Autor Thema: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.  (Gelesen 7101 mal)

Offline MAS

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Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« am: 22.06.2014 11:16 »
Hallo,

ich mache mal diesen neuen Thread auf, da wir im Thread "Blogbeotrag: Jonas war im Kleid in der Schule" ein schweres Thema angefangen hatte, das den dortigen Thread sprengt.

Hier der letzte Beitrag von Desigual Harry dazu:

    
Zitat
Re: Blogbeitrag: Jonas war im Kleid in der Schule!
« Antworten #74 am: Gestern um 23:38 »
   Zitieren
Hallo!

Das ist mir schon klar, dass ein Fehler aus einem Menschlichen Irrtum hervorgeht. Mir geht es darum, dass dieser Irrtum seinen Ursprung in der Denk und Fühlweise in der Zeit bevor der  Fehler passierte hatte.  Der Fehler selber ist dann schon die Auswirkung, die Ursache dieses Fehlers liegt aber irgendwo in der Vergangenheit in irgendeinem Gedanken oder Gefühl.

Auch wenn es hart klingt aber das Kind in deinem Beispiel Michael ist für mich auch "selber Schuld". Es ist ganz bestimmt nicht aus Zufall in dieser Situation. Nur, es hat in jedem Augenblick seines Lebens die Möglichkeit diesen Umstand zu ändern...die Situation dieses Kindes verbessert sich nicht weil ein Gott, oder irgendjemand sonst gnädig ist. Die Situation dieses Kindes kann sich nur durch ein anderes Denk- und Fühlschema ändern. Im Falle eines Kindes kann der Auslöser eines anderen Denk- und Fühlschema auch z.b. Bei den Eltern, oder einer Person die dem Kind sympathisch ist liegen. Es muss also nicht unbedingt selber diesen Auslöser von sich aus betätigen. Nur meistens sind solche positive Menschen in solchen Ländern und Situationen leider eher selten. Und wie schon an anderer Stelle erwähnt: Die meisten Menschen haben einfach keine Ahnung davon, dass ihre eigene Gedanken erschaffen...

Es ist halt sehr leicht den Zufall, andere Menschen oder irgendeinen Gott für die eigenen Fehler verantwortlich zu machen...
« Letzte Änderung: Gestern um 23:40 von DesigualHarry »

Also, wir sollten meines Erachtens da vorsichtig sein, vor allem mit dem Begriff "Schuld".

Einem Kind die Schuld oder auch nur die Verantwortung dafür zu geben, in welche Situation es hinein geboren wurde, halte ich für sehr gefährlich. Das macht zwar Sinn im Rahmen einer Wiedergeburtslehre, aber auch da muss man vorsichtig sein. Im Buddhismus ist ja die Lehre von der Nichtexistenz eines unevränderlichen Personkerns (Atman) wichtig. Wiedergeboren wird weder man selbst noch ein anderer. Die Trennung oder Grenze zwischen dem, was ich "ich" nenne und dem was ich "andere" oder "Umwelt" nenne, ist durchlässig. Ich kann also Ursachen setzen für Wirkungen, die einerseits andere erleiden, doch man kann auch sagen, die ich erleide, da es buddhistisch gesehen egal ist, wer sie erleidet. Wichtig ist allein, dieses Leiden zu beenden, indem man aufhört Ursachen zu setzen, die Wirkungen nachsichziehen. Da fragt man am besten nicht danach, wer schuld ist an dem, was momenten vorliegt, sondern wie ich in der Gegenwart für die Zukunft die besten Wirkungen oder noch besser, keine Wirkungen bewirken kann. 

Aber auch bei Widerfahrnissen während des Lebens muss man da sehr vorsichtig sein: Ich kann nicht einem eine Ohrfeige geben und ihm dann sagen, da sei er selber schuld dran, mit könne er die Verantwortung dafür nicht aufbürden, sondern das sei die Folge seiner eigenen früheren Verhaltensweisen.

Auch bei Krankheiten ist es sehr problematisch, von eigener Schuld zu reden. Ärtze bemühen sich oft, den Patienten die Vorstellung von Schuld zu nehmen, weil das Sich-für-schuldig-halten oft eine Heilung behindert.

Was den Zufall angeht, kann man da eigentlich schon deshalb nicht von "Verantwortung" reden, da verantwortlich nur ein bewusst und absichtlich handelndes Wesen handeln kann, und ein Zufall ist ja kein Wesen. "Zufall" kann bedeuten "ohne Ursache-Wirkungs-Verknüpfung" oder "ohne Absicht". Ohne Absicht funktioniert aber auch vieles, das wir Menschen ohne Nachzudenken tun. Somit sind Zufalle und Verantwortung kein Widerspruch, denn ich bin auch verantwortlich für die Dinge, die ich unabsichtlich tue.

Und bei "Gott" kommt es darauf an, was man darunter versteht, eine transzendente Person, die ähnlich uns Menschen will und tut, und macht und denkt und sieht und hört usw., das alles nur allwissend, allmächtig, allgütig usw. oder ob man unter "Gott" die Gesamtheit des Daseins versteht, diese ganze unendliche Venetzung, deren Teile wir Menschen auch sind, also ob man z.B. monotheistisch oder pantheistisch oder noch anderes theistisch denkt.

Wir müssen aber gar nicht unbedingt in so großen Dimensionen denken, sondern einfach nur die Verantwortung für unser jeweiliges momentanes Handeln übernehmen, die Verantwortung vor all jenden Wesen, die die Wirkungen unseres Handelns zu spüren bekommen. Wem ein Gottesglauben bei dieser Verantwortunsübernahme hilft, der soll an Gott glauben, wer sich durch einen Gottesglauben daran gehindert fühlt, Verantwortung zu übernehmen, der soll lieber nicht an Gott glauben. Ohne Glauben geht es indes nicht, also ohne Vertrauen, ohne Zuversicht.

Oder wie siehst Du es, Harry, oder sonst wer hier im Forum?

LG, Michael



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Offline DesigualHarry

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #1 am: 22.06.2014 13:33 »
Hallo Michael und alle andere!

Lieber Michael, in manchen Dingen die du hier jetzt geschrieben hast, bin ich auch deiner Meinung. In manchen weicht meine Meinung wohl etwas davon ab.

Für mich ist "Schuld" nicht nur was negatives. Wenn mir was gutes passiert ist es genauso meine Schuld.

Das ein Kind in eine schlechte Lebenssituation hineingeboren wird, und ein anderes in eine gute kann meiner derzeitigen Ansicht nach nur 2 Mögliche Ursachen haben. Entweder es geschieht aus Zufall, oder man wird Wiedergeboren. Ich habe es inzwischen schon so oft bei mir selber erlebt dass sich plötzlich ein vermeintlicher Zufall als Ergebnis meines eigenen früheren Handeln's erwiesen hat. Deshalb glaube ich inzwischen nich mehr an das Prinzip Zufall. Ebenso sehe ich es mit Talent. Warum sollte ein Zufall oder ein Gott einem etwas schenken und dem anderen nicht? Für mich macht das Prinzip Leben oder Gott vielmehr Sinn in Hinblick auf unterschiedliche Aufgaben und Begabungen. Jedes Lebewesen hat eine ganz bestimmte Aufgabe und die dazu nötigen Begabungen vom Leben oder Gott bekommen. Wenn einer gerne ein Guter Musiker sein möchte, er aber in diesem Bereich keine Begabung hat, Ist das keine Benachteiligung sondern eben für diesen Menschen nicht so vorgesehen. Dafür kann er mit absoluter Sicherheit etwas anderes ausgezeichnet, weil die Natur oder Gott nichts hervorbringt was unnütz währe.

Wenn jetzt Menschen in diesen Ländern mit Hungersnöten und Kriegen leben müssen, dann ist das natürlich nicht deren eigentlich Aufgabe oder Begabung. Sondern einfach das Ergebnis unserer derzeitigen Welt.

Für mich ist deshalb die Wiedergeburt die einzige Möglichkeit wieso man in bestimmte Situationen hineingeboren wird.

Bei Krankheiten bin ich mir inzwischen auch absolut Sicher, dass man sich jede Krankheit selber antut. Das was die meisten Menschen aber nicht wissen, ist, dass man auch jede Krankheit wieder heilen kann, die man sich selber zugefügt hat. Im Prinzip Leben existiert übrigens keine Krankheit, weil Krankheit das Gegenteil von Leben ist. So kann auch jener Gott niemals krank  sein, der alles erschaffen hat.

Das alles ist meine Meinung...

Liebe Grüße

Lars

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #2 am: 22.06.2014 18:19 »
Bei Krankheiten bin ich mir inzwischen auch absolut Sicher, dass man sich jede Krankheit selber antut. Das was die meisten Menschen aber nicht wissen, ist, dass man auch jede Krankheit wieder heilen kann, die man sich selber zugefügt hat. Im Prinzip Leben existiert übrigens keine Krankheit, weil Krankheit das Gegenteil von Leben ist. So kann auch jener Gott niemals krank  sein, der alles erschaffen hat.

Schön, sowas hier zu lesen. Ich stimme dem ganz und gar zu. Und zum Heilen braucht es im Grunde auch nur die Kraft der Seele, pharmazeutische Produkte sind dazu nicht notwendig ...
 
Grüße,
Lars

androgyn

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #3 am: 22.06.2014 18:35 »
Dass der Körper sich durch die Kraft der eigenen Gedanken im gewissen Grade selbst  heilen kann, ist richtig.
Es ibt auch Belege von Personen denen das gelungen ist. Dazu braucht man aber eine sehr gute Vorstellungskraft. Und diese wurde in unserer generation schon als Kind aberzogen. Wie oft hörte man von Erwachsenen und Eltern "Du hast eine übertriebene Phantasie."
Aber ob man zum Beispiel Krebs allein nur durch Gedanken restlos besiegen kann, ist fraglich. Selbst die TCM nutzt Homöopathische Mittel  zur Heilung von schweren Erkrankungen. Und trotzdem ist es bei Ärzten umstritten.


Offline MAS

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #4 am: 22.06.2014 18:48 »
Lieber Harry,

da sieht man mal, wie wichtig es ist, sich auf die Begriffe zu einigen oder zumindest darüber zu unterhalten, was wer mit welchem Wort überhaupt meint.

"Schuld" und "schuldig" verwendest Du wertneutral im Sinne von "Ursache" oder "verursachend". Das ist schon ungewöhnlich, da es doch gemeinhin ein ethischer oder moralischer Begriff ist.

Du schreibst von Erfahrungen, die Dich an die Wiedergeburtslehre glauben lassen. Erfahrungen beinhalten ja auch Interpretationen von Erlebnissen. Ich habe bisher keine Erfahrungen dieser Art, sondern kenne das nur von anderen, aber auch bisher nie direkt, sondern immer über Umwege, was es dann eher nach Hörensagen klingen lässt. Also Leute kennen Leute die solche Erfahrungen haben, aber ich kenne keinen, der sie selber hat.

Die buddhistische Wiedergeburtslehre ist für mich nur dann plausibel, wenn ich von individueller Wiedergeburt absehe, sondern einfach sehe: Leben verusacht Leben, Gewohnheiten vererben sich weiter und werden manchmal zu Traditionen, und darin kann positives und negatives weitergegeben werden.

Sicher verursache ich Wirkungen, aber die treffen zumeist nicht mich im Sinne dieser begrenzten Existenz, sondern nur in dem Sinne, dass meine Existenz abhängig ist von anderen Existenzen und andere von meiner und die Betrachtung eines getrennten Ichs nur eine von mehreren möglichen Perspektiven ist.

Sicher erscheint einem die Wiedergeburtslehre gerechter als die Zufallslehre. Aber entspringt es nicht auch einem Wunschdenken, dass es gerecht zugeht?    

Das mit der Begabung oder dem Charisma ist so eine Sache. Die sind unterschiedlich verteilt. Nicht jeder hat die gleiche Möglichkeit, sie zu realisieren. Es liegt so vieles an begabung bracht, weil die Menschen nicht die Chancen bekommen oder nicht die Möglichkeiten sehen, vorhandene Chancen zu ergreifen. Nicht jeder Mensch ist ein Kämpfer, der für seine Selbstverwirklichung gegen Widerstände angeht und dabei auch noch Erfolg hat.

In Bezug auf Krankheit und Gesundheit möchte ich sagen - und das auch Dir, lieber Lars - dass wir alle leicht darüber reden, solange wir gesund sind. Vieles ist psychosomatisch und kann durch eine positive Einstellung gebessert oder gar geheilt werden. Heute hörte ich noch, dass die Placeboforschung immer neue interessante Dinge entdeckt (http://sonntags.zdf.de/ ; Sendung vom 22.6.2014 "Pillen schlucken - und alles gut?"). Aber zu sagen, man brauche nie Medikamente, halte ich für falsch.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #5 am: 22.06.2014 19:03 »
Hallo Michael,

wie erklärst du dir dann professionelle Rückfahrtsseminare. Und die genaue Beschreibung eines früheren Lebens und Orte. Alles Zufall? Gespinnste? obwohl diese Person diese Orte und Gebäude noch nie Zuvor gesehen hat. Ggf. Eintragungen in Stammbüchern , Zufall?

Wie kommt es, dass einige Kinder schon von klein auf begabt sind und andere wieder nicht. Ich denke schon, dass gewisse Erfahrungen mit in das neue Leben genommen werden und Seelen sich austauschen, um sich in den passenden Körper niederzulassen.

Offline MAS

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #6 am: 22.06.2014 19:26 »
Lieber Rockaktiv,

ich erkläre es mir zunächst gar nicht, da ich mich so intensiv damit nicht auseinandergesetzt habe. Genau so wenig wie mit Nahtodeserfahrungen. Beides kenne ich nur vom Hörensagen, aber weder habe ich je einen Menschen kennengelernt, der eine Rückführung mitgemacht hat, noch einen, der eine Nahtodeserfahrung hatte. Und ich selber habe beides nicht.

Ich weiß nicht, wie seriös die Forschungen sind und wie seriös vor allem die Schlüsse, die man aus ihnen zieht.

Ich möchte da niemandem seinen Glauben ausreden, sehe aber für mich noch nicht genug Plausibilität, daran zu glauben. Ich hätte nichts dagegen, wenn es so wäre, aber ich weiß es eben nicht, ob es so ist.

Wenn Du von "Seele" sprichst, was meinst Du genau damit?

LG, Michael
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androgyn

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #7 am: 22.06.2014 19:37 »
Mit Seele meine ich die Materie die dem Körper Leben einhaucht. Man kann sie als Energie bezeichnen in denen alles Wissen und Erfahrungen eines Menschenlebens gespeichert sind und ins nächste Leben weitergegeben werden.

Offline MAS

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #8 am: 22.06.2014 19:45 »
Also Materie? Gemeinhin wird unter "Seele" etwas immaterielles verstanden.

Aber gut, Du schreibst auch von Energie. Und Energie ist quasi Materie bzw. umgekehrt, Materie ist Energie in einem besimmten Zustand. Aber ich bin kein Physiker.

Physiker jedenfalls haben noch keine Energie bzw. Materie gefunden, die Erfahrungen eines Menschenlebens über den Tod des Menschen hinaus speichert (außer in seinen Genen oder Werken oder in dem, was andere Menschen von ihm übermitteln). Manche meinen, auf der Quantenebene sei so etwas vielleicht möglich. Das könnte aber genau so eine Hoffnung sein, wie die, jenseits des Raumes oder der Zeit sei das zu finden, was wir "Gott" nennen.

Wie gesagt, ich möchte diesen Glauben niemandem ausreden. Ich bin selber gläubig, und ich hoffe zumindest, dass es noch viel mehr für uns Menschen gibt, als dieses eine Leben. Aber was genau, weiß ich eben nicht.

Wichtig erscheint mit aber, was wir aus diesem einen Leben machen und dass wir unsere kleinen, engen Egoismen überwinden.

LG, Michael
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Offline DesigualHarry

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #9 am: 24.06.2014 23:03 »
Hallo!

Zu Gerechtigkeit hatte ich vor noch nicht allzu langer Zeit auch noch so meine Zweifel. Seitdem ich aber die Auswirkungen von Gedanken und Gefühlen gelernt habe zu verstehen, gibt es eigentlich auf der ganzen Welt nur Gerechtigkeit. Jeder bekommt und hat genau das was er denkt und fühlt. Selbst Schicksale sind nichts anderes als eine Verkettung von Gedanken und Gefühlen über eine gewisse Zeit hinweg.  Das gleiche ist es auch bei Glück.

In der Gerechtigkeit sehe ich den Bauplan für alles Leben. Eigentlich gibt es nur ein paar Grundformen, in allem was man sehen kann, kann man diese Grundformen erkennen. Mich erstaunt es heute vielmehr wie einfach und logisch alles von dem kleinsten Insekt bis zur Unendlichkeit des Universums aufgebaut ist.

Kein Zufall kann auch ein solch Unglaublich geniales Gesetz entwerfen, dem wir alle untergeordnet sind: Alles was man tut, tut man sich auch automatisch selber an. Die "Belohnung"  oder "Bestrafung" ist in jeder Handlung inklusive. "Abgerechnet" wird nicht erst am jüngsten Tag.

Eine Krankheit kann man z.b. auch mit der Kombination Gedanken, Gefühle und dem Resonanzgesetz heilen. Mit der Konzentration von Gedanken und Gefühle auf die Heilung ziehe ich mit dem Resonanzgesetz z.b. das dafür benötigte Medikament an. Als Beispiel sei eine harmlose Grippe genannt: Irgendwann merkt man das man krank ist. Gedanken kommen nun dass man zum Arzt gehen möchte. Der verschreibt dann einem ein Medikament. Am Anfang der Heilung war aber nur ein einziger Gedanke...

Offline MAS

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #10 am: 24.06.2014 23:34 »
Lieber Harry,

aber welcher eigene Gedanke bringt einen Menschen dazu, z.B. mit einer Behinderung oder Erbkrankheit geboren zu werden oder in völlig desolate Zustände hinein? Wenn Du jetzt sagst, dass das Gedanken anderer Menschen waren, könnte ich Dir zum Teil zustimmen. Und wenn Du sagt, es sei derselbe Mensch in einem früheren Leben gewesen, dann sage ich, dass das Dein Glaube ist. Wenn er Dir hilf, das Leben sinnvoll zu führen, habe ich nichts dagegen. Aber hilft das dem Kind, dass z.B. mit verkrüppelten Gliedmaßen geboren wurde?

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Offline Tine

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #11 am: 25.06.2014 21:20 »
aber welcher eigene Gedanke bringt einen Menschen dazu, z.B. mit einer Behinderung oder Erbkrankheit geboren zu werden oder in völlig desolate Zustände hinein? Wenn Du jetzt sagst, dass das Gedanken anderer Menschen waren, könnte ich Dir zum Teil zustimmen. Und wenn Du sagt, es sei derselbe Mensch in einem früheren Leben gewesen, dann sage ich, dass das Dein Glaube ist. Wenn er Dir hilf, das Leben sinnvoll zu führen, habe ich nichts dagegen. Aber hilft das dem Kind, dass z.B. mit verkrüppelten Gliedmaßen geboren wurde?

Hallo Michael,

irgendwo habe ich mal gelesen, dass sich die Seelen zwischen den einzelnen Inkarnationen sozusagen selbst Aufgaben stellen, was sie im nächsten Leben erfahren und erlernen wollen. Besonders starke Seelen nehmen dabei die härteren Lektionen wie Behinderung oder ungünstige Lebensbedingungen in welcher Art auch immer.

Ich kann es nicht beweisen, aber für mich hört es sich irgendwie schlüssig an. Und seitdem ich das gelesen habe, fällt es mir z. B. auch viel leichter in einem Menschen mit Behinderung oder körperlichen Gebrechen auch den wertvollen unsterblichen Anteil zu sehen, statt nur einen schwachen Körper, der seinen Eigentümer an vielem hindert, was andern selbstverständlich erscheint.

Ich für meinen Teil bin allerdings recht froh, dass meine Seele einen friedlichen und mit Wohlstand gesegneten Standort ausgewählt und bisher auch sonst keine zu großen Special-Gags in mein Leben eingebaut hat. :)

Viele Grüße
Tine


PS: Wenn dann mal die grundsätzlichen Rahmenbedingungen feststehen, kommen die Gedanken ins Spiel und deren Macht ist nicht zu unterschätzen. Da stimme ich mit Harry sehr weit überein.

Offline MAS

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #12 am: 25.06.2014 22:09 »
Liebe Tine,

ja, eine mögliche Vorstellung innerhalb des Wiedergeburtsglaubens.

Wichtig erscheint mir dabei immer, einem Menschen, der in ungünstige Lebensbedingungen hineingeboren wurde, nicht die Schuld dafür zu geben und sich dann von ihm, der ja bestimmt mal ein Verbrecher war, wof+r er jetzt mit der schlechten Wiedergeburt bestraft wurde bzw. was die Ursache für die schlechte Wiedergeburt war, abzuwenden. Deine Vorstellung ist da ja ganz anders. Woher hast Du sie?

Und mir erscheint es wichtiger, die jeweils momentanen Chancen wahrzunehmen anstatt nur darüber nachzudeneken, warum es so kam wie es kam. 

Und klar haben Gedanken, aber auch Gefühle und Unbewusstes Einflüsse auf unsere Lebenssituationen. Das stelle ich gar nicht in Abrede.

LG, Michael
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Offline DesigualHarry

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #13 am: 26.06.2014 22:41 »
Hallo!

Wenn man sich mal vorstellt dass ein Kind was da gerade mit einer schweren Behinderung geboren wurde in seinem vorigem Leben einer dieser Selbstmordattentäter war...


Offline MAS

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« Antwort #14 am: 26.06.2014 22:48 »
Was dann, lieber Harry?

LG, Michael
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androgyn

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #15 am: 27.06.2014 20:27 »
Muss er ein Selbsmordattentäter gewesen sein? Er kann auch ein Brandstifter oder sonst wer gewesen sein. Auch könnten solche Menschen, jetzt Helfer und Retter sein. Eine Aufgabe, damit ihre Seele für das nächste Leben "rein gewaschen" ist. Es kommt immer darauf an. mit welchen Seelen sich die Seele austauscht um in den passenden zu schlüpfen.

Offline MAS

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #16 am: 27.06.2014 21:06 »
Ich sehe ein schwerwiegendes Problem darin, wir Menschen, die glauben, in einem Behinderten oder auch in einem Retter einen ehemaligen Verbrecher vor sich zu haben, der gerade seine Strafe "absitzt", also durchlebt, umgehen. In Indien geht man mit solchen Menschen, die nach Hindu-Glauben eben in unteren Kasten leben, sehr schlecht um und sagt, es sei gar nicht gut, mit ihnen freundlich umzugehen, sondern sie müssten ihr schlechtes Karma eben abarbeiten, und wenn sie das getan haben, dann würden sie in einer höheren Kaste wiedergeboren und dann müsse man wieder freundlich zu ihnen sein. So in etwa.

Also ich halte es für das zwischenmenschliche Miteinander nicht sehr förderlich, in Menschen, denen es nicht so gut geht, ehemalige Verbrecher zu sehen.

LG, Michael
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Offline Tine

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #17 am: 27.06.2014 21:32 »
Also ich halte es für das zwischenmenschliche Miteinander nicht sehr förderlich, in Menschen, denen es nicht so gut geht, ehemalige Verbrecher zu sehen.

Hallo Michael,

da stimme ich Dir völlig zu, diese Art der Betrachtung lässt schnell das gebotene Mitgefühl in den Hintergrund treten, wenn dabei der Gedanke auftaucht, dass es demjenigen "recht geschieht". Und wenn dann noch so perverse Überlegungen dazukommen, das intensiveres Leid die "Schuld" schneller tilgt, dann ist in meinen Augen alles zu spät.
Deswegen gefällt es mir deutlich besser, das Leben jeweils als Lektion zu betrachten, die einen Inhalt vermitteln soll. Das bedeutet auch, dass jeder Mensch Verantwortung für sein Leben hat, aber es hat mit Schuld nichts zu tun.

Viele Grüße
Tine

Offline MAS

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« Antwort #18 am: 27.06.2014 21:47 »
Genau, liebe Tine,

und auch Verantwortung, also Mitverantwortung für andere.

Man sollte auch bedenken, dass man je nach Interpretation der Karma-Lehre schlechtes Karma aufbaut, wenn man andere schlecht behandelt, auch wenn sie es vielleicht verdient haben sollten.

LG, Michael

Nachtrag: Ich glaube nicht, dass Harry und RockAktiv in dieser Richtung, jeder sei selber schuld und man könne ihn ruhig schlecht behandeln, denken. Aber die Erfahrung aus Indien zeigt eben, dass zu viele so denken und nicht bedenken, dass auch sie mit verantwortlich sind für das Karma anderer Menschen, da ja letzlich alles ungetrennt Erscheinungsformen Brahmans sind und kein Teil ohne das andere existieren kann und jeder auf den anderen einwirkt.

LG, Michael
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Offline Tine

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« Antwort #19 am: 27.06.2014 22:33 »
... Ich glaube nicht, dass Harry und RockAktiv in dieser Richtung, jeder sei selber schuld und man könne ihn ruhig schlecht behandeln, denken.

Hallo,

ich hoffe, nicht auch nur ansatzweise den Eindruck erweckt zu haben, dass ich die beiden so einschätze. Wenn doch, muss ich das an dieser Stelle sofort korrigieren, das tu ich nämlich nicht. Aber wie Michael schon geschrieben hat, gibt es mehr als zuviele, die das so tun. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass diese Ansicht trotzdem bald der Vergangenheit angehört. :)

Viele Grüße
Tine

Offline MAS

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« Antwort #20 am: 27.06.2014 22:40 »
Schön gesagt, Tine!  :)

LG, Michael
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Offline DesigualHarry

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« Antwort #21 am: 27.06.2014 23:47 »
Hallo!

Das was ich mit meiner obigen Aussage ausdrücken wollte (eigentlich hätte ich erwartet dass das offensichtlich ist) ist, was nützt einem Verbrecher wenn er als Behinderter geboren wird diese Leben, wenn er von all dem keine Ahnung hat? Im Endeffekt kann er sich nur selber aus dieser Lage wieder befreien. Man kann zwar für ihn beten, und all diese Sachen tun die man halt von den Religionen her kennt, aber wenn z.b. unsere Kirche sagt Gott will uns mit diesem Menschen etwas zeigen, dann ist dass einfach nicht war. Denn Gott könnte niemals so Menschlich herablassend Denken und Handeln.

Und genau um diese Eigenverantwortung geht es mir hier. Wir alle sind sehr gut darin wenn wir was tolles geschafft haben, uns dafür Loben zu lassen. Aber kaum muss man etwas ungerechtes ertragen wird sofort irgendein Gott dafür verantwortlich gemacht. Ist es nicht so? Sind es nicht gerade die Religionen die dem Menschen jede Eigenverantwortung absprechen weil sie Dem Priester, Papst und Gott zu gehorchen haben? Wenn man  z.b. Bei Menschen mit Behinderung auf Gottes Gnade hofft um diese Menschen zu heilen, verfehlt es denn Sinn den dieser Mensch braucht um aus seinem Fehler lernen zu können. Er kann aus seinem Fehler nur lernen, wenn er weis dass es etwas falsch gemacht hat.

Ich selber habe mir es inzwischen zur Gewohnheit gemacht jeden Menschen zu Lieben.

Offline MAS

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« Antwort #22 am: 28.06.2014 00:05 »
Lieber Harry,

Zitat
Ich selber habe mir es inzwischen zur Gewohnheit gemacht, jeden Menschen zu lieben.

Ich glaube, das ist eigentlich das, was alle Religionen lehren (wollen).

Menschen sind leicht zu haben für Lösungen wie:
1.) Wenn es mir schlecht geht, ist ein anderer schuld, ggf. sogar Gott.
2.) Wenn es anderen schlecht geht, sind sie selber schuld.

Diese Trennung zwischen mir, anderen und Gott gilt es zu überwinden.
Ich bin verantwortlich für mich und für andere, und wenn das klappt, dann ist es Gottes Gnade.

Oder so ähnlich ...

Zuerst binde Dein Kamel an und dann vertraue auf Gott, dass es nicht wegläuft!

LG, Michael
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Offline high4all

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« Antwort #23 am: 29.06.2014 17:15 »
Zum Thema Schuld beschreibe ich hier mal meine Erfahrungen:

In Religionen werden den Menschen Anleitungen gegeben, wie sie durch eigene Anstrengungen ihre Schuld Menschen und Gott gegenüber loswerden können und sich mit Gott versöhnen können. Da Menschen unvollkommen sind, führen alle Anstrengungen nicht zum Ziel, sie werden ihre Schuld nicht los und bleiben mit Gott unversöhnt.

Was ich brauche, ist eine persönliche Beziehung zu Gott. Diese kann ich aus eigener Kraft nicht herstellen, weil ich als unvollkommener Mensch vom vollkommenen Gott getrennt (=Sünde) bin. Nur von Gott her kann diese Kluft überwunden werden. Durch Jesus Christus ist eine Brücke über die Kluft zwischen Mensch und Gott geschaffen worden. Wenn ich bejahe, dass ich die Vergebung meiner Schuld gegenüber Gott nötig habe und mich dabei an Jesus wende, werde ich in eine lebendige Beziehung hineingeboren. Durch das Annehmen des Opfertodes Jesu am Kreuz für mich und die Auferstehung an Ostern werde ich in eine Vater-Kind-Beziehung gestellt und habe freien Zugang zum Vater (=Gott).

Das geschieht also nicht durch meine Bemühungen oder weil ich so ein guter Mensch bin, sondern durch das Angebot Gottes. Ich muss nur entscheiden, ob ich das annehmen will oder nicht. Ja oder nein, einen Weg dazwischen gibt es nicht.

Im Gespräch (=Gebet) mit ihm werde ich alle Schuld, die ich bekenne, los und neu durchstarten. Ich muss die Dinge, die in der Vergangenheit schief gelaufen sind, nicht weiter mit mir herumschleppen. Das ist eine große Befreiung, die mich fähig macht, neue Wege zu gehen, die mir Gott zeigt.

Obendrein habe ich das Heimatrecht im Himmel bei Gott und brauche mir um die Zukunft keine Sorgen zu machen. Der Tod ist lediglich eine Durchgangsstation, danach geht es weiter. Das Leben hier ist die Vorbereitungszeit für das Leben nach dem Tod (=ewiges Leben).

Übrigens brauche ich mir dann um die Kleider keinen Kopf mehr zu machen, die werden von Gott gestellt.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #24 am: 29.06.2014 17:41 »
Lieber High4All,

diese Argumentation klingt sehr nach Karl Barth, der anscheinend in evangelikalen Gemeinden sehr rezipiert wird. "Religion" als Gegensatz zu "Glaube" und "Gnade". Oder?

LG, Michael
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Offline high4all

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #25 am: 29.06.2014 18:08 »
Lieber High4All,

diese Argumentation klingt sehr nach Karl Barth, der anscheinend in evangelikalen Gemeinden sehr rezipiert wird. "Religion" als Gegensatz zu "Glaube" und "Gnade". Oder?

LG, Michael
Karl Barth hat sicher die gleichen Erfahrungen gemacht hat. "Religion" (egal ob christlich oder nichtchristlich) im Gegensatz zu "Glaube" und "Gnade" passt schon. Ist auch weniger als Argumentation gedacht, sondern eher als Zeugnis. Es geht meines Erachtens bei Glaube nicht um ein reines "Für-wahr-halten" von Aussagen, sondern um die praktische Umsetzung dieser Aussagen im Lebens-Alltag. Ich sage mal, ein Leben unter Gottes Führung. Mit vielen (Glaubens-)Gemeinsamkeiten unter denen, die auf diese Weise leben, aber individuell auf jeden Einzelnen zugeschnitten.

Gruß
H4A
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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #26 am: 29.06.2014 18:31 »
Lieber High4all,


wie sagst Du in einem anderen Thread ganz richtig:
Zitat
Große Probleme in solchen Diskussionen sehe ich in der Vermischung von allen möglichen Begriffen

Als ich im Rahmen einer Forschung Christen interveiwt habe, musste ich bzw. mussten wir im Team erstmal gemeinschaftsspezifische Vokabeln lernen. So lernte ich das bei Pfingstlern eben Religion was anderes ist als Glaube, während ich es gewohnt war, die beiden Begriffe fast synonym zu verwenden. Zeugen Jehovas reden von "Predigtdienst", wo andere von  "Mission" reden, von "Zusammenkunft", wo andere "Gottesdienst" sagen und von "Gottesdienst", wenn sie das gesamte Leben im Dienst für Gott bezeichnen.

Man findet einfach keine Wortverwendungen, die von allen Menschen, die sich mit Religion, Glaube, Wahrheit usw. beschäftigen gleich verwendet werden.

Die Frage, was man selbst leisten kann oder muss und was einem geschenkt wird durchzieht alle großen Religionen/Glaubenssysteme, egal ob Christentum, Islam, Buddhismus oder Hinduismus usw. Wo hört überhaupt das Selbst auf und beginnt anderes, wo ist die Grenze zwischen Immanenz und Transzendenz, zwischen Natur und Gott oder zwischen Mensch und Gott usw.? Was ist Wahrheit: ein Für-wahr-halten von besimmten Aussagen oder eine bestimmte Lebensweise oder Erfahrungen?

Was hältst Du davon: "Religion ist die erlebnishafte Begegnung des Menschen mit dem Heiligen und das antwortende Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen." ? Eine Definition unter vielen, aber eine die mir gefällt.
Guck mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsdefinition.

Aber ich stimme mit Dir überein, dass der Lebensalltag zentral wichtig ist.

LG, Michael

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Offline high4all

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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #27 am: 29.06.2014 20:51 »
Lieber Michael,
die Definition des Begriffs "Religion" ist mir weniger wichtig, denn das hat keine Auswirkung auf mein Leben. Gerade, weil unter "Religion" jeder etwas anderes versteht. Da besteht immer die Gefahr, dass man aneinander vorbei redet. Im Gespräch lassen sich solche Definitionsfragen meistens schneller klären, als in Foren. Da dauert es länger.

In meinem Leben gilt als Richtschnur die Bibel, in der der Begriff "Religion" übrigens nicht auftaucht. Dort geht es um das Handeln Gottes und die Antworten von Menschen auf sein Angebot.

Für mich ist die Bibel der Liebesbrief Gottes, den ich immer wieder hervorhole und lese. Und dann versuche ich, das Gelesene im Alltag anzuwenden. Da ich nicht vollkommen bin, gelingt manches nur stückweise und es gibt auch Bruchlandungen. Nur muss ich nicht liegen bleiben, sondern kann wieder aufstehen und weitergehen, wenn ich die angehäufte Schuld bei Gott bzw. Jesus bekannt und abgegeben habe.

Da ich keine Marionette bin, sondern ein denkendes Gegenüber Gottes, werde ich vor Entscheidungen gestellt, welchen Lebensweg ich einschlage. Dafür bin ich verantwortlich, mit allen Konsequenzen. Aber Gott läßt mich nicht ins offene Messer laufen, sondern steht mir bei, wenn ich ihn um Hilfe bitte. Nur muss ich die Hilfsbedürftigkeit erstmal eingestehen und das ist nicht nur für mich manchmal ein Problem. Wer gibt schon gerne zu, dass er Hlfe nötig hat. Der Stolz auf die eigenen Fähigkeiten steht uns dabei oft im Wege (kenne ich von mir nur zu gut). Und Gott drängt sich nicht auf, sondern läßt uns manchmal an der gaaaanz langen Leine laufen, bis wir die Kurve hin zu ihm kriegen.

Ich sage ganz bewußt: "Gott sei Dank, dass er soviel Geduld mit mir hat!"

LG
Hans-Joachim
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Re: Schuld, Verantwortung, Zufall usw.
« Antwort #28 am: 29.06.2014 21:04 »
 :)

LG, Michael
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