir 1800 Euro aus, das muss für die nächsten 12 Jahre reichen, bis die nächste nächste Gehaltsauszahlung ansteht, teils dir ein. Wenn sich jeder sich sein Leben mit wenig Geld einrichtet haben wir bald Stillstand.

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Viele Grüße

Klar verbraucht jeder Ressourcen, aber es kommt auf die Quantität an.
Und wenn ich einen Rock für 100 Euro im Schrank habe, verbraucht das weniger Ressourcen als 10 Röcke für je 10 Euro. So viel rechnen kann ich noch.

LG, Micha
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